Der allgemeine Karl-Theodor Freiherr von und zu Guttenberg-Thread

  • Zitat

    Original geschrieben von qwqw
    Dieser Zug des immer stärker werdenden Abbaus von Arbeitsplätzen bei steigender Produktivität ist jedoch schon mindestens 10 Jahre früher gestartet und war auch in der Blütezeit bei Daxwerten über 8000 sehr leicht absehbar gewesen.



    Das wird sowieso in die Hose gehen. Jeder Arbeitsplatz der wegfällt, bedeutet auch gleichzeitig ein Konsument weniger.


    In ferner zukunft werden vielleicht mit viel weniger Arbeiter viel mehr produziert. Die Frage ist dann nur wer soll dann all diese Produkte kaufen.

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  • Durchsichtige Strategie


    Für mich ist es schon seit seinem Amtsantritt und seiner omnipotenten Mediendarstellung klar, wo der Zug hinfährt.
    Letztlich passt dazu, dass er nun, im Zusammenhang mit dem Opel Theater, als einer der letzten Aufrechten medial verklärt wird.
    Hier wird offensichtlich ein politisches, schweizer Taschenmesser inszeniert, eben eine vermeintlich tugendhafte Allzweckwaffe.
    Reichlich ausgestattet mit überdimensioniertem Selbstvertrauen und wichtigen Medienkontakten, aber vor allem mit sehr vielen Ambitionen und besonders ausgeprägtem Drang zum Zentrum der Macht.


    Solche Charakterzüge sind mir grundsätzlich suspekt, insbesondere, wenn hier erneut, wenn auch ein deutlich verbessertes Modell, eines reinen Medienpolitikers positioniert werden soll.
    War Westerwelle die hiesige Urform dieser Art von Politikern mit trojanischen Aufgaben, so ist von Guttenberg eindeutig das verbesserte Nachfolgemodell.
    Über die Schiene: Idealer Schwiegersohn und everybodys darling, gepaart mit reichlich Pathos, wird er sicherlich in unserem Medienzeitalter seinen Weg machen- ja offensichtlich ist es wohl sogar unvermeidbar.


    Für mich ist und bleibt aber ganz besonders diese Art von ferngesteuerten, schön hochglänzend polierten Politikmarionetten ausdrücklich nicht ein Teil der Lösung, sondern eindeutig ein gewichtiges Teil des Problemes!

    "Es ist schon alles gesagt worden, nur noch nicht von jedem." - Karl Valentin

  • Sehr interessante Diskussion. Ich hätte dazu mal eine Frage: Wie stellt sich das Fiat vor, einen direkten Konkurrenten zu kaufen? Das funktioniert doch nicht, oder?

  • Zitat

    Original geschrieben von Baschdi_S65
    Sehr interessante Diskussion. Ich hätte dazu mal eine Frage: Wie stellt sich das Fiat vor, einen direkten Konkurrenten zu kaufen? Das funktioniert doch nicht, oder?


    Viele Diskussion haben gezeigt, dass die Mehrheit der Meinung ist, dass Fiat nur Opel schlucken wollte. Die geplante Übernahme wäre der ideale Weg gewesen sich Know-How, Maschinen und vieles mehr geschickt unter den Nagel zu reißen.
    Des weiteren hätten die sich so einen Konkurrenten aus dem Weg schaffen können.


    Ob Magna es genauso macht? Fragwürdig! Auf jeden Fall wäre die Absicht dahinter nicht so gerissen...

  • Zitat

    Original geschrieben von Baschdi_S65
    Sehr interessante Diskussion. Ich hätte dazu mal eine Frage: Wie stellt sich das Fiat vor, einen direkten Konkurrenten zu kaufen? Das funktioniert doch nicht, oder?


    Fiat wollte v.a. auf gemeinsame Plattformen und Technikkompetenzbündelung setzen. Z.B. hätte man die nächste Generation Punto und Corsa (wie es schon bei der jetzigen der Fall ist, es nur kaum einer weiß) gemeinsam entwickeln können, zudem ein Modell von Chrysler. Und schwupps, wäre man locker über 1 Mio Einheiten pro Jahr gewesen. --> große Kostenvorteile.


    Zudem hat Fiat eine interessante neue Motorentechnik, MultiAir, im Gepäck, die allen zugute hätte kommen können. Für größere Modelle hätte man durchaus auch einige Opel-Motoren adaptieren können. Aber naja, Fiat Powertrain ist eigentlich eh unter der Avantgarde des Motorenbaus... Für Motoren brauchen sie Opel also sicher nicht unbedingt. Ich denke eher, dass Fiat an den Plattformen des Astra und des Insignia interessiert war, da die eigenen Lösungen bei Lancia und Alfa hier doch allmählich in die Jahre kommen.


