[Testbericht] Huawei Ascend P7: Erstklassige Verabeitung gepaart mit edler Anmutung

  • Testbericht: Huawei Ascend P7 – Würdiger Nachfolger des P6?


    Huawei gehört schon längst nicht mehr zu den absoluten „Unbekannten“ in Sachen Smartphones. Bereits seit längerer Zeit macht der asiatische Hersteller den Markt mit recht attraktiven Smartphones „unsicher“ – egal ob man die Spitze mit einem guten Preis-/Leistungsverhältnis oder mit durchweg guter Verarbeitung angreift. Zu den wohl erfolgreichsten Modellen aus dem Hause Huawei kann man wohl getrost das P6 zählen: Das Phone hatte nicht nur technisch gesehen Einiges auf dem Kasten, auch optisch hat man mit dem Unibody-Design (welches übrigens bereits beim P6 sehr flach gehalten war) wohl bei einigen Käufern die volle Punktzahl erzielt.
    Ob das P7 an den Erfolg des Vorgängers tatsächlich anknüpfen kann (oder sogar besser ist), könnt ihr mit Hilfe des nun folgenden Testberichts selbst herausfinden.


    Viel Spaß beim Lesen!




    Hauptfunktionen des Huawei Ascend P7:



    • - Android 4.4.2 KitKat in Verbindung mit Emotion UI 2.3
    • - 1,8 GHz Quad-Core Prozessor (Eigenentwicklung), Mali 450MP Grafikprozessor
    • - Abmessungen: 139,8 x 68,8 x 6,5 mm bei einem Gewicht von 124 Gramm
    • - 5“ In-Cell Touchscreen mit Full HD (1920 x 1080 Pixel) Auflösung
    • - 2 GB RAM Arbeitsspeicher
    • - 16 GB ROM Hauptspeicher
    • - MicroSD Speicherkartenslot bis zu 32 GB
    • - HSDPA+ sowie LTE Cat. 4
    • - WLAN 802.11 b/g/n
    • - Bluetooth 4.0 BLE Support
    • - DLNA
    • - NFC
    • - 13 Megapixel Kamera mit Autofokus und LED-Leuchte
    • - 8 Megapixel Frontkamera
    • - fest verbauter 2500 mAh Li-Polymer Akku
    • - Musikplayer
    • - 3,5mm Klinkenbuchse




    Lieferumfang:



    „Never change a running system“ – so oder so ähnlich könnte man mittlerweile wohl bei den meisten Herstellern den Lieferumfang kurz und knackig umschreiben. Auch Huawei schließt sich diesem Motto (fast) nahtlos an, doch wenn man ganz tief in der Verpackung gräbt, findet man doch ein kleines Goodie: Huawei liefert zusätzlich zwei NFC-Tags mit – sehr cool, so kann man die „neue“ Funktion direkt ausprobieren und NFC auch tatsächlich „nützlich“ einsetzen (ich persönlich kann ansonsten nämlich bisher darauf verzichten ;) )


    • - 1 x Smartphone „Huawei Ascend P7)
    • - 1 x Li-Polymer Akku, 2500 mAh (fest im Smartphone verbaut!)
    • - Reiseadapter
    • - USB-Kabel (in Verbindung mit Reiseadapter als Ladegerät nutzbar)
    • - kabelgebundenes Stereo-Headset (leider kein In-Ear!)
    • - zwei NFC-Tags
    • - sowie diverses Zubehör wie beispielsweise ein Öffner für die beiden Kartenschächte sowie einige Handbücher / Merkblätter



    Wirklich schade, vielleicht erlebe ich es dennoch dass der ein oder andere Hersteller mal wieder ein paar Extras in die Box packt. Eine Schutzhülle wäre bspw. bei den heutigen Smartphones keine schlechte Idee, auch wenn das Gerät dank Gorilla Glass 3 gut geschützt sein sollte. Warum das trotzdem eine lohnende Investition sein könnte, erfahrt ihr unter dem Punkt „Bedienung“.





