Beiträge von telthies

    Ich will es mal so sagen: an den Spezifikationen für eine Schnittstelle a/b HKZ ändert es nichts, ob sie in eine ISDN-Großanlage in einem ehemaligen Relais-Wählersaal eingebaut ist oder in eine "ich stehe hier für schnelles Internet" Plakatwand an der nächsten Kreuzung. Wenn von da wo das Endprodukt Leitungsschnittstelle erzeugt wird, die letzte Meile sogar auf eine letzte Viertelmeile verkürzt wird, ist das sogar ein kleiner Vorteil. Da will man nicht ernsthaft dem tollen 300/75er Btx nachtrauern, oder ?


    Auch in der zentralen Ortsvermittlungsstelle lief die Technik nicht ohne Spannung. Für deren Ausfall kann man in das graue Sideboard genauso schön eine USV einbauen wie einen Dieselgenerator in das Amtsgebäude. Letztendlich bringt die Dezentralisierung konzeptionell sogar mehr Ausfallsicherheit (wie geschickt man das in der Praxis umsetzt, wird sich weisen).


    Die Alternative, den Kunden ein Museumsbetriebsnetz im zentralen Amtsgebäude vorzuhalten, steht jedenfalls nicht zur Diskussion. Dort technisch überholt die Intelligenz künstlich zu konzentrieren und gewohnt weiter mit dummen Kabeln zur ersten TAE zu gehen, wäre Unfug.


    Das Teufelszeug "Zukunft" gab es in den Vermittlungsstellen schon während und vor der ISDN-Zeit. Herren mit Kaiserwilhelmbärten und Ärmelschonern, die mit Monokeln in Fraktur geschriebene "Löthkolben-Diensttvorschrifften ihrer Majestät studiren" gibt es dort schon lange nicht mehr - diesen Kehraus besorgt nicht erst die Glasfaser zum Schrank an der Ecke.

    Wenn Du erst nächsten Montag einen Anschluß bekommen sollst, kommt auch nicht vorher ein Techniker um irgendwo eine TAE herausbaumeln zu lassen.


    Wenn Kabel bis in die Wohnung liegen, wird auch dorthin durchgeschaltet. Nur wenn nicht, kann eine TAE gleich neben den ApL kommen, und, ja: festschrauben muß der Techniker die nicht. Aber schon vor dem Installationstag kommt der nie.


    Breitbandkabel und Telefonnetz haben nichts miteinander zu tun. Das sind nicht nur getrennte Netze (und Techniken), sondern es gibt noch den weiteren wesentlichen Unterschied, daß beim Telefonnetz die Telekom ihren Mitbewerbern die Leitungen zu den Kunden einzeln vermieten muß; die Kabelfernsehbetreiber hingegen müssen das nicht - auch nicht, wenn sie weitere Dienste anbieten. Wer von denen zuerst da ist, dem "gehört" das Haus.


    D.h.: wenn Du DSL willst (das geht über das Telefonnetz), dann kommt das entweder über die Telekom, oder über einen anderen Anbieter auf dessen Kabel (selten) oder über einen anderen Anbieter der sich dafür in ein Telekomkabel einmietet (häufig). Wenn Du den Internetzugang über das Fernsehkabel willst, kann das nur von dem Anbieter kommen, der das Haus in seinen Fängen hat. Zu easybell sagt Wikipedia: "Zu den Privatkundenlösungen (B2C) zählt Ecotel die Angebote der Easybell-Gruppe. Ziel der Berliner Tochtergesellschaft ist die Vermarktung von Internet- und Telefonanschlüssen. Hierzu schaltet Easybell bundesweit ratenadaptive ADSL2+ und VDSL-Anschlüsse. Dabei wird auf die Netze der Telefónica Deutschland, QSC sowie der Deutschen Telekom zurückgegriffen." Das würde bedeuten: die kämen über das Telekomkabel, also auch über den Telekom-ApL.


    Wenn die Wohnung vom ApL aus erschlossen ist, muß der Techniker nicht in die Wohnung kommen, wenn da schon TAE sind. Es ist aber sinnvoll, wenn Du da bist, wenn der Techniker kommt. Manche Wohnungen sind so gebaut, daß man aus einer großen Wohnung auch zwei kleine Wohnungen machen kann; dann könnte er Dir wenn er nichts weiß, mit einer 50/50 Chance den Anschluß in den "falschen" Teil der Wohnung durchschalten, und dann hast Du den Anschluß z.B. im Schlaf-, statt im Wohnzimmer.

