Wird ARD-exclusiv irgendwo wiederholt ?

  • Nachdem ich die Reportage inzwischen gesehen habe, finde ich auch, dass eher zu sanft mit dem ehrenwerten Herrn Maschmeyer umgegangen bzw. über ihn berichtet wurde.
    Daher bin ich natürlich höchst überrascht, jetzt zu lesen, dass wieder einmal die Journalisten in ihrer Arbeit behindert werden. :flop:


    http://wirtschaft.t-online.de/…ntation/id_44032852/index


    "...da sein Mandant nicht Gelegenheit erhalten habe, angemessen zu Wort zu kommen"


    Wenn man die Reportage gesehen hat und dann so eine Unverschämtheit liest, könnte man leicht aggressive Gefühle entwickeln ...

  • 2. Runde morgen Abend um 21.45 Uhr in der ARD: Panorama berichtet erneut über Maschmeyer. Interessant ist auch der Blog (Link links neben dem Trailer).

    Ich dachte immer es sei technisch unmöglich mit jemandem Sex zu haben, der Dörte heißt...

  • ZAPP


    ...das Thema war gestern auch im NDR- Medienmagazin "Zapp" zu sehen. Während ich nur kurze Ausschnitte von ARD-exclusiv gesehen hatte und es mir auf den ersten Blick etwas reißerisch vorkam, gefiel mir der Beitrag in Zapp wesentlich besser. :)


    Edit: Ich seh gerade, dass der Beitrag auch in der NDR-Mediathek zu sehen ist...

  • Ich hoffe, dass die ganze Geschichte über die Sauereien des Carsten Maschmeyer sich weit verbreitet und seine Reaktionen zu einem richtig fetten Eigentor werden.


    Wenn "Panorama" standhaft bleibt und zusammen mit anderen Medien immer schön weiter veröffentlicht wie Maschmeyer sich gebärdet sollte es gelingen. Irgendwann werden auch all die Politikerfreunde ihn fallen lassen wie eine heiße Kartoffel weil sie das Negativimage, dass er sich jetzt in breiter Öffentlichkeit zulegt, nicht abkriegen wollen.


    Ein Christian Wulff sah schon in der Sarrazin-Geschichte nicht gut aus. Da er auch schon entgegen dem Willen der Bevölkerung anstatt Joachim Gauck als Bundespräsident durchgeboxt wurde, droht er hier ein weiteres Mal schlecht aufzufallen. Sein Bestreben, sich als Bundespräsident zum Fürsprecher der fehlgeschlagenen Integration von Migranten zu machen, ist IMHO auch eine Totgeburt.
    Wenn er sich jetzt auch noch eine allzu große Nähe zu Typen wie Maschmeyer leistet hat er seinen Ruf bald ruiniert. Auf Dauer kann man sich derartige Schlappen nicht leisten, auch nicht als Bundespräsident.


    In dem FAZ-Artikel steht, dass Bela Anda auch für Maschmeyer arbeitet. Der war Regierungssprecher unter Gerhard Schröder, also ein weiterer Günstling aus diesem Umkreis. Wenn Maschmeyer behauptet, seine Kontakte zu Schröder, Wulff, Riester, Rürup, usw. seinen Zufälligkeiten - lächerlich!


    Je mehr Maschmeyer sich wehrt und je mehr das zum Kampf gegen die Pressefreiheit wird, um so schlechter für ihn. Aber das ist ja im Sinne der Bevölkerung nur positiv und ich hoffe, dass der NDR und die Medien generell immer schön in die Öffentlichkeit stellen, mit welch miesen Methoden Maschmeyer sich gegen die negative Berichterstattung wehrt.

    Ich dachte immer es sei technisch unmöglich mit jemandem Sex zu haben, der Dörte heißt...

