Sonim Experience XP1 Testbericht mit Bildern

  • Nachdem ja im Werbeforum ( http://www.telefon-treff.de/sh…id=279455&highlight=Sonim )nun mehrfach nach einem Testbericht für das recht unbekannte Sonim Experience 1 (oder auch XP1) gefragt wurde, hat sich der User Seraph bereiterklärt sein privates XP1 für einen Testbericht zur Verfügung zu stellen. An dieser Stelle vielen Dank an Seraph fürs Gerät und an Seraphs Freundin die sich als „Mittelsfrau“ angeboten hat. ;)
    Ein kleiner Hinweis noch: Das von mir geteste Gerät hatte keine deutsche Menüführung, daher werde ich die englischen Menübegriffe falls nötig nutzen.
    Nicht lang schnacken, los gehts.



    Bilder


    Galerie mit allen Bildern


    Erster Eindruck


    Mein erster Eindruck als ich das Gerät das erste Mal in die Hand genommen habe war: Schön kompakt und wertig. Man mag vielleicht bei Outdoorgeräten als erstes an Klassiker wie das R250s oder den legendären Hai von Ericsson denken. Doch dieses Gerät erinnert eher an das Siemens ME45 oder das recht aktuelle Nokia 5140.


    Lieferumfang:


    Mir stand für den Test lediglich das Gerät mit Akku sowie eine Art Holster für den Gürtel zur Verfügung,
    Mithilfe des Holsters kann das Gerät am Gürtel befestigt werden. Wahlweise kann das Display „nach Aussen“ oder zum Körper hin getragen werden. Durch die Trageweise zum Körper hin ist das Display natürlich gut geschützt. Hier hat man bei Sonim wirklich mitgedacht.
    Geladen wird das Gerät entweder via USB am PC oder via Ladekabel. Hier kann zum Beispiel das Ladekabel des Motorola V3 genutzt werden.


    Gehäuse / Haptik / Verarbeitung:


    Das Gerät besitzt ein Kunststoffgehäuse aus einem Kunststoff der sich gut und wertig anfühlt. Man kann schon fast fühlen das das Gerät eher für einen Professionellen Anwenderkreis entwickelt worden ist. (Das spiegelt sich auch bei der Ausstattung wieder, doch dazu später mehr)
    Durch die schwarzen Gehäuseapplikationen wirkt das ganze Gerät etwas kerniger und robuster.
    Das Gerät ist sehr gut verarbeitet, nichts knarzt oder wackelt. Der Akkufachdeckel wird durch eine Schraube ähnlich wie der des ME45 gesichert und kann so im Alltag auch nicht versehentlich geöffnet werden. Eine halbe Drehung der Schraube und der Zugang zum Akku ist frei. Vorher muss jedoch der Akkufachdeckel ein wenig mit dem Fingernagel nach oben „geknibbelt“ werden, da die Dichtung im Akkufach doch recht dicht schließt und der Deckel recht gut sitzt.
    An der Unterseite befinden sich der USB Anschluss zum Laden sowie ein
    Headset-Anschluss.
    Auf der linken Seite befinden sich drei Tasten. Die oberen beiden Tasten dienen der Lautstärkeregelung, die untere, große Taste ist als Push-To-Talk eingerichtet. Eine Umbelegung scheint nicht möglich zu sein das PTT eine große Rolle beim XP1 spielt.
    Laut Sonim Website ist das Gehäuse in sechs Farben erhältlich. Es handelt sich hierbei um Schwarz, Gelb, Rot, ein scheinbar recht leuchtendes Grün, blau sowie schwarz. Damit sollte sich für jeden eine passende Farbe finden.
    Leider ist das ganze Gerät nur IP52 klassifiziert, also nicht ganz so wasserfest einzuschätzen wie ein 5140 oder die alten Ericsson Geräte die IP54 klassifiziert sind.


    Tastatur:


    Die Tastatur besteht aus den klassischen 12 Tasten 0-9/*/#, zwei Softkeys unter dem Display, eine grüne sowie eine rote Hörertaste sowie einer Art Steuerkreuz mit mittiger Taste zum Bestätigen.
    Alle Tasten schliessen bündig mit dem Gehäuse ab und bieten einen perfekten Druckpunkt.
    Die Tasten sind blau beleuchtet, nicht extrem kräftig aber völlig ausreichend. Hier ist man einen guten Kompromiss aus Ablesbarkeit sowie Energieeinsatz eingegangen.
    Auf Wunsch ist eine automatische Tastensperre gegen versehentliche Fehlbedienungen über das Menü zu aktivieren.