    Zitat

    Original geschrieben von Der Golgataner
    ne nix DECT TAE sondern Fritz DECT 200 also Dingers aus denen Strom kommt. [...] anscheinend sind das auch nur mehr oder weniger "Telefone"

    nein, Telefone nicht, aber eben DECT-Endgeräte. Ob man über DECT Sprachdienste überträgt, oder Aktor-Modem-Kombinationen Befehle gibt und sich Meßergebnisse von ihnen erzählen läßt, ist nachrangig. Es ist nur deutlich weniger populär als Sprechen über DECT.

    Eine per DECT an eine Anlage o.ä. angebundene Dose für ein Schnurtelefon ist "logisch" nichts anderes als ein Schnurlos-Mobilteil und muß sich an einem neuen Muttersystem folglich neu "anmelden". Einstellungen wie Telefonbuch und Klingeltöne o. dergl. verändern sich dabei nicht,
    bei der MSN-Verteilung geht man im Muttersystem vor wie wenn man einen Apparat anlegt. Spielt man einer Austausch-Fritzbox die Sicherung der vorherigen Fritzbox ein, ist folglich mit dem neu angestoßenen Anmelden der Dosen alles erledigt.

    Re: ISDN Telefone an TAE Dosen?


    Zitat

    Original geschrieben von Macintox
    bin neu hier und totaler Laie, [...] Die Telefone, die wir haben, sind aber alles ISDN-Telefone.

    wenn es wirklich ISDN-Telefone sind, müßt ihr beim Netzaufbau außer auf die Termination der Busse auch darauf achten, daß auf jeden Bus nur zwei Telefone geschaltet werden können, wenn es "blockierungsfrei" abgehen soll. Aber da Du sagst, "Laie": wie sicher kannst Du denn beurteilen, daß es ISDN-Telefone sind ?


    Laien halten nämlich gerne Systemtelefone an Anlagen mit ISDN-Amtsanschluß für ISDN-Telefone. Systemtelefone haben aber meist einen zweiadrigen Anschluß (dem im übrigen die Steckerform wurst ist) und werden auch nicht bus-, sondern sternförmig (wie Analogtelefone auch) angeschlossen.


    Da Du ja von RJ11 auf der Apparateseite der Anschlußschnur schriebst: die wären bei ISDN-Telefonen unüblich.


    Erzähl´ mal mehr: woran sind die Telefone denn angeschlossen, und was steht auf den Bodenaufklebern der Telefone ?



    Zitat

    Original geschrieben von hottek
    Klar, in 99% der Fälle funktioniert das auch als Stern...

    da fehlt mir der Glaube. Sehr populär ist allerdings, ob 99% weiß ich nicht, die Verwechslung von "gefaltetem Bus" mit "Stern".

    Zitat

    Original geschrieben von Goyale
    !!!Es gibt doch hier TK-Fachleute (ich bin nur Laie), welche Dir sicherlich gern helfen, wenn sie wissen, welche Anforderungen Du hast.

    Fachleut bin ich, nützt aber nix: Immobilien sind, wie der Name schon sagt, immobil. Und im Festnetz besteht der "Wettbewerb" meist nur darin, auf einer Telekom-TAL Telekom, Vodafone oder 1&1 zu bekommen - mit anderen Worten: wenn man ihn mal bräuchte, ist keiner da. Da kann man oft noch so schöne Lösungen suchen - wenn das Wörtchen "wenn" nicht wär´. Das Murphy-Gesetz in der Telekommunikation lautet: den Anschluß, der einem gefiele, bekäme man nur mindestens zwei Straßen weiter :-(

    Zitat

    Original geschrieben von lisari
    Immerhin Easybell bietet beim Komplettanschluss Clip no screening an. Also wieso sollten das nicht auch andere tun (können)?

    eine CLIP richtig einzustellen, ist nicht ganz trivial. Insofern verstehe ich durchaus, warum man die Möglichkeit, Blödsinn zu übertragen, nicht einfach so jedermann geben mag. Andererseits verstehe ich z.B. den Außendienstler, der im Fast-Funkloch wohnt, von daheim lieber per Festnetz rauswählt, aber gerne ohne seine Privatnummer zu senden.


