Ja, diese Bindung von Gerät und einem exklusivem Anbieter samt exklusivem Tarif kennt man schon von irgendwoher.
Ich finde es nicht zeitgemäß.
Einerseits kann ich den Hersteller verstehen, der möchte das sein Prestigeobjekt in möglichst gutem Licht erscheint.
Gejammer von Usern, die irgendeinen Bockmist drauf- und dranfrickeln und dann behaupten, dieses oder jene funktioniere nicht, sei zu umständlich und bei Firma xy soooo viel besser gelöst, erspart man sich so. Gerät, Software und Dienste aus einem Guss, alles sollte laufen, nichts haken und auch durch den letzten Volldeppen bedienbar sein - alles ist fein, alle sind zufrieden, die Kritiken sind gut, das Image ist gut, nur bezahlen muss man es eben.
Auf der anderen Seite stehen User, die wenigstens soviel Ahnung haben, dass sie wissen was sie brauchen und wollen. Die sehen überzogene Preise und sollen für Dienstleistungen zahlen, die sie so nicht wollen. Die sehen Einschränkung und Bevormundung und wissen natürlich auch, dass sich jemand eine goldene Nase auf ihre Kosten verdient.
Das der Markt alles regelt ist ein Märchen, wie wir erst letztes Jahr gesehen haben. Aber bei so Kleinigkeiten wie Mobilfunktarifen funktioniert er tatsächlich in einem gewissen Rahmen. Diese exklusiven Bindungen an ausgewählte Diensteanbieter funktioniert nur eine recht kurze Zeit, wie man es am Beispiel des iPhone sehen kann. Wenn die Gerätehersteller nicht von selbst zur Vernunft kommen, dann finden clevere Nutzer Möglichkeiten, Gerät und Diensteanbieter zu trennen. Ist erst eine gewisse Nachfrage nach freien Geräten da (eben wenn Nutzer merken, es geht auch ohne den speziellen Tarif des speziellen Anbieters), dann wird es Händler geben, die diese freien Geräte anbieten wird.
Ich finde die Idee von Apple, RIM oder Microsoft, alles aus einer Hand und aufeinander abgestimmt anzubieten, eigentlich nicht schlecht. Nur die Umsetzung - es sieht halt einfach gierig aus und niemand lässt sich gerne künstlich einschränken und Vorschriften machen - ist suboptimal.