Zitat
Original geschrieben von Stromae
Das ganze hat einen ganz einfachen Grund UMTS ist kein DSL Ersatz. Durch seine Struktur ist HSPA dafür ausgelegt Smartphone User zu versorgen, wenn mehr als 5 User pro Zelle und Frequenzband etwas downloaden wollen wirds problematisch. Dagegen sind 20 Smartphone Nutzer die Laden - lesen - Laden - lesen kein Problem.
Naja, dann missbrauche ich also die 50 GB-Flat von Base Go in dem ich die als Festnetzersatz nutzen. DSL-Light-Gebiete zeichnen sich doch zumeist durch einen für den Ausbau zu geringe Bevölkerungsdichte aus, so dass die Überlastung der Zellen weniger häufig auftreten sollte, als heute in Ballungsräumen.
Wo ist denn technisch der Unterscheid zwischen einem youtube-Video aus dem DSL-Netz und einem auf dem Smartphone? Wer oft S-Bahn fährt, sieht die Kidds massenhaft Videos gucken. Das führt natürlich zwangsläufig zu temporären Überlastungen. Kidds lesen nämlich eher selten sondern stehen auf bewegte Bilder und das massenhafte Übertragen von Bildern. Mein 12-Jähriger hat beispielsweise 3 GB "eingebaut" und ist damit meist vor dem 20. des Monats am Ende. Vom Zeitung lesen kommt das eher nicht...
Ein DSL-light ist dagegen zumeist von Haus aus überlastet, weil nur 384 kbit/s heraus kleckern. Wir waren mit unserem Kleckre-DSL zu keinem Zeitpunkt in der Lage eine Film zu streamen, weil sogar die 384 kbit nicht erreicht wurden. Mit Base Go funktioniert es dagegen bis dato tadellos. Entsprechend wäre ich schon vor "ewigen" Zeiten gern bereit gewesen, die knappen 30 € für "DSL" einem Funker in die Tasche zu stecken. Nun kommen die mit 15 € um die Ecke, was ich natürlich gern aufnehme. Außerdem finanziert sich mein Funk-DSL wahrscheinlich bis 2020 durch den Abverkauf gehamsterter Base Go Plus -Pakete. 
Deshalb aber auch mein Unverständnis für die Strategie beim Ausrollen der Netze. Man hätte doch abgeklemmte Landstriche dauerhaft mit Bündelangeboten aus DSL-Ersatz und Voice-Paketen ködern können. Das ganze hätte natürlich zu Zeiten vor den 12,95 €-Full-Flats starten müssen. Aber letztlich hat kein Anbieter die mehrheitlich Familienhaushalte in den abgeklemmten Gebieten überhaupt nur wahrgenommen. Man hat sich viel lieber um den finanziell impotenten Single in der Großstadt gekümmert, der es gewohnt ist von Schnäppchen zu Schnäppchen zu hüpfen und dank des Angebotes dieses auch gerne weiter tat und tut. Anders sind im Zeitraum bis 2011 Bündel mit > 300 € Gewinn nicht zu erklären, die sich zwar nicht rechnen, aber kurzfristig eine Neukundenschar bringen. Das diese Pakete offenbar am Bedarf vorbei gingen und auch heute noch gehen, wird erst langsam den Betreibern klar.
Dabei ist für mich als Enduser unverständlich, warum Eplus bei uns vor 5 Jahren einen neuen Mast baut, seit Ewigkeiten dadurch auch stabil und schnell UMTS anbietet, aber auf Grund der Tarifstruktur eher auf vorbeifahrende Juppys als auf Ansässige (zahlungskräftige) Nutzer setzt. Man hätte ja auch zum Start 20 GB für 50 € zur Nutzung in einer Zelle = Homezone anbieten können. Hätte, hätte Fahrradkette. Wir sind dann eben bis zu Base Go Plus nach Tschechien ausgewichen und haben von der dortigen T-Mobile ein passendes Paket gebucht. Im Endeffekt soll sich dann aber bei den Netzbetreibern niemand beschweren. Wer die Kunden ins Ausland vertreibt muss sich nicht wundern, dass er notorische Schnäppchenjäger und Minderzahler heran zieht.