Bluetooth Adapter allg.

  • Guten Abend,


    ich hoffe, dass ich hier richtig bin.
    Mich beschäftigt seit einiger Zeit die Strahlung von Bluetooth Adaptern.
    (Ich bin jmd der keine "Angst" vor Strahlung hat, man kommt ja gar nicht mehr drumherum, jedoch möchte ich unnötige Strahlung im Schlafzimmer vermeiden.)


    Seit ca. einem Jahr ist bei mir im besagten Zimmer ein Logitech Bluetooth Adapter angeschlossen, da ich abends noch gerne Musik höre und oft zu faul zum aufstehen bin...
    Der Logitech Adapter ist immer in Betriebsfunktion und wird bei Bedarf mit Smartphone oder Tablet verbunden.
    Die Bluetoothfunktion am Smartphone/Tablet ist ansonsten abgeschalten.


    Für mich als Laie "sieht es so aus", dass der Adapter der Empfänger ist, das heißt die Bluetooth Strahlung aufnimmt.
    Ist das so ungefähr richtig?
    Kann mir jmd sagen, ob der Bluetooth Adapter (trotzdem) 24h strahlt (und in welcher Relation das zu Smartphone Bluetooth steht)?


    Auf dieses Thema bin ich zurückgekommen, da ich mir für meine Thermostate Bluetooth Adapter kaufen möchte, damit ich alles bequem per Tablet regeln kann.
    Meine Google Recherche zu meiner Fragestellung war ziemlich ergebnislos.
    Es wäre nett, wenn mir jmd weiterhelfen könnte.


    MfG

  • Der Bluetooth-"Empfänger" sendet selbst, da Bluetooth ein bidirektionales Kommunikationsprotokoll ist.


    Dein Logitech-Bluetooth-Adapter hat eine Sendeleistung von 1 mW. Wo steht der denn? Direkt neben deinem Kopf? Oder in der anderen Ecke des Zimmers? Wo hast du dein Smartphone oder Tablet, wenn du da Musik hörst?


    Du schreibst, dass du "zu faul" bist, aufzustehen. Das legt nahe, dass sich das Gerät in einer gewissen Entfernung von dir befindet. Schon bei wenigen Zentimetern Abstand zu dem 1mW-Sender liegt die von deinem Körper absorbierte Energiemenge weit unter den Grenzwerten.


    Viel mehr Gedanken würde ich mir an deiner Stelle über den Mobilfunk- und/oder WLAN-Teil deines Smartphones machen. Denn ich nehme mal an, dass das dann in der Nacht in deiner unmittelbaren Nähe liegt.


    Dort sprechen wir dann von der bis zu 1000fachen Strahlungsleistung – und das dann noch auf geringerer Entfernung.

  • Zu den ausführlichen Erläuterungen meines Vorposters noch folgende Ergänzung:
    Die Abstrahlung eines Senders ist unabhängig von den Empfängern und richtet sich nach der Art der Sende-Antenne.
    Die Leistung verringert sich mit dem Quadrat der Entfernung.
    Es gibt bei Bluetooth-Geräten verschiedene Leistungsklassen , wobei mobile Geräte fast ausnahmslos die von Gag Halfrunt genannte 1mW-Klasse haben. (Dein Stick könnte durchaus mehr haben)


    Bei Thermostaten solltest Du schon eher auf die Leistungsklasse achten. Entweder ist die Leistung größer oder Du bekommst Probleme mit der 1mW-Reichweite (siehe obiger Link), wenn Du alle Thermostate gleichzeitig bedienen willst/musst - außer Du hast 'ne 1-Zimmer Wohnung ;)


    Ansonsten möchte ich Gag Halfrunts Aussage nochmals unterstreichen:
    Handy-, DECT-, Funkschalter-Leistungen liegen u.U. weit mehr als 1000fach über Bluetooth. Nicht die Zahl der Sender ist entscheidend, sondern die Leistung der großen.


    Grundsätzlich hat BT durch die geringere Leistung/Reichweite aber eben auch entscheidende Vorteile:
    - praktisch nicht hackbar, da der Hacker in Dein Wohnzimmer kommen müsste
    - Funktion bei Annäherung, ohne das Handy bedienen zu müssen (Stichwort Proximity)
    - weniger gegenseitige Störung als bei WLAN oder Funkschaltern
    - weniger Energie-(Akku-) Verbrauch
    - auch ältere Handys eignen sich für einfache Schaltvorgänge (keine App nötig)
    usw.


