Autoproduzenten, E-Autos, E-Mobilität, Ladesäulen & Co

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    Original geschrieben von Anja Terchova
    Andererseits denke ich aber das auch Schnellladung schwierig wird, weil man schnell an die pyhsikalischen Grenzen kommt.


    Wir müssten mal zusammen am Super Charger "tanken" fahren. Die physikalischen Grenzen liegen weit jenseits des in Deutschland als machbar verkauften. 20 min für 300 km...


    Und komme mir bitte nicht mit verplemperter Zeit, denn das Auto fährt von zu Hause IMMER voll los, deins dagegen nicht. Nie. Geht ja nicht. Außerdem sollten normale Tanker einfach mal auf die Uhr sehen und staunen, dass auch jeweils mindestens 5 Minuten pro Stopp drauf gehen.


    Wenn man ein bisschen seine Strecken plant, was nach einer kurzen Gewöhnung kaum mehr Zeit erfordert, fährt man auf der langen Strecke entspannt von Super Charger zu Super Charger und muss sich in beinahe ganz Europa keine Waffel machen...


    Bezüglich der Ladetechnik ist die deutsche Industrie analog den Fahrzeugen auf dem Holzweg. Meine Meinung. Man liebt es kompliziert, am besten patentiert, um teuer verkaufen zu können. Aber das wird sich nicht durchsetzen, da sich einfach und effizient immer durchgesetzt hat.


    Man sollte Tesla mal nicht als Autohersteller betrachten, sondern als Ladenetzbetreiber, den andere Hersteller ggf. irgendwann anbetteln müssen, da die Verfügbarkeit von 10- und 20-kV-Kapazitäten an Raststätten doch recht begrenzt ist und die Amis sich die Standorte gesichert haben, als andere ich fabulierten, dass vollelektrisch niemals nie funktionieren kann und wird, weil ja Diesel das tollste, beste und sauberste ist. Clean Diesel - was besseres gibt es doch gar nicht. Oder etwa doch?


  • Wenn ich "öffentliche Förderung" und "einheitlichen Standard" und "EU", gehe ich lieber ins Bett... Eine staatlich gepäppelte Autoindustrie wird die aus Asien und USA zu erwartenden Schläge niemals aushalten. Wer bitte verdient denn in Europa außerhalb Deutschlands noch Geld mit Autos? (Tesla hat eine Umsatzrendite > 20 % und damit fast die 3-fache Marge von BMW! Tesla investiert all dieses Geld, BMW schüttet 50 % aus.) Ich meine nennenswerte Beträge! Und, wie gesagt, autonom bedeutet letztlich das Entkernen des Markenmehrwerts und des Prestige. Letztlich geht diese Industrie den Weg alles irdischen, in Anlehnung an den 2. Hauptsatz der Thermodynamik. Den spontanen Prozess der Entropieangleichung kann man mit Handelsbarrieren vielleicht ein wenig verzögern, aber am Ende wird das einfachere und billigere System siegen. War bis dato immer so. -> Deshalb trägst du heute Textilien aus China. Deshalb kauft die Masse heute billige Smartphones aus China. Deshalb sind Grundig, Telefunken, Nordmende, Blaupunkt, Bruns, Nokia, ITT, Loewe, Solarworld bzw. die ganze gepäppelte Solarbranche und viele viele mehr tot. Nur so als Beispiele zur Erinnerung an den benannten Hauptsatz, für den es sicher ein volkswirtschaftliches Pendant gibt.


    Bei neuen Technologie heißt das Zauberwort MARKT. Sonst hätten wir kein Google, kein iPhone etc. etc. aber dafür ein von der Deutschen Bundespost geliehenes Festnetztelefon mit dem die Minute nach Amerika 2,50 € kosten würde. ... und alle wären glücklich? Zumindest alle, die schon auf dem Friedhof liegen.

