Datensicherheit bei Tablet-PC

  • Zitat

    Original geschrieben von frank_aus_wedau
    Das erste Problem resultierte aus der Ausrichtung von Bitlocker auf einen TPM-Chip. Hier ist überwiegende Meinung, dass gerade der TPM-Chip ein unkalkulierbares Einfallstor sein kann. Niemand weiß, welche Sicherheitsrisiken oder gar Backdoors implementiert sind und wer dadurch Zugang hat.

    Du solltest dir erst mal darueber klar werden, vor welchen Bedrohungen du dich schuetzen moechtest, bevor du dir Sorgen um Dinge machst, die du eh nicht kontrollieren kannst.


    Selbst wenn in dem TPM-Chip eine Backdoor drin sein sollte, und so z.B. staatliche Stellen die Verschluesselung trotzdem umgehen koennten - so waere dies dennoch deutlich sicherer als der aktuelle, unverschluesselte Zustand.


    In den von dir eingangs geschilderten Szenarien (Verlust/Diebstahl) schuetzt auch ein TPM mit Backdoor ziemlich zuverlaessig.

  • Zitat

    Original geschrieben von harlekyn
    ...
    Selbst wenn in dem TPM-Chip eine Backdoor drin sein sollte, und so z.B. staatliche Stellen die Verschluesselung trotzdem umgehen koennten - ...
    ...


    Mir geht es nicht um staatliche Stellen, bei denen ich die Missbrauchsgefahr eher als gering einstufe.


    Daher das Beispiel mit den hardwareverschlüsselten HDD. Möglicherweise war das Tool zunächst tatsächlich für forensische Zwecke reserviert (was ich nicht weiß). Inzwischen ist es jedenfalls schon für drittklassige Hacker zu haben.



    Zitat

    Original geschrieben von harlekyn
    ..
    In den von dir eingangs geschilderten Szenarien (Verlust/Diebstahl) schuetzt auch ein TPM mit Backdoor ziemlich zuverlaessig.


    Noch kann das so sein ... aber wer weiß, ob nicht längst auf boerse.xy oder woanders die Anleitung für Jedermann mit mittelprächtigen technischen Kenntnissen kursiert.


    Zitat

    Original geschrieben von harlekyn
    ... - so waere dies dennoch deutlich sicherer als der aktuelle, unverschluesselte Zustand.
    ...


    Verschlüsselt ist ja ... allerdings mit der Folge, dass ich ein Tastatur mitschleppen muss.



    Nochmal zu TPM:
    Ich erinnere mich daran, dass das Tablet mit "Atom-Antrieb", auf dem ich Bitlocker testweise installiert hatte, gar nicht über einen TPM-Chip verfügte. Jetzt erinnere ich mich wieder, warum der Bitlocker nicht erste Wahl war.

  • Also wenn ich mir den Wikipedia-Artikel zu Bitlocker durchlese, dann scheinen etliche deiner Bedenken, die aus vagen Erinnerungen herrühren, wohl zerstreut werden können.


    http://de.wikipedia.org/wiki/BitLocker


    Also auch ohne TPM ist wohl eine Kennwort abfrage möglich. Und die Entschlüsselungstools setzen einen eingeschalteten PC mit entsprerrtem Laufwerk voraus. Da bei dir ja der Schutz der Daten im Falle eines Diebstahls im Vordergrund steht, dürften diese Bedenken daher unbegründet sein.


    Ich selber habe Bitlocker noch nie verwendet, kann daher keine praktischen Tipps geben.


    Mein gesunder Menschenverstand sagt mir aber, dass die allermeisten Diebe es auf dein Gerät abgesehen haben, nicht auf die Daten. Ich glaube nicht daran, dass sich ein Dieb die Mühe machen würde und deine Datenbestände zu durchforsten und aufwändig Verschlüsselungen zu knacken. Ich würde sogar so weit gehen zu behaupten, dass die meisten Diebe die Akten, die du da drauf hast, intellektuell überfordern würde. Sonst würden sie ja nicht Notebooks klauen, sondern deinen Job machen. ;)

  • Na ja ... ich habe u.a. die privaten Zugangsdaten sämtlicher wichtigen Accounts (wie etwa auch Telefonbanking), PIN-Nummern etc. in meinem Notizbuch (OneNote) gespeichert.


