Der Umstieg: VDSL auf UMTS/HSDPA

  • Hallo zusammen,


    bis vor kurzem hatte ich noch VDSL (50Mbit/10Mbit) über T. Damals war ich noch dem Wahn verfallen, dass ich unbedingt immer super schnelles Internet benötige. Unterwegs surf(te) ich per UMTS/HSDPA per Tethering mit dem iPhone. Schnell hatte ich gefallen an dem mobilen Surfen - sofern HSDPA verfügbar war. Später fragte ich mich, warum ich eigentlich so viel Geld in unnützes, schnelles Internet investiere, da sich mein Surfverhalten doch sehr mit den Jahren geändert hatte. Mittlerweile nutze ich das Internet eher zum Informationsaustausch - sprich Newsseiten lesen, chatten, Facebook.
    Was sollte also eine super schnelle Leitung, die viel Geld kostet, obwohl mir eigentlich UMTS reichte. Testweise klemmte ich also für eine Woche das Modem ab und nutzte das iPhone als Modem. Dies gab mir erstmal einen Überblick über die Indoorversorgung & Co. Mit rund 536kb/s konnte ich Datein herunterladen (getestet per wget).
    Die Latenzen hielten sich mit 90ms in Grenzen. Da ich seit Jahren schon SIP nutze, kam noch der VOIP Test. Da nur die normalen Ports bei T-Mobile für SIP gesperrt sind und ich meinen eigenen Asterisk Server betreibe, konnte ich mich auf alternativen Ports problemlos anmelden. Gespräche mit entsprechenden Codec gingen zwar, machten aber wenig Spaß. Dies war aber wohl eher auf das fehlenden HSUPA des iPhones zurückzuführen.
    Die Testwoche hat reibungslos beklappt, andere Geräte habe ich bisher über Routing am Mac per WLAN mit ins Internet geholt - nicht ganz so fein. Jedoch war ich begeistert - und es wäre wesentlich günstiger. Da aber nach der Woche auch die 300MB inklusiv Volumen schnell verbraucht waren, kam die nächste Überlegung.
    Ich hatte die Wahl:


    1. Tethering Paket für 20€ mit 3GB Traffic
    2. Alternativ Anbieter mit UMTS Stick


    Zu 1.: Wäre Ideal für Singles, die nur ihr Notebook ins Internet bringen wollen. Andere Geräte müssen entweder über NAT/Routing mit ins Internet gebracht werden und erfordern, dass das Notebook inkl. dem angeschlossenen Mobiltelefon immer vorhanden sind. Dies klappt spätestens dann nicht mehr, wenn man mit dem Handy unterwegs ist (dafür hat man es ja) und die Freundin/Frau oder sonst wer Zuhause nicht mehr ins Internet kommt. Zudem sind 20€ für 3GB verhältnismäßig teuer, dafür hat man ein super Netz, klasse Geschwindigkeit und alles aus einer Hand und kann den Traffic auch mit dem Mobilgerät nutzen.


    Zu 2.: Letztlich habe ich mich für einen Prepaid Stick entschieden, der monatlich bezahlbar ist. Die Wahl fiel hier auf den Tschibo Stick über das Datenentz von o2. 39€ einmalig für den Surfstick, sowie 19€ monatlich für 5GB Traffic über 3,6Mbit, klagen super. Meine Idee dahinter war es, mein altes Notebook (das Display war defekt) als UMTS Router zu missbrauchen. Natürlich gibt es auch andere Alternativen, wie mittlerweile fertige UMTS Router - allerdings laufen dort noch weitere Dienste, sodass dies Gerät eh laufen würde. Unter Linux Debian wurde das Notebook dann als UMTS Router konfiguriert, per LAN an einen Draft N WLAN Router verbunden. Jetzt konnten auch die Xbox 360 und der Laptop meiner Freundin, sowohl per Kabel, als auch per WLAN ins Internet - auch wenn ich mit meinem Handy unterwegs war. Bedenken hatte ich jedoch mit dem Indoor Empfang bei o2. Da ich jedoch in Düsseldorf wohne, habe ich diesen Schritt gewagt und bin mehr als zufrieden. Obwohl bei Tschibo nur mit 3,6Mbit geworben wird, scheint hier in Düsseldorf schon auf 7,2 Mbit erhöht worden zu sein. Ebenso ist HSUPA vorhanden, Uploads können schneller wie auf einer ADSL2+ Leitung hochgeladen werden. Ein Test mit VOIP brachte auch jetzt eine absolute Verbesserung - VOIP war nun wieder nutzbar (nutzbar! Ab und zu gab es immer noch Echo, Halling und Rauschen - kam aber weitaus seltener vor). Leider konnte ich online Gaming über die Xbox bisher noch nicht testen, da ich kein Gold Abo aktuell habe. Der Live Market und Infos werden angezeigt, ob spielen geht und/oder NAT Probleme geben wird, kann ich an dieser Stelle leider noch nicht sagen.