    Gehäuse, Verarbeitung & Wertigkeit:



    Das Ascend P7 besticht auf der Front wie die meisten heutigen Smartphones durch ein 5“ Touchscreen. Tasten sind auf der Front nicht zu finden, die für Android üblichen Steuerungstasten werden im laufenden Betrieb im unteren Bereich des Displays dargestellt. Aus diesem Grund ist unterhalb des Displays lediglich der „Huawei“-Schriftzug zu finden – auch etwas komisch, die meisten Hersteller bringen diesen (wenn schon die Front gewählt wird) oberhalb des Displays an. Dort findet sich stattdessen – wer hätte es gedacht – die Hörmuschel sowie rechts davon die entsprechenden Sensoren (Displayhelligkeit u. Näherungssensor) sowie die Frontkamera mit 8 (!) Megapixel Auflösung.
    Wir wandern weiter auf die Oberseite des P7: Hier sitzt – gut zu erkennen – der 3,5mm Klinkenanschluss für kabelgebundene Headsets sowie rechts daneben das zweite Mikrofon, welches beim Drehen von Videos aktiv geschalten wird. Die linke Seite des P7 ist komplett frei von Tasten oder sonstigen Features, wohingegen diese sich rechts dafür umso geballter Tummeln: Huawei platziert dort nämlich nicht nur die beiden Einschübe für Speicherkarte und SIM, sondern auch der Power-Button sowie die Lautstärke-Wippe. Unten am Gerät gibt es hingegen keine Überraschungen: Neben dem Micro USB-Anschluss (für das Daten- bzw. Ladekabel) ist noch das Mikrofon zum Führen von Telefonaten dort verbaut.
    Nun zum wohl interessantesten Teil des P7 – die Rückseite: Neben der heute schon fast obligatorischen 13 Megapixel Kamera samt LED Leuchte ist ganz unten noch der Lautsprecher des Geräts zu finden. Außerdem die bei Unibody-Geräten übliche CE-Kennzeichnung sowie weiter oben das Huawei-Logo. Sowohl die Front als auch die Rückseite des P7 bestehen aus Corning Gorilla Glass 3, sodass Kratzer hier eigentlich keine Chance haben sollten (bei normaler Handhabe). Viel interessanter ist dabei aber eigentlich das, was sich direkt unterhalb des Gorilla Glass befindet: Huawei hat hier nämlich eine wirklich sehr cool aussehende Struktur auf der Oberfläche angebracht, sodass der Eindruck erweckt wird, dass es sich dabei um Metall handelt. Das sieht wirklich erstklassig aus und durch den leicht schimmernden Effekt (je nach Blickwinkel bzw. Lichteinfall) wird dieser Eindruck noch verstärkt.


    Damit sind wir eigentlich schon beim nächsten Unterpunkt angekommen – nämlich der Verarbeitung in Verbindung mit der Wertigkeit. Durch die Tatsache, dass das Gerät auf der Front und rückseitig Gorilla Glass verbaut hat, ist die Wertigkeit schon mal auf einem sehr hohen Level anzusiedeln – die Optik (wie oben erwähnt) trägt da ihr Übriges dazu bei. Doch was ist mit den seitlichen Rändern des P7? Auch hier hat sich der Hersteller nicht lumpen lassen und bringt Edelstahl zum Einsatz der eine leicht gebürstete Optik besitzt aber gleichzeitig sehr angenehm im Feeling ist. Durch dieses Zusammenspiel schafft es Huawei tatsächlich ein Smartphone auf dem Markt zu positionieren, welches dem aktuellen iPhone 5S in nichts nachsteht – sehr schön!





    Touchscreen & Bedienelemente:



    5“ ist heute nicht mehr wirklich groß – zumindest nicht, wenn man sich die aktuellen Flaggschiffe aus anderen Konzernen anschaut. Doch genau das könnte dem P7 helfen, sich auf dem Markt eine gute Ausgangslage zu verschaffen, denn auch ich hielt relativ lange an meinen 4,3“ des Galaxy S2 fest. Bei der Technologie bringt Huawei ein sogenanntes In-Cell Display zum Einsatz das es im realen Betrieb ermöglicht, auch bei direkter Sonneneinstrahlung noch ausreichend gut Inhalte auf dem Display erkennen zu können. Großer Vorteil dieser Technologie ist aber eigentlich, dass die Displays in der Regel deutlich flacher ausfallen und somit auch die gesamte Dicke des Smartphones reduziert werden kann. Das Display löst mit mit Full-HD Auflösung (1920x1080 Pixel) auf und besitzt neben der bereits angesprochenen automatischen Helligkeitseinstellung auch den sogenannten „Glove-Modus“. Hierbei wird die Sensibilität des Displays erhöht, wodurch man auch mit Handschuhen noch Eingaben auf dem Touchscreen ausführen kann. Die Steuerungstasten, die virtuell auf dem Display dargestellt werden, lassen sich optimal bedienen da sie zum einen in der Größe optimal ausfallen und zum anderen auch in so gut wie jeder App bzw. in jedem Modus entsprechend vorhanden und ausgerichtet sind.


