[Testbericht] Huawei Ascend G740: Solide Technik, gepaart mit LTE

  • Testbericht Huawei Ascend G740:



    Nach langer Abstinenz aus dem Bereich der Handy-Testberichte und noch längerer Abstinenz von Huawei ist es nun endlich wieder so weit: Ich konnte mir endlich wieder ein Gerät des mittlerweile recht bekannten Herstellers sichern. Beim G740 handelt es sich zwar nicht um ein Highend-Smartphone wie beispielweise dem Find 7a (welches ja derzeit mein eigener Begleiter ist), jedoch tritt das G740 an um ein solides Bild bei einem sehr guten Preis- / Leistungsverhältnis abzuliefern. Als direkten Konkurrenten zum G740 könnte man hier beispielsweise das mittlerweile etwas in die Jahre gekommene Samsung Galaxy S2 (I9100) sehen. Beide Geräte kommen mit einer ähnlichen Ausstattung daher, auch wenn das G740 deutlich „frischer“ auf dem Markt ist und zudem aktuell gute 30,- Euro günstiger bei Amazon zu erwerben ist.
    Ob man diesen Unterschied von 30,- Euro merkt (und wenn ja – wo) das wird euch der jetzt folgende Testbericht ausführlich erörtern.
    Ich wünsche wie immer viel Spaß beim Lesen!





    Hauptfunktionen des Huawei Ascend G740:



    • - Android 4.1 Jelly Bean (Emotion UI 1.5 Huawei Oberfläche)
    • - 1,2 GHz Dual-Core Prozessor (Qualcomm)
    • - Grafikeinheit: AdrenoTM 305
    • - 5,0“ TFT Touchscreen, 1280 x 720 Pixel
    • - 1 GB RAM (Arbeitsspeicher)
    • - 8 GB ROM (Nutzerspeicher – davon 4 GB verfügbar)
    • - Speicherkartenslot für MicroSD Karten (max. 32 GB)
    • - Netzwerke: 2G / 3G / 4G
    • - WLAN 802.11 b/g/n @ 2,4 GHz
    • - Bluetooth 4.0
    • - DLNA
    • - 8 Megapixel Hauptkamera mit Autofokus und LED Leuchte
    • - 1,3 Megapixel Frontkamera
    • - Li-Polymer Akku mit 2400 mAh (wechselbar)
    • - 3,5 mm Klinkenbuchse
    • - a-GPS





    Lieferumfang:



    Huawei gibt sich hier keine Blöße, glänzt aber auch nicht mit besonderen Extra-Leistungen: Zwar findet der Nutzer im Paket alles, was zwingend zum Betrieb des Smartphones benötigt wird. Alles Andere aber (wie beispielsweise eine Speicherkarte oder ein Schutz-Case) sucht man leider vergebens.


    • - 1 x Smartphone „Huawei Ascend G740“
    • - 1 x Li-Poly Akku mit 2400 mAh Kapazität
    • - Netzteil
    • - USB-Kabel (in Verbindung mit dem Netzteil als Ladegerät verwendbar)
    • - kabelgebundenes Stereo-Headset
    • - sowie diverse Anleitungen, Garantiekarten, Sicherheitshinweise, etc.





    Gehäuse, Verarbeitung und Wertigkeit:



