Privates Review meines Lumigon T2
Nun folgt ein kleines persönliches Review aus meinen Erfahrungen der ersten drei T2-Einsatz-Wochen. Ich betone, es handelt sich hier nicht um eine wissenschaftliche Arbeit….
Für mich als Umsteiger von iOS (iPhone 3GS) auf Android (mit diesem Gerät) eröffnete sich natürlich neben dem eigentlich neuen Gerät gleich noch eine neue Welt der Arbeitsumgebung/-oberfläche. Die strengen „Richtlinien“ bei Apple haben mich von Anfang an geärgert, nur mit irgendwelchen Accounts auf Daten/Dateien zurückgreifen zu können oder immer iTunes an allem teilhaben zu lassen war/ist nicht mein Ding. …aber das soll jeder selber entscheiden.
Ein sehr wichtiger Aspekt für mich war die Größe meines kommenden Smartphones. Leider ist hier weiterhin der Trend „bigger is better“ am Markt zu erkennen, auch wenn einige Hersteller sich nun auch wieder um 4,3 Zoll Varianten kümmern. Solange dabei das Display im Endeffekt mit dem Rahmen abschließt und sich keine größeren Dimensionen ergeben, wäre das persönlich meine maximal akzeptierte Größe eines Smartphones. Das Lumigon weist eine Display-Diagonale von 3,8‘‘ auf. Die Auflösung 480 x 800 auf dem Papier lässt natürlich Freaks erschaudern, da diese Menschen ja immer aus einem Zentimeter Entfernung aufs Display schauen, um zu gucken, ob auch wirklich nicht irgendwo ein Pixel fehlt. Spaß beiseite, sicher kann das T2-Display nicht mit einem S3 oder S4 Display mithalten, es stellt die Farben im Vergleich dazu eher blasser da. Für mich ist es aber nicht „blasser“, sondern eher natürlicher und nicht so aufgepimpt bunt hinterleuchtet. …aber auch hier darf jeder selber entscheiden… Es ist laut Hersteller mit Gorilla-Glas geschützt und soll mit einer Anti-Finger-Abdrücke-Beschichtung versehen sein (vielleicht haben sie diese bei mir auch weggelassen).
Die kompletten technischen Daten kann jeder der Lumigon-HP entnehmen. Das Gerät an sich fühlt sich sehr, sehr wertig an. Klar, die eingesetzten Materialen ließen dies im Vorfeld auch vermuten. Es bringt ein gewisses Gewicht mit, schon allein aufgrund des verbauten Edelstahls. Voll aufgeladen () wiegt das T2 einhundertdreiundfünfzig Gramm.
Die Bedientasten am unteren Ende sind jeweils außen als Sensor-Tasten ausgeführt. Die „Zurück-Taste“ ist dabei auf der rechten Seite. Die mittig angeordnete „Home-Taste“ ist ein leicht erhabener „Drücker“, der ins Design des Telefons integriert ist. Genau über dieser Taste befindet sich ein kleiner Schlitz über die komplette Breite des Drückers (etwa 12 mm) hinter dem eine weiße LED verborgen ist. Diese leuchtet ausschließlich weiß und nur wenn das Gerät geladen wird. Es ist keine Verbindung zu eingegangenen Nachrichten oder verpasste Anrufe. Meine Nachfrage in Dänemark sieht auch kein update vor der FW, um das evtl. zukünftig mit einzubinden.
Dieselbe Taste befindet sich auch am oberen Teil der Frontseite. Dies ist der sogenannte Activity-Button. Ihn kann man mit bestimmten Voreinstellungen aktivieren, um z. B. die Foto-LED zu aktivieren, wenn man mal wieder das Schlüsselloch nicht findet, oder man kann damit Anrufe abweisen etc.
