Wie meinte Bono gestern in Berlin:
"The biggest fear is that we will become a monster to defeat the monster"
Cheers
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Wie meinte Bono gestern in Berlin:
"The biggest fear is that we will become a monster to defeat the monster"
Cheers
ZitatOriginal geschrieben von marlborolights
Yepp, absolut! Ich bin mir sicher, egal wie arm, wie leidend ein europäisches, ein christliches Land auch wäre, es würde niemals solche Terroristen hervorbringen!
Ein Land in der Mitte Europas _hat_ "solche" Terroristen hervorgebracht. Ist gar nicht mal so lange her und davor gab es auch genug andere Dinge, an denen andere, ebenfalls europäische Menschen beteiligt waren. Die Geschichte reicht von heute an weit zurück in die Vergangenheit.
"Solche" steht übrigens bewusst in Anführungszeichen. Allerdings hatte ich Strichlisten kritisiert, deswegen werde ich jetzt keine eigene anfangen. Das ist übrigens _nicht_ als Vergleich zu verstehen. Ich möchte nur die ganz klare Durchsage anbringen, dass die zitierte Behauptung völliger, aber wirklich absoluter Mega-Unsinn ist.
ZitatOriginal geschrieben von marlborolights
Was ich aber möchte, ist unbeschwert durch die USA und Europa zu reisen, ohne damit rechnen zu müßen, Opfer eines Anschlages zu werden.
Im November fliege ich mit meiner Frau nach New York und ich werde ebenso wenig einen ruhigen Flug haben wie damals nach dem 11.09, als ich beruflich sehr oft das Flugzeug als Verkehrsmittel nutzte.
Nenn es wie Du willst, aber ich sehe es so, dass ich immer versuche, mich zu gewissen Dingen niemals, durch _nichts_ hinreißen zu lassen, Du siehst das offenbar anders, schade...
Es ist verdammt schwierig, in Kenntnis der Tatsache, dass 38 Menschen gestorben sind, Maß zu halten, aber ganz vergessen sollte man die anderen als diese 38 trotz des Bewusstseins für diese 38 dann auch nicht.
Übrigens, eine ganz persönliche Anmerkung: Es kann und soll und muss jeder so empfinden, wie es für ihn ist, aber ich steige seit Jahren täglich in aller Gelassenheit in die U-Bahn in voller Kenntnis der Tatsache, dass da unangenehme Dinge passieren könnten. Es ist nicht immer der richtige Weg, zu sagen "_ich_ will dies und das und damit ich das bekomme, muss, möglicherweise auf Kosten dieser und jener, das hier passieren". Es gibt auch sowas wie Alltag und Schicksal.
ZitatOriginal geschrieben von marlborolights
Und eben solche Vorurteile werden durch Terroristen geschürt, umso wichtiger ist es für die Menschen, sich von diesen abzugrenzen.
Moment mal. Jetzt redest Du von "Abgrenzen". Das ist etwas völlig anderes als die zuvor angebrachte unmissverständliche Aufforderung, es mit ein wenig "Technik" zu versuchen. Gilt diese Aufforderung denn weiterhin?
ZitatOriginal geschrieben von marlborolights
Die ganze Zeit über beobachtet man die Menschen, die man für Muslime hält!
Ein Vorurteil, sicherlich....aber wer mag mir dies verdenken?
Ich.
ZitatOriginal geschrieben von marlborolights
Meine Erfahrungen nach dem 11.9 war teilweise, es wurde den Amerikanern gegönnt! Ein Freund von mir aus Marroko sagte:" Es wurde auch Zeit, dass man ihnen zeigt, dass sie nicht unverwundbar sind. Sie haben es verdient"
Und ähnliches habe ich von einigen anderen Muslimen gehört.
Tolles, "zufällig" "passendes" Beispiel hast Du Dir da rausgesucht. Ich habe _genau_ dieselbe Aussage von solchen Menschen gehört, denen Du sowas laut dem ganz oben zitierten Satz "niemals" zutrauen würdest und fand es gleichzeitig sowohl unangebracht als auch auf irgendeine Art und Weise klar, dass das kommen musste.