    Das Huawei G740 ähnelt dem S2 nicht nur was die technischen Daten auf dem Datenblatt angeht – auch wenn man das Gerät direkt vor sich hat sind die Ähnlichkeiten teilweise recht verblüffend. Diese betreffen jetzt nicht unbedingt das „erste“ S2 sondern viel mehr die aktualisiere Version, auch bekannt als I9100G. Denn hier sieht die Rückseite tatsächlich fast identisch zu der Rückseite des G740 aus. Mal schauen ob das so weitergeht:
    Wie bei so gut wie jedem heutigen Smartphone wird die Vorderseite des Geräts durch das 5“ große TFT-Display dominiert. Oberhalb des Displays befindet sich in der Mitte die Hörmuschel hinter welcher die Sensoren für die Displayhelligkeit sowie zum Deaktivieren des Displays bei Telefonaten sitzen. Zudem hat Huawei hier eine kleine LED platziert, die unter anderem während des Ladevorgangs oder auch bei verpassten Ereignissen schwach leuchtet. Rechts davon ist die 1,3 Megapixel Frontkamera. Unterhalb des Displays finden sich die für Android typischen Sensor-Tasten (Zurück / Menü / Home).
    Bewegen wir uns weiter an die Oberseite des Geräts bekommen wir lediglich die 3,5mm Klinkenbuchse des G740. Auf der rechten Seite hat Huawei nicht nur die Lautstärkewippe sondern auch direkt darunter den Power-Button platziert. Etwas ungewöhnlich, zumal andere Hersteller die Tasten in der Regel auf der jeweils gegenüberliegenden Seite anbringen. Ich muss aber sagen dass man sich schneller an die Variante des G740 gewöhnt: Beide Tasten auf einer Seite ersparen das lästige Suchen. So kommt es dann auch, dass die komplette linke Seite des Geräts weder Bedienelemente noch sonstige Dinge (z. B. Öse f. Trageschlaufe, etc.) enthält. Das ändert sich jedoch wenn wir an die Unterseite des G740 gehen: Hier sitzt nicht nur relativ mittig das Mikrofon für Telefonate, sondern nach links versetzt auch der USB-Port, der sowohl für den Anschluss des Lade- als auch des USB-Kabels fungiert. Zuletzt gehen wir noch auf die Rückseite: Neben der 8 Megapixel Kamera (die übrigens zum Schutz leicht ins Gehäuse eingelassen ist) hat Huawei hier auch noch ein zweites Mikrofon angebracht, welches bei Videoaufnahmen aktiv geschalten wird. Links neben der Kamera sitzt zudem die recht kräftige LED Leuchte. Unterhalb der Kamera ist ansonsten (neben zwei Schriftzügen) noch der rückseitige Lautsprecher für die Wiedergabe von Medien oder auch für Telefonate im Freisprechmodus zu finden.
    In Sachen „Verarbeitung“ leistet Huawei einen größtenteils souveränen Job. Man kann dem G740 auf der Rückseite seitlich am Übergang vereinzelt den ein oder anderen „Knarz-Ton“ entlocken, dieser ist dann aber nicht übertrieben laut und wird im alltäglichen Gebrauch eigentlich auch nicht auffallen – nur wenn man wirklich provokant auf dem Gerät herumdrückt bzw. stets ausschließlich an die knarzenden Stellen greift.
    Nicht ganz so gut kann ich das Gerät bei der Wertigkeit davonkommen lassen. Zwar wirkt die Farbgebung (Huawei nennt den Farbton „Stone Blue“) durchaus schön (erinnert an das „Pebble Blue“ des Galaxy S3), jedoch wirkt sie ebenso „billig“. Durch den auf Hochglanz getrimmten Akkudeckel der dadurch aalglatt wird entsteht einfach ein nicht ganz so hochwertiger Eindruck – diese Kritik haben auch Smartphones aus dem Hause Samsung in der Vergangenheit öfters hinnehmen müssen. Man hätte dem Akkudeckel lediglich etwas Struktur geben müssen – das hätte meiner Meinung nach bereits viel ausgemacht. Souverän gelöst ist wiederum der Akkudeckel selbst: Er ist etwas dicker (macht dadurch dann auch einen stabileren Eindruck) und kann kinderleicht vom Gerät entfernt werden. Dies ist eigentlich auch zwingend nötig, denn sowohl der Schacht für die SIM-Karte als auch der für die Speicherkarte kann nur nach dem Entfernen der Rückseite erreicht werden.





