Hallo,
eigentlich bin ich ja ein Fan der leuchtstarken OLED-Displays, seit ich sie auf der Funkausstellung 2001 in Sanyo-Handyprototypen gesehen habe.
Jetzt habe ich von einer weiteren vielversprechenden Displaytechnologie erfahren. Die Firma Iridigm hat reflektive Displays entwickelt, die heller als LCDs sind und dabei wesentlich weniger Strom verbrauchen. Für eine Standbildanzeige wird sogar fast gar keine Energie benötigt, sondern nur für Bildänderungen.
Das Grundprinzip ist der Natur abgeschaut. Die schillernden Farben der Schmetterlinge entstehen durch Interferenz.
Im Display hat man eine dünne, mit einem Film beschichtete Glasplatte und darunter für jede kleine Zelle eine Metallmembrane. Sobald eine kleine Spannung angelegt wird, wird die Membrane durch die elektrostatische Anziehung an die Glasplatte gezogen und die Zelle verdunkelt sich. Zum Aufrechterhalten dieses Zustand wird nur eine noch kleinere Spannung benötigt. Zum Wiederaufhellen der Zelle legt man entsprechend eine entgegengesetze Spannung an. Die Farbe des reflektierten Lichts wird durch den Abstand zwischen Membrane und Glasplatte im Ausgangszustand bestimmt.
Wegen dieser interferometrischen Farberzeugung wird das Verfahren auch iMoD (Interferometric Modulator) genannt. (Da hätten sie vielleicht auch eine bessere Abkürzung finden können. 
)
Meines Erachtens klingt das Verfahren ganz vielversprechend. Bei Sonnenlicht müßte das ziemlich kräftige Bilder ergeben. Eine Beleuchtung dürfte in vielen Fällen überflüssig sein. OLEDs dagegen zeigen nur etwas an, wenn sie leuchten und haben "Farbstoffe", die beim momentanen Stand der Technik die Tendenz haben, sich beim Betrieb selbst zu zerstören, was der Haltbarkeit der Displays enge Grenzen setzt.
Schauen wir mal, ob und wie schnell iMoD Anwendung in Handys findet.
Grüße,
Lanturlu