Beiträge von tobix

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    Original geschrieben von wrywindfall
    Steven, der Unterschied ist, dass der Diskurs über Juden und Judentum vor allem ein religiöser ist, aber vor allem mit Politik und auch abseitigen politischen Ansichten (vor allem rechtsradikalen) vermischt wird.


    Israel dagegen ist ein Land und greift ein anderes Land an. Es greifen eben nicht die Juden die Araber sondern Israel den Libanon an. Es wird deswegen als völkerrechtliches und nicht als interreligiöses Problem behandelt werden müssen!


    Danke für die Erklärung!
    Jetzt noch Deinen letzten Absatz ändern, Israel verteidigt sich ;)

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    Original geschrieben von Der_Mond
    Das mit Antisemitismus in Verbindung zu bringen ist aber mehr als weit her geholt. Immerhin haben 80% der Bevölkerung dort einen jüdischen Ursprung.


    Ok, dann stehen "die Christen" für den Vatikan? :confused:
    Ich glaube, dort sind es knapp 100% Christen...

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    Original geschrieben von Chevygnon
    Inwiefern ist das antisemitisch? :confused:
    Ich verstehe es nämlich wirklich gerade nicht, insofern wäre ich für eine sachliche Antwort sehr dankbar.


    Wie wrywindfall schon schrieb, Juden und Israel sind zwei grundlegend verschiedene Sachen. In Israel selber kämpfen Juden, Moslems, Christen, Drusen und Nicht-Gläubige zusammen, für ein Land.
    "Die Juden" sind eine Religionsgemeinschaft, welche nicht an das Land gebunden, wohl aber mit ihm verbunden ist.


    Die "Pro Israelische Lobby" klingt anders als die weit häufiger genutzte "Jüdische Lobby". Daher ist gegen den Begriff nichts einzuwenden, solange er sich nicht ausschließlich auf Juden bezieht.


    Natürlich darf auch jeder seine Meinung sagen, sofern die keinen, kein Land und keine Gemeinschaft, beleidigt. Dies geschieht aber häufig schon durch die Gleichsetzung Juden=Israel.

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    Original geschrieben von Braindead
    Antisemitismus ist doch jetzt an den Haaren herbeigezogen und damit wird auch immer ganz gerne argumentiert wenn mal was Kontra Israel/Judentum kommt. Dabei sollte es doch in einer Demokratie absolut legitim sein was man denkt und welche Meinung man vertritt. Da nervt es einem schon gleich irgendwo als Antisemit abgestempelt und evtl. sogar Verurteilt zu werden.

    Tut mir ja leid, aber der vergleich von Juden und Israel ist antisemitisch!

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    Original geschrieben von Braindead
    Solange die jüdische Lobby die Weltmacht USA im Griff hält, benötigt Israel in der Region keinen Frieden und es so lange auch nicht in deren Interesse. Spätestens durch die jetzigen Militärischen Übergriffe sollte das eigentlich jedem klar sein.

    Tut mir sehr leid, der Vergleich von Judentum oder jüdischen Organisationen mit Israel ist eines der antisemitischten Verhalten, die es gibt!


    Auf diese Weise ist keine Diskussion möglich!

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    Original geschrieben von andi2511
    Das ganze ist ein Problem der gesamten Region und Israel hat ganz gewiß seinen Anteil an den Eskalationen. Ohne den Krieg an dem Israel geringfügig beteiligt war, gäbe es die Hisbollah gar nicht. Das sind alles Kreisläufe und auch Israel hat Blut an den Fingern. Das macht den Terrorismus nicht besser, aber so einseitig kann man die Geschichte nun wirklich nicht begreifen.

    Natürlich sind nicht alle Israelis Engel, darüber braucht man nicht zu disskutieren.


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    Es ist doch wirklich mehr als offensichtlich, daß die sich ständig wiederholenden Muster aus Terrorakt -> Militärschlag -> Terrorakt -> Militärschlag usw. usf. keinen Frieden bringen können und wer wann wie angefangen hat und wer mehr Schuld hat, das ist eine lustige Übung, die man noch die ganze Nacht debattieren könnte. Aber offensichtlich können weder Israel noch die arabischen Staaten, die Israel noch immer nicht anerkannt haben, eigenständig aus diesem Kreislauf ausbrechen.

    FULL ACK!
    Das Problem ist, kein Land der Welt kann es sich leisten angegriffen zu werden und dann die Hände in den Schoß zu legen. Würde dies passieren würde die Bevölkerung schlagartig das Vertrauen in die Regierung verlieren und das Land wäre dem Verfall ausgeliefert....

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    Original geschrieben von andi2511
    Nein, das so stimmt nicht und das hatten wir hier im Thread auch schon. Die Hisbollah nimmt schiitische Sitze und Regierungsämter in Anspruch, die den Schiiten verfassungsrechtlich zustehen. Die anderen religiösen Gruppierungen standen der Hisbollah seit 2000 z.T. zunehmend kritisch gegenüber (besonders wegen der Verflechtung mit Syrien), können aber gegen die parlamentarische Beteiligung nicht so sehr viel machen. Eine militärische Entwaffnung würde ganz sicher zu einem Bürgerkrieg führen, die Hisbollah repräsentiert 40% der Bevölkerung.

