Testbericht A3618

  • Mein kleiner Exot...



    So – nachdem ich heute endlich mein A3618s erhalten habe, habe ich das spontane Bedürfnis, das Gerät mal etwas vorzustellen. Außerdem habe ich schon viel zu lange keinen Testbericht mehr geschrieben... ;)
    Ich hatte mir schon länger überlegt, das Gerät zu kaufen, war aber mir aber nie sicher genug, um diese Überlegung auch in die Tat umzusetzen – bis es mich dann vor knapp einer Woche einfach geritten hat und mir klar wurde, dass ich einfach mal ein Handy haben wollte, das man nicht an jeder Ecke oder in jedem Internet-Shop kaufen kann – und wenn dann auch noch Ericsson darauf steht, um so besser.



    --- Allgemeines ---


    Das A3618s, das im dritten Quartal des Jahres 2001 erschien, war ursprünglich als Handy für den Prepaid-Markt konzipiert, war in Deutschland aber leider nie erhältlich, da Ericsson die für den Marktstart erforderlichen Stückzahlen nicht liefern konnte, daher wurde es fast ausschließlich in Asien vermarktet (danke an Jimbo / Mooney für die Info! :) ). Aber manche haben es eben doch hierher geschafft – und eines davon ist jetzt meines. *freu*
    Da es nicht für den deutschsprachigen Markt gedacht ist, ist die einzig brauchbare Menüsprache Englisch, jedoch scheint ein deutsches Software-Update verfügbar zu sein (danke an EricssonFreak für die Info :) ); ich werde demnächst mal versuchen, das zu bekommen.



    So sieht das A3618s aus:




    --- Das Äußere ---


    Verglichen mit anderen Ericssons fällt das A3618s etwas aus dem Rahmen – nicht zuletzt wegen der auf der rechten Gehäuseseite angebrachten Antenne (die hier ausgesprochen filigran ausgefallen ist – sie ist gerade mal halb so groß wie z.B. beim R520m), was früher bis zum T18s lediglich den Klappenmodellen von Ericsson vorbehalten war; bei den „normalen“ Modellen war die Antenne immer auf der linken Seite (mal abgesehen von Oldtimern wie z. B. dem GS 18).
    Auch was die Form betrifft sieht das A3618s etwas anders aus als die gängigen Ericsson-Handys, da es von unten nach oben etwas breiter wird; hierdurch erinnert es etwas an das T20 und das R600.


    Die Vorderseite ist bei meinem Modell silbern lackiert (das abgebildete A3618s hat eine andere Farbe als meines); um das Display befindet sich ein anthrazitfarbener Rahmen, der sich von der Oberkante bis zur ersten Zahlenreihe erstreckt. Der größte Teil der Seitenflächen und die komplette Rückseite ist in einem ähnlichen Farbton wie der Display-Rahmen gehalten.
    Die Tastatur hat bei meinem Modell den gleichen Farbton wie bei der Abbildung hier – die Zahlentasten sind silbern lackiert, die Steuerungs-, Yes-, No- und die C-Taste sind ebenso anthrazitfarben wie der Displayrahmen.


    Generell ist das Gerät um einiges kleiner, als ich es mir nach den Bildern, die ich gesehen hatte, vorgestellt hatte. Ich hätte es etwas kleiner als z. B. das A1018s eingeschätzt; lässt man aber die Antenne weg, ist es nur knapp einen oder 1 ½ cm größer als das T65 (wie gesagt – Bilder kommen noch).
    Der optische Eindruck, den das A3618s hinterlässt, ist natürlich bei Weitem nicht so hochwertig wie z. B. das R520m; man sieht dem Gerät schon irgendwie an, dass es nicht gerade ein Business-Handy ist, wobei ich mir schon den ganzen Tag den Kopf darüber zermartere, woran das liegt, ich komme nur einfach nicht darauf...



    --- Das Display ---


    Das Display scheint das Gleiche wie das des T66 zu sein, obwohl ich mir da nicht ganz sicher bin, da ich noch keines in der Hand hatte.


    Es ist eine reine Monochrom-Anzeige (also kein Graustufen-Display) und hat eine etwas feinere Auflösung als z. B. das R310s oder R320s; die Beleuchtung erfolgt über zwei LEDs an der Oberseite. Das klingt nicht gerade nach übermäßiger Helligkeit, jedoch ist die Beleuchtung heller als z. B. beim R310s und für LED-Technologie auch ziemlich gleichmäßig geraten – nur in der Mitte am oberen Rand des Displays befindet sich eine geringfügig dunkler beleuchtete Stelle (fällt aber kaum auf). Die Lesbarkeit bei eingeschalteter Beleuchtung ist absolut hervorragend, bei ausgeschalteter Beleuchtung wirkt das Display fast etwas düster; lässt sich aber trotzdem noch relativ gut ablesen. Eine Besonderheit ist die Tatsache, dass die Display-Beleuchtung neben dem Standard-Grün auch in Blau, Rot oder Orange erstrahlen kann; dazu aber später mehr.


