Hallo s-elch,
ich möchte hier einmal eine kleine Lanze für die Beamtenschaft brechen.
Zuersteinmal:
Ich arbeite selbst im öffentlichen Dienst, bin Angestellter (NICHT Beamter!!) und habe meinen Arbeitgeber/Dienstherren bereits mehrfach gewechselt.
Leider ist es so, dass in Deutschland oft nur jemand nach oben kommt, der sich an die alten oben anpaßt. Ich hatte so z.B. selbst einen Vorgesetzten, der solange in der Beförderungsschleife gehangen ist, bis er sich aus lauter Frust zum Mensch mit Scheuklappen entwickelt hatte. (Inzwischen ist er, da er so gegen seine innere Einstellung arbeiten muß, Alkoholiker!)
Die Vorort eingesetzen würden gerne mehr leisten, dürfen aber nicht; das ist denen strengstens verboten. Nehmen wir einmal ein Beispiel: Ein Installateur im öffentlichen Dienst muß eine Spülmschine anschließen. Eine Kleinigkeit für ihn. Er schließt Wasser und Abwasser an, schiebt die Spülmschine in die vorgesehen Lücke (die ihm ein Schreiner schneiden mußte). Nur kann die Spülmschine noch nicht in Betrieb genommen werden, weil der Installateur nicht berechtigt ist, es ist ihm sogar ausdrücklich verboten, den Stecker in die Steckdose zu stechen! Der Installateur kann nichts dafür.
Ich nutze gerne ein Beispiel
Was ist der Unterschied zwischen einem Schaffner und einem Zugbegleiter?
Ein Schaffner führt im Auftrag seines Dienstherren eine Beförderungsleistung durch.
Ein Zugbegleiter leistet Service für einen Kunden seines Arbeitgebers.
- Bei diesem Beispiel dürfen die Begriffe nicht auf Statusgruppe und Tätigkeit festgenagelt werden -
Zurück zu der von s-elch angesprochenen Problematik:
In den Leitungsebenen sitzen oft, WIRKLICH OFT, sogenannte dumme alte Männer. Diese dummen alten Männer klammern sich einerseits an die Vorschriften, mit denen sie selbst groß geworden sind, andererseits werden von ihnen durch Öffentlichkeit (und Politik) Ergebnisse verlangt. Beides läßt sich nicht unter einen Hut bringen.
Mein eigener Dienststellenleiter hatte mir damals eine Abmahnung angedroht, als ich eine monatlich zu erstellende Statistik mit meinem eigenen PC erstellte. ER war derselbe, der, als die Politik auch für den öffentlichen Dienst Computer vorsah, verlangte, dass alle seine Mitarbeiter PC-Könner sind. Mit regelrechtem Terror! Und das obwohl der gesamten Dienststelle nur 2 oder 3 PCs, unabhängig vom tatsächlichen Bedarf, zugeteilt waren. Er ist ein perfektes Beispiel für einen der dummen alten Männer.
Und dann kommt noch hinzu, dass die da ganz oben gerne Berater/Consultingunternehmen zur Verbesserung einschalten. Diese Berater sind mit ihren Vorschlägen nicht an die überalterten Vorschriften gebunden, haben dafür aber oft keine Ahnung von den Hintergründen. - Ein Superbeispiel dafür ist die Fuhrpark GmbH der Bundeswehr (3Sat "die beratene Republik"). - Dabei sind in den eigenen Häusern fachlich kompetente und willige Mitarbeiter vorhanden. Die eigenen Mitarbeiter bleiben weiterhin in der Mühle und werden (s.o.) Alkoholiker, Dauerkranke, e.t.c.
Wie s-elch geschreiben hat, muss dann auch noch Geld herausspringen, egal wie.
Diese Ratingsysteme in öffentlichen Dienst sind sowieso ein Superwitz:
Das Endergebnis ist vorgeschrieben.
Es gibt z.b. einen dreistufigen Verwaltungsaufbau.
Ober-, Mittel- und Ortsbehörde.
In einer Oberbehörder können, das ist doch logisch, sonst wären die ja nicht in der Oberbehörde
, nur gute und sehr gute Mitarbeiter sein, also gibt es dort nur Noten von 1 bis 3.
Die Leute in den Mittelbehörden können nicht so gut sein, wie die in der Oberbehörder, also noten 2 bis 5.
für die Ortsbehörden gilt dasselbe, außterdem mußt der vorgeschreibene Durchschnitt eingehalten werden: 4 bis 6!
S-elch schreibt auch, dass der Radio- und Fernsehtechniker an der Ecke keine Preise wie im Elektrogroßhandel bieten kann. Wie der Großhandel nicht, aber gegenüber die Handelsketten schon ![]()
Wieder drei Beispiele:
1.Meine Spülmaschine vom Fachhändler war um 70 DM günstiger als vom Elektrodiscounter und der Fachhändler brachte mit die Spülmaschine sogar in die Küche, beim Discounter hätte ich für den Transport selbst sorgen müssen.
2.Meine Freundin legte beim PC-Fachhändler weniger auf die Theke als für derselben Drucker, nach einem Jahr, bei den *Handelsketten*.
3.Unsere Digitalkamera war beim Fotofachhändler incl. Tasche und Speicherkarte 30 Euro günstiger als bei – Ihr wißt schon wer -.
Mit all dem will ich sagen:
Der Bremser ist nicht unbedingt der Beamte.
Viele Mitbewerber sind gut für uns alle.
Qualität setzt sich langfristig durch.
Gesunder Menschenverstand ist der beste Berater.
Wie wäre es einmal endlcih mit Amtshaftung?
