O2-Homebox mit ISDN an alte ISDN-Installation ohne TAE anschliessen

  • Hallo,


    ich habe derzeit eine alte ISDN-Installation mit 3 Telefonnummern und möchte eine O2-Homebox möglichst unter Verwendung der bisherigen Verkabelung anschließen.
    Eine erste TAE-Dose ist leider nicht vorhanden, nur folgendes:


    - im Anschlussraum der APL-Kasten der Telekom
    - darin eine lange Schiene, an deren ersten zwei Steckplätzen zwei Drähte eingesteckt sind (braun und weiß), diese gehen in ein schwarzes Kabel mit Western-Stecker, der in der NTBA-Dose steckt
    - von der NTBA-Dose geht ein graues, ca.3-4 mm dickes Kabel in die Wand ab
    - im Arbeitszimmer befindet sich unter Putz eine doppelte Western-Dose, wo
    die Schnurlos-Telefon-Basisstation (Siemens) und das Kabel eines Computer-
    Modems eingesteckt sind, mehr Telefondosen gibt es nicht
    - die anderen beiden Siemens-Schnurlos-Telefone sind in Ladestationen ohne Telefonanschlusskabel


    Was schlagt Ihr vor (ohne einen Techniker kommen zu lassen)?



    Vielen Dank im voraus

  • So wie das aussieht ist das ja eine "einfache" ISDN Verkabelung. Also Du hast ISDN Endgeräte welche direkt an den S0 des NTBA angeschlossen sind.


    Welche Homebox hast Du denn bekommen?
    Wenn es die O2 Box 6431 ist - kannst Du das ohne Anschaffung neuer Geräte oder/und umverdrahten der Dosen knicken. Die hat keinen S0.

  • Also, an die O2-Box kann man definitv ISDN-Endgeräte anschließen. Steht so im Anschlussplan und es gibt auch eine Western-Buchse mit der Aufschrift ISDN. Ich habe auch einen O2-Vertrag mit ISDN.


    Meine Frage bezog sich mehr darauf, wie ich das bestehende Telefonkabel nutzen kann. Aus meiner Sicht habe ich folgende Optionen:


    Wohnzimmer


    1) ich schließe die Homebox mit einem Netzwerkkabel an die ISDN-Dose an
    2) in der Hoffnung dass zwei Drähte lang genug sind, installiere ich eine TAE-Dose anstelle der ISDN-Dose (ich weiß inzwischen wie)
    3) ich stecke einen TAE-Western-Adapter in die ISDN-Dose


    Anschlussraum


    1) ich brauche gar nichts zu machen
    2) ich klemme im nicht mehr gebrauchten NTBA irgendetwas um und irgendwas ab (was?), so daß das Signal von zwei Drähten einfach durchgeschleift wird
    3) ich stecke das Westernkabel, das aus der APL kommt und jetzt in der NTBA steckt in eine Westernbuchse, an die ich zuvor zwei Drähte des grauen Telefonkabels angeschlossen habe (wie?) oder
    4) schneide den Westernstecker ab und verdrille die Drähte des Westernkabels mit zwei Drähten des Telefonkabels in einer Bastellösung mit Isolierband
    5) ich stecke zwei Drähte des Telefonkabels direkt in die APL (wie ohne Spezialwerkzeug?)

  • Ich glaube du unterschlägst hier einige wichtige Faktoren.
    Soll der IAD (die Homebox) ins Wohnzimmer?
    Deine Fragen sind auf jeden Fall ohne ein Blick in die Verkabelung und den APL nicht ohne weiteres zu beantworten. Man kann hier viel "mutmaßen". Ist aber nicht meine Art.
    Deshalb: Genaue Angaben, genaue Fotos vom APL, der Dose im Wohnzimmer usw.
    Hast Du die Möglichkeit Adern durch zu messen?


    Ansonsten zu der tollen Isolierbandlösung ...
    Kauf dir die: http://www.amazon.de/3M-Quante…UY2-D-Adern/dp/B000N97VU0
    Günstig, einfach zu handhaben und vor allem eine feste Verbindung.

  • Skybird1980, danke für Deine Tips und Deine schnellen Antworten.


    Die Homebox soll ins Wohnzimmer. Fotos kann ich leider nicht liefern, da das Ganze im Hause meiner Eltern stattfinden soll. Ich werde am 7.Januar voraussichtlich das machen, was ich verstehe, und dann nochmal darüber berichten, nämlich:


    Neue TAE-Dose mit PPA im Wohnzimmer mit zwei Drähten aus ehemaliger ISDN-Installation an TAE1 und TAE2 anschließen und in diese dann die Homebox mit mitgeliefertem TAE-Kabel einstöpseln.


    Im Anschlußraum die NTBA völlig abbauen und die zwei Drähte, die von der TAE im schon verlegten Telefonkabel kommen, mit richtiger Polung an die zwei Drähte, die im schon verlegtem Kabel vom APL zur ehemligen NTBA gingen, verbinden. Den APL lasse ich unverändert.


    Ich dachte nur, dass ließe sich einfacher lösen.


