E-Plus baut Stellen ab

  • Ganz unpolitisch betrachtet wird der angekündigte Umbau doch Vorteile für den Kunden bringen, da der Vertrieb gestärkt wird und unter dem Strich die Kosten der inneren Verwaltung gesenkt werden. Entsprechend ist durch eine erhöhte Aktivität des Vertriebs und die gesenkten Kosten natürlich mittelfristig ein Spielraum für weitere Tarifsenkungen drin.


    Was sollte also falsch daran sein, den Laden auf den Kunden und dessen Nutzen auszurichten. Mir als Kunde nutzt es nämlich nichts, wenn eine Armada an Managern beschäftigt wird, die erfahrungsgemäß mindestens 30 % ihrer Arbeitszeit auf Grabenkämpfe und interne Budgetgerangel fokussieren.


    Ich selbst war früher auch mal Manager und weiß entsprechend, wovon ich spreche. Meine Konsequenz aus den Grabenkämpfen war, sich aus diesem Metier zu verabschieden, da man seine kurze Lebenszeit besser verplämpern kann...


    Wenn ich so manche der hier publizierten Meinungen lese, lebt es sich als Student mit rosa-sozialer Brille anscheinend doch recht ungeniert und man kann gaaanz nebenbei auch noch die belehren und kritisieren, die einem den Brotkorb füllen. Also, bitte immer schön realistisch bleiben...


    Der beste GlobalisierungsKatalysator ist der VW-Arbeiter mit einer Entlohnung 20 % über Tarif und einem koreanischen Auto in der Garage, der auf chinesischen Turnschuhen und in chinesische Textilen eingehüllt zum Streik geht und dort die aus vietnamesischer Bauwolle gewebte IG-Metall-Fahne schwenkt... Der merkt nicht mal, dass er sich selbst verarscht.

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  • Hi HoldaT,


    danke für deine weisen Ausführungen, jetzt weiß ich wie die Wirtschaft funktioniert, bitte beschreibe uns doch noch mehr Internas von E-plus, wenn du so gut informiert bist, so wie zu lesen ist, werden bei Eplus ca 300 Mitarbeiter entlassen, ganze 60 davon sind Manager.


    Ich bin übrigens schon seit fast 10 Jahren mit dem Studium fertig, habe eine Zeit bei verschiedenen Mobilfunkern gearbeitet und kann nur sagen das Eplus relativ schlank gegenüber den anderen aufgestellt war, zumindest in den Bereichen in die ich Einblick hatte.

  • Zitat

    Original geschrieben von staroperator so wie zu lesen ist, werden bei Eplus ca 300 Mitarbeiter entlassen, ganze 60 davon sind Manager.

    Hm. zu lesen war doch, dass 40% der 300 Mitarbeiter Manager sein sollen... Eva Zwerg meint dazu 120 MA.

  • Zitat

    Original geschrieben von staroperator
    Hi HoldaT,


    danke für deine weisen Ausführungen, jetzt weiß ich wie die Wirtschaft funktioniert, bitte beschreibe uns doch noch mehr Internas von E-plus, wenn du so gut informiert bist, so wie zu lesen ist, werden bei Eplus ca 300 Mitarbeiter entlassen, ganze 60 davon sind Manager.


    Ich bin übrigens schon seit fast 10 Jahren mit dem Studium fertig, habe eine Zeit bei verschiedenen Mobilfunkern gearbeitet und kann nur sagen das Eplus relativ schlank gegenüber den anderen aufgestellt war, zumindest in den Bereichen in die ich Einblick hatte.