So, Ende, mir wird das zu doof.
o2neuling
ZitatOriginal geschrieben von andi2511
Genau, die unreformierte Christenheit der Kreuzzüge und des Mittelalters war ja das Schaubild der Mitmenschlichkeit und Toleranz.
Eigentlich geil, so ein undifferenziertes Weltbild. Prost.
Erklärst du mir bitte den Zusammenhang zwischen Terroristen und Kreuzfahrern? :confused:
ZitatOriginal geschrieben von marlborolights
Erklärst du mir bitte den Zusammenhang zwischen Terroristen und Kreuzfahrern? :confused:
Ich habe keinen Zusammenhang hergestellt, sondern nur deiner - in Anbetracht der europäischen Geschichte höchst abenteuerlichen - Behauptung, christliche Gesellschaften wären zu solchen und ähnlichen Grausamkeiten per se nicht fähig, andere im Namen der Christenheit begangene Verbrechen vor Augen rufen wollen. Hat aber nicht geklappt.
ZitatMeine Erfahrungen nach dem 11.9 war teilweise, es wurde den Amerikanern gegönnt! Ein Freund von mir aus Marroko sagte:" Es wurde auch Zeit, dass man ihnen zeigt, dass sie nicht unverwundbar sind. Sie haben es verdient"
Das ist genau ein Punkt, an dem man weiterdenken könnte - du tust es nicht, was mich nicht weiter verwundert. Man könnte sich zum Beispiel völlig hypothetisch und unverbindlich unter der völlig irrigen Annahme, daß diese Aussage repräsentativ für die islamische Welt ist, die Frage stellen, warum Menschen zu solchen Ansichten kommen. Dieser Gedankengang rechtfertigt keine Verbrechen und löst keine Probleme, aber es wäre eine differenzierte Betrachtungsweise, der du dich wieder einmal völlig verschliesst - ob du damit trollen willst oder tatsächlich solche Weltbilder vertrittst, weißt nur du.
@ andi2511
Die Attentäter aus den Reihen der Al-Kaida kommen nicht aus unterdrückten und verarmten Gegenden Palästinas oder des Irak. Sie kommen aus Morokko und Ägypten (dort gibt es keine Besatzung), aus Kenia und Bali, aus Miami und Hamburg! Die Organisatoren sitzen noch viel weiter verstreut über die Welt, in Saudi-Arabien, in den Ländern der Ex-Sowjetunion und was weiß ich wo noch. Ihre Interessen sind Macht-, durch den Aufbau bzw. Ausbau eines Gottesreiches, und Geldgier. Dies hat nichts mit den Interessen der unterdrückten Menschen in Pälestina und z.T. auch im Irak zu tun.
Ich habe den Eindruck, daß wir etwas andeinander vorbei reden, denn so große Differenzen sehe ich ich den Meinungen jetzt ehrlich gesagt gar nicht. ![]()
wir unterscheiden uns aber in einem Punkt: es geht doch aus meiner Sicht nicht darum, ob ein Syrer oder ein Ägypter von der eigenen politischen Führung konkret unterdrückt wird, sondern die subjektive Empfindung ist die des amerikanischen Aggressors - und darin unterscheiden sich die Attentäter nicht, erst gestern konnte man das im Bekennerschreiben lesen.
Folglich stellt sich - außer für marlborolights - irgendwann auch die Frage, warum sich Menschen, die sich durch ein Studium im Ausland sehr wohl eine persönliche Zukunft erarbeitet haben, für den Terrorismus entscheiden und dabei muß man durchaus die Situation der islamischen Welt, auf deren Werte sie sich berufen, im gesamten betrachten.
Daß die konkrete Motivation von einem Selbstmordattentäter in Palästina vielleicht eine andere ist als die eines New-York-Attentäters, bleibt davon doch aber unberührt.
ZitatOriginal geschrieben von andi2511
Ich habe keinen Zusammenhang hergestellt, sondern nur deiner - in Anbetracht der europäischen Geschichte höchst abenteuerlichen - Behauptung, christliche Gesellschaften wären zu solchen und ähnlichen Grausamkeiten per se nicht fähig, andere im Namen der Christenheit begangene Verbrechen vor Augen rufen wollen. Hat aber nicht geklappt.
Und ich dachte, es geht um Terroristen!