    Etwas schade finde ich die Tatsache, dass Huawei bislang noch komplett auf Gestensteuerung im Standby-Betrieb von Smartphones verzichtet. Konkret heißt das im Falle des P7, dass man um das Display zu aktivieren wirklich jedes Mal den Power-Button rechts am Gerät drücken muss. Dies hat in der Regel dann auch automatisch zur Folge, dass das Gerät in die Hand genommen werden muss, da es sich auf glatten bzw. ebenen Oberflächen aufgrund des Gorilla Glass relativ leicht durch die Gegend schieben lässt.





    Menü:



    Ein wirkliches „Menü“ im eigentlichen Sinne existiert beim Huawei Ascend P7 nicht – leider. Genau wie beim G740 (welches vor kurzem bei mir zum Test war) hat Huawei auf eine separate Oberfläche für das Menü verzichtet und kurzerhand alle Menüpunkte bzw. Verknüpfungen auf die Homescreens verbannt. Der ein oder andere Nutzer wird sich jetzt vermutlich sagen „mir egal – ich habe ja 9 Homescreens zur Verfügung“ – mir geht es aber leider nicht so. Ich persönlich habe es lieber, wenn ich über einen Klick auf eine Verknüpfung in ein „richtiges“ Hauptmenü geleitet werde, in welchem ich dann meine Apps beliebig sortieren und in Ordner stecken kann. Natürlich ist das auch auf dem Homescreen bereits möglich, doch hier befinden sich bei mir im Normalfall Apps, die täglich mehrmals genutzt werden und zum Großteil auch alle in der Darstellung einen kompletten Screen in Anspruch nehmen (Mails, Kalender, Agenda, …). In diesem konkreten Beispiel wären dann bereits drei von neun Screens belegt – bringt man dann noch etwas „Ordnung“ in die Symbole (bspw. nach „Games“ und „Organisation“ sortiert) sind zwei weitere Screens belegt.
    Wer damit kein Problem hat und sowieso überwiegend mit Ordnerstrukturen arbeitet, wird hier absolut keine negativen Aspekte sehen; was natürlich auch in Ordnung ist. Allerdings ist es ein Stück weit meine Pflicht darauf hinzuweisen, speziell wenn viele andere Hersteller eben die „normale“ Darstellung via App Drawer beibehalten.
    Zumindest über eine alternative Darstellungsmethode könnte man sich bei Huawei ja mal Gedanken machen…


    Achja – eine „kleine“ Alternative hat Huawei hier vielleicht noch im Ärmel: Das Menü lässt auf Wunsch etwas „vereinfachen“ und sieht dann aus, als würde man ein Smartphone mit Windows-OS besitzen. Die wichtigsten Menüpunkte werden in Kachel-Optik dargestellt, die weiterhin durchblättert werden kann. „Sonstige Anwendungen“ sowie „Downloads“ sind später über eine Kachel anwählbar, nach einem Klick darauf öffnet sich allerdings eine normale Raster-Ansicht, in welcher dann die entsprechende App direkt angewählt werden kann.


    Mein Geschmack trifft diese Möglichkeit nicht – aber immerhin schon mal ein Anfang ;)

  • Kamera:



    Machen wir weiter bei einem der wohl interessantesten Features des P7: Huawei folgt dem aktuellen Trend zu immer höher auflösenden Kameras und stattet das P7 mit einem 13 Megapixel Sensor aus. Gut – das ist jetzt nicht unbedingt das obere Ende der Fahnenstange, aber wie wir ja (hoffentlich) alle wissen, sagt die Auflösung nichts über die tatsächliche Bildqualität aus.
    Da die Kamera alleine wohl nicht zu den gewünscht guten Ergebnissen führt, besitzt sie selbstverständlich einen Autofokus sowie ein verhältnismäßig helles LED-Licht. Interessant an dieser Stelle ist die Tatsache, dass Huawei sich designtechnisch wohl etwas bei Sony orientiert hat (oder anders herum ;) ). Jedenfalls ließ das Design der Rückseite sehr schlimme Erinnerungen an das Z1 Compact in mir aufkommen. Das Z1 Compact hat(te) das Problem, dass bei Nachtaufnahmen die in totale Dunkelheit gemacht wurden die LED in die Linse gestrahlt hat – durch den rückseitig als Abdeckplatte verwendeten Kunststoff. Folge: Je nach Farbe des Geräts ein entsprechender Schleier auf dem Bild.
    Zurück zum P7 mit einer Entwarnung: Dieses Problem besteht hier absolut nicht! Huawei hat hier ganze Arbeit geleistet und sowohl die Kamera als auch die LED abgeschirmt, sodass das P7 nicht nur tagsüber dazu in der Lage ist gute Bilder zu produzieren, sondern unter Umständen auch bei schlechten Lichtverhältnissen, respektive bei kompletter Dunkelheit.