    Für Leute die unter 5GB Traffic bleiben können und in einem Ballungsgebiet wohnen, ist HSDPA mittlerweile wirklich eine nutzbare(!!) Alternative und eignet sich nicht nur um mal eben schnell unterwegs Emails zu prüfen. Teilweise kann das surfen mit HSUPA sogar noch mehr Spaß machen, als an einer ADSL2+ Leitung.
    Für weniger Technikfreunde und Bastler, eignet sich für die zweite Lösung zur Vereinfachung ein UMTS Router (bislang waren diese recht bescheiden), doch mit dem Huawei-Modell E5 scheint eine gute Lösung zu kommen (soll wohl bald auch bei o2 zu haben sein).

  • Den eigentlichen Vorteil (keine Zusatzkosten) hast du ja dank separater SIM nicht mehr.


    Das Problem liegt ganz klar in der Trafficbeschraenkung und in der Tatsache, dass UMTS ein shared medium ist. Nacktes DSL gibt's auch fuer 20 EUR/Monat, dafuer gibt's dort dann deutlich mehr Bandbreite, geringere Latenz, konsistente Performance und keine Volumenbeschraenkung.

  • Zitat

    Original geschrieben von harlekyn
    Den eigentlichen Vorteil (keine Zusatzkosten) hast du ja dank separater SIM nicht mehr.


    Das Problem liegt ganz klar in der Trafficbeschraenkung und in der Tatsache, dass UMTS ein shared medium ist. Nacktes DSL gibt's auch fuer 20 EUR/Monat, dafuer gibt's dort dann deutlich mehr Bandbreite, geringere Latenz, konsistente Performance und keine Volumenbeschraenkung.


    Das wil ich gar nicht bestreiten und gebe dir auch Recht. Mein Beitrag soll einfach nur meine Überlegungen während des Umstiegs schildern.


    Bei mir steht jedoch bald ein Umzug an. Da der Termin nicht fix ist, war bei mir der Grund der Umstellung:


    - Raus aus der Vertragslaufzeit
    - Niedrigere Kosten für den Zeitraum
    - Bei Umzug sofort wieder Netz (nicht warten müssen, bis der Anschluss wieder da ist)

  • Meinen UMTS-Stick möchte ich auch nicht missen. Der hat mir schon meinen letzten Umzug sehr erträglich gemacht, da ich sonst 5 Wochen ohne Internet gewesen wäre.
    Aber trotzdem bin ich froh noch einen festen Telefonanschluss und DSL zu haben. Ich bin mittlerweile auf 6 Mbit, aber mehr Bandbreite brauche ich wirklich nicht. Selbst eine neue Ubuntu ISO braucht keine Stunde. Der Download läuft im Hintergrund und fällt auch nicht auf.


    Ich werde mir allerdings nie wieder einen Handyvertrag holen. Aus dem bin ich allerdings auch schon in 8 Monaten auch wieder raus.


    Die Vertragszeiten von 2 Jahren stören mich gewaltig. So schnell wie neue Tarife herauskommen geben einem diese Verträge dann eigentlich nur noch Nachteile. Und selbst in den 5 Wochen des Umzuges hatte ich keine Probleme mit den Volumenlimits. Ich hatte für mein dist-upgrade einfach eine Tagesflatrate meiner zweiten Prepaidkarte genutzt.
    Denn dafür sind dann die Websessions wieder gut zu gebrauchen: Kurzzeitige Download Peaks zu übernehmen. Für den Rest reicht dann die Monatsflat eines O2 Resellers.

  • Zitat

    Original geschrieben von trinec
    - Bei Umzug sofort wieder Netz (nicht warten müssen, bis der Anschluss wieder da ist)

    Das kommt natuerlich ganz drauf an, wohin du umziehst...


    Ich nutze WebSessions auch ganz gerne wenn ich unterwegs bin. Im Februar habe ich damit 3 Wochen zuhause einen DSL-Anbieterwechsel ueberbrueckt (mittels Stick an der FritzBox). Geht alles, aber meine vollen 16 MBit sind mir schon lieber. VDSL ist hier leider nicht verfuegbar.

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