    Touchscreen



    Huawei spendiert dem G740 ein 5,0“ TFT-Touchscreen mit einer Auflösung von 1280 x 720 Pixel. Damit ist der Screen nicht nur um 0,7“ größer als beim Galaxy S2, er löst auch deutlich höher auf (S2: 480 x 800 Pixel). Gemessen an der Gehäusegröße hätte das Smartphone eigentlich auch noch einen etwas größeren Touchscreen vertragen können, was ich aber nur am Rande erwähnen möchte; denn ein etwas kleinerer Screen hat schließlich auch Vorteile (Einhandbedienung). Der Helligkeitssensor des Geräts (der auch automatisch reagiert) steuert die Helligkeit sehr zuverlässig. Auch bei direkter Sonneneinstrahlung auf das Display kann man noch ausreichend viel erkennen, auch wenn ich das bei anderen Geräten schon deutlich besser wahrgenommen habe – wie gesagt: Ausreichend.
    Ansonsten bietet Huawei mit dem G740 eigentlich gar nicht mehr wirklich viele Einstellungsmöglichkeiten oder Features an. Erwähnenswert ist evtl. noch der sogenannte „Glove-Modus“. Dieser regelt die Sensibilität des Touchscreens nach oben, sodass auch mit Handschuhen noch eine Bedienung möglich ist. Lobenswert ist außerdem noch die Tatsache, dass der Nutzer die Beleuchtung der Sensor-Tasten individuell einstellen kann. Die Beleuchtung geht entweder nach einer vordefinierten Zeitspanne aus oder kann ganz deaktiviert oder aktiviert werden. Die Leuchtkraft der Tasten ist zudem recht hoch, sodass man diese auch bei Tageslicht gut erkennen kann (wobei man die Anordnung bereits nach kurzer Zeit intus hat).





    Menü:




    Ehrlich gesagt habe ich überlegt, ob ich diesen Punkt nicht umbenennen soll – bin jedoch wieder davon abgekommen. Warum? Naja – ein klassisches „Menü“ wie man es vielleicht von anderen Smartphones kennt, existiert beim Huawei G740 eigentlich nicht. Der Hersteller hat sämtliche Anwendungen direkt auf einem der maximal neun möglichen Homescreen-Seiten platziert. Das ist jetzt vielleicht nicht unbedingt ein Nachteil – eine enorme Umgewöhnung allerding schon, denn das bedeutet gleichzeitig im Gegenzug, dass kein gewöhnlicher App-Drawer auf dem Gerät installiert ist.
    Nutzer müssen sich also wie bei anderen Geräten einen, zwei, drei oder auch mehr Homescreens mit Widgets und ähnlichem einrichten um dann via Scrolling zu den „normalen“ Hauptmenü-Einträgen zu gelangen. Erschwert wird das durch die Tatsache, dass man auf den Homescreens immer nur bis zum jeweiligen Ende scrollen kann (d. h. man kann nicht von Homescreen neun nach rechts weiter auf eins, sondern muss rückwärts blättern). Das ist für mich nicht nur umständlich (ich nutze neben diversen Widgets wie Mail-Übersicht, Kalender, Uhrzeit auch verschiedene App-Shortcuts) sondern mit zunehmender Anzahl der Apps auch unübersichtlich. Meiner Meinung nach muss Huawei hier bei neueren Geräten einen anderen Weg gehen.
    Klar – der Nutzer kann sich dem relativ einfach behelfen in dem ein anderer Launcher installiert wird. Doch das kann im Normalfall ja nicht der Wunsch des Herstellers sein.
    Auch den Sperrbildschirm muss ich leider leicht kritisieren: Er ist zwar übersichtlich und die wichtigsten Funktionen lassen sich direkt aus dem Screen heraus starten (nämlich: Kamera, Nachrichten, Entsperren oder Dialer), allerdings kann man den Screen überhaupt nicht individualisieren. Es kann ein anderer Sperrbildschirm gewählt werden – möchte man aber die Funktionen austauschen oder zusätzliche Infos hinzufügen (bspw. eine Kalenderübersicht, etc.) geht man beim G740 leider leer aus. An eine Darstellung von Datum sowie der Uhrzeit und einem Shortcut zum Absetzen von Notrufen hat Huawei allerdings gedacht.
    Sonst hat Huawei aber auch recht viel richtig gemacht: Die Menüpunkte sind ab Werk bereits in Ordnern (die umbenannt oder auch neu erstellt werden können) vorsortiert und dank der eindeutigen Bezeichnung und Darstellung auch leicht verständlich. Huawei-Neulinge dürften damit nur wenig Probleme mit dem Zurechtfinden beim G740 haben.