    Im Normalzustand zeigt das Display - wie bei den moderneren Ericsson-Geräten üblich – den Ladezustand (wieder ca. 10- oder 11-stufig), die Netzstärke (5-stufig), die Uhrzeit, den Netzbetreiber und das aktuelle Benutzerprofil an (wenn eines ausgewählt ist). Im SMS-Betrieb stehen drei Zeilen zum Schreiben und eine weitere als Statusanzeige zur Verfügung.


    Als problematisch könnte sich im Lauf der Zeit erweisen, dass das Display nicht nur kein bisschen vertieft ist, sondern sich sogar ein kleines bisschen nach außen wölbt; da muss man vermutlich ziemlich aufpassen, um nicht bald reihenweise Kratzer darauf zu haben...



    --- Die Tastatur ---


    Zunächst das Positive: Die Tasten des A3618s sind angenehm weit voneinander entfernt, so dass man praktisch nie zwei Tasten auf einmal erwischt; auch der Druckpunkt ist sehr prägnant (jedoch ist sie vom Gefühl her mit keinem anderen Ericsson-Handy, das ich kenne, vergleichbar.
    Leider sitzen jedoch insbesondere die Steuer- und die Yes- / No-Tasten relativ tief im Gehäuse, was zusammen mit dem relativ großen „Tastenweg“ (also sozusagen die „Eindrücktiefe“) dazu führt, dass Eingaben vom Gerät manchmal erst beim zweiten oder dritten Drücken akzeptiert werden. Also ist auch hier wieder die Aktivierung des Tastenklicks angesagt, obwohl der beim A3618s ziemlich nervig geraten ist. Er entspricht nicht dem relativ dezenten Klicken der anderen Ericsson-Handys, sondern klingt eher wie das erste Anruf-Klingeln, wenn man „ansteigende Lautstärke“ gewählt hat (die Ericsson-Kenner wissen sicher, was ich meine); wenn Stille gefragt ist, zieht man damit sicher ziemlich schnell böse Blicke auf sich.


    Die Beleuchtung der Tastatur, die sich übrigens bei einem Wechsel der Displayfarbe nicht mit verändert, ist grün mit einem ziemlichen Gelb-Stich; leider wirkt wie auch beim R520m wieder etwas fleckig (ich führe das wieder auf die Befestigung der Tasten auf der Platine zurück). Die Lesbarkeit leidet zwar nicht sehr darunter, aber schöner aussehen könnte es trotzdem.



    --- Das Menü ---


    Hier gibt es keine Überraschungen (was nicht negativ ist), die Struktur ist die gleiche wie schon seit dem R320s üblich. Jedem Menüpunkt wurde ein kleines Icon spendiert, die im Wesentlichen aussehen wie z. B. beim R520m oder T65, jedoch sind diese Icons im Gegensatz zu den beiden genannten Geräten nicht animiert. Auch hier ist die Menüführung wie mittlerweile bei Ericsson üblich logisch und gut durchdacht; man kann das Gerät intuitiv bedienen, ohne vorher die Anleitung lesen zu müssen; um schneller auf „tiefer“ im Menü gelegene Punkte zugreifen zu können, kann man im letzten Menüpunkt wieder entsprechende Shortcuts anlegen.



    --- Die Klangqualität ---


    Nun ja, das A3618s ist eben ein eher billiges Einsteiger-Telefon, und das schlägt gerade bei diesem Punkt anscheinend ziemlich durch. Die Stimme des Gesprächpartners klingt relativ „quäkig“ und blechern (relativ viele Höhen, wenig bis keine Bässe), dazu kommt noch deutlich vernehmbares Grundrauschen. Generell muss ich sagen, dass das A3618s in dieser Hinsicht leider eines meiner schlechteren Geräte ist.


    Die Lautstärke ist nicht ganz so hoch, wie ich es von Ericsson gewohnt bin, jedoch ist sie immer noch mehr als ausreichend, um auch bei einem gewissen Umgebungslärm noch ein ordentliches Gespräch führen zu können.



    --- Die Empfangsqualität ---


    Hier leistet sich das Gerät keine Schwächen – der Empfang liegt ziemlich genau auf dem Niveau der in dieser Hinsicht guten aber nicht überragenden Geräte von Ericsson; guter Durchschnitt also...



    --- Die Verarbeitung ---


    Ja, das A3618s ist eben wirklich ein eher billiges Einsteiger-Telefon, und hier wird das auch wieder ziemlich deutlich, was allerdings am Nokia-artig herumwackelnden Akku liegt. Ich konnte ihn zwar durch ein kleines Stück Küchenrolle, das ich zwischen Akku und Gehäuse eingeklemmt habe, so weit stabilisieren, dass sich das Handy nicht bei jeder Tasteneingabe zusammenquetschen lässt, aber ganz im Sinne des Erfinders ist das doch irgendwie auch nicht. Schließlich bin ich der Marke Ericsson verfallen, wie sie eben nicht dieses ganz spezielle Nokia-Feeling der qualitativen Minderwertigkeit verursacht... *schnellwegrenn* ;)
    Naja, wenigstens knarzt das Handy nicht, und abgesehen von dieser Akku-Geschichte und der Tatsache, dass die Ericsson-typische Wippe oben links am Gehäuse etwas fester sitzen dürfte, macht das Handy eigentlich einen ganz guten Eindruck – obwohl es natürlich nicht mit Ericsson-Business-Handys vergleichbar ist...