    Um zum optimalen Ergebnis zu gelangen bietet Huawei folgende Einstellungsmöglichkeiten an (Foto- und Videomodus zusammengefasst):


    • - Wechsel zwischen Front- und Hauptkamera
    • - LED: An, Auto, Aus
    • - Szenen: Normal, Intelligent, Verschönern, HDR, Panorama, Filter, Audionotiz, Audiosteuerung, Bestes Foto, Wasserzeichen
    • - Shortcut zur Galerie
    • - Auslöser für Kamera (Bild und Video getrennt voneinander)
    • - Objektverfolgung: Ein / Aus
    • - Lächeln aufnehmen: Ein / Aus
    • - Zum Aufnehmen tippen: Ein / Aus
    • - Serienaufnahme: berühren und halten: Ein / Aus
    • - Bildgröße: 13 Megapixel, 10 Megapixel, 8 Megapixel, 6 Megapixel, 5 Megapixel, 3,8 Megapixel, VGA
    • - Timer: Aus, 2 Sek., 5 Sek., 10 Sek.
    • - ISO: Auto, 100, 200, 400, 800
    • - Weißabgleich: Automatisch, Glühlampenlicht, Tageslicht, Neonlicht, Bewölkt
    • - Bildjustierung: Belichtung, Sättigung u. Kontrast anpassen
    • - Bildstabilisator: Ein / Aus
    • - Videoqualität: Full HD, HD, VGA, QVGA, MMS (CIF) 176 x 144
    • - Lautstärketasten: Zoom / Fotos machen / Video
    • - GPS-Tag: Ein / Aus
    • - Bevorzugter Speicherort: Telefon, Speicherkarte
    • - Leisertaste doppelt klicken im Ruhezustand: Kamera öffnen u. Schnappschuss machen / Kamera öffnen
    • - Standard wiederherstellen



    Wir sehen also, dass Huawei durchaus auch auf die Weiterentwicklung der Kamera-Software legt, auch wenn andere Hersteller hier teilweise ebenfalls schon etwas weiter sind (Stichwort: Super-Zoom). Doch das wäre nur ein „nice to have“ und wird deshalb auch nicht als Referenz angenommen.
    Wie immer könnt ihr euch von den Endergebnissen selbst überzeugen, indem ihr euch entweder die Beispielbilder am Ende des Berichts anschaut oder direkt das komplette Archiv downloaded. Auf meinem Youtube-Channel sind zudem noch Beispielvideos des P7 zu finden – auch was die Sound-Aufnahme bei Videos angeht. Klickt mal rein ;)





    Bedienung:



    Wir kommen zum Punkt „Bedienung“ und ich muss ehrlicherweise zugeben, dass ich mich darauf besonders gefreut habe. Warum? Nunja – das P7 ist das erste Gerät, das mit relativ aktueller Technik ausgestattet ist, noch einigermaßen „normale“ Abmessungen besitzt und gleichzeitig in attraktiven Preisregionen unterwegs ist. Das dürften eigentlich die perfekten Voraussetzungen sein, um das P7 in möglichst hoher Stückzahl unters Volk zu bringen.
    Das P7 liegt mit seinen Abmessungen von 139,8 x 68,8 x 6,5 mm bei 124 Gramm nicht nur perfekt in der Hand, es fällt auch beim Tragen in der Hosentasche kaum auf. Weiterer Vorteil der recht kompakten Abmessungen: Das Gerät lässt sich (zumindest durch mich) noch einwandfrei mit nur einer Hand bedienen, was ja heut zu tage auch keine Selbstverständlichkeit mehr ist. Ansonsten gestaltet sich die Bedienung unter gewissen Bedingungen anfangs etwas schwierig – konkret geht es in diesem Fall um die Rückseite des P7. Wie oben erwähnt wird dort auch Gorilla Glass 3 verwendet, wodurch das Gerät zwar eine robuste Oberfläche bekommt, die allerdings auch einen Nachteil hat: Durch die sehr glatte Oberfläche neigt das Gerät dazu, sehr schnell „durch die Gegend zu rutschen“. Provozieren kann man diese Situation zum Beispiel beim Entsperren des P7 mit nur einer Hand (geht nur über den Power-Button seitlich) oder auch einfach, wenn man das Gerät mal etwas „unvorsichtiger“ irgendwo platziert – die Gefahr dass es auf unebenen Flächen leicht ins Rutschen gerät, ist leider vorhanden.
    Doch irgendwann kann man damit auch leben und wenn man weiß worauf man zu achten hat, geht das in aller Regel auch recht gut von Statten.
    Noch einen kurzen Abstecher in Richtung Software: Auch hier gibt es in Sachen Bedienung eigentlich nichts zu Bemängeln (wenn man von der Menü-Geschichte weiter oben mal absieht). Sämtliche Menüpunkte sind klar beschriftet und lassen sich sogar auf den Wissenstand des Nutzers anpassen, was man zum Beispiel anhand der Wahlmöglichkeit im Einstellungsmenü zwischen „Allgemein“ und „Alle“ oder auch am Modus der Kachel-Darstellung im Menü recht gut erkennen kann.





