Urteil: Ungewollte Mobilfunkdaten dürfen keine Kosten erzeugen

  • Zitat

    Original geschrieben von Marko
    Danke! Das Urteil klingt danach, dass er es ja nicht habe merken können, dass das Handy Daten zieht. Das kam mir seltsam vor; dem ist aber nicht so. Dann muss ein Kunde nun also auch nicht mehr wissen, welche Symbole in seinem Handy welche Bedeutung haben.

    Erst mal sagt dieser Kreis beim Iphone nicht zwingend, dass eine Internetverbindung besteht. Siehe Bedienungsanleitung:

    Zitat

    Zeigt Netzwerkaktivität an. Möglicherweise wird dieses Symbol von Drittanbieter-Apps verwendet, um einen aktiven Prozess anzuzeigen.

    Zudem bleibt es meines Erachtens dabei: Wenn ich ein Iphone (oder sonstiges Smartphone) verkaufe und dazu einen Tarif, der bei bestimmungsgemäßer Benutzung des Iphones/Smartphones Kosten im vierstelligen Bereich verursacht, kann ich das nicht auf den Kunden abwälzen, der sich ja mal hätte fragen können, ob das drehende Rädchen ihm nicht gerade darüber Auskunft gibt, dass er Geld verbrennt.

  • Selbst in so einem Fall würde der Empfang einer solchen SMS bestritten und die Bestätigung derselben immer noch auf jemand anderen abgeschoben werden wenn die dicke Rechnung folgt :rolleyes:


    EDIT: wenn hier Smartphones verkauft werden und die Kunden wünschen trotzdem keine Datenflatrate müssen sie mittlerweile explizit dafür unterschreiben :top:

  • Das steht halt auch in der Preisliste. Und deren Gültigkeit hat er ja akzeptiert. und weil die kaum einer liest, müsste man diesen Hinweis praktisch bei allen erstmals genutzten Tarifbestandteilen bringen.


    Muss der Staat (durch Gesetze, aber auch durch entsprechende Urteile) dem Bürger jegliches Denken abnehmen und ihn in Watte packen?


    Zum Händler: Steht in dem Urteil, dass der Händler ihm keinen Datentarif angeboten oder nahegelegt hat? Vielleicht wollte er ja einfach nur den günstigsten Tarif. Darf der Händler ihm dann kein iPhone verkaufen, wenn er keine Datenoption will?

  • Es wäre doch viel einfacher: Kein Internetzugriff möglich, sofern der Kunde nicht aktiv entweder ein Internetpack bucht oder (mit explizitem Hinweis auf die Folgekosten) eine zeit- oder volumenabhängige Abrechnung. Aber dann würden die Anbieter ja mit versehentlicher Internetnutzung nicht mehr das dicke Geld machen. Oder welchen Sinn haben heutzutage noch Tarife mit Kosten von 5 - 12 € pro MB? Für eine sinnvolle Nutzung aktueller Geräte können die ja nicht gedacht sein. ;)

  • Zitat

    Original geschrieben von Marko Muss der Staat (durch Gesetze, aber auch durch entsprechende Urteile) dem Bürger jegliches Denken abnehmen und ihn in Watte packen?

    Wenn die Alternative unabsichtliche Mobilfunkrechnungen im vierstelligen Bereich ermöglicht, dann lautet meine Antwort zu 100% ja.

    Zitat

    Original geschrieben von FraDi
    EDIT: wenn hier Smartphones verkauft werden und die Kunden wünschen trotzdem keine Datenflatrate müssen sie mittlerweile explizit dafür unterschreiben :top:

    Das finde ich sehr gut!

  • Zitat

    Original geschrieben von FraDi
    EDIT: wenn hier Smartphones verkauft werden und die Kunden wünschen trotzdem keine Datenflatrate müssen sie mittlerweile explizit dafür unterschreiben :top:


    Oder so... :top:

  • Zitat

    Original geschrieben von Marko
    Wer ein Smartphone kauft, der sollte wissen, was er tut. Auch ohne Rettung des Staates.

    Finde ich nicht.
    Bei vielen Menschen ist ja rudimentäres Internet-Wissen da. Die wissen z.B., was WLAN ist und wie es funzt. Die schalten dann bei der ersten Nutzung am ersten Tag des Geräts WLAN an, geben die SSID und das WLAN-Passwort ein, surfen und daddeln dann online, alles wunderbar.
    So, und dann schalten sie das WLAN aus, weil sie denken, dass dann "kein Internet mehr da" ist. Und wundern sich am Ende des Monats, dass das Gerät seit dem zweiten Tag mobiles Internet nutzt (für Updates im Hintergrund etc.), obwohl sie dem niemals zugestimmt haben (sozusagen eine Opt-in-Problematik).


    Und vor so etwas MUSS man IMHO jeden schützen.

  • Das mag sein!


    Aber: mein Phone (Androide) verbraucht im Leerlauf vielleicht 5-10 MB/Tag. Ich denke das ist bei einem iPhone ähnlich. Um auf diesen Betrag zu kommen, muss er doch wohl mehr gemacht haben als WLAN auszuschalten und das Ding nen Monat liegenzulassen? Oder kommt man allein dadurch auf über 1.000 EUR?!


    Ich finde, man sollte die Kunden in so einem Fall nicht völlig freistellen von jeglicher Haftung des eigenen Handelns. Man sollte die Mobilfunker in dem Fall dazu verdonnern, den Flatratepreis statt der Mengenabrechung abzurechnen. So ist es ein Freibrief.

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