    Danke noch mal und einen guten Rutsch

  • Bin noch eine Antwort schuldig:


    Kabel durchmessen habe ich noch nie gemacht, das muß ich mir erst anlesen und ausprobieren. Ich habe mir aber schon ein einfaches Multimeßgerät bestellt und mir im Internet die Bedienung angesehen und auch begriffen. Mit dem Gerät wollte ich die Spannung zwischen TAE1 und dem Schutzkontakt einer Steckdose messen. Sie soll -60 Volt betragen, wenn die TAE richtig angeschlossen ist und der schwarze Kontaktstift am Schutzkontakt angehalten wird. (Hubert Zitt, im Internet zu finden, danke an dieser Stelle).


    Beim Durchdenken der einzelnen Installationsschritte ist mir aber noch ein anderes Problem aufgefallen: Ich möchte ja an den bestehenden Klemmanschlüssen im APL nichts verändern, aber das Kabel, das vom APL zum alten NTBA führte, nutzen, um es an die zur TAE führenden Drähte anzuschließen. Das Ganze steht ja unter Strom. Wenn ich also den alten Western-Stecker mit einem Seitenschneider abschneide verursache ich ja einen „kurzen“ Kurzschluß. Ist das ein Problem? Schalten die Telekom-Techniker vorher den Strom aus, wenn die da ran gehen? Wäre es dann nicht doch besser, die zwei TAE-Drähte direkt im APL anzuklemmen, ggf. mit einem LSA Auflegewerkzeug?


    Wenn Du hier mir noch einen Tip geben könntest, wäre ich Dir sehr dankbar

  • Die alte ISDN Dose würde ich nicht belassen, da hier, wenn es ordentlich gemacht wurde, Abschlusswiderstände aktiv sind, die zu Störungen führen.


    Schmeiß die alte ISDN Dose raus und ersetze sie durch eine gewöhnliche TAE Dose. Stift 1 vom APL (bisher braun/weiß) verbindest du direkt mit dieser neuen TAE Dose (la=Klemme 1/lb=Klemme 2)


    Öffne den NTBA. Dahinter wird braun/weiß auf der Amtsseite (vom APL) anliegen (uk0) und am anderen Klemmenblock des NTBA (s0) geht es weiter zu der bisherigen ISDN Dose.


    Kurzum: NTBA komplett abklemmen, ISDN Dose raus. Dann Leitung durchmessen, TAE anschließen, Adern am APL (Stift 1) neu auflegen. Falls du dich nicht an den APL traust (weil du es eigtl auch gar nicht darfst), dann die vorhandene Leitung mit Scotchlokverbindern verklemmen.


    Wegen Kurzschluss passiert so leicht nix, also mach dir keine Sorgen. Wenn du sorgfältig abklemmst und zusiehst, dass sich die Adern nicht unnötig berühren, ist das Risiko sowieso eher gering.

  • Ich habe es gestern hinbekommen (juhu), kurzer Erfahrungsbericht:


    Um nicht an den APL zu müssen und auch nicht Drähte unter Strom verbinden zu müssen hatte ich mir eine RJ45-Western-Dose gekauft, in die ich das Western-Kabel von der APL kommend stecken wollte und an die ich die zwei Drähte von der TAE kommend anschrauben wollte. Ging aber nicht, da der Westernstecker, der in den alten NTBA ging, den Nippel an der Seite hatte und nicht in der Mitte.


    Also habe ich mir ein Herz gefasst und die alten Drähte aus dem APL rausgezogen und die neuen Drähte mit einem Auflegewerkzeug (9 €) reingedrückt. Ich hatte noch nie damit gearbeitet, das geht aber erstaunlich gut. Dann die TAE im Arbeitszimmer angeschlossen (1 an 1 und 2 an 2) und die Spannung mit einem Multimeter (15 €) gemessen. Alles wie erwartet, allerdings -90V statt -60 V zu Masse, habe ich aber so hingenommen. Dann die Homebox und die ISDN-Station eingestöpselt.


    Und jetzt kommt’s: Das Telefon meldet Störung. Alles wieder ausgestöpselt. Ich messe noch mal die TAE und erhalte null Volt. Ich messe den APL – auch null Volt. Blut- und Wasser geschwitzt, O2-Service über 0800 weißnichtmehr angerufen (hoffentlich kostenlos, 1804-er Nummer kostet 1,99 € / min) mit dem Ergebnis: Störung bekannt, wird in den nächsten 24 Stunden behoben. Dann alle Stunde wieder gemessen, immer noch null Volt. Dann abends ohne Plan einfach mal alles wieder eingestöpselt und alles funktionierte sofort! Alle 3 ISDN-Nummern, auch untereinander. APL aus „wissenschaftlichem Interessse“ noch mal gemessen – null Volt. Fazit: bei VOIP-Telefonen scheint die Leitung nicht mehr unter Spannung zu stehen. Oder es gibt eine andere Erklärung …


    Vielen Dank jedenfalls an Moutsche und Skybird für Eure Hilfe

  • Das ist so korrekt. Bei reinen IP Anschlüssen ist das Messen nicht mehr so einfach möglich, wie bei Analog bzw ISDN.


    Dass es zuvor an die 90 Volt waren, ist normal. ISDN (uk0) hat um die 96V Speisespannung. Die anfängliche Störung lag wohl daran, dass in der Vermittlungsstelle der Port noch nicht umgeklemmt war.


    Glückwunsch, dass du es geschafft hast! :top:

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!