  • "...und kündigte frohgemut den nächsten Beitrag über Maschmeyer und Konsorten an: „Die Unschuld vom Maschsee“. Dort, in Hannover, liegt ein unheimliches Machtzentrum. In Hamburg sitzen die, die darüber aufklären. Mögen sie standhaft bleiben. Sie streiten für die demokratische Öffentlichkeit an sich. "


    So endet der von Bigbamboo verlinkte FAZ-Artikel.


    In solchen Momenten wundere ich mich immer wieder, wie wenig interessierte Bürger auch heute noch anno 2011, nach zig Jahren Internet, bewirken können.


    Wir tauschen uns quer durch Deutschland sekundenschnell oder mit etwas Verzögerung aus, geben unseren Senf und Ketchup zu diesem und jenem - aber was können wir dann im Leben "da draussen" TUN, um Panorama und die Journalisten nicht alleine zu lassen? Demokratie in Deutschland ist so entsetzlich bequem. Lass ma' die anderen machen!


    Frau Veronica Ferres auszubuhen halte ich für genauso indiskutabel wie das Männeken mit Diozin-verseuchten Nahrungsmitteln zu bewerfen.
    Eine vielversprechende Aktion als Antwort auf die neuesten Angriffe des Herrn Carsten Maschmeyer auf die Pressefreiheit ist mir bisher nicht eingefallen.
    Würde man sich mit einem Spruchband vor eine AWD-Vertretung stellen, käme heute die Reaktion: "Wir haben inzwschen mit Herrn Maschmeyer nichts mehr zu tun".


    Ich bin selber kein AWD-Opfer, da wir in der Familie schon durch die OVB "vorgeschädigt" waren, als Maschmeyer gross auftrumpfte. Aber wenn ich erlebe, wie jemand die DEUTSCHE Presse mundtot machen will, fühle ich mich persönlich angegriffen.
    In diesem Land habe ich das RECHT, gut informiert zu werden. Oder liege ich da schief? Ist dieses Recht evtl. noch nicht einmal im Grundgesetz "verbrieft" ?

  • Die Pressefreiheit ist grundgesetzlich geschützt. Aber lies mal "Das Medienmonopol" (freier Download als pdf, einfach mal googlen). Ich kann nicht allen Thesen des Buchs folgen, aber es bringt einen zum Nachdenken.


    Dass Leute wie Maschmeyer den Schulterschluß mit der Politik suchen kommt nicht von ungefähr. Natürlich ist der Nutzen davon nicht messbar, aber es schadet natürlich nie einflussreiche Gönner zu haben.


    Ich finde es jedenfalls bemerkenswert wie unverfroren, wie skrupellos der Drückerkönig die freie Berichterstattung unterbinden will. Ohne Skrupel, offensichtlich ohne Hemmungen, ohne den Gedanken, dass er sich damit vielleicht um so mehr als jemand outet, der etwas zu verbergen hat. Ganz offenbar sieht er Chancen, Kritisches durch ausreichenden Druck unterbinden zu können.
    Nach den Ereignissen um Nikolaus Brender [URL=http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,663847,00.html]klick[/URL] erscheint es ja auch tatsächlich möglich, kritischen Journalismus durch Druck auf sämtliche ARD-Intendanten oder politische Gönner zu unterbinden. Die Schande im Falle Brender könnte sich theoretisch wiederholen. Um so mehr ist zu hoffen, dass es dieses Mal anders läuft und die Angelegenheit zu einem Fiasko für Maschmeyer wird.


    Die Deutschen haben's nicht so mit kritischem Protest und Generalstreik. Aber man kann immerhin die Redaktion von Panorama anschreiben und seine Solidarität mitteilen. Also ran an die Tasten!

    Ich dachte immer es sei technisch unmöglich mit jemandem Sex zu haben, der Dörte heißt...

  • Ich kann die Empörung gerade in diesem Fall nicht wirklich nachvollziehen. Maschmeyer ist heute quasi Privatier, und als solcher ist er sicher nicht verpflichtet, irgendwelche Interviews zu geben. Das ist zu akzeptieren. Was Christoph Lütgert in der Reprortage abzieht grenzt meines Erachtens schon an Stalking, das sich niemand gefallen lassen muss.