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    Original geschrieben von bjweber
    Die Masse der Autonomen wird klein sein und auf Kurzstrecke ausgelegt. Entsprechend werden die Karren auch primitiv und für geringe Vmax ausgelegt sein. geht man so ran, fängt man ca. 80 % der Fahrten von Stadtbewohnern ab und > 50 % der Menschen wohnen in Städten. Wenn man nun noch den Auslastungsgrad betrachtet und das automatische Laden von Elektroautos, kann man Kilometerpreise erreichen, die jedes "Besitzauto" finanziell töten.


    Der Schlag wird aus den asiatischen Ballungsräumen kommen. Und, wie gesagt, wird Deutschland sich vielleicht eine Weile widersetzen wollen/können. Aber es wird uns überrollen.


    Okay - in Ballungsraeumen und Grossstaedten kann ich mir reine Elektroautos durchaus gut vorstellen


    Allerdings wuerde ich sagen das man dort garnicht unbedingt ein Auto braucht, weil ja dort eh das ÖPNV Angebot recht gut ist. Und nachts kommt man notfalls auch noch mit einem Taxi ans Ziel.


    Autos werden vorallem dort gebraucht wo das ÖPNV Angebot schlecht bis kaum vorhanden ist. Nehmen wir so Kleinstädte aus dem "o2 hat nur GSMonly Thread": Bad Muskau, Havelberg, Waldkirchen, Weissenstadt, etc.


    Und mit den Kilometerpreisen ist es so eine Sache: Billige Kilometerpreise erreicht man dann, wenn man mit einem kleinem Pool an Fahrzeugen auskommt. Das bedeutet dann aber das das Angebot unflexibel wird, weil man mit langen Reservierungszeiten arbeiten muss, und versuchen muss die Leute auf Nebenzeiten umzuleiten. So wie die Bahn mit den Sparpreisen versucht. Wenn man flexibel sein, und mit wenig Vorlaufzeit auch zu Stosszeiten alle Anfrageben annehmen koennen, dann muss der Fahrzeugpool relativ gross sein. Und entsprechend teuer wird es dann. Dann lohnt sich wahrscheinlich meist doch wieder das eigene Auto.

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    Original geschrieben von bjweber
    Und komme mir bitte nicht mit verplemperter Zeit, denn das Auto fährt von zu Hause IMMER voll los, deins dagegen nicht. Nie. Geht ja nicht. Außerdem sollten normale Tanker einfach mal auf die Uhr sehen und staunen, dass auch jeweils mindestens 5 Minuten pro Stopp drauf gehen.


    Wenn man so 10km von der eigenen Wohnung entfernt getankt ist der Tank dann immer noch zu 98,8% voll. Und zur Not koennte man ja noch schnell aus dem Reservekanister volltanken. Aber vorallem wird der Tank mit der Zeit nicht kleiner.


    Wie es bei einem Elektroauto mit der Accukapazitaet nach so 8 Jahren aussieht weis man auch noch nicht sicher. Bestenfalls gibt es eine Garantie, aber die wird wohl nicht bei 100% liegen sondern bestenfalls bei 70%.


    5 Minuten Zeitaufwand fuer einen Tankstopp könnte hinkommen, aber da hat man dann ja auch ~48l getankt, was dann aber bei einem Mittelklasse-Benziner fuer so 700km oder bei einem Mittelklasse Benziner fuer so 850km reichen sollte.


    Okay, so 400km Reichweite wuerden mir reichen, weil ich nach so 2 1/2 Stunden dann eine 20 Minuten Pause machen moechte. Den Strombedarf fuer 400km bei so 140-170 km/h in 20 Minuten nachtanken koennen wuerde mir reichen.


    Ich bin jetzt selber noch nie einen Tesla gefahren, aber habe schon oft gelesen das die Teslas nicht lange Autobahnbeschwindigkeit fahren koennen, weil sie schnell ueberhitzen und sich dann drosseln. Konnte es aber nicht ausprobieren.