    Entschuldige, aber nur weil sich ein Land nicht traut, muss man die Zustände "dort" nicht einfach so hinnehmen. Das Ganze ist ein Problem des Libanon und hat kein in Mitleidenschaft zu ziehen!


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    Wenn man die Aktionen Israels emotionslos betrachtet, dann macht ja vieles Sinn. Auch die widerrechtliche Besetzung der Golanhöhen war eminent wichtig. Aber zum einen ist der Gegner nicht emotionslos und zum anderen ist etwas, nur weil es strategisch Sinn macht, noch lange nicht legitim oder richtig oder gar gerecht und beide Seiten haben sehr viel falsch gemacht in den Jahren seit 1947 und schon die aktuelle Situation kann man völlig unterschiedlich auffassen:

    Ok, wenn man es so liest kann man denken:


    Alles legitim = viele Menschen unschuldig tot
    nicht alles legitim = wesentlich weniger tot <- Der Staat muss also so reagieren...

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    Original geschrieben von andi2511
    Ich habe nicht den Angriff bezweifelt, sondern lediglich darauf hingewiesen, daß die Hisbollah und nicht der Staat Libanon ihn geführt hat.

    Wobei die Hisbollah leider einen teil der Regierung stellt und somit _doch_ der Staat angegriffen hat...


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    Nein, und das Verteidigungsrecht zweifelt auch keiner an. Nur ist die Zerbombung großer Teile der zivilen Infrastruktur dadurch nicht erfasst und zum anderen könnte sich ein objektiver Beobachter schon auch fragen, was Aktion und was Reaktion ist und wie die historischen Zusammenhänge sind. Und da ist Israel Opfer und Täter, die Araber sind Opfer und Täter und durch die ewigen Schuldzuweisungen und "ich hab mich nur verteidigt" - "nein, ich hab mich verteidigt" usw. kommt man zu keiner Lösung.

    Keine Frage, dieses Spiel wird seit Jahren getrieben. Natürlich will Israel mit dieser Aktion auch ein abschreckendes Beispiel aufstellen. 5 Millionen Israelis gegen über 50 Millionen Araber. Ein Land, so groß wie Hessen gegen Länder mit der Masse der USA und dem Ziel Israel zu vernichten, dat is nicht wirklich gut!


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    Völkerrechtler und viele westliche Politiker sehen das anders.

    Bin ich beides nicht, daher kann ich meine Meinung hier problemlos schreiben :)

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    Original geschrieben von andi2511
    Zum einen hat kein Staat einen anderen Staat angegriffen und zum anderen kann sich ein völlig legitimes Verteidigungsrecht nicht darin ausdrücken, die gesamte zivile Infrastruktur eines anderen Staates zu zerstören. Das ist ja der Hauptkritikpunkt, weniger die Tatsache, daß Israel seine Schutzinteressen durchsetzen möchte.

    Ein Raketenangriff auf Israel, vom Libanon aus, ist eindeutig ein Angriff, wie würdest Du es sonst beschreiben?


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    Es sind nicht die paramilitärischen Einheiten des Libanon, sondern der Hisbollah und über die konstitutionellen Besonderheiten des Libanon bezügl. der Regierungsbeteiligung haben wir ja schon debattiert, das kann man nicht so pauschal begreifen. Der Bürgerkrieg ist das nationale Trauma, da kann man nicht so easy hingehen und mal eine Entmilitarisierung der Hisbollah durch die regulären Streitkräfte erwarten.

    Nur weil der Libanon nicht in der Lage ist die Hisbollah unter Kontrolle zu halten soll Israel leiden? Ich denke eher nicht. In diesem Fall wird ihm geholfen, um sich selber zu schützen!


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    Natürlich. In den Grenzen des Kriegsrechts, des Völkerrechts und der Verhältnismäßigkeit.

    Die zivile Bevölkerung stellt für die Hisbollah nichts anderes als einen Schutzschild dar. Die Strassen und Brücken sind Transportwege für Flugkörper, daher empfinde ich die israelische Verteidigung nicht als falsch.


    Gruß, Tobi

    Ich habe mich bisher zurück gehalten, muss aber nur mal kurz was einwerfen:


    Ein Staat greift einen anderen Staat an und hat damit eindeutig kriegerisch gehandelt. Und dann will mir noch jemand erzählen, Israel hätte nicht das Recht sich zu verteidigen?


    Auch wenn der Libanon seine paramilitärischen Gruppen nicht im Griff hat, so bevölkern doch genau diese Gruppen einen Teil der Regierung. Auch wenn sie noch öffter behaupten, dass der politische und der militärische Teil voneinander getrennt sind, es ist die gleiche Gruppe!


    Israel steht dem nach jedes Recht zu, sich und seine Grenzen zu verteidigen!


    Gruß, Tobi


    PS: Auch wenn Sharon auf einem Freitag auf den Tempelberg gestiegen wäre, es ist ein freies Land und er kann sich bewegen, wo er möchte.