    Akku, Sprachqualität & Empfang:



    Huawei setzt auch beim aktuellen Top-Modell leider weiterhin auf einen fest verbauten und daher für den Nutzer nicht wechselbaren Akku. Dies hat zwar zum Vorteil dass die Bauweise in der Regel etwas kompakter gehalten werden kann und das Gerät selbst meist auch hochwertiger erscheint. Nachteil ist eben, dass der Akku mit steigender Anzahl an Ladezyklen irgendwann eine volle Kapazität verliert und das Gerät dann zum Service muss. Bis das aber der Fall ist, werden wohl viele Nutzer das Gerät nicht mehr selbst besitzen und weiterveräußert haben, braucht es dazu doch meist mehrere hundert bis tausende Zyklen (je nach verbautem Akku-Typ u. –Hersteller).
    Konkret kommt beim P7 ein Li-Polymer Akku mit einer Kapazität von 2500 mAh zum Einsatz. In Anbetracht der Konkurrenz wieder erstaunlich wenig, wenn man sich aber mal die Leistungsdaten des P7 vor allem in Kombination mit der Bauweise anschaut irgendwie auch wieder erstaunlich viel. Fakt ist, man kommt mit dem integrierten Akku auf alle Fälle über einen Arbeitstag hinweg – allerdings abhängig von der Nutzung des Geräts. Bei mir pendelte sich der Akkustand meist bei 15-25% am Ende des Tages ein, sodass das Gerät letztendlich jeden Tag an die Steckdose durfte. Auffallend: Das Gerät wird bei intensiver Nutzung (langes Surfen, Betrachten von Videos oder beim Gamen) auf der Rückseite relativ warm – nicht weiter tragisch, dennoch etwas unangenehm wenn sich das Gerät in diesem Maße erwärmt.
    Das P7 bietet übrigens – wie die meisten aktuellen Geräte – einen sogenannten „Ultra Akkumodus“, der laut Herstellerangabe aus 10% Restkapazität bis zu 1 Tag Standby herausholen soll. Solch eine Funktion ist für Notfälle super, im täglichen Gebrauch nutze ich das aber bislang nicht (zumal der 1 Tag Standby auch – trotz verminderter Funktionalität - nur mit viel Goodwill zu erreichen ist).


    Weiter geht’s mit der Sprachqualität: Das P7 zeichnet sich jetzt nicht gerade durch eine erstklassige Sprachqualität aus; der Gesprächspartner kommt etwas verfälscht (leicht blechern) herüber, dafür funktioniert erfreulicherweise die Rauschunterdrückung des P7 sehr gut. Viele Geräte bieten diese Funktion gar nicht und wenn doch, dann arbeitet die Unterdrückung meist mehr schlecht als recht da Wortfetzen abgeschnitten werden und das Telefonieren so überhaupt keinen Spaß mehr bereitet.
    Beim Empfang hingegen fährt das P7 wieder seine Stärken aus. Das liegt nicht nur an den vielen Möglichkeiten, die das Gerät bietet; sondern vielmehr auch an den etwas „versteckten“ Eigenschaften des Geräts: Es ist nämlich im Besitz von zwei Antennen: Die erste befindet sich im unteren, abgerundeten Teil des P7 (dies ist auch der Grund dafür, warum an dieser Stelle kein Metall sondern Kunststoff zum Einsatz kommt) und die zweite sitzt oben am Kopf des P7. Laut Huawei soll das P7 so einen deutlich besseren Empfang haben, was ich auch absolut unterschreiben kann. Im E-Plus Netz befand sich das Gerät auch in ländlichem Gebiet stets in den oberen Regionen der Netzanzeige, beim Surfen oder Telefonieren gab es weder komplette Verbindungsabbrüche noch sonstige Probleme.