Allseits ein schönes Wochenende
ZitatAlles anzeigenOriginal geschrieben von s-elch
Durch meinen Vater, der bei der Telekom arbeitet, weiß ich um die Probleme in und mit dem Unternehmen. Da geht tatsächlich viel schief, es gibt einen unheimlich großen Anteil an unfähigen Mitarbeitern und die Firmenstruktur erschwert die Arbeit und Problemlösung unnötig. Es ist durchaus ein kulantes, schnelles und effektives Arbeiten bei der Telekom möglich, dazu muss man aber an den richtigen Mitarbeiter gelangen. Falsche Mitarbeiter, die man zudem oft nicht richtig los wird (Beamte) gibt es wie Sand am Meer.
Zu der Sache "die Telekom erlaubt sich einfach ..." - die Jungs müssen sehen, wo sie ihr Geld herbekommen. Durch die Regulierung sind sie in einem unangenehmen Korsett. Ich kann zwar nicht sagen (bin kein Hellseher), ob es wirklich so ist, aber die Telekom würde sicherlich flexibler agieren (müssen) wenn anders reguliert würde. Meiner Meinung nach würden sie dann auch weniger verdienen, kämen aber besser damit klar ...
Ein Grund für viele Telekom-Dilemmas sind die Bremsklötze an einigen Stellen. Wo man sich bewegen kann, schlägt man heftiger zu als man es sonst machen würde. Die Tarife kann man nicht mehr frei festsetzen, also schlägt man mit Komfortmerkmalen zu. Beamte wird man nicht los, also kriegen die Angestellten halt einen unmöglich harten Wind ins Gesicht. Was da an Arbeitsbedinungen gegeben ist und teilweise sogar vom Betriebsrat mitverantwortet wird ... total kaputte Rating-Systeme, Gehaltseinbußen ohne Ende, selbstverständliche Zwangsversetzungen "sonst abwechselnd Telefonauskunft in Flensburg/München", Irrsinnige Ausstattungsschikanen bezüglich EDV und KFZ und so weiter und so fort. Mich wundert es nicht, wenn selbst die fähigen Mitarbeiter denen entweder wegrennen (so sie denn noch jung genug sind) oder die Lust am Arbeiten gänzlich verlieren.
Den meisten ist das sehr egal und es wird nur auf den Preis geachtet. Ist ok, für den Kunden ist das ganz natürlich der wichtigste Punkt. Ich gebe allerdings zu bedenken, dass "Geiz ist geil" und Raubtierkapitalismus keine Allheilmittel sind. Ich will nicht wissen, wo wir hinkommen wenn das noch ein paar Jährchen so weitergeht. Um mal mit einem naheliegenderen Beispiel zu argumentieren: Der Radio- und Fernsehtechniker an der Ecke kann keine Preise wie im Elektrogroßhandel anbieten. Kein Wunder, wenn der kaputt geht. Mit einem Großkonzern hat man weniger Mitleid - zudem ist mir schon klar, dass ein "ich zahle halt etwas mehr" nicht dazu führen würde, dass das Unternehmen solider arbeiten könnte und die Arbeitsbedingungen besser werden. Bei der T-com habe ich wenig Hoffnungen, dass aus denen überhaupt nochmal was vernünftiges wird.
Wer jetzt aber denkt, dass ein Wechsel die entgültige Erlösung bringen wird, der sollte gewarnt sein. Wirklich problemlos ist es wohl nirgendwo. Ich könnte da einige Geschichten erzählen über Citykom (ehemalige lokale Telefongeschellschaft)-Vertragsgestaltungen, Wartezeiten auf DSL und deren Leitungsqualitäten bei Arcor und 1,5 minütig "selbstständig leitungstrennende Effekte" bei Versatel. Mein Fazit ist: die anderen sind günstiger, der Service oft ein wenig behäbiger und langsamer als bei der T-com. Probleme kann man überall haben, en gros ist es aber meist handhabbar.
Zu dem Grundproblem, dass auf der Rechnung die "Tricks" bemerkt wurden: Das ist doch ok so! Die Rechnung zu kontrollieren ist die erste Grundpflicht des Verbrauchers. Wer das nicht vernünftig macht, ist selbst Schuld. Ich kann verstehen, dass die Rechnungssteller in Versuchung kommen, es mal hier und da einfach zu versuchen und ich gönne es jedem Kunden, der das nicht merkt. Was habe ich gelacht und innerlich geweint, als ich bemerkte, dass mein Studiwohnheim jahrzehntelang ein Miettelefon und einen Gebührenzähler, beide seit ewig nicht mehr in Betrieb und nicht mehr vorhanden, für irgendwas um die 5 EUR im Monat bezahlt. Die T-com ist daran nicht Schuld, woher sollten sie's denn wissen?
Ein wenig unmoralisch ist's bestimmt, der schwarze Peter liegt aber beim Kunden mit seinem Verhalten gegen unerhörte und dreiste Geldschneidereien ordentlich und kräftig vorzugehen. Macht dem Anbieter klar, dass ihr Euch nicht verarschen lassen wollt! Der T-com selbst mache ich in dem bei Plusminus genannten Fall keinen Vorwurf. Die Komfortmerkmale gibt es auch woanders in ähnlicher Ausprägung - und trotz gleicher konzernzugehörigkeit hat die Festnetzsparte meiner Meinung nach nicht die Pflicht, die Kunden über jegliche Angewohnheiten der Mobil-Sparte aufzuklären. Versteht mich nicht falsch ... ich halte die neuen Komfortdienste im großen und ganzen auch für eine pure, unfreundliche Abzocke auf rechtlich problematischen Füssen (Stichwort: Wer hat einen Vertrag mit wem / muss man bei Abwesenheitsansage bzw. Freizeichen damit rechnen, zahlen zu müssen). Allerdings gebe ich der T-com dafür nicht die Schuld.