    ...aber auch Nachteile:
    - nicht jedes Gerät arbeitet mit jedem anderen zusammen. Grundvoraussetzung: Beide Geräte müssen das gleiche Bluetooth-Profil beherrschen.


    PS: von Haustür bis Licht steuere ich bei mir seit Jahren (fast) alles über BT :top:

  • Danke, danke, danke!
    Ich hab es noch nie erlebt, dass ich im Netz so wenig Infos zu meiner Problematik gefunden habe, d.h. ihr helft mir total weiter. :)


    Also, der Audio Adapter (genannt: Logitech schnurloser Musik Adapter für Bluetooth Audiogeräte - findet man sofort per Google) steht ca. 3-3,5 m von mir entfernt. Die Verbindung zum Smartphone bricht erst ca. 15 m weiter ab.
    Hätte ich denn eine Möglichkeit dem Adapter per Steckdose (mit Ausschalter) den Saft zu nehmen, ohne das dieser schaden nimmt? Das Netzkabel jeden Abend auszustecken wäre zu unbequem. Desweiteren müsste ich einmal versuchen, ob der Adapter nach einem "Neustart" nicht die alten Verbindungen vergisst.
    Oder denkt ihr, dass der Adapter an sich zu vernachlässigen ist, wenn man eh TV, Musikanlage im Raum hat (Stichwort: Elektrosmog)?


    Mein Smartphone, Tablet usw. habe ich nachts immer im Flugzeugmodus. Der WLAN Router ist allerdings 24h an.


    Der Bluetooth Adapter des Thermostates (Programmierstick PROGmatic Blue) wäre ca. 4-4,5 Meter von mir entfernt.
    Leider benötige ich diesen unbedingt, da das Thermostat direkt unter dem Fensterbrett verbaut ist, somit habe ich kaum frei Sicht darauf. Da die "Fensterfunktion" (Heizung aus bei offenem Fenster) nicht wirklich zuverlässig ist, muss ich das Gerät regelmäßig manuell bedienen.


    :flop:

  • Ich möchte hier keine ideologische Diskussion über Elektrosmog vom Zaun brechen, aber dass es kaum Infos darüber im Netz gibt, mag einfach daran liegen, dass die Sendeleistung dieser Bluetooth-Geräte so unfassbar lächerlich ist, dass es sich überhaupt nicht lohnt, auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden.


    Wenn du tagsüber dein Handy mit dir herum trägst, bekommst du wesentlich mehr elektromagnetischer Strahlung ab, als von dem 3,5m entfernten 1mW-Bluetooth-Senderchen, das ja im Standby-Modus ohnehin nur periodisch seine Barke ausstrahlt.


    Du darfst dabei den Faktor Entfernung nicht unterschätzen. Die Funkwellen breiten sich ja dreidimensional aus. Das heißt, dass die "empfangene" Energiemenge mit der Entfernung exponentiell abnimmt.


    Ich würde mal sagen, dass all die im Zimmer verlegten Stromkabel, die Trafos in den Geräten, usw. mehr Energie abstrahlen, als der Bluetooth-Empfänger.


    Ohnehin ist die Wirkung der elektromagnetischen Strahlung höchst umstritten. Nachweisbar ist, dass sich das Gewebe erwärmt (Mikrowellen-Herd!), wenn du in unmittelbarer Nähe einen Funksender hast. Bei einem Handy, das ja bis zu 2 Watt Sendeleistung im GSM-Netz haben kann, hat man eine Erwärmung von ein, zwei Grad bei einem Dauertelefonat feststellen können. Doch durch das Tragen einer Mütze erwärmt sich der Kopf genauso. Sind Mützen schädlich?
    Dann gab es Untersuchungen, inwieweit die hochfrequenten Impulse irgendwie den Organismus beeinflussen. In den wenigen brauchbaren Studien hat man wohl einen Effekt feststellen können, dass die Probanden einen unruhigeren Schlaf hatten, wenn unmittelbar in Kopfnähe ein sendendes Handy lag.


