Der Bundesliga 2004/2005 - Thread

  • Jochen, genau das was du kritisierst machst du doch gerade selber: Du wirfst so ziemlich alle Bayernfans in einen Topf und zeigst mit dem Zeigefinger auf sie. Das ist dasselbe in Grün wie wenn ein Bayernfan seine "Nur-Wir"-Haltung an den Tag legt. ;)


    Und zumindest mir hat Schalke leid getan, auch wenn ich mich natürlich mehr über die (unerwartete) Meisterschaft gefreut habe. Und ich kenne genügend andere Bayernfans, die dasselbe empfinden. Nur: du erinnerst dich sicher noch an Barcelona, was wirklich ein Trauma für Bayernfans war. Was danach an Häme gerade von den Fans anderer Mannschaften aus der Bundesliga kam hatte nun auch gar nichts mit Fairplay zu tun und so wiegelt sich das immer wieder auf und keiner weiß mehr, was zuerst da war, Huhn oder Ei - es ist müßig zu dislutieren, wer mit was angefangen hat: Die Bayern(fans) kämpfen ständig gegen den "Hass" anderer Fans und schlagen dabei natürlich auch manchmal über die Stränge, feiern Siege vielleicht manchmal zu ausgelassen usw. - und bei der nächsten Bayern-Niederlage kriegt man es dann natürlich genüßlich um die Ohren gehauen. Aber wie gesagt: was ursächlich ist, kann keiner sagen: sind Bayernfans arroganter als andere weil sie mehr um Sympathien und Anerkennung bei den anderen Fans kämpfen müssen oder waren sie erst arrogant und dann konnte sie keiner leiden!? ;)


    Ich kann mir gut vorstellen, daß Bayernfans arrogant rüberkommen, zumal bestimmte Fangesänge natürlich auch nur bei erfolgreichen Teams Sinn machen ;) - Dennoch habe ich persönlich nicht das Gefühl, daß Bayernfans an sich arroganter in ihrer Haltung wären. Ich glaube zwar, daß der Erfolg der Mannschaft schon eine bestimmte Klientel als Fan anzieht und diese ein gewisses Bild abgeben, aber die Mehrzahl ist das meiner Meinung nach nicht. Und ich persönlich diskutiere selber sehr ungern über Fußball, weil allzuviele Fans (auch Bayernfans, aber wahrlich nicht nur) einfach Betonköpfe sind und - wie du es auch kritisiert hast - nicht zugeben können wenn ein Spiel mal scheiße war oder unverdient gewonnen wurde. Aber das ist doch wirklich in jedem Fanlager so, oder? ;)


    Was definitiv nicht stimmt, ist daß Bayernfans ein unkritisches Verhalten ihrer Mannschaft gegenüber haben. Der (zugegebenermaßen ziemlich populistische) Spruch von den "Scheiß-Millionären" kommt aus München, falls du dich erinnerst. Ausserdem haben z.B. der Club Nr. 12 und die Schickeria München, die unter einem Dachverband Red United etc. zusammengefasst sind und die Mehrzahl der wirklich aktiven Bayernfans (den "Allesfahrern" und den Jahreskarteninhabern) repräsentieren, ein extrem distanziertes und kritisches Verhältnis zum Verein und der Vereinsführung ;)

  • Ich sage bewußt: das ist meine Erfahrung!
    Natürlich ist jeder Fan von seiner Mannschaft überzeugt.
    Aber ich halte von jedem Schalke, FCK, FC Köln oder oder oder Fan genauso wenig, der sich so verhält, wie sehr viele Bayern Fans. Am allerwenigsten halte ich aber von Erfolgs- Trittbrettfahrern.
    Jemand wie Du, andi und vielleicht ein oder zwei andere, sind die absolute Ausnahme. So meine Erfahrung! Sei es hier im Forum oder "draußen".
    Vergiß nicht, daß Du eine ziemliche Sonderstellung einnimmst als Ultrafan, der sich in Fangemeinschaften engagiert. Der durchschnittliche Fan spricht nicht so vom FC Bayern. In gewisser Weise bist Du dadurch auch befangen, hast zwangsläufig eine andere Brille auf, auch wenn Du es wie oben erwähnt ganz gut schaffst. Aber Du siehst es nun mal aus einem anderen Blickwinkel.
    Übrigens sollte man sich schon mal Gedanken machen, warum man so ankommt. Und sich nicht immer nur auf Neid berufen. Es scheint also durchaus was dran zu sein, wenn es so viele Leute so empfinden.
    Wenn das Gewinnen von Titeln der einzige Grund wäre, Fan einer Mannschaft zu sein, gäbe es nur noch sehr wenige Fans. ;)


    Leider sagst Du zum "guten Gewinner" gar nichts. Und das war mein Hauptkritikpunkt.

    “Das Leben ist wie ein Fahrrad. Man muß sich vorwärts bewegen, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren.” Albert Einstein

  • Zitat

    Original geschrieben von Jochen
    Leider sagst Du zum "guten Gewinner" gar nichts. Und das war mein Hauptkritikpunkt.