    Kamera:



    Das G740 wurde von Huawei mit einer 8 Megapixel Kamera samt Autofokus ausgestattet. Damit zieht das Gerät – zumindest auf dem Datenblatt- mit dem Galaxy S2 von Samsung gleich. Ebenso wurde hier eine LED als kleine Hilfe für schlechte Lichtverhältnisse verbaut. Bevor ich zu den Einzelheiten der Kamera (bzw. genauer: Die Linse) komme, möchte ich nochmals auf einen Punkt von weiter oben hinweisen: Die Kamera des G740 sitzt etwas tiefer im Gehäuse, sodass sie vor grober Verschmutzung und Kratzern besser geschützt ist. Wie viele aktuelle Modelle kann auch die Software des G740 mit Hilfe der Cam sogenannte „HDR“-Bilder aufnehmen. Dadurch sollen Bilder, die sowohl besonders helle als auch besonders dunkle Inhalte haben, besser gelingen. In wie fern das G740 dies leistet, könnt ihr wie immer mit Hilfe der Bilder am Ende des Testberichts beurteilen. Jetzt möchte ich euch die verschiedenen Einstellungsmöglichkeiten des Geräts etwas näherbringen:




    Die Einstellungsmöglichkeiten im Foto-Modus:


    • - Wechsel zwischen Front- und Hauptkamera
    • - LED Leuchte: An / Aus / Automatisch
    • - Aufnahmemodus: Einzelbild, Panorama, HDR, Serienbild, Schnell
    • - Effekte: Keiner, Negativ, Solarisieren, Tontrennung, Aqua, Mono, Sepia
    • - Weissabgleich: Automatisch, Glühlampenlicht, Tageslicht, Neonlicht, Bewölkt
    • - Wechsel zwischen Foto- und Videomodus
    • - Auslöser
    • - Galerie-Shortcut
    • - Szenenmodus: Normal, Aktion, Portrait, Landschaft, Nachtaufnahme, Nachtporträt, Theater, Strand, Schnee, Feuerwerk, Kerzenlicht, Blumen
    • - ISO: Automatisch, 100, 200, 400, 800
    • - Bildjustierung: Belichtung von -2 bis +2
    • - Timer: Aus / 5 Sek. / 10 Sek.
    • - Bildqualität: Extrafein, fein, normal
    • - Bildgröße: 8 Megapixel, 5 Megapixel, 3 Megapixel, 0,8 Megapixel, 0,3 Megapixel
    • - Raster im Suchermodus: Ein / Aus
    • - GPS-Tag: Ein / Aus
    • - Speicherort: SD-Karte, Telefon
    • - Standard wiederherstellen




    Die Einstellungsmöglichkeiten im Video-Modus:


    • - Wechsel zwischen Front- und Hauptkamera
    • - LED: An / Aus
    • - Wechsel zwischen Foto- und Videomodus
    • - Auslöser
    • - Galerie-Shortcut
    • - Videoauflösung: Full HD, HD, VGA, MMS
    • - Weissabgleich: Automatisch, Glühlampenlicht, Tageslicht, Neonlicht, Bewölkt
    • - Videoqualität: Extrafein, fein, normal
    • - GPS-Tag: Ein / Aus
    • - Speicherort: SD-Karte, Telefon
    • - Standard wiederherstellen