    Dass Maschmeyer eitel und gierig ist ist hinreichend bekannt. Dass der AWD schlecht und profitgetrieben "berät" auch, allerdings kann man das gleiche auch von so gut wie jeder Bank sagen. Dass Maschmeyer sich irgendwelche geschäftlichen Vorteile durch seine private Bekanntschaft mit irgendwelchen amtierenden oder ehemaligen Spitzenpolitiker verschafft hätte, dafür hat die "investigative" (FAZ) Arbeit Lütgerts nicht mal ein Indiz an der Hand. Das ist, bei Lichte betrachtet, doch ziemlich bescheiden.

  • Zitat

    Original geschrieben von der.kleine.nick
    Ich kann die Empörung gerade in diesem Fall nicht wirklich nachvollziehen. Maschmeyer ist heute quasi Privatier, und als solcher ist er sicher nicht verpflichtet, irgendwelche Interviews zu geben.


    1. Maschmeyers Vermögen, geschätzte 650 Millionen Euro, verdiente er größtenteils über den AWD, welcher wiederum diverse Anleger ausgenommen hat. Viele Menschen haben dort ihr über lange Jahre gespartes Vermögen, oft die Altersvorsorge, verloren.
    Maschmeyer trägt damit Verantwortung für die Abzockereien, die der AWD zu seiner Zeit gemacht hat. Dieses sowohl weil er damals Chef beim AWD war als auch weil sein Vermögen aus dieser Quelle finanziert wurde und er bis heute davon profitiert.


    2. Maschmeyer ist keineswegs Privatier. Er ist Mitglied im Verwaltungsrat der Swiss Life, einer Schweizerischen Lebensversicherung, der der AWD heute zu 100% gehört. Maschmeyer ist somit bis heute in der Mitverantwortung für den AWD.


    Zitat

    Original geschrieben von der.kleine.nick
    Das ist zu akzeptieren. Was Christoph Lütgert in der Reprortage abzieht grenzt meines Erachtens schon an Stalking, das sich niemand gefallen lassen muss.


    Seltsame Sichtweise. Hier wird eine kritische Reportage über den ehemaligen AWD-Chef, der nach wie vor seine Hände über die Swiss Life im Spiel hat, gedreht. Dabei wurden immer wieder Interviewanfragen an Maschmeyer gestellt, die nicht beantwortet wurden. Das führte dann zu dem Versuch, Maschmeyer bei einem öffentlichen Auftritt zu befragen.
    Das ist Tagesgeschäft eines kritischen Journalisten und hat mit Stalking absolut nichts zu tun.


    Eher ist doch die Frage wieso Maschmeyer sich keine kritischen Fragen stellen lässt, sich immer wieder verleugnet und nichts zu den Vorwürfen sagt, die ihm und seiner (ehemaligen) Firma gemacht werden.


    Zitat

    Original geschrieben von der.kleine.nick
    Dass Maschmeyer sich irgendwelche geschäftlichen Vorteile durch seine private Bekanntschaft mit irgendwelchen amtierenden oder ehemaligen Spitzenpolitiker verschafft hätte, dafür hat die "investigative" (FAZ) Arbeit Lütgerts nicht mal ein Indiz an der Hand. Das ist, bei Lichte betrachtet, doch ziemlich bescheiden.


    Absolut nicht! Die Finanzindustrie, mittendrin Maschmeyer, verdiente und verdient Milliarden mit Produkten, die von angeblich unabhängigen Experten ersonnen wurden - und genau diese Leute arbeiten jetzt für und mit Maschmeyer zusammen. Ex-Kanzler Schröder verstieg sich gar zu der Aussage, Maschmeyers Firma übernehme "staatsersetzende Funktion".


