Was tun mit schwer Betrunkenem? Stichwort: übergeben

  • Zitat

    Original geschrieben von ThaFUBU
    damit er nicht angeben kann wieviel Promoile er hatte


    Gut, das hätt ich mir jetzt auch denken können aber der Sinn ist mir nach wie vor schleierhaft :confused:
    Gibt es kein Recht darauf das erfahren zu dürfen?


    -SF³

  • Vorschlag, Du besäufst Dich mal wieder bis ins Unermäßliche (sollte Deinen geistigen Leistungen ja nicht schaden...), lässt Dich ausnüchtern und fragst dann nach Deinem Promillestand und machst ggf. dort nen Riesenaufstand, wenn sie es Dir nicht sagen wollen.


    Prost :D

  • Zitat

    Original geschrieben von SiemensFreak³
    Gut, das hätt ich mir jetzt auch denken können aber der Sinn ist mir nach wie vor schleierhaft :confused:
    Gibt es kein Recht darauf das erfahren zu dürfen?


    -SF³


    Hätte ich gewusst, dass Dir das wirklich so schwer fällt, hätte ich es oben genauer geschrieben.
    Auch ThaFUBU schreibt es ja schon, scheinbar bedarf es einer Unterstreichung des bedeutensten Wortes:

    Zitat


    damit er nicht angeben kann wieviel Promoile er hatte


    Im Grunde müsste das ja jetzt als Erklärung reichen, da ich aber sonst als Depp bezeichnet werde, gerne nochmal deutlich: Bei dem Massen-, Wettbewerbs- und Vielsaufen, das heute allgemein stattfindet und als Schwanzvergleich dient, wäre eine ärztliche Promilleangabe so ziemlich das dämlichste, was man einführen könnte.


    "Woah Mann, der J. hatte letzte Woche 3,3 wo ihn der Notarzt geholt hat! Krassgeil, oder?"
    "Wie, 3,3 Bier? Wie geht das denn?"
    "Na Mann, 3,3 Promille natürlich! So geil Oida, leck mich! Morgen wird er aus dem Krankenhaus entlassen, fettes Willkommenssaufen bei mir!"

    Walking on water and developing software from a specification are easy if both are frozen.
    – Edward V Berard

  • Zitat

    Mal angenommen, ihm wurden unbemerkt Drogen eingeflößt, macht er sich dann straffällig, wenn er ins KH kommt? Da hätte er dann ganz schön was an der Backe gehabt und meinen AP wär ich los


    Drogen kaufen und Drogen Verkaufen ist Strafbar, das konsumieren von Drogen nicht. Außerdem macht das Krankenhaus keine Meldung an die Polizei wenn sie einen eingeliefert bekommen der unter Drogen steht...

    mfg Fresh

  • Hm, also für ein paar generelle Tipps wäre ich trotzdem dankbar.
    Nur zur Info: Hab ihn heute morgen zu ihm nach hause um die Ecke "entsorgt", da war er dann wieder zurechnungsfähig und konnte alleine laufen.

  • Vieviel Tipps noch ?


    Also der war platt wie ne Haubitze. Nun geht es ihm besser.


    Ermahnen. Ihm eindringlich ins Gewissen reden und das ganze als Lebenserfahrung abhaken. Das nächste mal einfach das Paket nicht annehmen bzw. demjenigen der ihn vorbeigebracht hat ebenfalls mal ordentlich was flüstern.


    Denn auch derjenige der den zu Dir gebracht hat, hätte sich weiter darum kümmern können.


    Der Weg des geringsten Wiederstandes ist leicht. Anscheinend hat sich der, der Deinen Kumpel bei Dir abgeladen hat es sich auch ziemlich leicht gemacht.

    Gruß
    vom Stefan


    -Wer einmal in Fürth war, der findet es überall auf der Welt schön-

  • Indiana: naja, der Typ, der ihn angeschleift hat, kannte ihn angeblich gar nicht.


    Tipps würd ich halt gern allgemein haben wollen, falls mir unverhoffterweise der nächste ins Haus flattert; wie verhalte ich mich a) möglichst Ressourcen-schonend, ohne ihn gleich vom Krankenwagen abholen zu lassen (und mir somit einen unkollegialen Ruf einzuhandeln)
    b) so, dass nichts passieren kann

  • Ich würde es auch davon abhängig machen wie sich der Alkoholisierte verhält. Wenn jemand zusammenbricht, und nicht direkt bewustlos bleibt, kann man es für Freunde imho schon in Kauf nehmen, den Patienten in ne ungefährliche Lage bringen, Handtuch bereitlegen, sich danebensetzen und aufpassen.


    Aber bei der umherlaufenden, randalierenden Species, wie wir sie hier haben, würde ich mir das bestimmt nicht antun.

    Nothing left for me to stay, I can't even stop the rain from falling down into my eyes.

