Der norwegische Softwarehersteller Opera will sich mit seinem Browser
am Handymarkt gegen Microsoft durchsetzen.
Mit einer eigenen Version für Handy-Displays in Verbindung mit der
Small-Screen-Rendering-Technologie wollen die Norweger die technischen
Grundlagen für die möglichst originalgetreue Darstellung von Webseiten
anbieten.
Bill Gates hatte im vergangenen Jahr den Markt für Smartphones als
eines der Hoffnungsgebiete für Microsoft definiert.
Beta der Opera-Version 7
Opera hat eine erste Beta der Version 7 seines Browsers fertig. Der
Mail-Client [M2] beherrscht nun unter anderem IMAP. Die
Rendering-Engine kommt mit dem Small-Screen-Feature, mit dem sich
Websites im herunterskalierten Kleinformat anzeigen lassen.
Symbian mit Standardbrowser Opera
Opera wird jedoch nicht allein durch seine Software zum Favoriten.
Die großen Hersteller Nokia, Sony Ericsson, Motorola, Matsushita und
Siemens verkaufen zusammen 60 Prozent aller Mobiltelefone weltweit und
nutzen das in einem gemeinschaftlichen Joint Venture entwickelte
SymbianOS auf dem der Standardbrowser Opera heißt.
Während allein Nokia bis zum Jahresende 10 Millionen Handys auf
Symbian-Basis verkaufen will, sind Geräte mit Microsofts
Smartphone-Betriebssystem bisher fast nicht zu finden.
Sendo stellt Entwicklung von Smartphone mit MS-Betriebssystem ein
Besonders enttäuscht zeigte man sich vor kurzem bei MS, als der
britische Hersteller Sendo nach langer Entwicklungszeit sein
Windows-Handy Z100 abschrieb und den Umstieg auf die
Konkurrenzplattform ankündigte
PC-Dominanz lässt nicht auf Handys schließen
Doch nicht nur die reinen wirtschaftlichen Fakten sprechen dafür, dass
Opera den Kampf gegen den Internet Explorer gewinnen könnte.
Gleiches Look&Feel auf jedem Gerät, ob nun PC oder Handy sollen der
Erfolgsgarant Microsofts werden, meinte Microsoft-Chef Steve Ballmer
vor einigen Wochen.
Die Marktmacht von MS im PC-Bereich würden keinesfalls zwingend zur
Dominanz auf Handys führen, hielt Opera-CEO Jon von Tetzchner jetzt
dagegen.
Bilder, Spiele und Klingeltöne bekommen Ablaufdatum
Als ersten Schritt zum Schutz der Urheberrechte von Musik, Videos und
Spielen, die in Zukunft auf mobilen Geräten genutzt werden können,
arbeiten IBM und Nokia daran, eine Technologie zu entwickeln, die
Handy-Nutzer daran hindern soll, Klingeltöne, Grafiken und Spiele
untereinander auszutauschen.
MS-"Grau in Grau" als Handicap
Das Markenbewusstsein bezüglich der Hardware-Plattformen sei zu
verschieden. Mobiltelefone sind persönliche, "individuelle" Dinge wie
ein Paar Schuhe oder das Auto. Nicht umsonst werden riesige Umsätze mit
Produkten generiert, die Handys individualisieren, ob nun Klingeltöne
oder bunte Cover.
Der PC dagegen ist bisher mehr ein standardisierter Gebrauchsgegenstand
- mit meist grauem Gehäuse und einer einheitlichen Windows-Oberfläche.
Daraus leitet sich das Unbehagen der Handyhersteller ab: Wird Windows
das dominante Betriebssystem könnte die Hardware von Nokia, Sony
Ericsson oder Motorola genauso die "Markenidentität" verlieren wie der
PC.