DSL-Störungen - Muss der Provider eine Lösung schaffen?

  • Hallo in die Runde.


    Ich hatte vor ein paar Jahren diesen Thread eröffnet DSL Verbindungsabbrüche durch Powerline-Adapter vom Nachbarn

    Ich eröffne mal einen Neuen, weil meine Fragestellung heute eine andere ist.


    Was bisher geschah:

    Bei uns wurde vor rund 4 Jahren auf Vectoring umgestellt. Anfangs hatte ich viele Verbindungsabbrüche, welche auch durch Powerline-Adapter in meiner Umgebung verursacht wurden. Nach Rücksprache wurde der Anschluss auf 40 MBit/s (anstatt 50) festgesetzt, was tatsächlich die Stabilität deutlich verbesserte.


    Was jetzt ist:

    Neuerdings habe ich wieder Abbrüche. Der Techniker war bereits da, konnte aber nur mit den Schultern zucken und ist wieder gegangen. Problem sind nach wie vor Powerline-Adapter, aber auch meine ~600m Entfernung zur Gegenstelle. Außerdem wurde eine Leitungsdämpfung >30 dB bei mir am Anschluss gemessen. Auf eine andere Leitung umklemmen kann er nicht, da nichts frei ist. So wie ich es verstanden habe, hätte die Telekom meinen Anschluss gar nicht auf Vectoring umstellen dürfen, da die Parameter (Entfernung) es schlicht nicht hergeben.


    Was man machen kann:

    Da bei uns im Ort gerade Glasfaser verlegt wird, hatte ich Hoffnung irgendwann umstellen zu können. Meine Nachfrage beim Anbieter hat aber ergeben, das sie an meiner Adresse nicht ausbauen, da dort offiziell 50 MBit/s anliegen. Erschlossen wird nur bis 30 MBit/s. Okay, hat sich erledigt.

    Nun die Frage, was ich mit meinem Anschluss bei der Telekom mache. Natürlich kann ich pausenlos Störungen melden, aber ich befürchte das die nichts ändern, da es ein grundlegendes Problem gibt, welches gelöst werden müsste. Extra neue Kabel legen und Verteiler aufbauen, wird die Telekom kaum machen, oder? Ich hatte auch überlegt einen LTE-Adapter (5G ist hier nicht) als Fallback an der Fritzbox zu betrieben. Das würde mir nur etwas bringen, wenn das relativ lückenlos funktionieren würde.


    Wie seht ihr das?


    Danke

  • Deine Umstellung auf Vectoring war systembedingt, denn Vectoring muss auf allen Teilnehmerleitungen eines Kabelstrangs aktiv sein, damit es bestmöglich funktioniert. Daher ist es nicht möglich Vectoring für einzelne Kunden eines Kabelstangs zu aktivieren und für andere nicht.

    Nun zu meiner Einschätzung: Da keine andere Leitung frei ist, hast Du tatsächlich schlechte Karten. Die Telekom wird nur wegen Dir nicht die Strasse aufreißen und eine neue Zuleitung legen. Das Glasfaser nicht für alle verlegt wird, wenn man schonmal dran ist, ist kurzsichtig, aber hilft Dir nicht weiter.

    Wenn bei Dir verfügbar, versuche einen Hybrid-Tarif mit LTE-Backup zu erhalten. Dass kann die kurzfristige VDSL-Ausfälle abmildern und ist sinnvoller das VDSL/Mobilfunkmanagement vom Router managen zu lassen als das Gefrickelt mit der FritzBox, die das so weit ich weiß nicht automatisch managen kann. Ansonsten schau Dir Starlink an.

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    2 Mal editiert, zuletzt von AlexCeres ()

  • Hast du in der FritzBox schonmal den Schieberegler zur Erhöhung der Stabilität probiert?

    s. Punkt 5:

    https://fritz.com/service/wiss…ruche-der-DSL-Verbindung/


    Habt ihr Kabel-TV im Haus? die Koaxkabel sind grundsätzlich besser geschirmt. evtl. dann Wechsel zu Vodafone Cable-Internet.


