Ethernet Netzwerk über Telefonkabel (mögliche Leitungslänge)

  • Hallo!


    Auf dieser Seite geht es u.a. um das alte Thema "100Mbit Netzwerk über Telefonkabel":


    http://bedienungsanleitung.ele…uernberg.de/impedanz.html


    Dort enthalten ist auch eine Tabelle mit Mindest-Leitungslängen für verschiedene Telefonkabel.
    Ich selbst habe positive Erfahrungen auch mit viel längeren Strecken gemacht.


    Andererseits wird oft behauptet, es gibt Paketverluste, z.B. hier:
    http://www.telefon-treff.de/showthread/t-472846.html


    Hat jemand Erfahrungen zu berichten?
    (Aber bitte nicht, wenn ihr den beschriebenen Fehler des falsch belegten Vierers gemacht habt, dann ist sowieso nach ein paar Metern Schluß)
    Ich bin vor allem interessiert an Leitungslänge und Kabeltyp.


    PS
    Meine "positiven Erfahrungen" sind z.B. (geschätzte Gesamtlänge) 50m J-Y(St)Y (ein Kabel mit 20 oder 30x2x0,6 im Telefonverteiler verbunden mit einem 4x2x0,6), benachbarte Paare, dazu noch ein paar Meter Patchkabel.
    Die Telefonkabel wurden ca. 1985 installiert.
    Null Paketverlust im Dauerping-Test. Die tatsächliche Geschwindigkeit habe ich nicht gemessen, der DSL-Speedtest war ok.

  • Die Frage, ob bzw. wie gut das funktioniert, habe ich mir auch schon gestellt.
    Vielleicht wäre es einfacher, wenn 100Base-T4 auch in der Praxis existieren würde und nicht nur als Eintrag in Technik-Lexika. :rolleyes:
    Oder gibt es in Deutschland Geräte, die nicht nur 100Base-TX, sondern auch 100Base-T4 unterstützen?

    Die Revolution (der mobilen Datenkommunikation) frisst ihre Kinder.
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    Mein MMS-Server ist offline.

  • Zitat

    Die Frage, ob bzw. wie gut das funktioniert, habe ich mir auch schon gestellt.


    Natürlich funktioniert es, das ist nicht die Frage, es ist vielfach erwiesen und kommerziell genutzt. (Den Link mal gelesen?)


    Die Frage ist, was passiert, wenn man die in dieser Tabelle:
    http://bedienungsanleitung.ele…g.de/impedanz.html#Laenge
    angegebenen Längen ausnutzt oder überschreitet. Wo sind die wirklichen Grenzen? Wann treten Paketfehler auf? Ab wann reduziert sich die Geschwindigkeit?


    Oder anders formuliert: Wie viel Reserve ist bei den angegebenen Längen drin? Ich vermute ziemlich viel, hätte aber gerne Bestätigung aus der Realität.

  • Steht da doch :rolleyes: Übersprechen auf andere Leitungen.
    Die Signale stören sich halt gegenseitig so daß die Fehlerkorrektur dafür sorgt das die Netto Datenrate runtergeht.
    Ich hab schon oft diese Krüppel-LAN verwenden müssen weil es nicht möglich war richtiges CAT 6/7 Kabel zu verlegen.
    Zudem muss man immer damit rechnen irgentwelche normalen Rundfunksender zu stören weil diese Kabel mangels Abschmirmung gleichzeitig als Antennen fungieren.
    Also wie gesagt das ist nur ein Notnagel.
    Und um auf deine Frage ein zu gehen. Wenn es wirklich nur um Internet gehen würde, würden 10 Mbit im Half duplex Betrieb ja vollkommen reichen. Dann kommst Du bis ~ 120 Meter obwohl der Standard bis 100 m angibt.

  • Zitat

    Original geschrieben von TCP/IP wenn alle Stricke reißen:
    Develo


    Da kann ich Dir aber garantieren, daß jedes richtig angeschlossene Telefonkabel bis 50m besser funktioniert und viel weniger Hochfrequenz-Müll abstrahlt!

  • Zitat

    Original geschrieben von skybird1980
    Steht da doch :rolleyes: Übersprechen auf andere Leitungen.
    Die Signale stören sich halt gegenseitig so daß die Fehlerkorrektur dafür sorgt das die Netto Datenrate runtergeht.

    Das sollte berücksichtigt sein (ACR > 11dB, theoretisch sind das 6-7dB Reserve)


    Hast Du Daten aus der Praxis? Beispiele? Welche Datenrate bei welcher Leitungslänge und welchem Kabeltyp?


    Bei mir hat es immer 100% funktioniert. Deshalb hätte ich gerne Fakten von Leuten mit den oft beschriebenen schlechten Erfahrungen und nicht immer nur das selbe nicht konkret nachvollziehbare blahblahblah.