    Display


    Ja, jetzt wird es spannend. Leider ist die Sonim Website sowie die Dokumentation recht spärlich was solche Details angeht.
    Ich tippe jedoch auf ein 176*220 Pixel Display mit 4096 Farben. Sollte hier jemand noch genauere Informationen besitzen, bitte im um eine kurze Info. Ich werde diese dann hier rein editieren.
    Auch hier merkt man ein wenig die Zielgruppe des Sonim. Das Display zeigt zuverlässig die benötigten Infos wie Netzstärke und Ladezustand an. Wer hier ein brilliantes Display vom Schlage eines Samsungs oder K800i von SonyEricsson erwartet wird enttäuscht.
    Auch wenn im Menü die Möglichkeit besteht den Kontrast in 14 (!) Stufen einzustellen, kommt es nicht an die Brillianz der aktuellen Top-Displays auf dem Markt heran. Aber das ist sicher nicht gewollt.
    Ebenfalls einstellen lassen sich Farbschemen. Diese bestehen jedoch nur darin die „Grundfarbe“ im Menü ein wenig einzustellen. Zur Auswahl stehen Schwarz, Blau und ein Grau.
    Eine angenehme Funktion wie ich finde, ist es die Dauer der Hintergrundbeleuchtung einzustellen. Zur Auswahl stehen 30 Sekunden, 1 Minute oder 3 Minuten.


    Für den Hintergrund stehen verschiedene Möglichkeiten zur Auswahl. Natürlich gibt es die Möglichkeit ein Wallpaper zu setzen. (Dazu werde ich im Kapitel „Ausstattung“ noch mehr schreiben.)
    Alternativ gibt es die Möglichkeit sich unter dem Netzbetreiberschriftzug eine Digital-Uhr mit Datum anzeigen zu lassen. Wahlweise kann auch eine nahezu displayfüllende Analog-Uhr oder einen Kalender einzublenden.
    Am interessantesten jedoch fand ich die Möglichkeit die Weltzeituhr als Hintergrund zu wählen. Der Netzbetreiberschriftzug wandert dann in die Mitte des Displays, oben links steht dann die Uhrzeit des entfernten Ortes, unten rechts die Heimatzeitzone. Eine ganz praktische Funktion wenn man viel mit Personen zu tun hat die in einer anderen Zeitzone sich befinden.


    Menü / Bedienung:


    Das Menü ist in der inzwischen klassischen 3x3 Icon Bauweise aufgestellt.
    Folgende Menüpunkte stehen in der Obersten Ebene zur Auswahl:


    Call List --- Settings --- My Files
    Phone Book --- PTT --- Messages
    Tools --- Quick Settings --- WAP


    Die Quick Settings entsprechen den Profilen. Alles andere dürfte ja klar sein.
    Unter Settings gibt es etliche Möglichkeiten das Gerät zu personalisieren.
    Ich werde hier nur ein paar der wichtigsten Funktionen nennen:
    - Festlegen einer Ein- bzw. Ausschaltzeit
    - Die Tasten 2-9 lassen sich mit einer beliebigen Funktion belegen
    - Das Steuerkreuz lässt sich auf Wunsch sogar doppelt belegen indem zwischen einen kurzen und langen Tastendruck unterschieden wird.
    - Es kann eine Black sowie White List angelegt werden. Logischerweise kann immer nur eine der beiden Listen als Filter aktiviert sein, es gibt jedoch die Möglichkeit einfach zwischen den Listen zu wechseln oder den Filter komplett zu aktivieren.


    Im Standby-Modus kann durch Druck der Stern Taste die Tastensperre (de-)aktiviert werden, die Raute Taste stellt das Telefon lautlos bzw. aktiviert wieder den Klingelton.
    Mithilfe der 5 Profile können folgende „Positionen“ verändert werden.
    - Call Alert Type
    - Alarm Alert Type
    - Organizer Alert
    - SMS Alert Type
    - Keytone Alert
    - Connect Alert
    - Battery Alert
    Allerdings lässt sich nur das Profil „Normal“ selber personalisieren. Schade, wirklich verstehen kann ich das nicht.


    Ausstattung:


    Sah es bis hierhin noch ganz gut für das Gerät aus, folgt nun die grosse Ernüchterung.
    Ok, auf die Kamera kann man in einem für professionelle Anwender entwickelten
    Outdoorgerät sicherlich verzichten. Das das Display recht niedring auflöst, auch das geht völlig in Ordnung für solch ein robustes Gerät das hauptsächlich die Erreichbarkeit auch in extremen Situationen sichern soll.
    Doch dann wird es auch schon eng für das Sonim. Warum man ein Outdoorgerät nur IP52 Klassifiziert und nicht IP54 hat in meinen Augen nicht ganz mitgedacht. Denn der Rest des Gerätes macht einen robusten Eindruck. (Weitere Informationen zur IP Klassifizierung; http://www.transcom.de/transco…daktion/2004_ip-codes.htm )
    Leider fehlt es dem Gerät an jeglicher Connectivity. Kein BT ist ärgerlich, wäre aber zu verschmerzen. Das Fehlen von IR wiegt durch das Fehlen von BT schon doppelt so schwer. Ein kurzer Visitenkartenaustausch (der im Telefonbuch vorgesehen ist) ist somit nur per SMS möglich. Der Austausch von Bildern und Tönen fällt völlig flach, den MMS ist ebenfalls nicht an Bord. Leider habe ich auch keinerlei Möglichkeit gefunden das Gerät mit einem PC (geschweige den Mac zu verbinden). Es gibt auch weder in der Anleitung noch auf der Webseite Hinweise auf eine Syncmöglichkeit.
    Um soetwas in der Entwicklung zu verpennen, muss man es sich eigentlich schon von vornherein vornehmen.??Aufgrund dieser fehlenden Möglichkeiten eine Verbindung herzustellen ist leider auch dasrelativ großzügig bemessene Telefonbuch nutzlos. Es können bis zu 500 Namen mit den folgenden Informationen Gespeichert werden:
    - Name
    - Gruppe
    - Mobil
    - Büro
    - Privat
    - Fax
    - Pager
    - Email
    - Post-Adresse
    - Postleitzahl
    - Notizen


