Zitat
Original geschrieben von Qwerlk
Es entstehen durch 14Cent Hotlines mehr Kosten als Einnahmen- was kann man da "reinzocken". Das ist -bei allem Respekt- einfach unreflektiert und falsch!
Wenn ich eine Dienstleistung telefonisch in Anspruch nehme, akzeptiere ich auch einen gewissen Preis.
Oder rufst Du etwa Deinen Anwalt an, der Dich dann kostenlos berät- nur weil Ihr telefoniert?
Ein Service-Techniker, der privat beauftragt wird, kostet eine Stange Geld- da ist eine 14Cent Hotline, sofern ein kompetenter Mitarbeiter dran ist, ein Schnäppchen...
Alles anzeigen
Was man damit an Kohle machen kann, hat dir ja schon jemand anderes gepostet.
-----
Vorweg beantworte ich noch dieses, weil das reinpasst.
Zitat
Moment da steht das die 4 Millonen erwirtschaftet wurden. Wie hoch waren die Unkosten für den Support?
Und weiter unten steht "Premiere hat allein 2008 vom Dienstleister British Telecom für den Betrieb der 01805.Nummern an die vier Millionen Euro "Werbekostenzuschuss" erhalten."
Genau lesen! Das bedeutet, der Support kostet genau garnix! BT ist der Dienstleister und er bezahlt Premiere dafür, diese Dienstleistung übernehmen zu können. Er gibt natürlich nicht seinen vollen Gewinn rüber, du kannst sicher sein, dass da deutlich mehr als 4 Millionen Euro verdient wurden.
Support kostet generell nichts-das ist immer in der Gesamtkalkulation, also im Produktpreis enthalten und wird somit immer voll vom Kunden bezahlt. Weshalb gliedert Premiere an BT aus, wenn sie doch selber 180er schalten könnten? Aus steuerlichen Gründen, siehe "Werbekostenzuschuss".
Wenn man dann noch sieht, dass BT Callagents in der Regel Niedriglöhner sind, wirds noch grausiger, je mehr man drüber nachdenkt. Denn eigentlich zahlen die Kunden an Premiere durchaus für Support, Premiere bietet den aber garnicht an. BT wiederum lässt die Kunden für Support per Cashline bezahlen, den er eigentlich schon bezahlt hat. Die Callagents wiederum kriegen Niedriglohn, obwohl doppelt für Support bezahlt wird.
Tja, soviel dazu, wo denn eigentlich das Geld der Leute bleibt bzw. wo es immer wieder verschwindet. Freie Märkte gabs eigentlich nur im Drogenhandel. Mittlerweile leider überall.
-------
Hotlines werden in der Regel kontaktiert, wenn es ein Problem mit dem Produkt gibt. Wenn ich also meinen Anwalt anrufe, weil ich mich beschweren will, dass er nicht zur Hauptverhandlung erschienen ist, dann kannst du sicher sein, dass er das erstens nicht in Rechnung stellen wird und zweitens, ich ihm eine solche Rechnung auch nicht bezahlen würde oder gar müsste.
Um dir mal die Idiotie kostenpflichtiger Hotlines (der einzige "sinnvolle Grund" ist das Abzocken von Kohle, aber auch nur der) bildlich zu verdeutlichen:
Jeder, der Waren oder Dienstleistungen anbietet, muss eine Postadresse angeben-so will es das Gesetz. Das Gesetz sagt das aus dem Grund, dass jedem die Kontaktaufnahme ermöglicht werden muss und auch eine ladungsfähige Adressierung möglich ist.
Wenn nun alle Kunden stur jedes Problem per Post erledigen würden, dann hätten wir vermutlich wieder Vollbeschäftigung. Der logistische Aufwand alleine, das einpflegen in die interne EDV etc..
Die Kunden erleichtern dem Unternehmen durch Nutzung der Hotline einerseits die Arbeit, anderseits schmälern sie die Kosten immens. Und dafür willst du allen ernstes bezahlen? Bezahlst du auch deinen Chef, dafür dass du für ihn arbeiten darfst? Müsstest du, denn Arbeit ist im weitesten Sinne immer Dienstleistung!
Arbeiten im Callcenter sind nicht mit Tätigkeiten von Servicetechnikern zu vergleichen. Der Pförtner im Krankenhaus (gibts auch nicht mehr, macht in der Regel ne Infotafel oder Praxishilfen, Krankenkasse will trotzdem mehr) übernimmt ja auch nicht die Chirugie, wenn du ihm Symptome eines akuten Blinddarm schilderst.
Zitat
Weiss du was einem Mobilfunkprovider der Grösse von T-Mobil oder Vodafone der Kundenservice jeden Monat kosten - Jung sei froh, das du nicht bei jedem Hotline anruf die realen Kosten in Rechnung gestellt bekommst, dann reden wir nämlich nicht mehr von Cent-Beträgen sondern von deutlichen Euros pro Minute.
Sei du mal lieber froh, dass die Kunden von Vodafone und T-Mobil nicht die Probleme mit Mobilfunkprodukten die jeden Monat auflaufen zur Kündigung nutzen. Das könnten sie in der Regel nämlich sehr leicht tun, alleine die Unkenntnis und Angst vor Unternehmen verhindert dies.
Wenn du einen Sinn für Unternehmertum hättest, dann würdest du Kundenkontakt als Gewinn sehen. Das ist er nämlich.
Ein Unternehmen hat übrigens keine "Kosten"-das haben nur natürliche Personen. Ein Unternehmen arbeitet nicht, da wird gearbeitet. Denk da mal mehr drüber nach, könnte helfen. Kaufleute wissen das, nur die, die gerne welche wären, aber keine sind bringen das immer durcheinander.
Zitat
ich hab eine Bekannte, die in einem Call-Center arbeitet und wenn du mal hörst, wegen welchem Scheiss die Leute da anrufen, wird dir nur noch übel.
Dir und deiner Bekannten sei mal eine intensive Auseinandersetzung mit dem Wort "Callcenter" angeraten. Das ist nämlich genau das, was das Wort einem schon verrät ein Zentrum, an dem Anrufe auflaufen.
Wer in einem Callcenter arbeitet und allen Ernstes empört ist, weshalb da jemand anruft, den würde ich sofort feuern, wenn ich ein Callcenter betreiben würde. Denn die Aufgabe des Callagents ist schlicht und einfach die Annahme von Anrufen. Weshalb er angerufen wird kann ihm völlig wurscht sein.
Wer dies nicht tun will oder Probleme damit hat, der ist im falschen Bereich tätig.
Sich darüber aufzuregen ist ungefähr so, als ob man sich als Müllwerker einstellen lässt und sich dann ärgert, dass in den Mülltonnen mitunter gar Abfälle zu finden sind. Was in der Tonne ist ist aber egal, der Müll muss abgeholt werden.