    Zitat

    ... weil diese Kabel mangels Abschmirmung gleichzeitig als Antennen fungieren.

    Abschirmung? Ist z.B. bei Cat5e in USA, UK (und im überwiegenden Rest der Welt) praktisch unbekannt.
    Das Prinzip der verdrillten Doppelader braucht keinen Schirm um Ein- und Abstrahlung zu unterdrücken.


    Apropos "Antennen": Einseitig oder schlecht geerdete Schirme können zur sogenannten "Antennenwirkung" führen und erheblich stören.
    Beidseitig und niederohmig geerdete Netzwerkkabel gibts nur im Rechenzentrum, nicht bei Klein- und Privatanwendung.

  • Wer spricht denn von den USA? :rolleyes:
    Da legen die auch Stromleitungen Diagonal über die Wand. Es geht darum was in Deutschland erlaubt ist.
    Und da Du meine Warnung als BlahBlah bezeichnest ist jedes weitere Wort eins zuviel. Ein Rindvieh wird auch immer gegen den Elektrozaun pinkeln bis es umfällt weil es auf 2 anderen Koppeln keine gewischt bekommen hat.


    Wichtiger ist mir eher - was Du erreichen möchtest. Es gibt ja auch andere Mittel und Wege wie zum Beispiel eine Funkstrecke oder halt die DLAN Adapter.

  • Ich wollte nicht Deine spezielle Meinung als blahblah bezeichnen. Meine Erfahrung ist allerdings, daß man bei diesem Thema sehr oft Allgemeiplätze hört von Leuten, die es nie selber ausprobiert haben.
    Zitat aus den Link im ersten Kommentar:


    Gebetsmühlenartig wird das von Netzwerk-„Spezialisten” mit den immer selben halbfertigen Argumenten falsch beantwortet.
    (Gemeint ist die Verneinung der Frage ob 100Mbit über Telefonkabel funktioniert)

    Drum frag ich die, die es tatsächlich installiert haben, nach Fakten


    Zitat

    Wichtiger ist mir eher - was Du erreichen möchtest


    Ok, wenn das aus meiner Eröffnung nicht klar geworden ist, nochmal gaaanz ausführlich:


    Ich habe derzeit kein greifbares Problem zu lösen, mich interessiert die Frage grundsätzlich.
    Bei mir hat es seit Jahren mehrfach 100% funktioniert. Meine bisher vielleicht längsten Strecken (ca. 40m und 50m) waren erst kürzlich.
    In diesen 2 Fällen habe ich sicherheitshalber den Paketverlust gemessen per Dauerping (Ergebnis: Null) und die DSL-Geschwindigkeit (positiv). Die Datenrate des Netzwerks hab ich nicht gemessen, besser als WLAN war es sowieso.


    Ich verstehe die vielen gegenteiligen Kommentare im Internet nicht (Stichwort Gebetsmühle).
    Vor allem würde mich die möglichen Leistungsreserven interessieren oder ob es Umstände gibt, die ich nicht erlebt habe aber problematisch sind.
    Ich möchte das wissen, weil ich beruflich z.B auch damit befaßt bin, störanfällige WLAN-Strecken aufzumöbeln (und manchmal eben auch durch vorhandene Telefonkabel zu ersetzen).
    Der nächste Auftrag kommt bestimmt und ich hätte hier gerne mehr Planungssicherheit.


    Solange ich außer dem üblichen Gebetsmühlen-blahblah keine gegenteiligen Tatsachen finde, neige ich derzeit zu der Meinung, daß die Längen in der oben verlinkten Tabelle plus ca. 15-20m 100%ig sicher sind in Bezug auf Paketverlust und Datenrate.
    Aussagen wie "funktioniert nicht richtig ab 10m" sind definitiv falsch, aber leicht nachvollziehbar wenn der Stern-Vierer falsch belegt wird.


    Also: Wer hat es ausprobiert? Wie hat es funktioniert? Bitte berichten!
    (und vorher vielleicht den obigen Link auch mal lesen)

  • Ich finde die Tabelle schon nicht schlecht. Die frage ist nur wer bezahlt dich wenn es nicht funktioniert.


    Bei Leitungen die länger sind als in der Tabelle würde ich zu HomePNA 3.1 Geräten raten. Damit hast du eine 100 % Garantie. Auch bei Leitungen über 100 Meter. Die Geräte gibt es mit bis zu 192 Mbit.


    Und wenn es noch längere Leitungen sind z.B. bei Gebäudevernetzung greife ich immer zu ZISA V600 VDSL Master Slave Modems. Leider kosten die fast 300 € damit sind aber mehrere hundet mehr möglich.

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