    Die Frage ist halt nur wer das a) alles eingeben will oder b) 300 oder mehr Kontakte per SMS verschicken möchte.
    Aufgrund der fehlenden Connectivity ist man auch bei den Wallpapern und Klingeltöne recht eingeschränkt. Es befinden sich zumindest auf diesem Gerät nur 2 Hintergrundbilder (wobei ich nicht weiß was Seraph evtl. schon gelösch hat) sowie 5 Klingeltöne und 5 Alarmtöne auf dem Gerät. Es gibt jedoch auch einen Punkt Own Pictures und Own Melodies. Ich schätze mal diese bekommt man jedoch nur per WAP aufs Gerät. Den WAP Zugang habe ich leider nicht konfiguriert bekommen, somit kann ich hier nur Vermutungen anstellen. Das Gerät hat knapp 10MB Speicher, wie auch immer man die befüllen soll.
    Die Klingeltöne die sich im Gerät befinden scheinen im .wav Format zu sein.
    Auch die Möglichkeit das Gerät über Java zu erweitern fehlt hier leider.
    Ein grosses Augenmerk hat man bei Sonim auf PTT gelegt. Da ich diesen Dienst jedoch nicht nutze und auch niemanden zum Testen gehabt hätte, kann ich hierzu nichts sagen. Jedoch ist diese Kapitel recht umfangreich ins Gerät integriert sowie in der Anleitung beschrieben. Als Mittel für die Betriebskommunikation ist PTT vielleicht noch interessant, auch hier sieht man dann wieder die Zielgruppe des Gerätes.
    In Ordner Tools findet sich wenigstens die Basisausstattung moderner Mobiltelefone mit folgenden Punkten:
    - Organizer
    - Alarm Clock
    - Calculator
    - Audio Recorder
    - Stopwatch
    - Count-Down-Timer
    - Universal Time (Weltzeituhr)
    SMS kann das Gerät bis zu 1000 Stück speichern, T9 ist an Bord, natürlich nur in den entsprechenden Menüsprachen.
    Eine integrierte Freisprechfunktion ist, wohl auch dank PTT, mit an Bord. Die Qualität ist auf Höhe der Zeit.
    UMTS ist nicht an Bord, dafür funkt das Gerät auf GSM900/1800/1900Mhz.


    Akku:


    Der Akku hat eine Kapazität von 1100mAh und soll laut Sonim 2-4 Std. Talktime bieten. Die Standbyzeit hat in den letzten 2 Wochen zwischen 3 und 5 Tagen gelegen. IMHO war das ok, nicht überragend, aber ok.


    Empfang / Sprachqualität:


    Hier glänzt das XP1 wieder. Der Empfang war durchaus sehr gut und über die Sprachqualität gibt es auch nur positives zu berichten. Keinerlei Gesprächsabrüche oder sonstige Probleme.


    Branding:


    Aufgrund der Tatsache das zur Zeit zumindest kein Deutscher Netzbetreiber das Gerät im Portfolio hat, ist das von mir geteste Gerät natürlich brandingfrei. Eine gebrandete Version ist mir auch nicht bekannt.


    Fazit:


    Ein Fazit zum Sonim XP1 ist nicht so einfach wie man sich das vorstellen könnte. Schaut man nur auf die harten technischen Fakten sieht es schlecht aus. Kein BT, Kein IR, sowie es sich Stand heute darstellt kein Sync, ein relativ gering auflösendes Display, keine Kamera.
    Doch das Gerät hat Charme. Durch seine Back-to-the-Roots Ausstattung und teilweise doch durchdachten Lösungen wie die Weltzeituhr als Wallpaper, Filterfunktionen, der pfiffige Holster wirkt es ein wenig wie ein modernes ME45.
    Leider hat das Gerät noch einen weiteren Haken. Der Händler Handy-sascha.de hat das Gerät mit knapp 310€ gelistet.
    Das ist IMHO für das Gebotene deutlich zu viel, immerhin ist es nicht viel mehr ein ME45 mit Farbdisplay.
    Somit wird das Gerät trotz guter Ansätze wohl nur ein Nischendasein führen was es eigentlich nicht verdient hat.
    Sollte Sonim einen Nachfolger planen und die Kritikpunkte wie die geringe IP Klassifizierung und fehlende Connectivity ausbügeln, hat der Nachfolger grosses Potential.


    Gruß bungee1

    Das muss am Wetter liegen...

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!