    Auch ein Phasenkoppler kann helfen. Wie das im Mehrfamilienhaus zu installieren ist, weiß ich leider nicht. Am besten mal mit dem Elektriker sprechen.

  • Um was für ein Haus handelt es sich? Ein Mehrfamilienhaus? Wie alt ist das Haus und die Leitungen im Haus? Woher weißt du, dass die Störungen durch Powerline
    verursacht werden?

    Der Provider/Netzbetreiber ist grundsätzlich bis zum Hausanschluss im Keller zuständig. Danach ist der Hausbesitzer/Vermieter für die Leitung vom Hausanschluss bis zur TAE Dose in der Wohnung zuständig.

    Wenn die Telefonleitung im Haus schon sehr alt ist und/oder vielleicht sogar aus mehreren Leitungsstücken besteht, die verdrillt oder verlötet sind, kann es sehr viel bringen wenn man die Leitung im Haus gegen eine neue von der Telekom vorgegebene Telefonleitung im Haus austauscht.

    Ich hatte auch immer wieder mit Abbrüchen der DSL Synchronisierung Probleme und habe das Telefonkabel im Haus (was fast 50 Jahre alt war) gegen ein neues von der Telekom vorgegebene Kabel vom Typ J-02YS(St)H 2 x 2 x 0,5 StVI BD austauschen lassen. Seitdem ich das neue Telefonkabel habe, hatte ich keinen einzigen DSL Abbruch mehr.

  • AlexCeres Stimmt, das Hybrid gab es ja auch noch. Bzgl. Starlink wäre auch eine Idee, aber dann müsste ich vermutlich unser Festnetz opfern.


    Hast du in der FritzBox schonmal den Schieberegler zur Erhöhung der Stabilität probiert?

    Das hatte ich im alten Thread bereits versucht. Die neuen Fritzboxen können das nicht mehr. Dazu hatte ich seinerzeit mit dem AVM-Support Kontakt. Die haben leider vergessen ihre Doku zu aktualisieren.


    Habt ihr Kabel-TV im Haus? die Koaxkabel sind grundsätzlich besser geschirmt. evtl. dann Wechsel zu Vodafone Cable-Internet.


    Auch ein Phasenkoppler kann helfen. Wie das im Mehrfamilienhaus zu installieren ist, weiß ich leider nicht. Am besten mal mit dem Elektriker sprechen.

    Mit Kabel sind wir nicht erschossen, daher leider keine Alternative. Von was für Phasenkopplern sprichst du? Jene, welche man früher bei Powerline installiert hat? Wo sollen die hin, an meinen Anschluss?


    Um was für ein Haus handelt es sich? Ein Mehrfamilienhaus? Wie alt ist das Haus und die Leitungen im Haus? Woher weißt du, dass die Störungen durch Powerline
    verursacht werden?

    6 Familien, Baujahr irgendwann in den 90ern. Das neben der Entfernung Powerline ein Problem ist, weiß ich durch den Messetrupp der Telekom, welcher vor ein paar Jahren extra bei mir war. Siehe im alten Thread, welchen ich oben verlinkt hatte.

    Wenn die Telefonleitung im Haus schon sehr alt ist und/oder vielleicht sogar aus mehreren Leitungsstücken besteht, die verdrillt oder verlötet sind, kann es sehr viel bringen wenn man die Leitung im Haus gegen eine neue von der Telekom vorgegebene Telefonleitung im Haus austauscht.

    Die Telekom-Techniker (die von vor ein paar Jahren und der von letzter Woche) gehen übereinstimmend davon aus, das die Leitung vom Verteiler bis zu uns für Vectoring zu lang ist bzw. deren eigenes Kabel Probleme hat. Die schlechten Signalwerte wurden damals auch im Übergabepunkt der Telekom nachgemessen, um ein Problem mit der Hausinstallation auszuschließen. Diese hat nur das Problem, das Strom und Telefon zusammen in den Wänden verlegt wurden, weshalb die Störungen von Powerline auf mein Telefonsignal wirken. Dadurch addieren sich halt die Probleme. Darüberhinaus bin ich nur Mieter und es gibt auch keine Leerrohre, das man einfach eine andere Strippe einzieht.

