Ach ja, heute bin ich 23 Jahre alt und mein halbes Leben Fan von Star Trek. Ich habe mir sogar damals die Bücher gekauft, die immer bei Sat.1 nach den TNG-Folgen angeboten worden sind. Ingesamt waren es drei Bücher:
Das Erste stellte die Charaktere aus den DS9, TNG und den alten Enterprise-Staffeln dar. Dies war das schwächste Buch aus der Reihe, da es der Mehrdimensionalität der Figuren aufgrund der knappen Beschreibungen nie gerecht werden konnte.
Das zweite Buch war da schon besser. Es enthielt kurze Erläuterungen und Kritiken zu alle Folgen von der alten Enterprise und TNG (also über 240 Folgen). Man konnte noch einmal jede Folge Reveau passieren lassen und merkte sofort, wenn man eine Folge nicht gesehen hatte.
Das beste Buch war jedoch die Technik der Enterprise: Hier wurden detailliert alle Einrichtigungen und technischen Errungenschaften der Enterprise aus TNG erläutert und so aufeinander bezogen, dass es alles absolut real und nachvollziehbar gewesen ist. Ein unverzichtbares Werk!
Meine Meinung von den verschiedenen Star-Trek-Staffeln und der Kinofilme ist sehr gespalten. Sie haben alle ihre Stärken und Schwächen, die ich an dieser Stelle nicht ausführlich beschreiben kann. Die größte Schwäche war jedoch, dass die Kinofilme und die alten Enterprisefolgen mit den TNG-Staffeln inhaltlich nicht kompatibel waren. Mir ist an mindestens 30 (!) Stellen in den TNG-Staffeln Abweichungen aufgefallen, die einfach hätten verhindert werden können. Schade!
Sehr gespannt war ich damals auf DS9. Hier ist besonders die nachträgliche Korrektur des Drehbuches aufgefallen. Am Anfang hat man versucht, möglichst prägnante Charaktere einzusetzen (z.B. Captain Sisko oder der Wechselbalg ODO), was m.E. auch ganz gut gelungen ist. Jedoch waren die Feindbilder in dieser frühen Phase der Staffel viel zu schwach: die Cardassianer (schreibt man das so?) sind von Angang an als der Föderation deutlich unterlegen dargestellt worden und auch aus diesem Grund dümpelte die Serie die ersten Staffeln nur so vor sich hin, was sich auch in den USA in den Einschaltquoten wiedergespiegelt hat.
So wurde kurzerhand das Drehbuch radikal umgebaut, Worf aus der TNG-Staffel verpflichtet und mit dem Dominion (als Untergebende der Wechselbalgen) als eine Gefahr nicht nur für DS9, sondern für den ganzen Alpha-Quadranten geschaffen. Hier wurden auch wieder die alten Romulaner und Klingonen mit eingebaut und ich fühlte mich wie in alten Enterprise-Zeiten. Nach schwachen Beginn super Ende. Klasse!
Entsprechend gespannt war ich auf Voyager. Hier wurde die Handlung erstmals vom Alpha in den Delta - Quadranten verlegt, entsprechend bot sich hier die Chance, viele neue unbekannte Spezies zu treffen, was ich als teilweise sehr spannend empfunden habe. Jedoch wurde mir diese völlige Loslösung vom bisherigen Star Trek Universum schon etwas ungemütlich mit der Zeit, so dass ich mich schon auf das Wiedersehen mit den Borg gefreut habe. Leider hat mich auch dies nicht wirklich begeistert und so habe ich die letzten Staffeln noch nie gesehen. Dasselbe gilt nun übrigens auch für die neuen Enterprise-Folgen.
Nein, es wird dringend Zeit für eine Pause von Star Trek, den die Werte, die die alten Enterprisefolgen, TNG und auch teilweise DS9 ausgemacht haben, sind m.E. langsam verloren gegangen. Als ein echter Trekkie wünsche ich mir für die nächsten Jahre ein Fortsetzung, diesen Namen auch wirklich verdient hat.
Gute Nacht
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