Testbericht SL42 LAG

  • Testbericht Siemens SL42
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    Einführung
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    Nachdem sich mein Bruder vor Kurzem ein SL42 zugelegt hat und es jetzt endlich mal aus den Fingern lassen kann gibt es nun TT-Exklusiv meinen Testbericht über das SL42.



    Äußeres
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    Wer das SL45 kennt, dem wird das SL42 bekannt vorkommen. Kunststück - ist ja auch praktisch das gleiche Handy. Die Oberschale ist galvanisiert und so recht abriebfest. Leider sieht man aber auch jeden Fingerabdruck darauf. Dennoch wirkt das Handy sehr edel und sehr gut verarbeitet. Wie man es sonst eigentlich nur von Ericsson Modellen kennt ist dem Gehäuse kein Ächzen und kein Stöhnen zu entlocken. Das Displayglas macht einen robusten Eindruck, obwohl es recht exponiert auf dem Gehäuse sitzt. Auf der Rückseite befindet sich unter dem IrDA Fenster eine kleine Öse für eine Trageschlaufe, die aber meiner Meinung nach unnötig ist denn das SL42 gehört in seinen JetCase! Etwas kritischer finde ich den gänzlich ungeschützten Antennenanschluss. Über kurz oder lang wird er korrodieren. Hier finde ich die Lösung von Motorola ganz gut, die serienmäßig einen kleinen Gummistöpsel in der Antennebuchse haben und nur wenn man das Handy auch wirklich in einer FSE verwenden will kann man ihn entfernen.
    Zentral auf dem Handy liegt der runde Navikey, mit dem man sich sehr schnell durchs Menü hangelt. Links und rechts daneben finden sich die Softkeys und darunter die Auflegen/ Abnehmen Tasten.



    Bedienung/ Menü
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    Früher war der Siemens-Slogan "Easy to use". Leider trifft das wie bei allen neueren Mobiltelefonen nur noch begrenzt zu. Wenn man einen Mini-PDA, ein Diktiergerät, einen Browser, einen MP3-Player, einen Gameboy und ein Mobiltelefon in ein Gehäuse quetscht und dann noch ein (relativ) kleines Display samt 17 Tasten davor klemmt dann kann man nicht die Bedienung erwarten, die noch möglich war als man wirklich nur ein Telefon vor sich hatte. Dennoch finde ich das Siemens Menü noch vergleichsweise gut gelöst und logisch aufgebaut. Verglichen mit einem Motorola Timeport/ Talkabout ist es geradezu idiotensicher. Ich persönlich ziehe aber die Ericsson-Registerkarten vor.
    Um ins Menü zu kommen drückt man den Navikey nach rechts und mit links kommt man wieder zurück. Die Tasten haben generell einen sehr guten Druckpunkt und das Telefon reagiert angenehm schnell. T9 läuft ganz gut, aber mir persönlich sind die Tasten zu klein und zu eng beinander positioniert. Das selbe gilt für die Softkeys und die Auflegen/ Annehmen-Taste. Auf der linken Seite sitzen die Tasten für den mp3-Player und das Diktiergerät aber dazu später.



    Ausstattung
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    Nachdem die Liste der Dinge die das Handy hat weitaus länger ist als die die das Handy nicht hat, fange ich mal mit letzterem an.


    KEIN: triband, bluetooth, GPRS, HSCSD, Graustufen/ Farbdisplay, integrierter Würstchengriller


    Dafür gibt's aber


    - mp3 player
    - Bernsteinfarbenes Display (einfach Kult!)
    - Diktiergerät
    - MMC Kartenleser mit austauschbarer Speicherkarte
    - Vollwertiger Organizer
    - Adressbuch
    - Taschenrechner
    - Sprachsteuerung (20 Einträge)
    - Spiele (z.T. nachladbar)
    - Chronometer
    - Stoppuhr
    - programmierbarer Währungsrechner
    - W@P Browser
    - IrDA Schnittstelle
    - T9 Texteingabe
    - integriertes Modem
    - Fax/ Datentauglichkeit
    - alles was frühere Siemens-Telefone auch hatten


    Nun gut, fangen wir oben an:


    Mp3-Player:
    Mit dem fantastischen Sennheiser-Headset kann man hier den besten mp3-Sound genießen, den man momentan in einem Handy bekommt. Sogar gegen vollwertige mp3-Bonzen schlägt sich das Siemens nicht nur wacker sondern den Großteil dieser Schwergewichte deklassiert es regelrecht. Die Kopfhörer erreichen bis in gehörschädigende Lautstärken klare Höhen und volle Bässe. Die Mehrkosten die das Headset verursacht sind in jedem Fall gut angelegt! Ein Manko das aber momentan ally Handys mit mp3 teilen ist dass man nebenbei nichts anderes Machen kann weil die mp3s den Prozessor stark belasten (jedenfalls beim SL42/45).


    Display:
    Dieses Display ist eines Ericssons würdig und das ist wohl das größte Kompliment das man einem Display machen kann. Messerscharf und für LED-Technik perfekt ausgeleuchtet. Nur die EL-Displays im S40 und in einigen Ericssons sind noch eine Spur gleichmäßiger aber dafür nicht so hell beleuchtet.


    Diktiergerät:
    Je nach MMC kann man ganze Hörspiele aufnehmen. Wer's braucht wird es sicher nützlich finden (Ärzte zum Beispiel).


    MMC-Slot:
    Das ist nun eine wirklich nützliche Funktione. Auf der MMC kann man tonnenweise SMS oder andere Daten speichern. Da wirken die 400k eines S45/ ME45 geradezu lächerlich. Zusätzlich kann man die MMC schnell austauschen. Die SyncStation, die dem SL45 beiliegt sollte man aber nur als Ladestation verwenden denn eine Viertelstunde für drei MB sind viel zu langsam. Ein Parallel-Port oder besser noch ein USB Reader sind hier dringend angeraten.


    Organizer:
    Wie der Name sagt ein Organizer mit Monats, Wochen und Tagesansicht. Sehr übersichtlich und kinderleicht zu bedienen. Im Prinzip das was man von vielen anderen Handys auch kennt. Dafür ist er aber synchronisierbar.


    Selbiges gilt übrigens für das Adressbuch


    Spiele sind beim SL42 Load a Game ein leidiges Thema. Ein breakout Klon ist zwar integriert, dafür aber derart miserable vertont dass die ganze Umgebung genervt wird. Ganz stumm macht das spielen aber irgendwie auch keinen Spaß. Dass hier ein Netzbetreiber am Werk war merkt man recht schnell: Man kann immer nur ein Spiel speichern und wenn einem das zu langweilig wird muss man ein neues natürlich kostenpflichtig nachladen. Nach jedem Spiel fragt das Handy ob es den Punktestand via SMS versenden soll. Auch eine Möglichkeit die Rechnung hochzutreiben. Noch dazu verhindert das Load a Game Plug-in dass man selbst Java-Applikationen per Datenkabel oder SMS auf das Handy laden kann. Ich persönlich finde das -gelinde gesagt- eine Schweinerei seitens D2. Damit kann man nicht einmal Nokiakiddies zufriedenstellen. Mich stört ja nich dass so wenige Spiele an Bord sind (Ich spiele ja praktisch nie). Mich stört aber die Art und Weise wie D2 ein Handy zu einem verlängerten Werbeträger und Gebührenspender wird.


    Aber genug des Ärgers, wenden wir uns den sonnigeren Seiten des Lebens zu :)
    IrDa funktioniert prächtig und auch T9 ist ausreichend flott und elegant integriert. Fax und Daten habe ich ehrlichgesagt noch nie gebraucht und ohne GPRS/ HSCSD werde ich es auch auf absehbare Zeit nicht verwenden.




    Akkulaufzeiten konnte ich leider noch nicht testen, aber bei intensiver benutzung dürfte man so etwa eine knappe Woche überbrücken können.



    Conclusio
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    Insgesamt gesehen ist das SL42 ein ganz brauchbares Handy. Die Abstriche zum SL45 (Syncstation, MMC) kann man getrost verkraften den sie rechtfertigen keinesfalls den gepfefferten Mehrpreis. Etwas unglücklich bin ich mit der Farbe, weil ich silberne Handys noch nie mochte. In piano-schwarz würde es viel edler wirken aber das wird wohl ein frommer Wunsch bleiben.

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