    Media- und Musikplayer:



    Das Huawei Ascend P7 besitzt zumindest beim Musikplayer eine etwas funktionellere Lösung, als das noch beim G740 der Fall war; der Videoplayer geht leider wieder „leer“ aus: Sämtliche Videos lassen immer noch nicht über einen separaten Menüpunkt aufrufen, diese werden aber ganz normal in der Galerie angezeigt und können so auch nach Ordnern sortiert und entsprechend angewählt werden. Huawei selbst installiert übrigens keinen „eigenen“ Videoplayer vorab, diese Funktion erfüllt der „Google Video Player“. Selbstverständlich kann man sich aber – Android sei Dank – diverse Player aus dem Play Store ziehen (ich arbeite immer recht gerne mit dem VLC-Player).
    Nach einem Klick auf den entsprechenden Ordner erscheint pro Video jeweils ein Vorschaubild, eine Bezeichnung fehlt und kann nur via langen Tipp auf das Bild über ein neues Fenster aufgerufen werden. Mit einem kurzen Tipp auf das Video öffnet sich auch bereits das Wiedergabefenster (wahlweise im Hoch- oder im Querformat) – die Wiedergabe selbst beginnt allerdings erst nach erneuter Bestätigung durch den Nutzer. Ansonsten hat der Player selbst relativ wenig zu bieten – man kann als Nutzer zwar schön an der Zeitleiste drehen und das Video so entweder vor- oder zurückspulen, das war’s dann aber auch leider schon. Weder einen Equalizer noch irgendwelche sonstigen Wiedergabeeinstellungen (Wiederholungsmodi, Wiedergabegeschwindigkeit, Miniatur-Player f. Multi-Tasking, …) hat der Google Video Player zu bieten. Hier empfiehlt sich also tatsächlich die Installation eines Players aus dem Store.
    Bzgl. der Wiedergabe selbst lässt sich sagen, dass mich das P7 hier ehrlich gesagt etwas überrascht hat – im positiven Sinne: Für die Dünne des Geräts produziert der rückseitige Lautsprecher definitiv eine annehmbare Qualität und das auch in einer absolut ausreichenden Lautstärke. Zwar klingt das Ganze etwas „flach“ (d. h. Bass sucht man beispielsweise vergeblich), doch wie gesagt: Die Qualität geht absolut in Ordnung!


  • Beim Musikplayer hingegen scheint Huawei zumindest auf dem richtigen Weg zu sein. Es gibt einen separaten Menüpunkt, der nach dem Öffnen durch den Nutzer auch direkt die Musikbibliothek erscheinen lässt. In der ersten Übersicht kann man durch verschiedene Kategorien möglichst flott zu dem gewünschten Titel kommen:


    • - Glücklich
    • - Heiter
    • - Alle Lieder
    • - Traurig
    • - Energetisch
    • - Favoriten
    • - Playlists
    • - Alben
    • - Interpreten
    • - Ordner
    • - Titel suchen


    Es existiert hier auch noch ein Einstellungsmenü, in welchem man aber lediglich die Filtereinstellungen (Songs, die eine gewisse Wiedergabedauer unterschreiten können gefiltert werden) sowie einen Schlafmodus konfigurieren kann.
    Wählt man also nun in der jeweiligen Kategorie den gewünschten Song an, startet die Wiedergabe in einem neuen Fenster. Hier wird – sofern vorhanden – mittig das Albumcover des momentan spielenden Songs dargestellt. Darüber findet sich die Bezeichnung des Titels, rechts daneben noch der Hinweis auf die „dts“ Technologie. Damit soll eine Tonwiedergabe über mehrere Kanäle simuliert werden. Unterhalb der Cover-Anzeige findet der Nutzer die obligatorische Zeitleiste, um den Song bei Bedarf vor oder zurück zu spulen. Ganz unten dann schließlich die drei Standard-Steuerungstasten für den Player, bestehend aus „Vorwärts“, „Pause/Start“ sowie „Rückwärts“.
    Durch einen Klick auf den Wiedergabebildschirm öffnet sich oberhalb der Zeitleiste eine weitere Navigationsleiste: Hier lässt sich der Wiederholungs- bzw. Shuffle-Modus sowie die Bewertung des aktuellen Songs (Favorit?) vornehmen. Zudem hat man Zugriff auf ein weiteres Einstellungsmenü, welches dem Nutzer dann etwas mehr Möglichkeiten offenbart:


    • - Sie hören-Liste
    • - Hinzufügen von
    • - Freigeben
    • - Als Telefonklingelton verwenden
    • - Liederinfo
    • - Löschen
    • - Einstellungen (siehe Übersicht zu Beginn des Unterpunktes)
    • - Verlassen


    Auch hier wird der Nutzer vergeblich nach einem Equalizer suchen, sodass man auch in Sachen Musikwiedergabe vielleicht mal im Play Store schauen sollte, ob man über eine App eines Drittanbieters nicht vielleicht besser fährt.
    Positiv erwähnen kann ich hier wieder den Lautsprecher: Die Wiedergabequalität ist in Ordnung, die maximale Lautstärke ebenfalls mehr als ausreichend – allerdings nur; wenn das Gerät nicht vollflächig auf einem ebenen Untergrund liegt. Durch das verbaute Gorilla Glass besitzt das P7 nämlich keinerlei „Erhebung“ auf der Rückseite die dafür sorgen könnte, dass der Lautsprecher etwas angehoben wird und der Ton auch sauber nach Außen dringen kann. Das hat zur Folge dass die Lautstärke drastisch (!) sinkt und auch die Qualität leidet (denn die Wiedergabe erfolgt dann natürlich nur sehr dumpf).
    Das gleiche Urteil kann ich im Betrieb via Headset verkünden. Sehr schade finde ich die Tatsache, dass Huawei auch beim P7 immer noch ein normales Headset und keine In-Ears beilegt. Ich persönlich habe mich daran längst gewöhnt und empfinde die Abschirmung in Verbindung mit dem intensiveren Klang als deutlich besser. Beim Test mit meinem Sennheiser CX300 wurden die Songs recht natürlich wiedergegeben, doch auch hier macht sich die fehlende Optimierungsmöglichkeit durch einen Equalizer bemerkbar.




    Verbindungen:



    Das P7 bietet im Grunde genommen alle heute gängigen bzw. unbedingt benötigten Verbindungsmöglichkeiten:


    • - 2G: GSM 850 / 900 / 1800 / 1900
    • - 3G: HSDPA 850 / 900 / 1700 / 1900 / 2100
    • - 4G: LTE 800 / 900 / 1800 / 2100 / 2600
    • - Speicherkartenslot: Micro SD bis zu 64 GB
    • - GPRS: bis zu 60 kbps
    • - EDGE: bis zu 236.8 kbps
    • - HSDPA: bis zu 42 Mbps
    • - HSUPA: bis zu 5,76 Mbps
    • - LTE Cat. 4: bis zu 50 Mbps Upload, bis zu 150 Mbps Download
    • - WiFi 802.11 a/b/g/n , dual-band, WiFi-Direct, DLNA, WiFi-Hotspot
    • - Bluetooth 4.0 A2DP, LE
    • - NFC
    • - Micro USB 2.0, OTG



    Wir sehen also, dass man diesbezüglich mit dem P7 eigentlich sehr gut unterwegs ist.



    Extras:


    Kalender:



    Die Kalender-App des P7 gefällt mir wieder sehr. Diese ist nicht nur optisch schön gestaltet (keine nervenden Spielereien sondern klar strukturiert und logisch aufgebaut) sondern auch recht intuitiv in der Bedienung. Nach dem Anklicken des Menüpunktes öffnet sich die Übersicht, die wahlweise nach Jahr, Monat, Woche, Tag oder Agenda visualisiert werden kann. In dem für mich favorisierten Modus (Monatsansicht) bekommt der Nutzer unterhalb der Monatsdarstellung direkt die Möglichkeit, Termine des aktuell gewählten Tages näher dargestellt zu bekommen. Diese werden zwar über einen blauen Punkt auch oben in der Ansicht angezeigt, aber eben ohne zusätzliche Informationen wie beispielsweise dem Titel, der Uhrzeit oder Detail-Infos.
    Bei der Neuanlage von Terminen bietet das P7 folgende Konfigurationsmöglichkeiten:


    • - Kalender (Telefon oder z. B. Google-Kalender)
    • - Terminname
    • - Standort
    • - Ganztägig: Ja / Nein
    • - Von **Datum** **Uhrzeit** bis **Datum** **Uhrzeit**
    • - Zeitzone
    • - Gäste
    • - Optionale Gäste
    • - Beschreibung
    • - Wiederholung: Einmaliger Termin, täglich, wöchentlich, monatlich, jährlich
    • - Erinnerung hinzufügen
    • - Mich anzeigen als: Verfügbar / Beschäftigt
    • - Datenschutz: Standard / Privat / Öffentlich


    Auch hier kann man also seinen Vorstellungen meist freien Lauf lassen, auch wenn ich persönlich Menüpunkte wie „Gäste“ oder „Optionale Gäste“ eher weniger nutzen werde ;)

  • Fazit:



    Huawei hat es mit dem P7 geschafft, einem dem P6 absolut würdigen Nachfolger auf den Markt zu bringen. Der Vorgänger wurde in vielen Punkten verbessert, auch wenn nicht immer alles Gold ist was auch glänzt. Prinzipiell ist es zum Beispiel ja sehr lobenswert, dass Huawei dem P7 einen aus eigener Entwicklung stammenden Quad-Core Prozessor spendiert. Das Problem dabei ist nur, dass das Gerät damit im Vergleich zu anderen Flaggschiffen etwas abfällt. Der Prozessor fällt nicht nur bei gängigen Benchmark-Tests weit ab von der Spitze, auch im täglichen Gebrauch machte sich bei mir diese Tatsache ab und an bemerkbar – beispielsweise an der Reaktionsfähigkeit des Task Managers oder auch beim Gamen, wobei es sich um ein eher nicht so anspruchsvolles Game (Paradise Island) gehandelt hat. Die Bedienung von „normalen“ Alltagsfunktionen wie beispielsweise dem Browser, den Multimedia-Anwendungen (Musik / Videos) oder gar dem normalen Switchen im Menü leidet darunter allerdings wenig, zudem bin ich der Überzeugung dass Huawei dies mit Hilfe von Software-Updates noch deutlich besser hinbekommen kann.
    Ansonsten bekommt der Nutzer aber ein richtig gut ausgestattetes Gerät das dazu noch erstklassig verarbeitet und absolut edel in der Optik und im Feeling ist. Das P7 ist deutlich (!) kompakter als die Flaggschiffe anderer Hersteller, sodass sich das Gerät hier klar positiv distanzieren kann.
    Das Beste daran dürfte außerdem sein, dass Huawei das Gerät preislich recht attraktiv anbietet, sodass man das Preis- / Leistungsverhältnis beim Ascend P7 ruhigen Gewissens mit der Note „2“ bewerten kann.




    Vorteile:



    • - 5“ Display mit Full HD Auflösung, das auch bei direkter Sonneneinstrahlung noch einigermaßen gut ablesbar ist
    • - 13 Megapixel Kamera macht bei guten Lichtverhältnissen sehr hübsche Bilder, das Kamera-Interface wurde überarbeitet und ist nun einfacher und damit schneller zu bedienen
    • - Speicherkartenslot vorhanden
    • - mit nahezu allen Verbindungsmöglichkeiten ausgerüstet
    • - Sehr gute Verarbeitung & sehr gute Anmutung durch Gorilla Glass 3 auf der Front und auf der Rückseite, zudem Metallrahmen
    • - Kompakte Abmessungen machen das P7 zu einer sehr guten Alternative für Nutzer die zwar aktuelle Technik wollen, aber bisher aufgrund der Abmessungen verschiedener Geräte zurückgeschreckt sind



    Nachteile:




    • - fest verbauter Akku, der mit 2500 mAh auch nicht zu den Ausdauerndsten zählt
    • - Immer noch kein „richtiges“ Menü vorhanden, Nutzer muss sämtliche Apps und Shortcuts auf 9 Homescreens sortieren und evtl. stark mit Ordner-Strukturen arbeiten um die Übersicht zu bewahren
    • - Akku benötigt verhältnismäßig lange für eine komplette Ladung (nahe an 3,5 Stunden)
    • - Immer noch kein vollwertiger Musik- und Videoplayer ab Werk auf dem Gerät installiert
    • - liegt das Telefon mit der Rückseite eben auf, wird ein Großteil der Musik (die über den Lautsprecher ausgegeben wird) „verschluckt“ da keine „Abstandshalter“ am Gerät angebracht sind.
    • - Rückseitige Gorilla Glass Oberfläche neigt zu extremen Rutschverhalten (je nach Oberflächenbeschaffenheit)
    • – Gerät wird bei längerer oder intensiverer Nutzung rückseitig relativ warm

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