    Das E+ vergleichsweise schlank ist, heißt doch noch nicht, dass nicht doch noch Reserven vorhanden sind. Und was den beiden Großen blüht, kannst du z.B. hier nachlesen:


    http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,438548,00.html


    Leider ist das aber unvermeidbar, außer man errichtet Handels- und Marktzugangsbeschränkungen und belässt alles beim guten Alten. Nur macht sich das als Exportweltmeister besonders schlecht :cool:


    Selbst O², die ja auch vergleichsweise schlank sind, schraubt ständig am internen System herum... http://www.heise.de/newsticker/meldung/78533


    Ich denke, gerade die Technologiebranche bewegt sich nunmal immer am schnellsten und wegen der Technologienähe wird halt ruck zuck durchoptimiert und 1000e sitzen wieder auf der Straße.


    Wenn ich das Kommunikationsverhalten in Familie und Firma so betrachte, fällt auf, dass bis 1998 der Kuchen an Telekom und E+ verteilt wurde. Danach kam CbC und schon teilte sich der Telekom-Kuchen in mindestens 4 - 6 kleine monatliche Scheibchen. Seit etwa 1 Jahr nutzen wir nun noch VoIP (Sipgate, Skype etc. etc.), so dass aus den 4 - 6 Scheibchen unter dem Strich nun vielleicht 10 Scheibchen geworden sind. Das von jeweils einem kleinen Scheibchen kein Riese mehr satt wird ist doch klar oder? Aber was soll ich dagegen tun? Soll ich meine Preise erhöhen und gegenüber meinen Kunden argumentieren, dass ich weiterhin treu, brav, doof nur die Telekom nutze und einen extra teuren Mobilfunktarif gewählt habe, damit ja kein Arbeitsplatz bei denen gefährdet wird??? Würde tatsächlich keiner gefährdet, wenn man die Produktivitätsfortschritte dieser Branche sieht??? Besser ist doch, wenn sich jeder den Kleister aus den Augen reibt und versucht seine Chance in einer realen Welt zu ergreifen...


    Ich habe früher schon mal unter einem anderen Namen hier geschrieben und dort dargestellt, dass ich trotz Familie mit 2 Kindern (10 / 4,5 Jahre) in Deutschland, Irland, Tschechien, Polen, GB und seit neuestem Rumänien arbeite... So ist das Leben und solange es einem Spaß macht ist es doch o.k. Nur wird es leider zunehmend denen keinen Spaß mehr machen, die ein beamtenähnliches Angestelltenverhältnis suchen.


    Dieses abendfüllende Thema möchte ich aber jetzt beenden.

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  • @ harlekyn


    bei zdnet ist unter anderem folgendes zu lesen


    .... Mobilfunkbetreiber stockt Vertriebsaktivitäten auf und überlegt Outsourcing


    Mit einem radikalen Umbau seiner Organisationsstruktur und der möglichen Auslagerung von Geschäftsbereichen reagiert der drittgrößte deutsche Mobilfunkanbieter E-Plus auf den zunehmenden Verdrängungswettbewerb auf dem Markt. Dabei hat es E-Plus-Chef Michael Krammer auch auf die Managementebene abgesehen. 40 Prozent der leitenden Mitarbeiter stehen vor dem Aus. "Es geht dabei um die Steigerung der Effizienz. Die Zahl der Manager soll von 150 auf 90 sinken", erklärt E-Plus-Sprecher Jörg Carsten Müller. Insgesamt will E-Plus 300 Stellen streichen.....


    [URL=http://www.zdnet.de/news/business/0,39023142,39147380,00.htm]ganzer Artikel[/URL]

  • Ah, Missverstaendnis :) Bei Heise liest sich das wie folgt:

    Zitat

    Der Mobilfunkanbieter E-Plus will bis zu 300 seiner rund 2900 Stellen streichen. [...] Nach Angaben des niederländischen E-Plus-Mutterkonzerns KPN wird das Management von den Stellenstreichungen überproportional betroffen sein. Dort sollen fast 40 Prozent der Mitarbeiter abgebaut werden.

    Ich hatte die 40% auf die 300 Mitarbeiter bezogen. ZDnet war da klarer in der Formulierung :)

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