    Aber da sprechen wir auch von ganz anderen Energiemengen.


    Also mach dich nicht verrückt, die ganzen Umwelteinflüsse um dich herum dürften dich wesentlich mehr beeinträchtigen als der Bluetooth-Empfänger.

  • Zitat

    Original geschrieben von Gag Halfrunt
    Also mach dich nicht verrückt, die ganzen Umwelteinflüsse um dich herum dürften dich wesentlich mehr beeinträchtigen als der Bluetooth-Empfänger.

    Genau, Gefahren im Verhältnis zu ihrer Größe und Wirkung betrachten :top:
    Bspw soll mir kein Raucher was von Elektrosmog erzählen :D


    Auf der anderen Seite hat ein wenig Sparsamkeit bei Sendern einen technischen Vorteil, der vielen Anwendern nicht einmal bewusst ist:
    Die verwendbaren Frequenzbereiche sind begrenzt, so dass sich alle Teilnehmer diese Frequenzen teilen müssen. Man spricht deshalb auch von 'shared medium'.


    Bluetooth sendet, wie auch die meisten Wlan-Router und Funkschalt- und Steuerungssysteme im Heimbereich auf 2,4GHz. Ähnlich wie in einer Kneipe, Disko o.ä. senden/sprechen alle durcheinander. Wenn dann jemand die Musik ganz laut aufdreht (den Router auf max Leistung zieht) kann sich das flüsternde Liebes-Pärchen (das Bluetooth-Pärchen) nur noch auf ganz kurze Distanz verstehen. Was beim Liebespärchen eher gewünscht, halten Nutzer von Wlan-Routern gern auch mal für eine Fehlfunktion ;)
    Zudem haben Geräte, wie bspw Router häufig 'die Angewohnheit' bei schlechter Verbindung automatisch die Leistung zu erhöhen (zu schreien)
    ...und da Du sicher nicht der Einzige bei Euch im Haus bist, der einen Wlan-Router betreibt..... :eek:


    Es ist also durchaus sinnvoll, Sender in einem Haushalt auf das notwendige Minimum zu beschränken. Das hat auch etwas mit Energieeffizienz zu tun, die gerade bei mobilen Geräten durchaus relevant ist.

  • Aus dem Umstand, dass aktuell nicht nachweisbar ist, dass "Elektrosmog" hirnorganische Spätschäden verursacht, folgt natürlich nicht dessen Unbedenklichkeit.


    So weiß der Physiker ( :p ), dass nach Entdeckung der Röntgenstrahlung Gerätschaften entstanden, die sich diese moderne Technik breit gefächert zu nutze machten. So fanden sich etwa in Schuhgeschäften Röntgengeräte mit Bildschirm , mit denen die Kundschaft den Sitz der anprobierten Schuhe prüfen konnte.


    Auch hier hatte man gemunkelt, sie könnten schädlich sein ... ich hab' auch schon länger keine mehr gesehen. :D



    Mein Fazit:
    Zwar kümmere ich mich zwar nicht groß um Elektrosmog, mir ist aber durchaus bewusst, dass ich mich Gefahren aussetze, deren Langzeitfolgen überhaupt noch nicht erforscht werden konnten.




    Edit:
    Jetzt können wir auch erahnen, welche äußeren Einflüsse dem guten Al Bundy das Gehirn zersetzt haben könnten. :p


    Wenn demnächst etliche Bluetooth-Funker ähnliche Symptome aufweisen, haben wir jedenfalls schon einen Anhaltspunkt ...

  • Zitat

    Original geschrieben von frank_aus_wedau
    Aus dem Umstand, dass aktuell nicht nachweisbar ist, dass "Elektrosmog" hirnorganische Spätschäden verursacht, folgt natürlich nicht dessen Unbedenklichkeit.

    Da gebe ich dir absolut Recht.


    Allerdings sind die Auswirkungen von Strahlungsquellen schon sehr weit erforscht, so dass man hier zumindest eine Risikobewertung auf Basis der Stärke abgeben kann. Sprich: Wenn das, was beim Körper ankommt, kaum noch messbar ist bzw. im Grundrauschen all der anderen Signale untergeht, dann kann dies nicht schädlicher als der Rest sein.