    Nach ausgiebigem Fotografieren mit dem G740 haben mich die Ergebnisse des Geräts ehrlich gesagt etwas überrascht: Es gelingen nicht nur bei Objekten mit ausreichender Helligkeit teilweise sehr gute Bilder, auch nachts ist das Gerät durchaus zu gebrauchen. Der Nachtmodus macht einen sehr guten Job (nicht nur was die Bildqualität angeht, sondern auch die Auslöseverzögerung) und bei etwas näheren Objekten macht die LED (die übrigens in zwei Helligkeitsstufen leuchten kann) recht großzügig Licht. Auch größere Zimmer lassen sich damit noch einigermaßen gut beleuchten; von voller Ausleuchtung kann da aber natürlich keine Rede sein. Und trotz LED sinkt die Qualität der Aufnahmen hierbei natürlich ab.
    Im Videomodus macht das G740 auch eine recht nette Figur: Die Qualität der gefilmten Full HD Videos macht einen guten Eindruck, lediglich die Tonspur wird sehr (!) leise vom G740 aufgezeichnet. Dies könnte man aber eventuell noch durch Updates fixen (sofern welche kommen).
    Eins muss ich direkt negativ anmerken, auch wenn es vielleicht den wenigsten Nutzern auffallen wird:
    Wechselt man als Nutzer in den Szenen-Modus „Nachtaufnahme“ ist es nicht möglich, die Einstellung der LED zu ändern. Das wäre nicht weiter tragisch wenn der Modus die LED automatisch deaktivieren würde (so, wie es im Nachtmodus logischerweise auch sein soll), doch genau das passiert nicht. Resultat: Fotos, die eigentlich auf Dunkelheit ausgelegt sind werden mit einer LED aufgehellt. Da mit einem Update wohl nicht zeitnah zu rechnen ist daher als Workaround: Unbedingt vor dem Wechsel in den Nachtmodus die LED ausschalten ;)

  • Bedienung:



    Die Bedienung des G740 dürfte den meisten Nutzer wohl recht einfach von der Hand gehen, da es sich nicht groß von anderen Android-Geräten unterscheidet. Die Größe des Geräts geht mit Abmessungen von 139,5 x 71,5 x 9,3 mm und einem Gewicht von 150 Gramm völlig in Ordnung. Das Gerät lässt sich mit etwas größeren Händen auch noch relativ bequem mit nur einer Hand bedienen, auch wenn die sehr glatte Rückseite dies unter Umständen manchmal etwas erschweren dürfte. Woran ich mich bis zum Ende des Berichts nicht abschließend gewöhnen konnte ist die Tatsache, dass das Gerät eben kein „Menü“ im eigentlichen Sinne besitzt. Man kann es in etwa mit den iOS-Geräten von Apple vergleichen – die sagen mir diesbezüglich auch nicht wirklich zu. Besser ausbalanciert ist die visuelle Wirkung der Oberfläche des G740: Ab Werk sind bereits viele Apps in entsprechende Unterordner (bspw. Werkzeuge, Verwaltung, Google-Anwendungen, Soziale Netzwerke) vorsortiert, sodass man nicht direkt von der Vielzahl an Apps auf den Homescreens erschlagen wird. Der Nutzer hat selbstverständlich die Möglichkeit auch selbst Ordner anzulegen, Apps darin zu platzieren und nachträglich noch Änderungen am Ordner durchzuführen. Ein Vorteil hat die Tatsache des „fehlenden“ Menüs ja: Man spart sich relativ lange Wege bzw. Suchzeit, sofern man mit Android noch nicht wirklich ausführliche Erfahrungen gesammelt hat.







