Nach etwas Abstinenz melde ich mich wieder mit einem Testbericht zu einem recht aktuellen Smartphone zurück. Dabei handelt es sich aber nicht um ein Gerät aus dem Hause Samsung, sondern um ein Gerät aus dem Hause Alcatel.
„Warum Alcatel?“ könnte man jetzt vielleicht an dieser Stelle fragen – und das durchaus zu Recht; immerhin war Alcatel eine Zeit lang nicht mehr sehr aktiv auf dem deutschen Mobilfunkmarkt. Doch das hat sich zum MWC im Jahre 2013 geändert: Der Hersteller zeigte eine Vielzahl an neuen Geräten, dabei handelte es sich zumeist um Smartphones mit Android-Betriebssystem. Und wie damals versprochen kamen auch alle vorgestellten Geräte nach Deutschland. Neben dem Idol X (welches das momentane Flaggschiff auf dem hiesigen Markt darstellt) gibt es einige „kleinere“ Ableger des Geräts – darunter das Idol, das Idol Ultra, das Idol S und das Gerät, um das es in diesem Test gehen soll: Das Idol Mini.
Wie viele andere Hersteller bezeichnet das „Mini“ bei Alcatel nicht nur den Formfaktor des Smartphones, sondern leider auch die Tatsache einer „zusammengeschrumpften“ Technik. Wer mit dieser Tatsache leben kann, hat aber recht gute Chancen sich beim Idol Mini heimisch fühlen zu können. Der nachfolgende Test soll Euch das Gerät etwas näher bringen und eventuell einige Fragen beantworten, die vor dem Kauf noch offen sind.
Viel Spaß beim Lesen!
Hauptfunktionen des Idol Mini:
- - 4,3“ IPS-Touchscreen (kapazitiv) mit einer Auflösung von 480 x 854 Pixel bei 16 Mio. Farben
- - Dual-Core Prozessor mit 1,3 GHz (MediaTek MT6572)
- - 8 GB interner Speicher (ROM), davon ca. 5,6 GB für den Nutzer verfügbar
- - 512 MB Arbeitsspeicher (RAM)
- - Android Jelly Bean 4.2
- - Abmessungen: 127,1 x 62 x 7,9 mm bei einem Gewicht von nur 96 Gramm
- - 5 Megapixel Kamera mit Autofokus und LED-Leuchte
- - Videoaufnahme mit 720p @ 30 Frames/Sekunde
- - Frontkamera in VGA-Auflösung (640 x 480 Pixel)
- - Quadband (850/900/1800/1900), UMTS (900/2100) u. HSPA+ (HSDPA: 21 Mbps, HSUPA: 5,76 Mbps)
- - WiFi 802.11 b/g/n, WiFi Direct, WiFi Hotspot
- - Bluetooth 4.0 A2DP
- - MicroUSB 2.0 Anschluss
- - Dual SIM Dual Standby
- - Music Player (AAC, AAC+, AAC Enhanced, WB AMR, MP3, Midi)
- - A-GPS
- - Li-Ion Akku mit 1700 mAh (nicht wechselbar da fest verbaut)
Lieferumfang:
Beginnen wir beim Lieferumfang des Idol Mini. Das Gerät kommt in einer sehr schicken in weiß gehaltenen Verpackung daher. Diese ist an sich relativ schlicht gehalten, neben der Bezeichnung des innenliegenden Geräts, dem Leitspruch von Alcatel („smart move“) und einigen technischen Daten auf der Rückseite, gibt es hier nicht viel zu erwähnen.
Nachdem die Verpackung geöffnet wurde hat man auch schon direkten Blick auf das Alcatel One Touch Idol Mini. Das Gerät kommt ab Werk mit zwei Schutzfolien (Front u. Rückseite), wobei beide über Aufdrucke verfügen und sich daher nicht für den dauerhaften Schutz des Geräts eignen. Neben dem Smartphone findet der Nutzer noch ein USB-Kabel (welches gleichzeitig als Verbindung zum Steckdosenadapter u. damit als Ladekabel dient) sowie ein kabelgebundenes Stereo-Headset. Leider handelt es sich bei dem Headset um „normale“, flache Ohrstöpsel und nicht um In-Ears. Ein Wechsel auf die eigenen Hörer ist dank 3,5mm Klinkenbuchse oben am Gerät aber kein Problem. Übrigens: Das Gerät verfügt – wie oben bereits kurz angedeutet – um einen fest verbauten Akku (1700 mAh), deshalb findet man diesen logischerweise so nicht im Karton.
Im Großen und Ganzen war es das auch schon. Damit der Start in die Alcatel-Welt leicht von Statten geht legt der Hersteller noch eine Quick-Start Guide bei. Ein „vollwertiges“ Handbuch fehlt, kann bei Bedarf aber auf der offiziellen Alcatel Homepage heruntergeladen werden.
