Beamer, Beratung Tipps

  • Hallo


    So langsam habe ich mir überlegt, wäre die Anschaffung eines Beamers sinnvoll. Bisher hab ich mich aber kaum mit dem Thema beschäftigt.


    Es soll kein Beamer für täglichen Dauergebrauch werden, sondern nur für Gelegenheitseinsätze. Also zB mit der Familie den Urlaubsfilm/ Bilder gucken oder mal einen ähnlichen Sondereinsatz.
    Daher denke ich, muß es nicht das 2000€ Luxusteil sein, aber andererseits auch keiner vom Aldi-Wühltisch.


    Daher mal die Frage: Was ist bei einem Beamer eigentlich als wichtiges Kriterium anzusehen? Welche Auflösung ist sinnvoll, was ist zu wenig, was ist Unsinnig viel? Was sollte sonst drin/dran sein, was ist eher als Kundenfang anzusehen, ohne daß man es braucht? Auf was sollte man sonst achten?


    Vielen Dank schonmal für Tipps.

    **** Commodore 64 Basic V2 ****
    64K RAM System 38911 Basic Bytes Free
    READY.

  • Bei einem Beamer gibts zwei große Lager, zwischen denen man sich entscheiden muss, ähnlich wie bei Fernsehern mit LCD und Plasma.


    Bei Beamern gibts LCD und DLP, wobei LCD eher dem LCD bei Fernsehern entspricht, und DLP den Plasmas.


    LCD kann kein echtes Schwarz, verblasst unteschiedlich (blau zuerst), bekommt Blooming (selber nachschlagen), Fliegengittereffekt, hat aber ein ruhiges Bild.


    DLP ist da eher so die zickige Diva, wie Plasma beim Fernseher. Man hat ein knackiges, farbiges Bild, was sich nicht verändert über die Jahre, aber man hat Probleme mit Rainbow-Effekt (den aber nicht jeder sieht, auch abhängig von der Farbraddrehzahl) und einem gewissen Flirren durch die Mikrospiegelchen.


    Dort musst Du Dich ein bisschen einlesen, und vorallem Deine persönliche Empfindlichkeit gegenüber dem Rainbow-Effekt testen, damit Du Dich später nicht über das Bild ärgerst.


    Wenn diese Entscheidung getroffen ist, dann gehst Du nach Lampenhelligkeit. Helligkeit ist Trumpf, Helligkeit macht das Bild unendlich geil, aber proportional steigt der Krach. Du musst also Deinen persönlichen Kompromiss aus Helligkeit und Krach finden.


    Ganz, ganz am Schluß steht die Auflösung. Auflösung wird extrem überbewertet. Von meinen ca. 80 Blu-Rays haben nur 2-3 auch eine tatsächliche Auflösung von 1920x1080, die restlichen rangieren irgendwo bei 720p oder noch schlechter bei älteren Filmen.


    Die Bildqualität hängt in erster Linie vom Quellmaterial ab, weniger von der nativen Auflösung des Beamers.


    Ein perfektes scharfes Bild zugespielt auf einem 1024x768-Gerät sieht besser aus als ein mittelmäßig scharfes 1080er Bild auf einem FullHD-Gerät.


    Letzter und wichtigster Punkt nach der Lampenhelligkeit: Verdunkeln, matt streichen und noch mehr verdunkeln. Das schwärzeste Schwarz ist das Weiss der Leinwand. Je dunkler Du also den Raum bekommst, desto höher der Kontrast. Es gibt keine Lampe, die so hell wäre, als dass sie den Kontrast retten könnte bei einem Raum, wo durch eine Ritze noch Licht eindringt. Das beste und günstigste Kontrastverhältnis bekommst Du also hin, wenn Du den Raum völlig verdunkeln kannst, und vielleicht sogar noch die Wände wie in einem Kino mattschwarz streichen kannst. Ist das nicht erreichbar, weil kein eigener Kinoraum zur Verfügung steht, oder weil die Frau was dagegen hat, dann hilft nur ein möglichst helles Gerät. Aber wie schon gesagt, es ist kein Kraut gegen Lichteinfall gewachsen.


    Jetzt solltest Du nen groben Fahrplan vor Augen haben.

  • Zitat

    Original geschrieben von fahrsfahrwerkaus


    Ganz, ganz am Schluß steht die Auflösung. Auflösung wird extrem überbewertet. Von meinen ca. 80 Blu-Rays haben nur 2-3 auch eine tatsächliche Auflösung von 1920x1080, die restlichen rangieren irgendwo bei 720p oder noch schlechter bei älteren Filmen.


    Das interessiert mich jetzt mal.
    Woran machst du das fest? Laut den Hüllen sind doch nahezu alle BRs in 1080p.

    Original geschrieben von bernbayer:
    "Eine Kampagne in ZUsammenhang mit Guttenberg kann man der Bild-Zeitung nicht vorwerfen."

  • Per verstellbarem Augenmaß :D Natürlich ist die Auflösung immer 1920x1080, aber sie wird nicht oft genutzt. Nur die Filme der letzten paar Jahre und Animationsfilme nutzen sie vollständig aus. Ältere Filme werden immer unschärfer und matschiger. Aber das kennt man ja auch von DVDs und sogar VHS-Kassetten.

  • Na ja, kommt drauf an, ob man beim Erstellen der BR einfach das alte DVD-Material nimmt und hochskaliert oder ob man sich die Arbeit macht das Master-Band aus dem Archiv zu holen und eine neue Filmabtastung in 1080p zu fahren.


    Aber wir schweifen ab... ;)

    Original geschrieben von bernbayer:
    "Eine Kampagne in ZUsammenhang mit Guttenberg kann man der Bild-Zeitung nicht vorwerfen."

  • Vielen Dank erstmal für die ausführlicen Tipps.
    Dann muß ich mal die Tage im nächsten Shop vorbei schauen, und hoffen, daß es da einen Raum gibt, in dem man Beamer "Testschauen" kann.


    Oder gibt es eine andere Möglichkeit zwischen LCD und DLP zu vergelichen, um zu sehen was einem besser liegt?

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  • Im Mediamarkt oder ähnlichen Läden wirst Du da Schwierigkeiten bekommen.


    Ich hab diese Sehtests in einem Fachgeschäft für Heimkino gemacht, der auch ein echtes Kino im Hinterzimmer hatte. Ist allerdings in Oberhausen (Rheinland), also etwas zu weit weg für Dich. Aber es gibt ein Deiner Region sicher auch Heimkino-Fachgeschäfte, wo man sich mal unterschiedliche Geräte in idealer Umgebung vorführen lassen kann.


    Der Rainbow-Effekt ist zu subtil, um ihn per Webseite erklärt zu bekommen. Manche sehen ihn immer, manche (wie ich) selten, andere nie. Hat etwas mit den Augenbewegungen und dem Hirn zu tun, wie sehr man noch kurzzeitige Ereignisse aus den Augenwinkeln und beim Zwinkern erkennen kann.

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