W-Lan 'verlängern'

  • Das Handicap bei Deinem Router ist, dass er nur auf 2,4GHz funken kann. Diese Fequenz ist sehr überlaufen, da mittlerweile alle Mobilgeräte (Smartphones, Pads etc.) auf dieser Frequenz funken. Physikalisch bedingt sind die Kanäle nur endlich und so kommt es, dass alle Wlan-Geräte gewissermaßen 'um die Wette schreien'.
    Die drahtlose Ideallösung wäre ein WDS, das die beiden Accesspoints auf der 5GHz-Frequenz verbindet und die Endgeräte dann mit den erforderlichen 2,4GHz versorgt.


    Ansonsten kann auch ich nur Merlins Rat wiederholen, dass man dafür immer Geräte des gleiche Herstellers nutzen sollte, da die Technik nicht durchgängig standardisiert ist.


    Das Ein-/Ausschalten eines Kabel-Accesspoints kann man auch bequem über eine PoE-Stromversorgung aus der Ferne steuern. Das hat zudem auch den Vorteil, dass nur ein (Ethernet-) Kabel zur Basis gezogen werden muss.
    Bei vielen WDS-Stationen erübrigt sich das, da sie bei Bedarf in standby geschickt werden können und dann kaum noch Strom verbrauchen.


    Edit:
    Für Freunde und Besucher bieten viele Stationen auch einen Besucher-Access mit eingeschränkten Rechten an.

  • Für Repeater gilt in der Tat die goldene Regel keinen vom Master unterschiedlichen Hersteller zu verwenden. Bei getrennten WLAN-Access Points, die lediglich per Kabel untereinander verbunden sind, ist der Hersteller dagegen völlig egal, denn die WLANs funken völlig unabhängig voneinander. Da gibt's heutzutage auch keine Probleme mit der Verschlüsselung, wenn man in der Lage ist, die richtige Verschlüsselung anzuklicken und denselben Schlüssel einzugeben. Wichtig ist nur, daß man mit den WLAN-Kanälen ausweicht (mind. 5 Kanäle Abstand bzw. bei 40MHz Kanalbandbreite (300MBit/s-Technik) sogar 10 Kanäle Abstand).
    Ich würde jedenfalls einen Access Point oder Router nehmen, der bereits 802.11n beherrscht (weniger wegen der höheren Bandbreite, sondern vielmehr wegen der höheren Reichweite). Je nachdem ob Dein primärer Router bereits im 40MHz-Modus (300 MBit/s) funkt mußt Du beim zweiten Access Point die Kanalbandbreite ggf. auf 20 MHz (150 MBit/s) reduzieren, weil im 2.4 GHz Band einfach zu wenig Spektrum verfügbar ist um zwei WLANs störungsfrei im 40MHz-Modus zu betreiben.
    Gute Erfahrungen habe ich mit Geräten von TP-Link gemacht - die sind gut und günstig. Für ein Szenario wie Deines habe ich kürzlich einen TP-Link TL-WA801ND für ~€ 30 inkl. Versand installiert. Das geile an diesem Gerät ist, daß er Power over Ethernet kann und ein PoE-Injektor gleich dabei ist. Du kannst damit die Stromversorgung ins Netzwerkkabel einspeisen und brauchst somit am Aufstellungsort des Gerätes keine Steckdose, da der Strom bereits am anderen Kabelende mittels PoE-Injektor ins Netzwerkkabel eingespeist wird.
    Wenn Dich die PoE-Unterstützung nicht interessiert gibt's für € 20 inkl. Versand bereits den TL-WR841N, auf den Du DD-WRT aufspielen kannst, wenn Du spielen möchtest.
    Nimm auf jeden Fall irgendein Gerät mit zwei externen Antennen (also nicht ins Gehäuse integriert).
    Alternativ könntest Du auch draußen einen Access Point installieren. Sehr gute Erfahrungen bei günstigem Preis habe ich mit Geräten von Ubiquiti Networks gemacht, die ebenfalls per PoE mit Strom versorgt werden - man braucht also nur ein kleines Löchlein in der Hauswand um ein Netzwerkkabel herauszuführen.
    Empfehlenswert wäre da die NanoStation M2 Loco für ~€ 60 inkl. Versand (strahlt gerichtet in einem 60° Öffnungswinkel) oder die PicoStation 2 für ~€ 65 inkl. Versand., die eine Rundstrahlerantenne besitzt.

  • Zitat

    Original geschrieben von Gallium
    Die drahtlose Ideallösung wäre ein WDS, das die beiden Accesspoints auf der 5GHz-Frequenz verbindet und die Endgeräte dann mit den erforderlichen 2,4GHz versorgt.

    Wenn da die Dämpfung nicht wäre. Auch hier greift die physikalische Regel: je höher die Frequenz, desto geringer die Hindernisdurchdringung, desto kürzer die Reichweite. Kommen Hindernisse dazwischen - insbesondere massive Wände oder Decken - ist mit 5 GHz ganz schnell Feierabend.

  • In den meisten Fällen ist es, wie auch vom TE vermutet, eher Kanalgedrängel auf 2,4GHz ;)

    Zitat

    Original geschrieben von Bigbamboo
    Repeater fällt aus. Wollte mit so einem Ding schonmal die 'dunkeln' Ecke in der Wohnung ausleuchten - ist grandios gescheitert, da u.a. wohl einige fremde Netze gestört haben. Kabel bleibt Kabel!