    Akku, Sprachqualität & Empfang:



    Huawei stattet das G740 mit einem (wechselbaren) Li-Poly Akku mit einer Kapazität von 2400 mAh aus. Das Besondere an diesem Akku ist neben der Form (länglich und nicht rechteckig) auch die Tatsache, dass die Kapazität im Verhältnis zu den technischen Daten des Smartphones doch sehr hoch gewählt wurde. Das ist beim G740 sogar nicht mal ein Nachteil, da das Gerät trotz der Akkugröße weder sperrig noch unheimlich schwer wird. Daher kann sich das nur positiv auf die Laufzeit auswirken – und genau das merkt man auch beim täglichen Gebrauch. Huawei selbst gibt die Laufzeiten des Geräts unter Laborbedingungen wie folgt an:


    • - Standby-Zeit: bis zu 500 Std.
    • - Gesprächszeit: bis zu 180 Minuten


    Im täglichen Gebrauch kommt man an den Standby-Wert – wie üblich – nicht mal annähernd ran. Nach ein paar Ladezyklen komme ich mit dem G740 eigentlich sehr gut über den Tag. Je nach Nutzung sind am Ende des Tages noch gute 40-50% Akkukapazität übrig, sodass man das Gerät tatsächlich auch mal zwei Tage nutzen kann. Wenn sämtliche Dienste deaktiviert werden (beispielsweise Paketdaten, LTE/HSPA Netzsuche, WLAN, …) dürfte sich die Laufzeit noch weiter erhöhen lassen, zumal das Gerät auch sehr umfangreiche Stromspareinstellungen bereithält.
    Auch bei der Sprachqualität leistet sich Huawei keinen Patzer. Der Gesprächspartner kommt während Gesprächen sowohl über die Hörmuschel als auch über den rückseitigen Lautsprecher sehr natürlich und in normaler Umgebung auch ausreichend laut herüber.
    Ein ähnliches Fazit kann ich dem Gerät in Sachen Empfang bescheinigen. HSDPA befand sich auch in ländlichen Gegenden stets im oberen Drittel der Anzeige, Surfen im Internet ging immer absolut problemlos und schnell von Statten. Man sieht also dass es auch noch Hersteller zu geben scheint, die sich auf die Basics eines Smartphones besinnen und diese routiniert umsetzen.





    Media- und Musikplayer:



    Ehrlich gesagt „hätte“ ich diesen Punkt beim G740 auch weglassen können. Ist das Gerät zu gut? Ist das Gerät zu schlecht? Oder verfügt es etwa über gar keinen Media- bzw. Musikplayer? Ja – tatsächlich: Die letzte Antwortmöglichkeit ist fast korrekt. Natürlich besitzt das G740 einen Videoplayer, dieser hat allerdings (warum auch immer) keinen eigenen Menüpunkt spendiert bekommen. Videos können nur über die Galerie bzw. über den Dateimanager angewählt werden. Das ist für mich ehrlich gesagt ein absolutes No-Go. Medien gehören zu einer Kategorie die, gerade bei Smartphones, sehr häufig genutzt werden. Hierfür benötige ich meiner Meinung nach einen separaten Menüpunkt der 1) klar ersichtlich und 2) schnell zu erreichen ist. Natürlich kann der Nutzer auch einfach einen separaten Videoplayer aus dem Google Play-Store downloaden – genau das habe ich letztendlich auch gemacht (VLC-Player). Aufgrund der Tatsache dass der integrierte Player überhaupt gar keine Einstellungsmöglichkeiten bietet, kann ich euch hier auch entsprechend wenig berichten. Einzig die Qualität bzw. auch die Bedienung geht in Ordnung. Anmerkung: Der VLC-Player bietet deutlich (!) mehr Einstellungsmöglichkeiten, bietet eine höhere maximale Lautstärke (ohne die Qualität zu beeinträchtigen) und lief bisher – trotz Warnung nach der Installation – ohne Abstürze oder sonstige Probleme.