  • Rechnen wir doch mal 12000 km bei 30 km/h (Stadtverkehr) in eine Nutzungszeit pro Jahr um: macht 400 h von 8760 Jahresstunden. Macht dann eine effektive Nutzungszeit von 5 % des Jahres bzw. 10 % des Tages ohne die Nacht. Wenn das nicht für eine Drittelung der Autoanzahl ausreichen sollte... Das würde die Auslastung verdreifachen und die Fixkosten entsprechend dritteln. Heute fährt man mit einem Golf für um die 50 ct/km. Ergo käme man bei gleichen Kosten inkl. Oberhead bei maximalen 25 ct raus. Damit liegt man dann 10 ct unter der DBAG. Nutzt man Elektro statt Diesel, fallen nochmal ca. 8 ct/km für Kraftstoff weg, denn ein Flottenanbieter kauft den Strom an der Börse für << 5 ct/kWh.


    Zum ÖPNV soviel: meinst du allen Ernstes die Leute sind geil ÖPNV zu nutzen? Dann wären doch die Städte autoarm. Sind sie aber irgendwie trotz ÖPNV nicht, weil die Menschen frei und individuell sein wollen und nicht auf Massentransportmittel stehen.


    Stoßzeiten sind heute Stoßzeiten, weil es keine Preisminderung für Nutzungsverlagerungen gibt. Wie war es denn früher mit dem Telefon? Da hat man auch ganz gezielt auf nach 18 Uhr gewartet, um bessere Preise zu bekommen. Meinst du nicht, das würde beim Auto automatisch auch gemacht werden? Die Bahn ist kein Vergleich, da sie zu festen Zeiten fährt und über 75% Fixkosten hat, so dass jedes Ticket oberhalb der Grenzkosten sozusagen reiner Gewinn ist. Ähnlich funktioniert doch Ryanair. Voll ist billig. Jeder leere Platz ist potenziell Verlust. Das ist beim Individualverkehr autonomisiert ganz anderes. Dort zählt auch Auslastung, aber gespreizt über den Tag. Und der Vorteil wäre, dass die Autos sich nach Erledigung der Fahrt selbst weg räumen.


    Dazu empfehle ich mal den Ex-CTO von IBM, Gunter Dueck bei youtube zu schauen. Der sieht die Welt ebenso wie ich bzw. eher anders herum, denn er ist das Grosshirn.


    Taxis mit Fahrern haben eine Kostenstruktur von > 50% Lohnkosten. Damit würde autonomes Fahren automatisch schon in der E-Klasse nur noch 50% der heutigen Preise kosten. Gleiches gilt für LKW! Diese Zahl stimmt, meine Frau ist CFO in einer großen Spedition und hat alle Zahlen auf dem Tisch. Stell dir also autonome LKW vor. Keine Lenkzeiten -> Auslastung statt 8 beinahe 24 h -> keine Lohnkosten für den Fahrer -> Transportpreise sinken um mindestens 60%!!! Irre. Das hält keiner auf, denn wer es blockiert, wird global überrollt.


    Nochmal zum Taxi. Kommen autonome Autos, ist das Taxis tot. Wie die Kutsche. Ebenso der Trucker, der Lockführer, der Straßenbahnfahrer etc. Und ich denke, autonomes Fahren wird ggf. sogar erst in kleineren Städten kommen, da dort die Situation beherrschbarer ist. Und: je mehr Autonome, desto weniger Unfälle, desto geringer die Versicherungskosten, desto mehr Druck auf die verbleibenden Selbstfahrer. Der Weg ist aus meiner Sicht klar vorgezeichnet, wie Telegram -> Telefon -> Mobiltelefon -> Smartphone -> IP-Telefonie ... Die Preisentwicklung dieser Geschichte haben wir alle erlebt und auch die Zerlegungen ganzer Märkte. Mit Verlaub vergleiche ich jetzt mal deine Argumentation pro Verbrenner mit DTAG. Ron Sommer 1998: Wir haben im globalen Massstab betrachtet wettbewerbsfähige Preise. Die von Mobilcom gebotenen 19 Pfennige pro Minute sind nicht wirtschaftlich... So so. Der Rest ist Geschichte, Ron Sommer auch und die Minute kostet heute wieviel??? Mit NONOH exakt 0,0 ct bei 10 € Aufladung pro Monat. Wer hätte das gedacht.