    So sehe ich das zumindest.


    Des weiteren sollte man auch alle Strahlungen in einem Topf werfen. Seit der Entdeckung der Gefährlichkeit von Radioaktivität gehen bei vielen da ja die Alarmglocken an. Jedoch hat Radioaktive Strahlung nichts mit den Funkwellen zu tun. Eine Heizung gibt auch Strahlung ab. ;)

  • Zitat

    Original geschrieben von Gag Halfrunt
    Eine Heizung gibt auch Strahlung ab. ;)

    Richtig ...und dann wäre da auch noch die Sonne.
    Nein, hier habe ich nicht den Ironie-Smiley vergessen :cool: Die schädigende Wirkung von Sonnenstrahlen ist unstrittig nachgewiesen.
    Wer stundenlang in der Sonne brät, sollte besser nichts von 'Elektrosmog' und 'gefährlicher Handy-Strahlung' faseln :rolleyes:


    ...und weil gerade auch die Radioaktivität genannt wurde: Sandstein und Granit strahlen auch :eek:
    Trotzdem kann man auch weiterhin Kirchen aufsuchen ;)
    ...und fliegen dürfte man wegen der Höhenstrahlung auch nicht mehr...und in den Alpen nicht mehr Urlaub machen... usw. usf.
    Dieser ganze Hype über Elektrosmog beruht einfach auf selektiver Wahrnehmung von Gefahren, die im Vergleich mit anderen quasi unter bedeutungslos einzuordnen sind.


    An Sonne oder Flugreisen haben sich die Leute einfach nur schon lange genug gewöhnen können ;)
    ....und nicht zu vergessen, die erhebliche Einschränkung der Lebenserwartung der Menschen, wegen der gefährlich-hohen Geschwindigkeit von Eisenbahnen - wovor ja bereits seit deren Erfindung gewarnt wird :p :D
    ...und vor dem Eisenbahn-Zeitalter wurde alles, was die Menschen nicht verstanden, als gefährliche Hexerei verbrannt....


    Ich könnte noch seitenweise mit wachsender Begeisterung weiter schreiben, aber ich muss jetzt erst mal los, .....mein Handy verbrennen ;)

  • Mit meinem Hinweis auf den seinerzeit sehr unkritischen Umgang mit radioaktiver Strahlung wollte ich nur verdeutlichen, dass sich medizinische Erkenntnisse im Laufe der Generationen auch verändern können.


    Was heute (auf Grundlage gegenwärtiger Kenntnisse) als unbedenklich gilt, kann sich nach jahrzehntelangem Einsatz in der Praxis als falsch erweisen - wenn die Realität möglicherweise wissenschaftliche Prognosen überholt. Andere Beispiele wären die Jahrzehntlang gepredigte Nahrungspyramide, die Mär vom geraden Sitzen, der Irrtum mit der bösen Butter undsoweiterundsofort.


    Ich halte es zwar nicht für wahrscheinlich, kann mir aber dennoch sehr gut vorstellen, dass auch der heute als unbedenklich geltende Elektrosmog (insbesondere aus niedrigpotenten Quellen) in 20 oder 30 Jahren als erhebliche Gefahrenquelle entlarvt wird.


    Denn:
    So wenig, wie vom Hirnstoffwechsel bisher bekannt ist, lässt sich überhaupt noch nicht einschätzen, wie manche Strahlen in den bisher nicht oder nur wenig erforschen Teil des Hirnstoffwechsels eingreifen. Das wird niemand wegdiskutieren können. Auch die Unterschiede im Individuum mögen einen größeren Einfluss haben, als bisher angenommen.


    Dass von der Wirtschaft in Auftrag gegebene Studien selbstverständlich auch heute schon eindeutige Aussagen treffen, würde ich nicht überbewerten.



    Edit:
    Mein Verhalten kann ich am Besten mit einem "Augen zu und durch" umschreiben ... wie es wohl den Meisten ergehen dürfte. So war es damals auch mit der Eisenbahn, die erst nach jahrelanger Bewährung als sicheres Verkehrsmittel gelten konnte. Vorher durfte man dies nur mit einer (sehr) hohen Wahrscheinlichkeit annehmen ... wie heute beim E-Smog.

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