ZitatIn einer kurzen Mitteilung informiert Microsoft die Nutzer des MSN-Chat von der Einstellung des Dienstes in Europa, Asien und Lateinamerika zum 14. Oktober. Als Argument führt der Konzern den "Kampf gegen unerwünschte Werbemails und Adressensammler im Internet" ins Felde. "Dadurch sind unsere Nutzer besser vor Spam geschützt", sagte MSN-Vizepräsidentin Judy Gibbons die Entscheidung. Außerdem wolle das Unternehmen damit den Jugendschutz verbessern.
Am gleichen Tag will Microsoft auch alle älteren Versionen des MSN Messengers abschalten. Diese müssen bis dahin auf mindestens Version 5.0 (Windows) aktualisiert werden. Für den alternativen Messenger Trillian leistet ein Patch Abhilfe.
Quelle: tol/c't, Heise.de
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Microsoft macht MSN-Chaträume dicht
Zu viel Pornografie und Werbemails
Der US-Softwarekonzern Microsoft schließt in 28 Ländern seine Diskussionsforen im Internet, um die Verbreitung von Kinderpornografie und unerwünschten Werbemails zu stoppen. Zum 14. Oktober sollen die Chaträume des Microsoft-Netzwerks (MSN) in Europa, Asien und weiten Teilen Lateinamerikas geschlossen werden, teilte das Unternehmen heute mit. Danach wird es ein Chat-Angebot von Microsoft nach Angaben eines Unternehmenssprechers nur noch in Kanada, den USA sowie eingeschränkt in Brasilien, Japan, Australien und Neuseeland geben. Von der Schließung in den anderen Regionen seien "einige hunderttausend Nutzer" betroffen.
"Wir wollen den Jugendschutz im Internet verbessern", sagte der Sprecher. "Es gibt zunehmend Leute, die Chaträume missbrauchen." Einige Nutzer versuchten beispielsweise, mit zweifelhaften Absichten an Adressen von Jugendlichen zu kommen. Teilweise würden auch pornografische Bilder oder Links zu Internetseiten mit pornografischem Inhalt über die Chats verbreitet. "Kinderpornografie ist ein Grund, warum wir die Chats schließen", sagte der Sprecher.
MSN-Vizepräsidentin Judy Gibbons begründete die Aktion mit dem Hinweis auf so genannte Spam-Mails. "Dadurch sind unsere Nutzer besser vor Spam geschützt." Als Spam werden etwa Reklamemails bezeichnet, die unerwünscht im elektronischen Postfach eines Internetnutzers landen.
Ein Alternativangebot wird Microsoft nach Auskunft des Sprechers nicht machen. Chat-Möglichkeiten gebe es bei Microsoft aber weiterhin über so genannte Groups auf privaten Homepages und über den MSN-Messenger, bei dem bis zu 14 Nutzer gleichzeitig miteinander kommunizieren können.
In den USA und Kanada seien die MSN-Chat-Foren an den kostenpflichtigen Internetzugang gekoppelt, erläuterte der Sprecher. "Wenn dort jemand im Chat auffällt, hat man direkten Zugriff auf ihn über die Kundendaten - die Gefahr von Missbrauch ist somit geringer." Eine solche kostenpflichtige Chat-Variante sei aber in Europa nicht konkurrenzfähig, da es ausreichend kostenlose Angebote anderer Anbieter gebe.
Quelle: dpa / Thomas Michel, teltarif.de
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