    Wer hat Apple um 2008 für <$90 gekauft oder Tesla für um die $40? Und wie lange werden die Volksaktionäre der Telekom noch warten müssen, bis sie die 120 € wiedersehen werden? Ich denke, die Geschichte läuft einfach ab und es wird kommen, wie es absehbar ist. Schneller als wir alle denken, hoffen oder fürchten.


    Tesla und Autobahn: richtig. Dauerhaft "Vollgas", also mit 515 kW kann man nur ca. 2 Minuten fahren, dann wird auf etwa 200 kW Motorleistung gedrosselt. Damit kann ich aber leben. Aber das ist natürlich für den Normalnutzer ein ko-Kriterium, da die Leute ja gewohnt sind, ihre 150 PS-Golf permanent bei Vollgas zu halten. :D Nicht lesen und nachplappern. Eher mal darüber nachdenken. Die Devise der Bewertung der Fachpresse lautet doch schon immer cui bono. Und ja. Der Speicher des iPhone ist nicht aufrüstbar und der Akku nicht wechselbar und ans iPad kann man weder memorysticks anstecken noch CDs damit abspielen. All das waren mal bestechende Argumente der deutschen Fachpresse, als Apple vor dem letzten Split um die $200 stand. Gleiches gilt für Google, bei deren Börsengang wurde vom Kauf abgeraten. Bei Facebook auch, ebenso bei Amazon. (Amazon halte ich seit Juli 2000, für $45 erworben... Aber die gehen pleite, ganz sicher. Fragt sich nur, wann. Ob vorher noch $1500 erreicht werden oder eben nicht mehr.) Apple steht heute bei 150 x 7... Aber auch die werden hierzulande regelmäßig für scheintod erklärt. Aber Benz, Vw, BMW. Die könnten, wenn sie wollten und könnten es allen zeigen... Könnte ist nur eben die Möglichkeitsform und Machen ist wie könnte nur viel krasser und deshalb steht Tesla > $300 und Benz 30% unter Allzeithoch. Von VW reden wir lieber gar nicht erst. Ich verstehe meine früher für Forscherdrang berühmten Landsleute nicht mehr. Siemens, Daimler, AEG etc. ... Heute bewahren wir und gefährden damit Gegenwart und Zukunft anstatt zu probieren. Deshalb sind meine Kinder abgewandert. Exakt deshalb. Das Geld war, wenn überhaupt, das dritte oder vierte Argument gegen Deutschland.


    Ich weiß. Bei Themen, die mich interessieren nerve ich penetrant. Ich bin Argumenten gegenüber aufgeschlossen, aber nicht dem Nachhall des Plapperns der deutschen Fachpresse. Sorry. Ich habe oben ein paar Bücher verlinkt, die Augen öffnen könnten, die aber offenbar nicht einmal Techies erreichen. Schade, denn Bücher bilden, weil Bücher geronnnener Geist sind. Dagegen ist Zeitung das Treiben von möglichst grell geschminkten Säuen durch die Dörfer mit wechselnden Säuen und wechselndem Dörfern.


    Apropos Bad Muskau. Kromlau finde ich viel viel schöner und LTE gibts dort auch nicht. Wozu auch, für 3 Nasen unter 60 lohnt sich das nicht.

  • Zitat

    Original geschrieben von bjweber
    Zum ÖPNV soviel: meinst du allen Ernstes die Leute sind geil ÖPNV zu nutzen? Dann wären doch die Städte autoarm. Sind sie aber irgendwie trotz ÖPNV nicht, weil die Menschen frei und individuell sein wollen und nicht auf Massentransportmittel stehen.

