Folgende, eigentlich zunächst mal ganz normale Situation: Unternehmen meint, eine Forderung gegen mich zu haben. Ich sehe das anders. Der normale Weg ist nun eigentlich der, dass das Unternehmen mahnt, ich widerspreche, und wenn das U nicht einsichtig ist, gibt es seine Forderung irgendwann an ein Inkassounternehmen ab. Dieses mahnt dann wieder, ich erkläre ihm wieder, dass die Forderung nicht zu Recht besteht, und wenn auch dort kein Einsehen vorhanden ist, gehts halt irgendwann vor Gericht.
Ein eigentlich relativ normaler Vorgang, den ich selbst auch schon zwei, drei Mal bis zum Ende durchgespielt habe - jedes Mal mit Erfolg, wie ich hinzufügen möchte. Und im vorliegenden Fall wäre das höchstwahrscheinlich kaum anders.
Passiert ist nun allerdings Folgendes: Das Inkassounternehmen hat sich, nachdem es die Forderung übernommen hat, nicht mit mir in Verbindung gesetzt, sondern hat meinen Arbeitgeber ausfindig gemacht und von diesem eine Gehaltspfändung verlangt.
:eek:
Da kann ich noch von Glück reden, dass ich in einem recht großen Unternehmen beschäftigt bin, in dem es, wie ich jetzt weiß
, für solche Dinge eine eigene Abteilung gibt, die halt den ganzen Tag nichts anderes macht als solche Sachen zu bearbeiten. D.h. für die ist das halt nichts Besonderes, und anders als vielleicht in einem Kleinunternehmen, wo sich solche Sachen sicher schnell rumsprechen, muß ich hier keine solche Befürchtungen haben.
Der Kollege hat das Ansinnen des Inkassounternehmens natürlich mit Verweis darauf abgelehnt, dass hierfür zwingend ein vollstreckbarer Titel nötig wäre, den es natürlich nicht gibt.
Das Schreiben des Inkassounternehmens an meine Firma liegt mir vor. In diesem wird in der Tat der Eindruck erweckt, als würde es sich um eine unbestrittene Forderung handeln und ein Anspruch auf Gehaltspfändung demzufolge bestehen. Ich kann mir kaum vorstellen, dass sowas legal ist. Wie oben schon gesagt - in einer großen Firma wie meiner hat das keine weiteren Auswirkungen, aber andernfalls kann ich mir gut vorstellen, dass durch sowas die Reputation arg leidet. Und überhaupt: Die müssen doch wissen, dass ohne einen vollstreckbaren Titel nichts zu holen ist; das Ganze kann also allenfalls zur Einschüchterung gedient haben.
Selbst wenn ich bei dieser Sache letztlich vor Gericht unterliegen würde, wäre der normale Weg ja dann immer noch der, dass man vom Gericht halt zur Zahlung verurteilt wird und diese dann leistet. Wenn man dann nicht zahlt, kann der, der den Titel hat, Vollstreckungsmaßnahmen in welcher Art auch immer (Gehaltspfändung, Gerichtsvollzieher usw.) aktivieren. Aber doch eben wirklich erst dann...
Frage an Leute, die sich wirklich auskennen: Kann man gegen sowas irgendwie vorgehen, oder muß man das als übelste, aber nicht illegale Methoden von Inkassounternehmen hinnehmen?