Die Kreuzzüge begannen als reiner Verteidigungskrieg gegen die Seldschuken, um Byzanz zu unterstützen, aber lassen wir das, es würde zu weit führen. Außerdem weißt du so gut wie, dass es da in Wahrheit um Machtspiele ging, nicht um Religionen!
ZitatOriginal geschrieben von andi2511
Das ist genau ein Punkt, an dem man weiterdenken könnte - du tust es nicht, was mich nicht weiter verwundert. Man könnte sich zum Beispiel völlig hypothetisch und unverbindlich unter der völlig irrigen Annahme, daß diese Aussage repräsentativ für die islamische Welt ist, die Frage stellen, warum Menschen zu solchen Ansichten kommen.
Mal davon ab, dass es mehr als anmassend ist, zu glauben, nur die eigene Meinung als absolute Weisheit darzustellen, ist es ebenso eine Schwäche, den Gesprächspartner zu beleidigen, ob subtil oder offen und direkt!
Mit welchem Recht wagst du es, meine Lebenserfahrungen in Frage oder gar in Abrede zu stellen? Ich habe nie behauptet, sie seien repräsentativ, aber ich habe sie erlebt, nicht mehr und nicht weniger.
Man kann sich diese Frage stellen, ja! Dies kann man immer! Dies könnte ich auch bei Nazis tun, stellt das dann ihre Greultaten in einem anderen Licht dar? :confused:
Oder geht es dir um reine Prävention?
ZitatOriginal geschrieben von marlborolights
Oder geht es dir um reine Prävention?
Ganz richtig, denn das war die Ausgangsfrage: zurückhauen und sich wundern, warum immer neue Terroristen vor der Tür stehen oder sich bei einem Glas Wein auch mal die Frage stellen, warum Menschen so etwas tun und ob und was man dagegen tun könnte.
Klugerweise wird man sich für einen Weg entscheiden, der sowohl eine adäquate Antwort auf aktuelle Bedrohungen ist als auch die Grundlage für strukturell weniger Terrorismus in der Zukunft bietet, oder? Nur darum ging es mir.
ZitatOriginal geschrieben von marlborolights
Man kann sich diese Frage stellen, ja! Dies kann man immer! Dies könnte ich auch bei Nazis tun, stellt das dann ihre Greultaten in einem anderen Licht dar? :confused:
Äh, nein. Aber wo habe ich behauptet, daß die Frage nach Ursachen die Taten auch nur irgendwie legitimieren könnte? Nirgends, denn ich bin nicht dieser Auffassung, aber ich trenne diese beiden Themenkomplexe schlichtweg.
Aber wie auch immer: wer aufmerksam mitliest kennt meinen Standpunkt jetzt, ich werde ihn nicht weiter erläutern müssen und verzichte daher auf weitere Ausführungen diesbezüglich. ![]()
ZitatOriginal geschrieben von marlborolights
Mal davon ab, dass es mehr als anmassend ist, zu glauben, nur die eigene Meinung als absolute Weisheit darzustellen, ist es ebenso eine Schwäche, den Gesprächspartner zu beleidigen, ob subtil oder offen und direkt!
Das von Dir? Das ist geil. ![]()
ZitatOriginal geschrieben von andi2511
Ganz richtig, denn das war die Ausgangsfrage: zurückhauen und sich wundern, warum immer neue Terroristen vor der Tür stehen oder sich bei einem Glas Wein auch mal die Frage stellen, warum Menschen so etwas tun und ob und was man dagegen tun könnte.
Klugerweise wird man sich für einenm Weg entscheiden, der sowohl eine adäquate Antwort auf aktuelle Bedrohungen ist als auch die Grundlage für strukturell weniger Terrorismus in der Zukunft bietet, oder? Nur darum ging es mir.
Aber wie auch immer: wer aufmerksam mitliest kennt meinen Standpunkt jetzt, ich werde ihn nicht weiter erläutern müssen und verzichte daher auf weitere Ausführungen diesbezüglich.
O.k, aber ebenso wie ich präsentierst du keine praktische Lösung!
Was nutzt letztendlich all das theoretische Geschwafel, ob von uns oder auch anderen Menschen, wenn niemand eine Musterlösung parat hat?
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