Du solltest das tun, was Dir am meisten liegt und wovon Du Dir vorstellen kannst, daß Du es die nächsten 45 Jahre Deines Lebens tun kannst, ohne davon blöd zu werden.
Ich möchte Dir eine Geschichte aus meinem Leben erzählen:
Ein halbes Jahr vor dem Abitur habe ich die Schule abgebrochen. Aus heutiger Sicht würde ich die Sachlage - romantisch verklärt - umdeuten in "ich wollte mich von der Pike auf hocharbeiten". Damals hätte ich vermutlich einfach gesagt, ich hatte keinen Bock mehr.
Ich habe schließlich eine Ausbildung im Verkauf gemacht (die in der heutigen Zeit den schlechtesten Ruf von allen genießt) und habe seitdem in Supermärkten oder Elektrogeschäften gearbeitet.
Seit drei Jahren bin ich selbständig und verdiene gutes Geld, von dem mancher Akademiker vermutlich träumen würde.
Bereut habe ich meine Entscheidung eigentlich keinen Tag. Ich fühlte mich niemals unterfordert, weil mir mein Beruf immer Spaß gemacht hat und ich mich mit dem identifizieren kann, was ich tue.
Ich kann Dir nur empfehlen, in Dich reinzuhören und Dich für einen Beruf zu entscheiden, der Dich auch anspricht, anstatt zu studieren, weil "man" das halt tut oder weil andere das von Dir erwarten.
Der Weg, den ich gegangen bin, ist sicher der Härtere, der mit den größeren Durststrecken und den Entbehrungen. Aber es ist ein Weg, der mich morgens mit einer gewissen Befriedigung in den Spiegel schauen läßt, weil ich weiß, ich habe mir das, was ich jetzt habe, redlich erarbeitet.
Wie weit Deine Stimmung aus dieser Unzufriedenheit im Studium und Deiner Unentschlossenheit resultiert, das wissen unsere Foren-Psychoonkels sicher besser als ich, aber selbst ich als Laie würde da einen direkten Zusammenhang herstellen.
Wünsche Dir viel Glück auf Deinem weiteren Berufsweg, und daß Du das für Dich richtige findest ![]()
cu
NoTeen