    Ich stehe gerade etwas auf dem Schlauch, was du damit meinst ...

  • Zitat

    Original geschrieben von Jochen
    Und so gut wie niemand weidet sich dermaßem im Erfolg "seiner" Mannschaft und redet dabei so von oben herab über den Verlierer. Dabei ist es gerade die größte sportliche Tugend, auch ein fairer Gewinner zu sein!


    Die Art und Weise, wie Bayern Fans gerade mit der Geschichte "Vier Minuten Meister" umgehen, ist das allerbeste Beispiel dafür!
    Ein klein wenig Mitgefühl mit Schalke wäre ein Beweis für einen guten Gewinner gewesen. Ihr hattet es ja auch verdient!
    Wahre Größe wäre es von den Fans gewesen, sich im Angesicht des Erfolges Schalke gegenüber fair zu verhalten!


    ;)

    “Das Leben ist wie ein Fahrrad. Man muß sich vorwärts bewegen, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren.” Albert Einstein

  • Mehr brauch man nicht zu Fabian Ernst sagen!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
    Und wenn wieder ein Spieler den SV Werder Bremen verlässt, dann nur damit er mehr Geld empfängt,
    durch die Bank und den dicksten Scheck, damit er keine Bremer mehr kennt.


    Sag kein kleines Stückchen Wahrheit, sieh wie die Arena bebt,
    schaff kein kleines bisschen Klarheit, und schau wie der Schalker lebt:
    Eine Wüste aus Beton und Asphalt, doch sie lebt und öffnet einen Spalt,
    Dir viel Graues dort zeigt, zeigt, dass Altes weicht, auch wenn dein Schmerz bis an den Himmel reicht.


    Und wenn wieder ein Spieler SV Werder Bremen verlässt, dann nur damit er mehr Geld empfängt,
    durch die Bank und den dicksten Scheck, damit er keine Bremer mehr kennt.
    Und wenn wieder ein Spieler meinen Verein verlässt, dann nur damit er mehr Geld empfängt,
    durch die Bank und den dicksten Scheck, damit er keine Bremer mehr kennt.


    Dieses Lied ist nur für Dich, schön wenn es Dir gefällt,
    denn es kam so über mich, wie die Nacht über die Welt.
    Schlag Gefahr aus der Dunkelheit, bin ich zum ersten Schlag bereit.
    Ich bin der Erste, der dich gehen lässt, und einer der Letzten, der Dich vermisst.


    Und wenn wieder ein Spieler meinen Verein verlässt, dann nur damit er mehr Geld empfängt,
    durch die Bank und den dicksten Scheck, damit er keine Bremer mehr kennt.


    In unser Geduldsuhr fällt der letzte Korn, ich habe gewonnen und Du hast verloren,
    jedoch missen möchte ich nichts, alles bleibt unter gedanklicher Besitz,
    und eine bleibende Erinnerung, zwischen Tag und Nacht legt sich die Dämmerung.


    Und wenn wieder ein Spieler SV Werder Bremen verlässt, dann nur damit er mehr Geld empfängt,
    durch die Bank und den dicksten Scheck, damit er keine Bremer mehr kennt.
    Und wenn wieder ein SpielerSV Werder Bremen verlässt, dann nur damit er mehr Geld empfängt,
    durch die Bank und den dicksten Scheck, damit er keine Bremer mehr kennt.


    Durch die Bank und den dicksten Scheck, damit er keine Bremer mehr kennt.

  • Ach so ;)


    Darauf bin ich ja zum Teil eingegangen: mir persönlich hat Schalke leid getan (sehr viel mehr z.B. als Leverkusen mit der selbst verbockten Unterhaching-Geschichte, denn die hatten es länger selbst in der Hand), auch wenn in dem Moment (ich war in Hamburg bei dem Spiel) natürlich die Freude ungleich größer war ;)


    Mit der Häme von einigen muß Schalke allerdings ebenso leben wie wir Bayernfans es nach Barcelona 1999 mussten, als zwei Jahre lang bei jedem Spiel der gegnerische Block voller ManU-Fahnen war ;)
    Auch mit Leverkusen war ja keiner zimperlich nach den verspielten Meisterschaften. Der Ton ist - ob man es gut findet oder nicht - nunmal wenig freundschaftlich und auch manchmal nicht fair, nicht nur im Umgang mit den Schalkern ;)


    Meine Theorie zu deinem Vorwurf ist folgende: Je mehr du angefeindet wirst und unter Druck gerätst (und das gerät man als Bayernfan in jeder Diskussion, sei es das Thema "Erfolgsfans" oder "arrogante Bayern" oder "großkotziger Verein" etc.), desto mehr tendiert man als Bayernfan eventuell zum absoluten Totschlagargument: Na und, was wollt ihr schon - der Erfolg gibt uns recht. :)


    Soviel Küchenpsychologie von mir. Ansonsten kann ich dazu nur begrenzt etwas sagen, denn deine Beschreibung trifft auf mich schlichtweg (wie du ja Gottseidank erkannt hast ;) ) nicht zu ...


    tko24: ich verstehe zwar die Enttäuschung wenn ein wichtiger Spieler (mal wieder) den Verein verlässt, aber das ist doch ein bißchen an der Realität vorbei: warum ist denn Ernst vom HSV nach Bremen gewechselt? Nur weil es dort besseres Bier gibt? Das ist doch nun wirklich Alltag im Profi (= bezahlten) -Fußball und hat mit dem Charakter eines Spielers nun gar nichts zu tun ...