    Es kommen ja nicht alle Leute aus der Stadt, und wenn man eh schon im Auto sitzt dann faehrt man natuerlich bis ans Ziel, statt auf ÖPNV zu wechseln.


    Und oft sind die ÖPNV-Preise einfach zu teuer, so das Leute die ein Auto haben, dann lieber das benutzen.


    Zitat

    Original geschrieben von bjweber
    Stoßzeiten sind heute Stoßzeiten, weil es keine Preisminderung für Nutzungsverlagerungen gibt. Wie war es denn früher mit dem Telefon? Da hat man auch ganz gezielt auf nach 18 Uhr gewartet, um bessere Preise zu bekommen. Meinst du nicht, das würde beim Auto automatisch auch gemacht werden? Die Bahn ist kein Vergleich, da sie zu festen Zeiten fährt und über 75% Fixkosten hat, so dass jedes Ticket oberhalb der Grenzkosten sozusagen reiner Gewinn ist. Ähnlich funktioniert doch Ryanair. Voll ist billig. Jeder leere Platz ist potenziell Verlust. Das ist beim Individualverkehr autonomisiert ganz anderes. Dort zählt auch Auslastung, aber gespreizt über den Tag. Und der Vorteil wäre, dass die Autos sich nach Erledigung der Fahrt selbst weg räumen.

    Ich denke nicht das die Leute bereit sind ihre Nutzung gross zu aendern und nach den Preisen zu richten.


    Wer in die Arbeit muss, der hat eben seine Arbeitszeiten, und selbst bei Gleitzeit hat man eine Kernarbeitszeit. Und ins Freibad oder den See will man auch immer am spaeten Nachmittag oder Abend. Einkaufen muss man auch solange die Laeden offen haben. Ausser bei Rentnern wird die Flexibilitaet da nicht so ueberragend sein.


    Zitat

    Original geschrieben von bjweber
    Taxis mit Fahrern haben eine Kostenstruktur von > 50% Lohnkosten. Damit würde autonomes Fahren automatisch schon in der E-Klasse nur noch 50% der heutigen Preise kosten.

    Wenn kein Fahrer mehr gebraucht wird, werden die Kosten zwar sinken, aber wahrscheinlich nicht gleich um 50%.


    Weil man dann mehr Leute fuer die Fahrzeugreinigung braucht. Mit selbstfahrenden Autos, die den Leuten nicht gehoeren, und wo es keinen Fahrer und keine Mitfahrer gibt, werden die Leute wohl nicht so wirklich pfleglich umgehen. Da darf man den Reinigungsaufwand nicht unterschaetzen.


    Zitat

    Original geschrieben von bjweber
    Tesla und Autobahn: richtig. Dauerhaft "Vollgas", also mit 515 kW kann man nur ca. 2 Minuten fahren, dann wird auf etwa 200 kW Motorleistung gedrosselt. Damit kann ich aber leben.

    Das bedeutet die Drosselung auf 200KW in der Praxis? 200KW klingt im Vergleich zu Verbrennern immer noch sehr viel, aber reicht es noch um auf einer normalen Autobahn so 140-170 km/h zu fahren?

  • Zitat

    Original geschrieben von Anja Terchova
    Das bedeutet die Drosselung auf 200KW in der Praxis? 200KW klingt im Vergleich zu Verbrennern immer noch sehr viel, aber reicht es noch um auf einer normalen Autobahn so 140-170 km/h zu fahren?


    Dies hier erklärt vollumfänglich, denn 1 kW ist 1 kW ist 1 kW ist X PS


    Ansonsten bin ich aus der Diskussion raus. Die Randbedingung "die Leute haben ein Auto" trifft schon heute zunehmend nicht mehr zu. Siehe das o.a. Buch von Dudenhöffer. Gegen gefügte Glaubenssätze helfen offenbar nicht einmal konkrete Zahlen. Schade. Die Leute werden in Zukunft ebenso wenig ein Auto haben, wie sie heute Videorekorder haben. Die Zahlen sind eindeutig. Es fängt zwar flach an, aber dies zeichnet nicht lineare Funktionen nun einmal aus. Der Anfang findet unter der Wahrnehmungsschwelle statt, dann knallt es auf einmal und für die Masse überraschend durch. Wie früher Nokia, dann Apple oder Google, Facebook, WhatsApp, Amazon, eBay, Netflix, Onlinebanking, Onlineversicherungen... Aber vielleicht bleibt ja von heute am alles, wie es ist, so, wie immer bei der Struktur der Nationalstaaten getan wird, als sei die Geschichte zu Ende. -> Europa