Gehäuse, Verarbeitung und Wertigkeit:
Die Front des Idol Mini wird – wie bei den meisten Smartphones heut zu tage – vom großen 4,3“ Touchscreen dominiert. Über dem Touchscreen befindet sich mittig der Lautsprecher für Telefonate, links daneben der Helligkeitssensor für die Regelung der Displayhelligkeit sowie der Näherungssensor, welcher das Display bei Telefonaten deaktiviert. Rechts neben dem Lautsprecher ist die Frontkamera (VGA-Auflösung) und die LED-Anzeige für verpasste Ereignisse platziert. Positiv erwähnen möchte ich hier, dass die Sensoren allesamt recht gut in das Design des Idol Mini „integriert“ sind – bei normaler Betrachtung des Geräts fallen diese kaum auf. Unterhalb des Displays sind die drei Sensor-Tasten zur Bedienung des Geräts platziert: Ganz links der „Zurück“-Button, in der Mitte der Shortcut zum Homescreen und rechts die Menü-Taste, welche in Anwendungen das Options-Menü zum Vorschein bringt. Leider schalten sich diese Tasten nach wenigen Sekunden ab, wodurch sie nicht mehr zu erkennen sind. Klares Plus in Sachen Design, ein Minus hingegen bei der Bedienung. Warum? Nun – man weiss zwar welche Funktion wo platziert ist, doch auch nach der Eingewöhnungszeit erwischt man sich immer mal wieder dabei, dass die Taste eben doch nicht beim ersten Mal getroffen wurde. Eine Regelung, welche das Timing der Abschaltautomatik beeinflusst bzw. diese dauerhaft deaktiviert ist im Menü (bislang?) leider nicht zu finden.
Weiter geht’s auf der Rückseite: Mittig im oberen Bereich hat Alcatel die recht wuchtig wirkende 5 Megapixel Kamera platziert. Die Kamera steht damit zwar deutlich vom restlichen Gehäuse ab, doch ich muss zugeben dass dies in Sachen Design vielleicht ein ganz guter Schachzug war. Die Zeit wird zeigen, wie anfällig das Schutzglas der Kamera für Kratzer ist (das Glas besitzt nämlich keine Vertiefung, sondern schließt bündig mit der Umrandung ab). Links neben der Kamera sitzt die LED-Leuchte, rechts neben der Kamera befindet sich ein zweites Mikrofon für Videoaufnahmen. Ganz unten rechts befindet sich der „große“ Lautsprecher des Geräts, der für die Ausgabe von Audio- u. Videodateien, sowie für Klingeltöne, den Freisprechmodus usw. gedacht ist. Links und rechts neben dem Lautsprecher hat Alcatel kleine „Abstandhalter“ platziert. Die sollen dafür sorgen, dass der Lautsprecher auch noch zu hören ist, wenn das Gerät eben auf dem Untergrund aufliegt. Das klappt in der Praxis auch einigermaßen, dennoch wären seitliche Lautsprecher wohl die bessere Lösung gewesen (man kann ja nicht alles haben
).
Auf der linken Seite des Geräts befinden sich zwei der drei Hardware-Tasten des Idol Mini – und zwar die Lautstärke-Wippe. Wandern wir weiter an die Oberseite erkennen wir die 3,5mm Klinkenbuchse und die dritte Taste: Den Ein- und Ausschalter. Rechts am Gerät sitzen die beiden Schächte für die Micro SIM-Karten. Besitzer der „normalen“ Variante des Geräts werden hier natürlich nur einen Schacht für die SIM-Karte finden – der andere kann dann mit Micro SD Speicherkarten (bis zu 32 GB) bestückt werden. Auf der Unterseite hat Alcatel den Anschluss für das USB- und das Ladekabel verbaut, daneben das Mikrofon welches bei Telefonaten aktiv wird.
Nachdem Ihr vom Gerät nun den ersten Eindruck vermittelt bekommen habt möchte ich noch ein paar Sätze zur Verarbeitung und der Wertigkeit des Idol Mini loswerden. Ich habe lange, sehr lange Zeit viel von Samsung gehalten was das Thema Verarbeitung angeht. In der Vergangenheit konnte kaum ein Hersteller auf Dauer bei verschiedenen Modellen den hohen Verarbeitungsstandard gewährleisten wie Samsung das getan hat. Mittlerweile hat sich das Blatt etwas gewendet: Samsung lässt etwas nach (hatte ich kürzlich am eigenen Leib im Tablet-Bereich zu spüren bekommen) und die anderen Hersteller schließen auf bzw. machen Boden gut. Und genau hier kommt Alcatel zum Zuge. Zwar handelt es sich beim Idol Mini um das erste Gerät das ich selbst wieder in Betrieb habe, dennoch konnte ich zwischenzeitlich das ein oder andere Gerät betrachten.
Die Verarbeitung des Geräts wirkt in der Tat wie aus einem Guss. Ein Großteil dieser Wahrnehmung dürfte schlichtweg dem nicht wechselbaren Akku geschuldet sein, dennoch umschließt der Kunststoff im Metall-Look das Gerät schön und schafft zugleich noch einen hervorragenden Übergang zum Touchscreen-Bereich des Geräts. Wenn man bedenkt, dass das Gerät zur Zeit für ca. 160,- Euro auf dem Markt zu bekommen ist, ist das doch schon eine starke Leistung. Denn neben der erstklassigen Verarbeitung macht der Look des Idol Mini durchaus ein bisschen was her. Wer meine Berichte in der Vergangenheit aufmerksam verfolgt hat wird wissen, dass ich ein absoluter Befürworter von hochwertigen Materialien bin und im Gegenzug Kunststoff eigentlich hasse – erst recht wenn dieser in Klavierlackoptik gehalten ist oder – neudeutsch – „glossy“ daher kommt. Beim Idol Mini handelt es sich zwar auch um Kunststoff, dieser hat aber eine sehr schöne Optik spendiert bekommen die etwas an gebürstetes Metall erinnert. Beim Anfassen spürt man zwar dass es kein Metall ist, aber wirklich „unangenehm“ oder billig wirkt der Kunststoff trotzdem nicht. Alcatel: Weiter so, das ist der richtige Weg!