    Ähnliches müsste ich euch eigentlich beim Musikplayer erzählen, denn das ist ab Werk tatsächlich _keiner_ auf dem Gerät installiert! Da ich das eigentlich nicht wirklich glauben konnte, ich aber auch nach mehrmaligem Suchen und einem Neuaufsetzen des Geräts keinen Player finden konnte, gibt’s hierzu leider auch keine detaillierten Informationen. Ich habe mir jedoch auch hier wieder selbst geholfen und im Store den „Rocket Player“ geladen. Dieser bietet zwar aufgrund der begrenzten Versions-Features (Vollversion ist kostenpflichtig) auch nur die Standard-Funktionen mit ein paar Erweiterungen – aber hey: Es ist immerhin ein richtiger Player! Dank dieses Test kann ich euch zumindest bezüglich der Audioqualität samt Lautstärke einen Eindruck geben: Mit dem Standard-Headset (kein In-Ear) werden die Songs zwar in guter Qualität wiedergegeben, allerdings fehlt es hier an Feintuning. Das bedeutet dass der Nutzer keine Möglichkeit hat, die Musikwiedergabe gemäß den eigenen Vorstellungen einzurichten. So kommt es das mir persönlich die Wiedergabe zu blechern klingt – es fehlt an Bass und auch die „Kraft“ vermisse ich bei dem Headset. Etwas besser hört sich das Ganze dann mit meinen eigenen In-Ears an. Die Sennheiser CX300 heben die Wiedergabequalität auf das nächste Level – ohne passenden Musikplayer wird aber auch hier kein Blumentopf zu gewinnen sein. Die Lautstärke geht übrigens – genau wie auch bei der Wiedergabe über den rückwärtigen Lautsprecher – in Ordnung und lässt sich als „befriedigend“ festhalten.





    Verbindungen:



    Beim Punkt „Verbindungen“ bietet das G740 dem Nutzer ein gut ausgestattetes Paket: Neben aktueller Mobilfunk-Frequenzen (inkl. LTE) kann das Huawei auch via WLAN oder Bluetooth mit anderen Geräten Kontakt aufnehmen:


    • - GSM 850 / 900 / 1800 / 1900
    • - HSDPA 900 / 2100
    • - LTE 800/ 1800 / 2600
    • - GPRS Klasse 10, EDGE Klasse 10, HSUPA @ 5,76 Mbps, LTE Cat3 50 Mbps Upload, 100 Mbps Download
    • - WiFi 802.11 b/g/n, WiFi Hotspot
    • - Bluetooth 4.0 A2DP, EDR
    • - MicroUSB 2.0
    • - Speicherkartenslot für Micro SD Speicherkarten (max. 32 GB)


    Huawei geht glücklicherweise entgegen dem Trend, keinen Speicherkartenslot zu verbauen, sodass der Nutzer das Gerät mit entsprechenden Karten nutzen kann. Dies ist fast auch zwingend nötig, denn das Huawei G740 hat einen internen Speicher von lediglich 8 GB, wovon nur ca. 4,5 für den Nutzer zur Verfügung stehen.

  • Extras:



    Kalender:



    Sehr gut gefällt mir die ab Werk auf dem Huawei G740 installierte Kalender Applikation. Die zeitliche Darstellung kann wahlweise nach folgenden Kriterien sortiert werden:


    • - Tag
    • - Woche
    • - Monat
    • - Terminübersicht


    Egal für welche Ansicht sich der Nutzer entscheidet – überall hat man sofort maximalen Überblick – dadurch findet man sich direkt zurecht und muss nicht erst noch ewig lange nach bestimmten Funktionen suchen. Die App kann wahlweise verschiedene Kalender anzeigen und dabei für den internen Kalender auch zahlreiche Optionen zur Verfügung stellen – beispielsweise gesetzliche Feiertage, Geburtstage oder auch Kalenderwochen. Bei der Neuanlage von Terminen hat man zudem noch zahlreiche Auswahlmöglichkeiten:


    • - Kalender: Telefon, Anderer
    • - Terminname
    • - Standort
    • - Dauer: Von … bis …
    • - Ganztätig: Ja / Nein
    • - Zeitzone
    • - Beschreibung
    • - Wiederholung: Einmaliger Termin, täglich, jedes Wochenende, wöchentlich, alle 2 Wochen, monatlich (jeden 3. Sonntag), monatlich (am 18.), Jährlich
    • - Erinnerungen




    Profile:



    Huawei bietet mit diesem Menüpunkt eine Anwendung mit einem gewissen Alleinstellungsmerkmal. Das G740 bietet dem Nutzer nämlich die Möglichkeit, zwischen voreingestellten Profilen (Normal, Ruhemodus, Meeting und Outdoor) zu wählen oder auch selbst neue Profile zu erstellen. Diese lassen sich dann später bei Bedarf direkt über das DropDown-Menü der Statusleiste ändern. Folgende Punkte kann der Nutzer individuell festlegen:


    • - Lautstärke (Medien, Klingelton u. Benachrichtigungen sowie Wecker)
    • - Helligkeit (Display)
    • - Ruhezustand
    • - Vibration
    • - Datendienst: Ein / Aus
    • - WLAN: Ein / Aus
    • - Bluetooth: Ein / Aus
    • - Autom. synchronisieren: Ein / Aus
    • - GPS: Ein / Aus


    Beim Erstellen von neuen Profilen stehen dem Nutzer allerdings auch nicht mehr Felder zur Verfügung als die, die ich euch bereits oben aufgelistet habe (dabei handelt es sich im Übrigen um die Felder aus dem Profil „Normal“).





    Fazit:



    Huawei wollte mit dem G740 in erster Linie kein absoluten Highend-Phone auf den Markt bringen sondern eher ein Modell, das durch den schnellen Netzstandard LTE ein komfortables Surfen ermöglicht. Wenn man das Gerät von diesem Standpunkt aus betrachtet und auf alle anderen Features nicht ganz so viel Wert legt (bzw. diese nicht im Mittelpunkt stehen), werdet ihr mit dem Ascend G740 ein sehr potentes Smartphone bekommen. Das Gerät wird mit einem Dual-Core Prozessor angetrieben, der für die meisten Anwendungen ausreichend sein dürfte. Das Display löst mit seinen 720p ausreichend scharf aus und kann dank IPS-Technologie und einer recht guten maximalen Helligkeit auch problemlos bei direkter Sonneneinstrahlung abgelesen werden.
    Auch die integrierte Kamera ist trotz der recht niedrigen Auflösung von 8 Megapixel (dafür aber mit gutem HDR-Modus und heller LED-Leuchte) durchaus noch auf aktuellem Stand.
    Einer der wenigen negativen Punkte ist die Tatsache, dass das Gerät – wie oben erwähnt – kein „normales“ Menü besitzt sondern nur auf den Homescreens organisiert werden kann. Daran kann ich mich auch bei der Nutzung von vielen verschiedenen Smartphones (auch anderer Hersteller) nicht wirklich gewöhnen – ist aber Geschmackssache. Auch negativ muss ich leider das Preis- / Leistungsverhältnis in Anbetracht des Gesamtpaktes bewerten. Für aktuell 248,- Euro bekommt man das G740 bei Amazon – gebe ich etwas mehr Geld aus reicht das für deutlich potentere Hardware.




    Vorteile:



    • - Trotz großem Touchscreen mit guter Auflösung ist ein gutes Handling möglich
    • - sehr übersichtliches Menü, das bei Bedarf auch auf die wichtigsten Einstellungen eingegrenzt werden kann
    • - Benachrichtigungs-LED in der Hörmuschel (leider nicht individuell vom Nutzer konfigurierbar)
    • - wechselbarer Akku mit sehr hoher Kapazität (2400 mAh)
    • - erweiterbarer Speicher dank Micro SD Speicherkartenslot




    Nachteile:



    • - Trotz LTE ist das Phone bei der restlichen Ausstattung eher im unteren Mittelfeld anzusiedeln
    • - Preis- / Leistungsverhältnis momentan nicht ausreichend erfüllt (248,- Euro bei Amazon, Stand: 17.05.2014)
    • - Nur über Umwege erreichbarer Video-Player ab Werk integriert
    • - KEIN Audioplayer ab Werk auf dem Smartphone (hier ist man auf Software aus dem Play-Store angewiesen)
    • - Wertigkeit könnte besser sein (Polycarbonat in Hochglanz- / Klavierlack-Optik

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