Atmung bei Gegenwind

  • Zitat

    Original geschrieben von TheDoc


    Aber durch die Stimmritze schaffst du dir einen positiven Druck von etwa 3-5 cm H2O, der schon eine Funktion beim Offenhalten der Atemwege hat. Oder nicht...? Verdammt, ist die Physiologie-Vorlesung schon lange her.


    Ne auf keinen Fall. Das offenhalten der Atemwege wird durch völlig andere Mechanismen bewerkstelligt. Wäre schlimm, wenns nicht so wäre. Alle Leute mit Kehlkopfkarzinom wären akut lebensbedroht (du bekommst ja auch nicht gleich ne Atalektase, wenn du mal über längere Zeit den Mund offen hältst). Außerdem wird der Druck in den Alveolen nicht in mmH2O sondern in mmHG gemessen. 3 - 5 mmH2O ist vor allem fast gar nichts (mmH2O wird beim z.B. ZVD und Portalvenendruck verwandt). Bei der Beatmung wird oft ein PEEP von 5 - 10 mmHG genommen. Mit dem aktiven Schluß der Stimmritzen würdest du bestimmt auch 40 - 60 mmHG schaffen.
    Diese Funktion, welche du meinst, wird bei Asthmatikern genutzt (Lippenbremse). Das ist aber pathologisch und hat mir normaler Physiologie nichts zu tun. Das Offenhalten der Atemwege wird durch:
    1. Knorpelspangen
    2. Muskuläre Wandspannung
    3. Unterdruck der Pleura
    4. Bindegewebiges Grundgerüst der Lunge
    5. Surfaktant erreicht.


    Das sind jedenfalls meine Infos, die ich noch so im Kopf habe.
    Prinzipiell könnte man die Ausatmung auch als leichten PEEP bezeichnen. Laut Definition ist die Begriff aber für die maschinelle Beatmung reserviert.
    Gruß

  • @Fibrozt
    *vollunterschreib*


    TheDoc
    he, schau mal wieder in den alten Silbernagel oder Schmidt/Thews. ;)
    PEEP kommt nur bei apparativer Beatmung vor, und wir müssen genau definieren über welchen Abschnitt der Atmungskurve wir diskutieren.


    Ansonsten würde ich auch höhere Wetten auf eine Schutzreflex annehmen. Die Druckunterschiede durch Wind (vor dem Kopf - hinter dem Kopf) sind nur marginal, und können das Atemgeschehen nicht beeinflussen.

  • Könnte der Grund vielleicht in der Aerodynamik liegen? Starker Wind führt dazu, dass die Luft um die Nase herumgeleitet wird. Könnte es dabei nicht dazu kommen, dass der Luftdruck unterhalb der Nase geringer wird? Folge wäre dann, dass der Druckunterschied zwischen Lunge und Außenwelt deutlich kleiner wäre und daher weniger bzw. schwerer die Luft in die Lungen strömt. :confused:
    Ist nur eine Vermutung. Leider habe ich nur wenig bis sehr wenig Ahnung von Aerodynamik und noch weniger Ahnung von der Lunge. :(


    mfg
    Foxy

    Errare humanum est!

  • Ach, ihr könnt mich doch alle mal! :D :p Da ist man friedlicher PJ-ler und muß sich dann mit Grundlagenphysiologie herumschlagen. Okay, auf jeden Fall habt ihr es geschafft, daß ich mir mein nettes Physiobuch schnappe und das Kapitel Atmung noch einmal studiere. *grmpf*

    "Sein glasklarer Verstand wurde von keinem Anflug von Wissen getrübt..."

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