    Vielleicht haben wir ja Fukujamas Ende der Geschichte erreicht, ich hoffe aber nicht!


    Nichts für ungut.


    Nebenbei: meinst du wirklich, heutige Taxis werden während der Fahrt gereinigt? Bzw. wie funktioniert das beim heutigen CarSharing? Es basiert auf Selbstkontrolle der Nutzer durch die Nutzer. Vermüller werden gesperrt oder bekommen Zusatzkosten, wie bei heutigen Mietautos.


    Die Leute hocken heute aus Kostengründen bis 30 in WGs und sollten beim Auto nicht ebenso flexibel sein??? Glaube ich nicht. Außerdem wird herkömmliches besitzen und fahren absehbar deutlich teurer werden, da das Dieselprivileg fallen wird, wenn auch erst nach der Wahl. Weiterhin macht das UBA massiv Druck und die Leute können auf Luftreinhaltung gegen ihre Kommunen klagen! Also wird es kommen wie es kommt.


    Hier noch ein bisschen Lektüre, die recht interessant ist von einem Unternehmensberater


    Und sei es, wie es sei, der Schlag wird aus Asiens Megastädten kommen. Ich war vor 8 Wochen in Kuala Lumpur. In den Vorstädten fahren die Leute in Massen Elektroroller. Hierzulande sieht man, obwohl ja wo die Deutschen sind angeblich vorn ist, kaum derlei Fahrzeuge. Auch im Rest Europas kaum. Wir sind also offenbar eher nicht vorn... Aber gut, wenn man das Gefühl hat vorn zu sein. Gell.


    Nachsatz: mit > 130 ist auf Autobahnen absehbar eh Schluss, schon 2013 waren 40% der Strecke limitiert. Das ist sicher nicht besser geworden. Limitierungen und zusätzlich gibt es noch verkehrliche Limitierungen und absehbar Versicherungen nach Fahrverhalten. Dann ist Schluss mit mehr als hundertdreißig bzw. geht es dann explizit ans Geld der Schnellerfahrer.


    Wir erleben bei der Jugend aktuell eine Werteverschiebung. Das erste Auto ist längst nicht mehr der feuchte Traum der Massen. Eher sehen es viele als Kostenblock und Belastung, da ringsherum alle Kosten steigen. Und die Industrie schaut letztlich machtlos zu und rettet sich aktuell noch nach Asien.


    Horrorszenarien?


    Kaiser Wilhelm II sagte: „Ich glaube an das Pferd. Das Automobil ist eine vorübergehende Erscheinung.“ - Supi? Oder?


    Das wars nun aber wirklich.

  • Re: Autoproduzenten und E-Autos


    Zitat

    Original geschrieben von pithein
    Nachdem schon Daimler bei Tesla ausgestiegen ist, hat auch Toyota seine unbedeutende Beteiligung aufgegeben.
    Anscheinend wollen die Kraftfahrzeugproduzenten selbst E-Autos einschließlich der Batterien/Akkus bauen.


    Dr. Zetsche hat mal grosskotzig auf einem Forum was von Inovationsstärke der deutsche Autoindustrie gelabbert.


    Dabei kauft Mercedes die komplette Antriebstechnik für das einzige E-Auto im Programm komplett bei Tesla - wenn so deren Innovation aussieht, können die bald zumachen.


