ZitatOriginal geschrieben von Partybombe
Dann frag ich mich natürlich wieso mein Arbeitgeber rein garnichts von "der Krise" merkt. Gäbe es eine dürften wir fast direkt nach den Autobauern betroffen sein. Aber egal wen ich frage, unserer Branche geht es gut. Dann habe ich Gestern mit dem Inhaber einer KFZ Werkstatt gesprochen, auch die haben mehr zu tun als sie schaffen können (weil eher alte Autos repariert werden als neue zu kaufen). Bei Airbus wurde die Produktion erhöht und nicht gesenkt. Wo ist denn die Krise? Außer bei den Autos gibt es kaum eine Kaufzurückhaltung innerhalb Deutschlands. Die psychologisch bedingte Krise existiert bis jetzt höchstens im Ausland, was natürlich gerade auf die Autobauer zurückfällt. Alle anderen Branchen die das Argument Krise gerade zum Stellenabbau nutzen, tun dies nur weil es sich gerade so schön ausnutzen lässt das alle davon sprechen. Natürlich hängt man sich dann dran, damit man wenigstens einen Grund vorweisen kann warum man Leute rausschmeisst.
Sorry, aber man muss nicht mal BWL studiert haben, um anhand der wirtschaftlichen Kennzahlen in den letzten Monaten zu erkennen, wie dramatisch und ernst die Situation ist. Und da spielt weder dein "Arbeitgeber" noch die KFZ-Werkstatt um die Ecke eine Rolle...Die Industrie hat Auftragsrückgänge im Vergleich zum Vorjahr von bis zu 30-40% zu verkraften, das GDP wird mit -2,5% bis -4% (zumal niemand vorhersagen kann, ob alles nicht noch viel schlimmer kommt) ein in der Nachkriegszeit historisch einmaliges Negativwachstum erreichen, das weltweit wichtigste Nachfragerland, USA, befindet sich am Rande des wirtschaftlichen Abgrunds und dort wird die Arbeitlosigkeit über 10% steigen (glaube ich erstmals seit den 50ern) und dort mangels einer allgemeinen Krankenversicherung und der Überschulduig der Haushalte noch viel dramatischere soziale und wirtschaftliche Auswirkungen hat als hierzulande.
Und die Krise ist nicht "psychologisch" bedingt. Die Immobilien- und Finanzkrise existiert tatsächlich. Es kam eine psychologische Komponente hinzu, als man "Lehman Brothers" nicht rettete und damit auch noch eine schlimme Liquiditätskrise auslöste.
Und ganz im Gegenteil...Unternehmen kündigen eben nicht ihre Stammbelegschaften. Die Unternehmen haben in den letzten Jahren gut gearbeitet und sich gut aufgestellt und wollen auch schnell wieder profitieren, wenn sich die Lage entspannt und deswegen nutzen Sie Mittel wie Kurzarbeit, Werksferien, Überstundenabbau um möglichst viele halten zu können. Die Zeit der Entlassungen, in denen man Personalüberhang abgebaut hat, sind vorbei.
Die Entlassungen, die in der nahen Zukunft drohen, sind in der schlimmen wirtschaftlichen Lage begründet.
Und Matchacom:
Wenn du glaubst, in Namibia lebt es sich besser, dann steht es dir frei, dich dorthin zu begeben...ich wünsche dir viel Spaß mit der ungerechtesten Einkommensverteilung weltweit und einer Arbeitslosigkeit von 40%...aber keine Leiharbeiter...wow.