Darüber hinaus ist die allseits bekannte Lautstärkewippe am rechten Rand schön (fast) bündig, aber jederzeit gut bedienbar, ins Gehäuse eingelassen. An derselben Seiten befindet sich weiter unten eine weitere Taste, die analog eingelassen ist, zum Starten der Kamera per etwas längerem Druck. Die gegenüberliegende Längsseite des Gerätes hat keinerlei Tasten und kann dadurch dem Gerät auf der Seite „liegend“ einen guten Halt bieten, wenn man mal Fotos oder ein Filmchen anschauen will, ohne das Gerät die ganze Zeit in der Hand zu halten. Man kann es also einfach gut hinstellen.
Wer Android kennt, es ist übrigens die Version 4.0.4, der weiß Bescheid über die Bedienung oder den Umgang mit Apps und Widgets. Die Besonderheit, die das T2 noch mitbringt, ist Software-seitig der „Vault“ (Tresor), der es einem erlaubt Notizen, ganze Apps, Alarme, Passwörter verschlüsselt zu verwalten. Man kann sogar aus dem „Vault“ heraus bei dort hinterlegten Kontakten Anrufe tätigen, die in keiner Verlaufsliste auftauchen (Stealth-Modus) usw. Dabei kann die App getarnt mit einem nicht auf die App hinweisenden Namen versehen werden oder auch direkt als „Vault“ gekennzeichnet sein. Ich denke, Edward S. hätte absolut keine Chance darauf zuzugreifen, wenn er noch an alter Wirkungsstätte tätig wäre… Man kann dort keine Office-Dateien ablegen, da man dann wieder beim Öffnen auf die entsprechenden Anwendungen (Documents to go etc.) zugreifen muss zur Darstellung. So würde man dort in der Anwendung Spuren hinterlassen, die dann das Dokument evtl. nicht mehr verschlüsselt darstellen können.
Die Qualität der 8MP Kamera ist bei Tageslicht durchaus ansehnlich. Die Auflösung kann auch runtergeregelt werden. Man kann verschiedene Modi einstellen (u. a. auch Panorama), das Farbschema mit hinterlegten Farben aufhübschen (sepia etc.), Rahmen drum herum machen, dann auch noch die Aufnahmesituation anpassen (Nachtmodus, Porträt, Sport, Feuerwerk und vieles mehr) und natürlich die Foto-LED zuschalten/ausschalten. Die Foto-LED hat natürlich ihren eingeschränkten Einsatzbereich, was die Entfernung anbelangt. Aufnahmen im Dunklen bzw. bei Umgebung mit begrenzten Lichtverhältnissen bringen den Sensor des Objektivs an seine Grenzen. Die Bilder wirken schon verrauscht. Eine Digitalkamera wird das gute Teil also nicht ersetzen. Hier ist Apple (und wahrscheinlich auch noch ein paar andere der Smartphone-Szene) etwas voraus.
Lumigon hat die eigene Firmware mit einer großen präsenten „analogen“-Uhr ausgestattet, die als Widget auf dem Home-Screen gezeigt werden kann in verschiedenen Designs und Größen.
Lumigon wirbt mit dem Einsatz von MicroSD(XC)-Karten mit bis zu 2 TB (wenn es die dann mal geben sollte). Mein Versuch 64 GB-Karten zu starten (Sony, Samsung Pro, SanDisk) schlug bislang fehl. Auch eine Formatierung am PC (Format exFAT) hat nicht geholfen. Das Telefon will sie nicht erkennen. Auch hier habe die Frage weitergereicht nach Dänemark. Update folgt, wenn es eins gibt… 32 GB funktionieren ohne Probleme.
Die Funktion IR-Fernbedienung habe ich bislang noch nicht ausprobiert, da dies für mich derzeit nicht akut ist. Sollte ich hier Neuigkeiten haben, gibt’s ein update. Hinterlegt scheinen standardmäßig nur Bang & Olufsen Voreinstellungen (inkl. Licht-, Audio- und TV-Ansteuerung). Hier soll man generell mit seiner angestammten Fernbedienung das Telefon anlernen können mit einzelnen Funktionen. Dazu kann jede FB mit einer eigenen Farbe hinterlegt werden und mit eigens eingestellten Bezeichnungen inkl. des Raumes, wo sich das potenzielle Gerät befindet, versehen werden.