    Wenn die beiden Basisstationen auf 5GHz linken, kommen sie sich auch nicht selbst in die Quere. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Reichweite bei 5GHz auch größer als bei 2,4 ist. Die Durchdringungsfähigkeit ist (gefühlt) eigentlich bei beiden gleich 'schlecht'. Ein Dachboden, wie beim TE, ist eine gute Wahl für einen 5GHz-Sender. Vorausgesetzt man hat keinen Dachausbau mit metallbedampfter Iso-Folie unter den Sparren :cool:

  • Zitat

    Original geschrieben von Gallium
    Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Reichweite bei 5GHz auch größer als bei 2,4 ist.

    Ich habe die Erfahrung gemacht, daß mein WLAN-Empfang auf 5 GHz abreißt, wenn ich mich von meinem Schreibtisch ca. 10m ans andere Ende der Wohnung wegbewege und alle drei Holztüren dazwischen schließe. Auf 2.4 GHz habe ich dort dagegen immer noch drei Empfangbalken. Die Faustformel lautet, daß man mit 5GHz üblicherweise weniger als 50% der Reichweite vom 2.4 GHz Band hat.
    Das schließt nicht aus, daß man das Gegenteil beobachtet, wenn auf 2.4 GHz derart massive Interferenzen herrschen, daß es nahe an die Unbenutzerbarkeit gelangt - im Allgemeinen ist das aber der absolute Ausnahmefall.

  • Zitat

    Original geschrieben von Bigbamboo
    PowerLine scheidet leider auch aus, da hier unterschiedliche Stromkreise vorliegen.


    Mit einem Phasenkoppler sind unterschiedliche Stromkreise kein Hindernis für die Powerline Adapter.
    Ich glaube das wäre am einfachsten, wenn du mal den benachbarten Elektriker fragst ob er dir das Ding einbaut.


    http://www.ebay.de/itm/Phasenk…werke&hash=item19d03ce2f3


    Und ja das funktioniert. Bin selber Elektroinstallateur. Bzw. das war mein Ausbildungsberuf und ich hab die Dinger schon selber verbaut.

  • Zitat

    Original geschrieben von Gallium
    Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Reichweite bei 5GHz auch größer als bei 2,4 ist.


    Das kann nur dann der Fall sein, falls über 5 GHz mit mehr Leistung gesendet wird (bzw. falls es im 2,4-GHz-Bereich Störungen auf demselben Kanal durch andere Nutzer gibt). Ansonsten ist es genau umgekehrt, 2,4 GHz hat eine höhere Reichweite, da der Frequenzbereich niedriger ist.

  • Re: W-Lan 'verlängern'


    Zitat

    Original geschrieben von Bigbamboo
    Hallo Forum,


    ich habe das Problem, dass mein W-Lan nicht bis in meinen Garten sendet; die Entfernung ist schlicht zu groß, bzw. die baulichen Gegebenheiten verhindern dies.


    Überhaupt kein Empfang? Dann wird wohl auch http://www.chip.de/artikel/WLA…im-Eigenbau_35623028.html nicht helfen. Bei schwachem Signal kann das dagegen durchaus Besserung bewirken.


    Willst du denn im Garten v.a. ein WLAN-Gerät nutzen oder verschiedene? Wenn du beispielsweise ein Note- oder Netbook verwenden willst, käme der Kauf eines besonders empfangsstarken USB-WLAN-Adapters infrage - da gibt es nämlich deutliche Unterschiede, und die eingebauten WLAN-Module sind normalerweise ziemlich empfangsschwach.

  • Vielen Dank erstmal für die ganzen zahlreichen Tipps und Hinweise!


    Und jetzt mal der Reihe nach:


    Origami: Im Garten habe ich keinerlei Empfang, daher scheidet diese Lösung aus.


    Phasenkoppler: Vielen Dank, aber ich habe praktisch neben meinem Router ein Leerrohr liegen, welches auf den Dachboden führt. Von dort komme ich ganz bequem auf den Dachboden des Hinterhauses.


    PoE: Danke für den Hinweis, das wäre wirklich praktisch, allerdings sind das mehr als 30 Meter (ca. 50m) - da wird das ja wohl nicht mehr funktionieren.


    Meine Lösung sieht nun wie folgt aus:


    50m-Kabel an meinen Router, im Hinterhaus einen Linksys-Access-Point aufstellen und mittels Funksteckdose schalten.


    Oder hat jemand Einwände? :)

    - still loving WebOS -

  • TP-Link garantiert, daß PoE bis mind. 30m funktioniert. Darüberhinaus müßte man es einfach mal ausprobieren. Wenn Du richtiges Installationskabel mit massiven Adern für die Verbindung ins Hinterhaus verwendest, funktioniert es sicherlich auch über größere Distanzen, da der Widerstand geringer ist als bei Patchkabeln, die aus Kupferlitzen bestehen.
    Das TP-Link Zeug ist so günstig weil es passives PoE verwendet - dabei speist das Netzteil einfach seinen Ausgangsstrom ohne weitere Regulierung ein.
    Für Profis gibt es aber auch noch aktives PoE, dabei messen PoE-Injektor (oder ein Switch mit integriertem Injektor) und der PoE-Client die Leitung und regulieren die Stromstärke so, daß selbst über die maximale Distanz für LAN (100m) genug Saft ankommt. Da wirst Du aber für Injektor und Access Point zusammen etwa € 120-140 ausgeben müssen.

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