    Mit den politischen Gallionsfiguren verschafft Maschmeyer seinen profitorientierten Unternehmen den Anstrich größter Seriösität. Es hat - mindestens indirekt - allergrößte Werbewirkung wenn Politiker und Erfinder irgendwelcher Geldanlagen (Riester, Rürup) jetzt für Maschmeyer arbeiten und sein Unternehmen damit massiv aufwerten. Ein besseres Qualitätssiegel als dass die Erfinder der Produkte nun mit ihm zusammenarbeiten kann es kaum geben.


    Überrascht es dich nicht obendrein, dass Maschmeyer beste Kontakte zu einer ganzen Horde von Politikern und ihren Beratern hat? Es kann ja sein, dass man zufällig zum näheren Umfeld eines Spitzenpolitikers oder Beraters gehört. Aber Schröder, Wulff, Riester, Rürup, Anda - das sind schon 5 "Zufälle"... Findest du nicht, dass das ein Gschmäckle hat und sich kritische Nachfragen geradezu aufdrängen?


    Als Bürger interessiert mich wenn der amtierende Bundespräsident seltsame Kontakte zu einer zwielichtigen Figur der Finanzwelt hat und in deren Finca Urlaub macht. Mich interessiert auch welche Einflussnahmen und Absprachen es zwischen den politischen Entscheidern und einem Anbieter von Finanzdienstleistungen gab.
    Als geprellter Anleger würde mich überdies interessieren wie der ehemalige Firmenchef und nach wie vor mitmischende (wenn auch inzwischen über ein anderes Unternehmen) Finanzjongleur dazu steht, dass ich meine Ersparnisse verloren habe während er in Saus und Braus lebt...

    Ich dachte immer es sei technisch unmöglich mit jemandem Sex zu haben, der Dörte heißt...

  • Zitat

    Original geschrieben von der.kleine.nick
    Ich kann die Empörung gerade in diesem Fall nicht wirklich nachvollziehen. Maschmeyer ist heute quasi Privatier, und als solcher ist er sicher nicht verpflichtet, irgendwelche Interviews zu geben. Das ist zu akzeptieren. Was Christoph Lütgert in der Reprortage abzieht grenzt meines Erachtens schon an Stalking, das sich niemand gefallen lassen muss. ...


    Er kann aber eben auch keinem verbieten ein solches Interview führen zu wollen; erst recht nicht, wenn er sich immer wieder im Glanz der Öffentlichkeit sonnt, sei es nun bei diversen Spendengalas oder Bild-Interviews.

    Privatier ist für den Vorstand einer die Regierung bei der Umstrukturierung der Pflegeversicherung beratenden Gesellschaft übrigens eine recht eigentümliche Bezeichnung.


    Zitat

    ... Dass Maschmeyer sich irgendwelche geschäftlichen Vorteile durch seine private Bekanntschaft mit irgendwelchen amtierenden oder ehemaligen Spitzenpolitiker verschafft hätte, dafür hat die "investigative" (FAZ) Arbeit Lütgerts nicht mal ein Indiz an der Hand. Das ist, bei Lichte betrachtet, doch ziemlich bescheiden.


    Zeitlich zusammen fallen z.B. die zahlreichen Wahlkampfspenden von Maschmeyer für den Gas-Gerd und die extrem verschleppte und sehr verwässerte Umsetzung der EU-Versicherungsvermittlerrichtlinie - das hätte man durchaus in dem Bericht thematisieren können, aber alleine die Mitwirkung der MaschmeyerRürup AG an dem Umbau der Finanzierung der Pflegeversicherung sowie die Reaktion der zuständigen Ministerin auf Fragen hierzu, sollte dem Zuschauer schon zu denken geben.


    Printus: Ich denke, Panorama kann die Solidarität in der Blogosphäre durchaus beurteilen und wird von dieser auch Kenntnis haben. Udo Vetter hat sich des Themas übrigens auch angenommen:


    Maschmeyer, ein Fall für amnesty?


    Edit: Printus war schneller und ausführlicher.

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