    Ist schon lächerlich genug, das eine Internetunternehmen in den USA und ein Paketdienstleister in DE die komplette europäische Autoindustrie in Sache E-Mobiliätät vorführt und komplett als aussehen lässt.


    Und solange es die tolle innovation Industrie in DE nicht hinbekommt, mal ein einheitliches (Schnell-)Ladenetz mit überall nutzbaren Bezahlkarten usw. einzuführen, wird das eh ein Rohrkreppierer. Selbst das funktioniert ja nicht mal, die haben sich ja gerade mal auf einheitliche Stecker geeinigt.


    Zitat

    Ich bin jetzt selber noch nie einen Tesla gefahren, aber habe schon oft gelesen das die Teslas nicht lange Autobahnbeschwindigkeit fahren koennen, weil sie schnell ueberhitzen und sich dann drosseln. Konnte es aber nicht ausprobieren.


    Ja ist so, ist aber ein Problem alle E-Autos, da die Akkus eben heiss werden bei hoher Belastung. Passiert aber lt. meinem Bekannten der einen Tesla hat, nur wenn man sehr schnell fährt, bei normaler, konstanter Reisegeschwindigkeit ist es kein Problem, da die meiste Leistung nur zum Beschleunigen benötigt wird und dann runtergeht zum gleiten.

  • Ich kann bjweber nur zustimmen.


    Ich denke, Elektrofahrzeuge werden sich zunächst mit Macht im Kurzstrecken-Haus-zu-Haus-Verkehr durchsetzen: Lieferdienste, Paketboten, Post, Krankenpflege, Polizeibehörde, Einsatzwagen der Feuerwehr, Krankentransporte, Taxen usw. Das allein ist schon ein riesiger Markt. Verschlafen wird dies von: den deutschen Fahrzeugherstellern. Die Zeichen der Zeit erkannt hat m. E. DHL, die ein eigenes Elektrofahrzeug für Transportzwecke entwickeln und verkaufen. Da wir beim Thema Aktien waren, ist m. E. DHL eine interessante Option.


    Die nächste Zielgruppe sind Eigenheimbesitzer im Speckgürtel der Großstädte: oft solvent, Lade- und Parkmöglichkeit vorhanden, überschaubare Distanzen (sagen wir mal max. 100 km pro Tag, in die Stadt hinein und wieder zurück). Dafür sind E-Autos ebenfalls ideal. Aufgrund der hierzulande niedrigen Wohneigentumsquote wird dieser Trend im europäischen Ausland womöglich eher und stärker zu verzeichnen sein.


    Ich kann allerdings auch verstehen, daß seitens der deutschen Premiumhersteller verzweifelt versucht wird, an der Verbrennertechnologie festzuhalten. So leicht wie bisher wird man zukünftig nicht mehr Geld mit Reparaturen und Ersatzteilen verdienen können.


    Wenn bei AUDI am Tresen der Besitzer eines längs eingebauten 2.5TDI V6 zur 120.000km-Inspektion kommt, knallen in der Buchhaltung die Korken, und dem Besitzer schläft das Gesicht ein. 2 Zahnriemen, Keilriemen, Spannrollen, es muß die komplette Fahrzeugfront demontiert werden, dazu noch Ölwechsel, vorsorglich noch den Thermostat, ein neuer Luftmassenmesser ist bei der Laufleistung auch nicht verkehrt - da sind 3k ganz schnell erreicht.


    Wenn dann bei 150.000 km die Einspritzpumpe oder der Turbolader versagt, wird es nochmals so teuer.


    Die Zulieferer und Fahrzeughersteller und die Werkstätten müssen sich auf harte Zeiten einstellen, all dies wird auch mit einem dramatischen Arbeitsplatzabbau einhergehen.


    Insofern kann man - wie auch bjweber richtig ausführte - der Bundesregierung ein weiteres Mal zu ihrer Kurzsichtigkeit gratulieren. Allein durch autonomes Fahren und die zunehmende Anzahl an Elektrofahrzeugen werden hierzulande viele Arbeitsplätze verlorengehen. Es besteht keine Notwendigkeit, massenhaft Geringstqualifizierte anzuwerben, denn ehe sie qualifiziert sind, sind die Arbeitsplätze schon weggefallen. Es wird sehr oft nur reagiert, nicht vorausschauend regiert und agiert.