    Wer an diesen Datenbestand kommt, kann z.B. alle Konten plündern. Und nicht nur das ... :(


    Ich denke, Viele sind sich gar nicht bewusst, wie gefährlich eine solche Datensammlung (die in meinem Fall über mein papierarmes Büro praktisch alles Wesentliche offenbart) werden kann.



    Edit:
    Die von Microsoft empfohlene PIN geht wirklich nur mit TPM-Modul. Auf meinen beiden Atom-Tabletten könnte ich Bitlocker nur ohne PIN einsetzen. Ich hatte wirklich ausgiebig herumprobiert und war jedem Hinweis irgendeines Schlaubergers im Netz nachgegangen. Ergebnis: Nix, nada, niente ...


    Will heißen:
    Verliere oder vergesse ich das Tablet mit USB-Stick oder kommt beides sonst gemeinsam abhanden, gibt es wirklich keinen Schutz, der über die normale Windows-Anmeldeprozedur hinausgeht. Der Hinweis in Wikipedia, eine PIN könne auch ohne TPM konfiguriert werden, ist für mich nicht nachvollziehbar.


    Mit TPM-Modul böte der Bitlocker in der Tat eine passable Sicherheit ... aber leider eben nicht ohne.


    Oder es hat sich zwischenzeitlich was getan - das würde die Situation natürlich grundlegend ändern. Bei Gelegenheit werde ich in dieser Sache wieder mal ein wenig im Netz herumstöbern.



    Apropos Brute-Force Attacken:
    Meine Lösung macht nach drei falschen Eingaben erst mal eine ganze Weile dicht. Ich verstehe nicht, warum nicht auch andere Systeme auf eine solche Sperre setzen. Dann ist wohl nix mehr mit Brute-Force ... oder sehe ich das falsch?



    Noch'n Edit:
    Ich bin gerade dem Link zu Microsoft nachgegangen auf den Wikipedia in Sachen PIN verweist. Dort ist zu lesen:


    "PIN: A user-entered numeric key protector that can only be used in addition to the TPM."


    Das halte ich für mehr als eindeutig.

  • Zitat

    Meine Lösung macht nach drei falschen Eingaben erst mal eine ganze Weile dicht. Ich verstehe nicht, warum nicht auch andere Systeme auf eine solche Sperre setzen. Dann ist wohl nix mehr mit Brute-Force ... oder sehe ich das falsch?

    Kommt darauf an wo? Es gibt genug Systeme die eine (un)absichtliche Lücke haben.
    Zb bei vielen "Verschlüsselungssticks" ist die Software die den Key verwaltet so sch... Programmiert das man sich den Entschlüsselungskey herauskopieren kann.

    Zitat

    Wer an diesen Datenbestand kommt, kann z.B. alle Konten plündern. Und nicht nur das ...

    Wahrscheinlicher ist das du einen Virus erwischt.

    Zitat

    Ich denke, Viele sind sich gar nicht bewusst, wie gefährlich eine solche Datensammlung (die in meinem Fall über mein papierarmes Büro praktisch alles Wesentliche offenbart) werden kann.

    Man braucht sich ja nur mal anschauen was die Leute für scheiss Programme auf ihren Handy installieren. :eek: Deswegen sage ich auch immer Consumergeräte gehören nicht in eine Firma!

    Zitat

    Die von Microsoft empfohlene PIN geht wirklich nur mit TPM-Modul. Auf meinen beiden Atom-Tabletten könnte ich Bitlocker nur ohne PIN einsetzen. Ich hatte wirklich ausgiebig herumprobiert und war jedem Hinweis irgendeines Schlaubergers im Netz nachgegangen. Ergebnis: Nix, nada, niente ...

    Pin für?