    --- Die Ausstattung ---


    Habe ich schon erwähnt, dass das A3618s ein eher billiges Einsteiger-Telefon ist?
    Was ich damit sagen will ist, dass man von einem Gerät dieser Preisklasse nicht zu viel erwarten sollte, und vom A3618s ganz besonders nicht.


    Das Gerät hat keinen Wap-Browser, keine IR-Schnittstelle, Bluetooth und irgendeine schnelle Datenübertragungstechnologie (HSCSD / GPRS) sowieso nicht; auch ein Telefonbuch, in dem man einen Kontakt mit mehreren Nummern versehen kann, ist nicht an Bord. Was ich besonders schade finde ist, dass die von mir so geliebte Anzeige der restlichen Standby-Zeit auch fehlt – an diese Funktion habe ich mich im Lauf der Zeit ziemlich gewöhnt.


    Dafür bietet das A3618s z. B. einen Vibrationsalarm, Profile, drei Spiele, Uhr / Stoppuhr / Timer / Kalender und noch zwei Dinge, die besonderer Beachtung bedürfen:


    Wechsel der Displayfarbe:
    Wie schon erwähnt kann das Display neben grün auch blau, rot oder orange erleuchtet werden, was echt ein nettes Gimmick ist; besonders das Blau ist wirklich ein sehr schöner Ablick. Allerdings hat sich die Funktion zum generellen Wechsel der Displayfarbe ziemlich gut versteckt: Man findet sie nur, wenn man in dem Menü die Punkte Einstellungen - Display - Beleuchtung eine der drei Möglichkeiten (Aus / an / automatisch) anklickt - dann gelangt man in ein Untermenü, in dem die vier Farben ausgewählt werden können (das kann man übrigens für jedes Profil getrennt einstellen). Ebenfalls unter dem Punkt Display gibt es ein Untermenü, mit dem man bestimmten Anrufern bestimmte Displayfarben zuordnen kann - unabhängig von der bereits gewählten Displayfarbe.


    T9:
    Das muss man echt sehen, um es zu glauben – das T9 arbeitet tatsächlich in Echtzeit und ohne jede Verzögerung (ich konnte die Software aber logischerweise nur auf Englisch testen)! :eek: Es ist definitiv bei dem Gerät nicht möglich, dem geschriebenen Text immer ein oder gar zwei Worte voraus zu sein, sondern jeder Buchstabe erscheint wirklich in dem Moment, in dem ich ihn eintippe. Dass Ericsson es bei einem solch billigen Gerät fertig bringt, den seit Jahren am meisten kritisierten Punkt der Handys einfach so abzustellen, stimmt mich ehrlich gesagt mehr als nur ziemlich nachdenklich, eigentlich könnte ich deswegen sogar etwas sauer werden. Aber es würde ja doch nichts helfen...
    Ich hoffe nur, dass das auch so bleibt, wenn ich auf dem A3618s mal die deutsche Software habe. :rolleyes:



    Die Standbyzeit liegt übrigens bei knapp 150 Stunden



    --- Die Kompatibilität mit Zubehör von Ericsson ---


    Leider kann ich zu diesem Punkt relativ wenig sagen, da ich kein Zubehör von Ericsson (z. B. MP3-Player, IR-Modul, usw.) besitze; generell könnte ich es mir aber vorstellen, daß es da durchaus Probleme geben kann, denn über den DRS-11 - Datenkabel-Nachbau, den ich besitze (und mit dem alle meine anderen geeigneten Ericsson-Geräte tadellos funktionieren), läßt sich das Gerät von keiner PC-Software ansprechen.
    Vielleicht gibt sich das aber nach einem deutschen Software-Update. Mal sehen...



    --- Der Preis ---


    Ich habe das Gerät für 129 Euro bei einem Shop gekauft, der hier nicht sonderlich beliebt ist (Namen nenne ich jetzt mal keinen ;) ); da das der einzige Preis ist, der mir für das Handy begegnet ist, kann ich jedoch leider keinen Durchschnittspreis nennen.



    --- Fazit ---


    Das A3618s ist ein Exot, und obwohl ich es erst knapp 12 Stunden habe, habe ich es schon jetzt wirklich gerne, obwohl es aufgrund der Preisklasse weder hinsichtlich der Verarbeitung noch der Ausstattung besonders glänzt. Aber es ist selten und es steht Ericsson darauf, daher würde ich es sicher wieder kaufen (Gott, bin ich krank)... ;)



    Krähe




    So, und hier noch ein paar Bilder:


    Die Vorderseite - noch einmal
    Seitenansicht
    Rückseite
    Größenvergleich 1
    Größenvergleich 2
    Beleuchtung - grün
    Beleuchtung - blau
    Beleuchtung - orange (etwas blasser als im Original)
    Beleuchtung - rot

    Sic gorgiamus allos subjectatos nunc.

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