  • Zitat

    Original geschrieben von tko24
    Mehr brauch man nicht zu Fabian Ernst sagen!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!


    Was für ein Blödsinn.
    Jeder von uns würde den Arbeitgeber wechseln, wenn er dort mehr Geld verdient und für seine Karriere mehr Chancen sieht und etwas Neues anfangen will. Nur, wenn ein Fußballprofi das tut, fangen Fans an zu jammern, gerade so als sei ein Spieler auf alle Zeiten mit einem Verein verbunden.
    Lachhaft, sowas! :flop:


    andi2511: Halte das für ein schwaches Argument, daß man quasi zurückschlägt.Unter Fußballfans ist das Verhältnis nicht immer gut, vielleicht verlange ich auch zuviel Hirn und Herz von den Fans. :rolleyes:
    Spreche jetzt nicht von Dir. Mich kotzt jeder Fan an, der sich anderen Teams gegenüber so unfair verhält.
    Würde der BVB absteigen, würde ich zwar eine gewisse Genugtuung verspüren, andererseits wäre es auch schade um den Verein. Einen wirklich tiefen Hass spüre ich da nicht. Eher eine gewisse sportliche Abneigung.
    Schadenfreude muß zwar auch mal sein dürfen, aber alles hat seine Grenzen.
    Wenn der BVB international was reißt, freue ich mich auch oder fiebere am TV mit. Nur national sehe ich das etwas anders.
    Ich finde auch diese "Scheiß BVB, Bayern, Schalke" oder sonst was Schals und Spruchbänder lächerlich. Man sollte mehr das eigene Team hervorheben als andere niederzumachen. Ich bin schließlich Schalke Fan und nicht Anti-BVB Fan.

    “Das Leben ist wie ein Fahrrad. Man muß sich vorwärts bewegen, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren.” Albert Einstein

  • Zitat

    Original geschrieben von Jochen
      andi2511: Halte das für ein schwaches Argument, daß man quasi zurückschlägt.


    Das war kein Argument sondern eine Erklärung ;)


    Vor, während und nach dem Spiel darf man seine Emotionen ruhig ausleben und dabei schlagen manche manchmal über die Stränge. Aber zuhause am Küchentisch, bei der Arbeit etc. sollte man dann schon die richtige Distanz wiedergefunden haben, schließlich geht es "nur" um Fußball ;)


    Gerade weil ich international natürlich für jede deutsche Mannschaft bin, hat es mich 1999 so geärgert und auch etwas enttäuscht, wie wenig Solidarität aus der deutschen Fanszene kam - vielleicht erwarte(te) ich da aber - wie du - etwas zuviel :rolleyes:

  • Zitat

    Original geschrieben von andi2511
    Vor, während und nach dem Spiel darf man seine Emotionen ruhig ausleben


    Darf? Soll! Tue ich auch. Während des Spiels sitze ich auch vor dem TV und werde in 90 Minuten wieder um Jahre älter! ;)
    Nach den 4 Minuten Meister brauchte ich allerdings einige Monate, um das ganz wegzustecken. Wenn ich Marcel Reifs "Bayern ist Meister!" hörte, lief mir ein kalter Schauer über den Rücken und ich war den Tränen nahe. :rolleyes:
    Weil ich damals im Stadion dabei war und die Tragödie miterlebt habe.


    1999 war ich noch Bayernfan. Und habe das Finale im TV gesehen. Nach Abpfiff war minutenlang totale Stille im Raum und erst nach 30 Minuten konnten wir drüber reden!


    Nach dem WM Finale war es ähnlich, aber nicht ganz so schlimm.


    Zitat

    und dabei schlagen manche manchmal über die Stränge. Aber zuhause am Küchentisch, bei der Arbeit etc. sollte man dann schon die richtige Distanz wiedergefunden haben, schließlich geht es "nur" um Fußball ;)


    Gerade weil ich international natürlich für jede deutsche Mannschaft bin, hat es mich 1999 so geärgert und auch etwas enttäuscht, wie wenig Solidarität aus der deutschen Fanszene kam - vielleicht erwarte(te) ich da aber - wie du - etwas zuviel :rolleyes:


    Ja, das ist offenbar leider zuviel verlangt.

    “Das Leben ist wie ein Fahrrad. Man muß sich vorwärts bewegen, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren.” Albert Einstein

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