Der WLAN-receiver im Gerät scheint (meine Vermutung) durch das Gehäuse wohl etwas von seiner Empfindlichkeit eingebüßt zu haben. Da, wo mein iPhone in entfernteren Regionen meiner 340 qm-Wohnung (*hüst*) noch Empfang hatte, wird’s beim T2 eher schwer. …ist alles Klagen auf hohem Niveau!! Zum Glück gibt’s ja auch Repeater… NFC hat es auch zu bieten. Aber auch diese Funktion wurde noch nicht getestet.
Der Sound des Mono-Lautsprechers ist ganz passabel. Es ist definitiv besser als der des iPhones (3GS), allerdings ist dies ja auch nicht mehr die neueste Generation… Klar verständlich mit sattem Klang für so einen Lautsprecher. Beim Startvorgang wird auf dem Screen darauf hingewiesen, dass das Handy mit einem B&O- ICEpower-Chip ausgestattet ist. Das Stereo-Headset bringt diesen Sound genauso „echt“ rüber, dass heißt, da wo Bass ist, hört man auch Bass. Wer möchte, kann noch per Equilizer zusätzlich eingreifen. Das integrierte Radio (App) wird durch das Headset mit der FM-Antenne versorgt. Die Sender werden gut erkannt, auch der Name des Senders erscheint und das Genre der dort gespielten Musik. Wenn man also alle mp3 durchhat… oder man einfach mal Nachrichten hören will ohne an seine Daten“flat“ zu denken… Das Headset beinhaltet selbstverständlich auch ein Mikro zum Telefonieren. Auch am Headset befinden sich Designanlehnungen zum Telefon (Edelstahl-Optik der Stöpsel, des Mikrofons und des 3,5 mm-Klinkensteckers). Das Ganze steckt alles in einem sehr edel gemachten Umkarton, der mit schwarzem Samt ausgekleidet ist. Bedienungsanleitungen, wie heute ja generell üblich, zieht man sich aus dem Netz.
Das Gerät hat einen auswechselbaren Akku, dessen Kapazität mir nicht bekannt ist. Erwartet nicht, dass Lumigon das Energieproblem der Menschheit damit gelöst hat, aber ich denke, er ist gut abgestimmt auf die im inneren verbaute Hardware und bei einem nicht übermäßigen Daddel-Gebrauch einen Tag einsatzfähig. Der Deckel der Rückseite geht über die gesamte Höhe des Gerätes. Auch SIM-Karte (normale, keine Mini) und die microSD-Karte werden rückwertig hinter dem Deckel versteckt.
Zusammenfassung:
Wer es kaufen will, tut es aus Überzeugungsgründen ein besonderes Telefon zu haben. Der Rohentwurf des Gerätes wurde bereits auf der Messe in BCN in 2012 vorgestellt. Damals natürlich mit hervorragenden Eckwerten. Warum die Umsetzung und die Serie es dann erst im Sommer 2013 ins Geschäft bzw. in den online-store geschafft hat, weiß wohl nur Lumigon und die Distributoren. Ich vermute, hier hat Lumigon auch mit den harten Marktgegebenheiten zu kämpfen gehabt, bis man Vermarktungsplattformen gefunden hat. Technik-Nerds auf ganzer Linie sollten vielleicht weiterhin aufs Sony Z1 Mini/Compact (oder wie auch immer zukünftig benannt) warten. Dort wird man ausstattungstechnisch glücklicher werden.
Ich kann nur für das T2 sprechen, ohne es über den Grünen Klee zu loben. Den Verstand darf man natürlich nicht auszuschalten. Design und Haptik machen hier vordergründig den Unterschied vor Technik. Aber eben nicht nur!
Tenonen