    Zitat

    Verliere oder vergesse ich das Tablet mit USB-Stick oder kommt beides sonst gemeinsam abhanden, gibt es wirklich keinen Schutz, der über die normale Windows-Anmeldeprozedur hinausgeht.

    Wieso USB Stick? Normal braucht man ja keinen.

    Zitat

    Der Hinweis in Wikipedia, eine PIN könne auch ohne TPM konfiguriert werden, ist für mich nicht nachvollziehbar.

    zb?
    http://www.computerwoche.de/a/…sicherer-werden,2484630,3


    Für mich ist ein TPM Chip in allen meinen Geräten sowieso minimal anforderung.
    Mehr sorgen sollte man sich machen über einen Trojaner der eingeschleust wird.

    Zitat

    Als Beispiel nehme ich die Hardwareverschlüsselung vom HDDs, die (in etlichen Fällen, wie nachher festgestellt wurde) den Zugriff auf die Daten über ein Tool binnen Sekunden zuließ.

    Schaue dir das mal an: https://www.lsi.com/downloads/…Seagate-SED-SafeStore.pdf

  • Zitat

    Original geschrieben von frank_aus_wedau
    Will heißen:
    Verliere oder vergesse ich das Tablet mit USB-Stick oder kommt beides sonst gemeinsam abhanden, gibt es wirklich keinen Schutz, der über die normale Windows-Anmeldeprozedur hinausgeht. Der Hinweis in Wikipedia, eine PIN könne auch ohne TPM konfiguriert werden, ist für mich nicht nachvollziehbar.

    Ich kann mich nur wiederholen: Speichere die kostbaren Daten in einem verschluesselten Container, dann ist dein Problem keins mehr.


    Alternativ koenntest du auch auf Plattformen setzen, bei denen die Verschluesselung so implementiert ist wie du es dir vorstellst. Beispiel iPad: Daten sind vollverschluesselt, per (beliebig langer und auf Wunsch auch alphanumerischer) PIN gesichert, wahlweise auch (v.a. aus Komfortgruenden) per Fingerabdruck. Nach 10 falschen Eingaben wird der Schluessel weggeworfen, damit sind die Daten faktisch unbrauchbar.

  • Zitat

    Ich kann mich nur wiederholen: Speichere die kostbaren Daten in einem verschluesselten Container, dann ist dein Problem keins mehr.

    sicher weil die Temp Daten offe sind wie ein scheunen tor.

  • Zitat

    Original geschrieben von Boy2006
    sicher weil die Temp Daten offe sind wie ein scheunen tor.

    Das kannst du so pauschal sagen? Interessant.


    Da sind wir wieder bei der Frage, wovor man sich schuetzen moechte: Vor einem zufaelligen Verlust (bei dem der "Finder" nicht auch noch Zugang zum gesamten Vermoegen erhalten soll), oder vor einem gezielten, versierten Angreifer.

  • Ganz einfach egal wer es ist man braucht sich nur die Temp datein anschauen. Wenn man diese nicht auf die Ramdisk legt sind container für den po.

  • Um solchen extrem fehlergefährlichen Details zu entgehen, kommt für mich nur eine Komplettverschlüsselung des Systems in Betracht. Dann bin ich in jeglicher Hinsicht außen vor, weil eine "All-inclusive" Verschlüsselung solche Angriffsmöglichkeiten schon prinzipiell ausschließt.



    Zitat

    Original geschrieben von Boy2006
    ... Es gibt genug Systeme die eine (un)absichtliche Lücke haben.
    Zb bei vielen "Verschlüsselungssticks" ist die Software die den Key verwaltet so sch... Programmiert das man sich den Entschlüsselungskey herauskopieren kann. ...


    Dieses Argument lasse ich uneingeschränkt gelten.


    Aber:
    Bin ich es, der gezielt ein eher unübliches System auswählt und es dann noch speziell auf meine Bedürfnisse zuschneidet, bin auch ich es, der den Fehler zu verantworten hätte. Damit kann ich leben. Habe ich selbst etwas verbockt, bin ich auch bereit die Konsequenzen zu tragen. ;)

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