    Bei der Übernahme von Opel wäre die bisherige recht erfolglose Fiat-Ober/Mittelklassenmarke Lancia eingestampft worden und Opel hätte die Funktion übernommen. Weiters hätte man dann Saab, Abarth und Alfa Romeo für erschwingliche Sportwagen gehabt. Maserati für die gehobene Oberklasse, Ferrari für die Sport-Freaks und Fiat Professional, New Holland, Steyr und Iveco für Nutzfahrzeuge. Und Chrysler eben für den nordamerikanischen Markt - in Südamerika ist Fiat ja ohnehin schon sehr gut vertreten.


    Dennoch halte ich eine Insolvenz von Opel für die in jedem Fall bessere Lösung. Denn Fiat und Magna mussten teils irrationale Zugeständnisse machen. Das Risiko ist bei beiden so recht hoch und Magna spielt nun eben "Lotto" ohne erwähnenswerten Eigenkapitaleinsatz.

    »Wer Sicherheit der Freiheit vorzieht, ist zu Recht ein Sklave« (Aristoteles)

  • Zitat

    Original geschrieben von Pumi


    Ob Magna es genauso macht? Fragwürdig! Auf jeden Fall wäre die Absicht dahinter nicht so gerissen...


    Wie schon mehrmals gesagt, Magna hat nur 20%, die Russen haben 35%. Der "Kauf" soll nichts anderes machen, als den russischen Anbieter GAZ zu retten. Dafuer hat Magna auch nur poblige 300 Mio zahlen muessen.

  • Der einzige Lichtblick ist der, dass GM noch im Boot geblieben ist. So hat man wenigstens Zugriff auf deren Technik.

    »Wer Sicherheit der Freiheit vorzieht, ist zu Recht ein Sklave« (Aristoteles)

  • Das ist auch besonders wichtig, da Opel keine eigene Technik hat.
    Der Insignia, Astra, usw. sind ja alle in Amerika bei GM entwickelt worden.

  • Zitat

    Original geschrieben von Pumi
    Das ist auch besonders wichtig, da Opel keine eigene Technik hat.
    Der Insignia, Astra, usw. sind ja alle in Amerika bei GM entwickelt worden.


    Hatte GM Europe nicht eine Entwicklungsabteilung in Deutschland? Grundsätzlich ist es natürlich richtig, dass Opel nicht mehr als eine Marke unter vielen anderen GM-Marken war, aber zumindest technologisch gab es doch noch eine gewisse Eigenständigkeit oder sehe ich das falsch?


    Interessant wird sein, wie jetzt die Abkopplung von GM konkret funktioniert. In den Medienberichten wurde ja mitunter der Eindruck erweckt, als sei die gute Opel-GmbH von der bösen GM beherrscht. Dass Opel seit Jahrzehnten zu GM gehört und sehr oft auch von der Mitgliedschaft im GM-Konzern profitiert hat, sollte man vielleicht auch nicht vergessen.


    BTW: Was wird jetzt eigentlich aus Saab? Ist Saab genauso wie Vauxhall Teil des Deals? In den letzten Tagen war da immer wieder Widersprüchliches zu lesen.

  • Zitat

    Original geschrieben von Robert Beloe
    Hatte GM Europe nicht eine Entwicklungsabteilung in Deutschland?

    Naja, sagen wir es so: Die verschiedenen Marken des GM-Konzerns haben jeweils immer einige wenige Modelle entwickelt, deren Plattformen dann für alle anderen Konzernmarken übernehmbar waren. Also eigenständig würd ich das nicht nennen, aber das ist ja auch Sinn und Zweck eines solchen Unternehmens! Es gab einfach mehrere Entwicklungszentren in der Welt. Die meisten Opel wurden so - bis aufs Finish - nicht in Deutschland entwickelt.


    Zitat

    BTW: Was wird jetzt eigentlich aus Saab? Ist Saab genauso wie Vauxhall Teil des Deals? In den letzten Tagen war da immer wieder Widersprüchliches zu lesen.

    Nein, Saab ist definitiv nicht Teil des Deals. Saab hat sich in letzter Zeit sehr dafür eingesetzt, dass es von Fiat erworben wird. Ich glaube die sind da immer noch in Verhandlungen. Wobei Fiat eigentlich schon Alfa Romeo hat. Was soll man sich da Saab ans Bein hängen...

    »Wer Sicherheit der Freiheit vorzieht, ist zu Recht ein Sklave« (Aristoteles)

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