    Gruß


    HHFD

    Gesendet von meinem Motofone F3

  • Re: Re: Autoproduzenten und E-Autos


    Zitat

    Original geschrieben von VoIPTom
    Dr. Zetsche hat mal grosskotzig auf einem Forum was von Inovationsstärke der deutsche Autoindustrie gelabbert.


    Ist schon lächerlich genug, das eine Internetunternehmen in den USA und ein Paketdienstleister in DE die komplette europäische Autoindustrie in Sache E-Mobiliätät vorführt und komplett als aussehen lässt.


    Ja ist so, ist aber ein Problem alle E-Autos, da die Akkus eben heiss werden bei hoher Belastung. Passiert aber lt. meinem Bekannten der einen Tesla hat, nur wenn man sehr schnell fährt, bei normaler, konstanter Reisegeschwindigkeit ist es kein Problem, da die meiste Leistung nur zum Beschleunigen benötigt wird und dann runtergeht zum gleiten.


    Dr. Zetsche ist auch der, der tausende Flüchtlinge einstellen wollte. Am Ende waren es dann 12 oder so. Er ist letztlich auch nur ein überbezahlter Angestellter, der den Mächtigen zum Mund reden muss...


    Der Erfolg von gestern ist das größte Risiko für morgen. Deshalb kommt Disruption nie von innen...


    Und nein, es ist ein Überhitzungsproblem der Motoren, nicht der Akkus. Die Akkus werden klimatisiert, also geheizt oder gekühlt.


    Die deutsche Fachpresse moniert, dass keine Reisegeschwindigkeiten um die 200 km/h dauerhaft möglich sind. Welt zum ablachen


    Und das in einem Land, in dem Rheinbrücken für LKW gesperrt werden müssen, weil einfach kein Geld mehr für Infrastruktur da ist. Dümmliche Selbstzentriertheit. Man verliert beim schwadronieren die weltweiten Anforderungen gern aus den Augen.


    Wie gesagt, die ganze Tesla- bzw. Elektrodiskussion in Deutschland erinnert an die Einführung des iPad. Es wurden fest verbauter Akku, fehlende Erweiterungen für den Arbeitsspeicher, fehlendes CD-Laufwerk durch die deutsche Fachpresse, nicht die Blödzeitung moniert. Man lachte auch das iPhone, die watch und die jeweils neuen Macs aus. Aber dazu sind wir auch berechtigt, schließlich hat Konrad Zuse den Computer quasi erfunden. Nur irgendwie sind die aus dem Geschäft geflogen... Dafür haben wir aber einen ausgebauten Sozialstaat und wenn der weiter boomt, steigt das BIP allein schon, wenn man seiner Freundin dann gegen Geld den Rücken streichelt. Ich denke, wir sind industrietechnisch auf einem Holzweg, Diskussionen dazu finden nicht statt. Wir sind ebenso ganz vorn, von hinten gesehen, bei der Digitalisierung der öffentlichen Verwaltungen, Banken, Versicherungen etc. Am allerbesten sind aber unsere Hochleistungskommunikationsnetze sowohl Mobil- als auch Festnetz.


    Und auch, wenn es eh niemand glaubt, das Volk der Michel ist europaweit auch das privat ärmste Volk: FAZ bzw. ECB


    Der DAX gehört zu > 2/3 ausländischen Investoren. Michel geht also für fremde Herren arbeiten. Ebenso wohnt der Mehrheitsmichel zur Miete, oft in Wohnungen angelsächsischer Immobilienfonds. Aber das beste ist, Michel ist in seiner Einfalt glücklich und überheblich zugleich. Wir sind auf einem guten Weg, weiter abhängig zu bleiben.

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