    Zitat

    Original geschrieben von lisari
    Mich ärgert immer diese Betrachtungsweise, dass alles immer möglichst am billigsten sein muss. Nein! Muss es nicht. Ich suche einen Anbieter, der mir all die Leistungen anbietet, die ich kaufen möchte. Das ist für mich die 1. Voraussetzung. Erst wenn mir der Anbieter alles bietet, was ich suche, sehe ich mir die Preise an.

    ich meinte auch nicht speziell Dich - das ist schön, wenn Du das vernünftig siehst. Aber der Consumermarkt ist discountversaut, und "bio" mag da kaum jemand bezahlen. Deswegen gibt es manche vernünftigen Angeboten in Massen-Marktsegmenten eben garnicht erst.


    Zitat

    Original geschrieben von lisari
    Im Augenblick suche ich einen Anbieter, der mir einen DSL-Anschluss mit diesem Feature anbietet, und zwar an dem Standort, an dem ich das benötige. Dafür würde ich gerne zahlen. Aber selbst das gestaltet sich ausgesprochen mühselig.

    ich bin nicht dick, ich bin nur zu klein für mein Gewicht. So ist es auch mit Festnetzangeboten: der Anschluß ist nicht langsam, der Kunde wohnt nur in derjenigen Straße, wo man die schnelleren noch nicht hin gelegt hat :-)

    Zitat

    Original geschrieben von lisari
    Ich habe das noch nicht verstanden.
    Ich fasse es so auf: Du würdest nach der Laufzeit kündigen und weggehen. Meintest Du damit nicht den DSL-Anschluss, der gekündigt werden soll? [...]
    Wohin würdest Du da gehen?

    doch, Du hast es verstanden. Bei dem jetzigen Anschlußanbieter hätte ich wegen Inkompetenz keine Lust auf eine zweite Laufzeit. Kündigen würde ich da den kompletten Anschluß. Wenn der gut ist, nicht schlimm: selbst wenn ein Mitbewerber wieder dieselbe Telekom-TAL vermietet, tut er das nicht mit dieser rückständigen Koppelung von Anschluß und Accounts aka Nummern. Die Nummern würde ich mitnehmen. Im Privatbereich ist es ja so, daß einerseits pro Jahr mehrstündige Nichterreichbarkeiten hingenommen werden und hingegen beim Zauberwort "Flatrate" die Äuglein leuchten, als hätte man einen Jahresbedarf an Schokoladenpudding gewonnen. Daher: privat gerne auch Nummern und Anschluß "aus einer Hand", also "im Paket" alles wechseln. Nur eben zu einem, der freizügige Accounts bietet und "fremde" Nummern auszusenden zuläßt.


    Zitat

    Original geschrieben von Goyale
    Der Tipp war, das oft vorhandene schafmäßige Angepflocktsein der Rufnummer an den DSL-Anbieter zu beenden. [...]


    Telekom-IP-Festnetznummern sind an irgendeinen Telekom DSL-Vertrag angepflockt.
    Bitte beachte die Wortwahl, denn immerhin gilt: Eine Telekom-IP-Festnetznummer läßt sich mit jedem beliebigen Telekom-IP-Anschluss nutzen.

    zunächst einmal hast Du schön im wesentlichen "meine" Antwort schon´mal gegeben. Die nur t-online-weite Freizügigkeit der Nummer ist eine Frechheit: will man ernsthaft vor einer Hotelbuchung checken, ob das Hotel seinen DSL-Anschluß bei der Teledumm hat ?


    Zitat

    Original geschrieben von Goyale
    Allerdings hat eine Lösung wie Sipgate auch Nachteile:
    1. Du kannst die Flatrate am DSL-Anschluss nicht nutzen, sondern zahlst zusätzlich Sipgate-Tarife.

    ankommend spielt es ja keine Rolle, und abgehend lohnt so rund um einen Euro pro Stunde für die Verbindungen zu bezahlen m.E. die Tränchen nicht.


    Zitat

    Original geschrieben von Goyale
    2. Die Gesprächsqualität von DSL-Anschluss-fremden Nummern ist schlechter als die Gesprächsqualität der Nummern, die zum DSL-Anschluss gehören. Da gibt es Tests, und da war Sipgate immer nur der Looser.

    ich telefoniere ständig in Rheinland-Pfalz über eine in einem Rechenzentrum in Hessen liegende niedersächsische QSC-Nummer in "High Definition", wobei mein Anschlußanbieter Kabel D ist. Zu Sipgate kann ich da abgehend nichts sagen, die nutze ich wie auch Plactel fast nur ankommend.