    Das kann ich so bestätigen. In unserem Altbau waren auch noch mehrere TAE Dosen verbaut und miteinander verbunden. Seitdem wir eine direkte Leitung vom APL zur ersten TAE im Obergeschoss neu gezogen haben mit dem geeigneten Kabel, haben wir 50 MBit und keine Ausfälle mehr. Leitungslänge ist ein knapper Kilometer sogar.

    https://telekomhilft.telekom.d…/6685d1184ae73561da70905a

    Siehe meine Antwort zu MobilerFernsprecher

  • Wenn die Telekom-eigene Leitung gestört ist, muss die Telekom (der Bautrupp) das beheben. Natürlich will die Telekom das aus Kostengründen irgendwie vermeiden.


    Ich hab auch so eine uralte Erdleitung mit Papierisolation und ungünstigem Übersprechverhalten, die zeigt am APL ebenfalls Fehler in der Übertragung (VDSL 50).


    Ich wohne zur Miete in einem Wohnblock.

    Zum Glück habe ich - als es noch möglich war - die Leitung vom APL im Keller in meine Wohnung in Eigenregie getauscht, was zur Stabilität sehr beigetragen hat. Die zuvor verlegte Leitung war aus mehreren Stücken der unterschiedlichsten Kabelsorten mit Verdrillung, Klemmen, Lüsterklemmen usw. zusammengesetzt. Auf Teilstrecken wurde das zweite Adernpaar in meinem Kabel für einen anderen Anschluss des Hauses mitbenutzt usw... für analoge Telefonie hat das eben gelangt.

  • Mozart40 Das kann so wie du es beschreibst eigentlich technisch nicht sein.

    Die Techniker der Telekom können durch Messung gar nicht rausfinden was genau für eine Störung erforderlich ist. Man kann nur bestimmte Werte und Störsignale messen. Wodurch die verursacht werden, ist aber definitiv nicht messbar. Das geht dann nur über "Suchen" und dem Ausschließen von Störquellen.

    600 Meter sind für Vectoring nicht zu lang. Sehr viele DSL Vectoring Kunden haben eine Leitungslänge von 600 - 800 Metern oder auch mehr. Wie viele DSLAM soll die Telekom aufstellen, damit jeder Kunde nur noch 100 - 200 Meter Leitungslänge hat?

    Du schreibst das die Telekom bei dir schlechte Leitungswerte am APL gemessen hat und dass das Straßenkabel der Telekom eventuell defekt ist. Wenn das so wäre, dann hätte die Telekom das Problem doch schon lange selber beheben müssen. Es kann nicht sein, dass die Telekom einen Fehler zwischen DSLAM und APL feststellt und dem Kunden sagt "das interessiert uns nicht".

    Für die Verkabelung im Haus ist der Vermieter zuständig. Wenn das TAE Kabel APL - TAE Dose ausgetauscht werden muss, dann muss der Vermieter dies durchführen. Das ist eine Sache von 20 Minuten.

  • Auf Teilstrecken wurde das zweite Adernpaar in meinem Kabel für einen anderen Anschluss des Hauses mitbenutzt usw... für analoge Telefonie hat das eben gelangt.

    Genau das war bei mir auch der Fall. Zwei Wohnungen auf einer Etage haben sich ein Kabel geteilt und in jede Wohnung ging ein Aderpaar. Wie du schon geschrieben hast, war das für die analoge Telefonie damals egal. Für Vectoring und Supervectoring ist das aber nicht unbedingt gut und wenn dann noch externe Störquellen dazu kommen ist das gar nicht mehr gut.

    Wenn in diesem Fall aber die Telekom wirklich Störungen auf der Strecke DSLAM - APL gemessen hat, dann muss die Telekom die Störungen beheben. Ich glaube das aber nicht, weil ich noch nie erlebt habe, dass die Telekom Störungen auf ihrer eigenen Leitung gemessen hat, die auch wirklich Fehler verursachen und dann einfach sagt das interessiert uns nicht. Das macht die Telekom nicht und hier würde sie auch sofort Probleme mit der BNetzA bekommen.

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