  • Zitat

    Original geschrieben von me45
    Tipps würd ich halt gern allgemein haben wollen, falls mir unverhoffterweise der nächste ins Haus flattert; wie verhalte ich mich a) möglichst Ressourcen-schonend, ohne ihn gleich vom Krankenwagen abholen zu lassen (und mir somit einen unkollegialen Ruf einzuhandeln)
    b) so, dass nichts passieren kann


    Hi me34!


    Du solltest Dir auf alle Fälle nicht soviele Gedanken darüber machen, ob das 'nett' ist, was Du tust... :rolleyes:
    Ob die Leute hinterher komisch über Dich reden oder nicht, sollte Dir eigentlich egal sein!
    (Seit wann bekommte man einen "unkollegialen Ruf", wenn man - nach bestem Wissen und Gewissen - einen Krankenwagen ruft :confused: )


    Du musst Dir einfach nur vor Augen führen, dass die Gesundheit das höchste Gut ist, was jeder Mensch hat, und dass Du in dieser Situation die Verantwortung für die (körperliche und geistige) Unversehrtheit dieses Menschen übernommen hast.


    Da Du kein Arzt bist, wird niemand von Dir eine 100%ige und wasserdichte Diagnose verlangen und erwarten!
    Aber man kann von Dir erwarten, dass Du, wenn Du Dir unsicher bist, Hilfe holst.
    Und das heißt: Im Zweifelsfalle lieber einmal zuviel den Notarzt rufen, als sich hinterher Vorwürfe machen zu müssen, zu lange gezögert zu haben!!


    (Du kannst – wenn es nicht ganz so akut wirkt und Du sehr unsicher bist, ja auch zuerst einmal den ärzt. Notdienst oder Hausarzt (falls erreichbar) anrufen, die Situation schildern und fragen, was Du machen sollst.)


    Sofort handeln solltest Du auf alle Fälle bei Bewusstlosigkeit und/oder Verdacht auf eine Alkoholvergiftung !


    Und wenn Du Dir nicht sicher bist, ob derjenige noch andere Drogen (außer Alkohol) zu sich genommen hat, und Du die Situation nicht einschätzen kannst, dann ruf auf jeden Fall die 112 an (und schildere auch gleich am Telefon Deinen Verdacht, weil die dann schneller kommen und einen Arzt an Bord haben). Denn es ist klar, dass sich jemand, der sich damit nicht auskennt, die Situation nicht richtig einschätzen KANN.
    Damit schadest Du niemandem und machst auch NICHTS falsch! (Auch rechtlich kann es keine Probleme geben; außer sie finden in den Taschen Deines Bekannten auf einmal 500 Pillen, die eindeutig nicht zum Eigenbedarf bestimmt sind. – Aber dann ist Dein Bekannter selber schuld!!)


    Und selbst, wenn die gesundheitliche Situation doch nicht so schlimm war, und der Arzt vielleicht etwas komisch reagiert (ist ja auch nur ein Mensch), dann kannst Du Dir trotzdem sicher sein, dass Du kein schlechtes Gewissen zu haben brauchst.


    Also: Es geht einzig und allein um die _Gesundheit_ des alkoholisierten und nichtzurechnungsfähigen Menschen ... und nicht um Deinen Arbeitsplatz.
    Um Deinen Ruf geht es insofern, dass der auch ganz schnell dahin sein könnte, wenn Du - aus Angst, etwas Falsches zu tun - GAR nichts tust.


    Und natürlich darfst (und MUST!) Du - wenn Du denkst, dass sei zu seinen Besten - einem stark alkoholisierten Menschen auch GEGEN seinen Willen Schmuck abnehmen (Strangulierungsgefahr) usw. - Denn dieser Mensch ist ja in diesem Zustand NICHT Herr seiner Sinne. – Und alles andere wäre unterlassene Hilfeleistung.
    - Höchstwahrscheinlich wird er Dir im nüchternen Zustand dankbar für Dein umsichtiges Handeln sein!


    Natürlich ist es für eine Laien schwierig, die Situation richtig einzuschätzen. – Aber das ist jedem klar!



    So, hoffe etwas geholfen zu haben
    - Elke (die - im Rahmen eines Praktikums - schon so einige Drogennotfälle bearbeiten durfte)


    PS: An solch 'banalen' Geschichten sieht man mal wieder, dass ein 1.Hilfe-Kurs (stabile Seitenlage, Herz-Lungen-Wiederbelebung, Versorgung stark blutender Wunden) sehr sinnvoll im Alltag ist!


    Ganz konkret im Drogennotfall heißt das:
    Vitalfunktionen (Atmung, Herzschlag) sichern und im Auge behalten. D.h. aufpassen, dass der Mundraum frei ist (evtl. Gebiss o. ä. per Hand entfernen). Bei Atemstillstand Mund zu NASE beatmen (ist weniger eklig und effektiver).
    Und ansonsten den 'Patienten' warm halten (mit Decke einwickeln) und ihn vor Verletzungen schützen, ihn an einen ungefährlichen Ort bringen.
    Nicht künstlich zum Erbrechen bringen, nichts zu essen geben.

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