RV-Nachhaltigkeitsgesetz belastet die Ich-AGs

  • Wer selbstständig ist und eine Ich-AG betreibt mit Zuschuss vom Arbeitsamt (Existenzgründerzuschuss), der muss wenn er auch unter 400,- Euro Gewinn im Monat macht, ab jetzt jeden Monat 78,- Euro in die Rentenversicherung einzahlen, aufgrund des neuen RV-Nachhaltigkeitsgesetz.


    Da bleibt insgesamt nicht mehr viel übrig...

  • Re: RV-Nachhaltigkeitsgesetz belastet die Ich-AGs


    Zitat

    Original geschrieben von Klaus2
    der muss wenn er auch unter 400,- Euro Gewinn im Monat macht, ab jetzt jeden Monat 78,- Euro in die Rentenversicherung einzahlen, aufgrund des neuen RV-Nachhaltigkeitsgesetz.


    Und über 400,- Euro Gewinn muss man nix zahlen oder wie?

  • Über 400,- Euro zahlt man den halben Regelbeitrag!


    Scheinst nicht viel vom Thema zu verstehen.

  • Die gesetzliche Rentenversicherung ist sowieso ein schlechter Scherz. Zwangsweises Einzahlen und dann kommt später nicht mal das raus, was man eingezahlt hat.


    Dann lieber *alles* privat, da weiß ich dann, dass mit 400,00€ monatlich jetzt, später ordentlich was rauskommt.

  • Da muss ich dir zwar schon Recht geben, aber ansonsten halte ich die 78€ Zwangsabgabe für eine sehr gute Idee.


    Denn damit kann eher gewährleistet werden, das nur Leute die wirklich ein Projekt starten wollen von der Förderung provitieren. Diese Unternehmen haben dann auch das Potential, das sie sich so entwickeln, das sie mal selber Arbeitnehmer und Auszubildenden beschäftigen können. Und durch die Sozialabgaben und Steuern dann wieder zu Staatseinnahmen führen.


    Der 1000. Ein-Mann-Würstchenstand oder mal ein Beispiel aus Ein-Mann-Wohnzimmerprovider, der der im Monat 150€ oder meinetwegen 300€ abwirft, bringt weder Kunden noch dem Staat was und ist eine Verschwendug von Fördergeldern.

  • Zitat

    Original geschrieben von Martyn


    Der 1000. Ein-Mann-Würstchenstand oder mal ein Beispiel aus Ein-Mann-Wohnzimmerprovider, der der im Monat 150€ oder meinetwegen 300€ abwirft, bringt weder Kunden noch dem Staat was und ist eine Verschwendug von Fördergeldern.


    Keine Verschwendung, würden die Leute sich nicht selbstständig machen würden Sie weiterhin dem Staat mit Arbeitslosengeld bzw. -hilfe óder gar Sozialhilfe auf der Tasche liegen. Zum Ich-AG kriegt man nicht noch Arbeitslosengeld obendrauf, die 600 Euro im ersten Jahr müssen komplett reichen.


    Die Zwangsrentenverischerung ist eine Obersauerei. Jeder normale Selbstständige kann wählen ob er sich privat oder gesetzlich Rentenversichern lassen will. Der Ich-AGler kann das nicht, soll jetzt für seine Mini-Gewinne auch noch 78 Euro Rentenbeitrag bezahlen. Dabei brauch er eh eine private Vorsorge, die 78 Euro reichen doch hinten und vorne nicht fürs Alter, wenn er überhaupt was von wieder sieht. Also zahlt er jetzt doppelt, Klasse.


    Komischerweise braucht man bei einem 400 Euro Nebenjob keine gesetzliche Rentenversicherung bezahlen. Das stinkt doch gewaltig, hoffentlich wird mal jemand schlau und läßt das vor Gericht prüfen.


    Im Übrigen bringt Ich-AG sowieso nicht viel. Es ist einfach die Verzweiflung weil keine Jobs angeboten werden. Hartz IV tut das Übrige dazu. Der Staat betreibt mit der Ich-AG jetzt rechte Tasche, linke Tasche. Wirklich überleben wird IMHO nicht eine einzige Ich-AG.

  • Zitat

    Original geschrieben von matze929
    Keine Verschwendung, würden die Leute sich nicht selbstständig machen würden Sie weiterhin dem Staat mit Arbeitslosengeld bzw. -hilfe óder gar Sozialhilfe auf der Tasche liegen.


    Im Übrigen bringt Ich-AG sowieso nicht viel. Es ist einfach die Verzweiflung weil keine Jobs angeboten werden. Hartz IV tut das Übrige dazu. Der Staat betreibt mit der Ich-AG jetzt rechte Tasche, linke Tasche. Wirklich überleben wird IMHO nicht eine einzige Ich-AG.


    Bei letzen Teil stimme ich dir vollkommen zu. Eines der Probleme ist aber oft auch, das die Leute nicht qualifiziert genug ist und ihnen das betriebswirtschaftliche Know How fehlt, um im Wettbewerb zu bestehen. Ein anderes Problem ist das die Leute oft sowiso sozial schwach sind, und dann natürlich auch das Eigentkapital fehlt um eine erfolgreiche Basis für ein Unternehmen zu schaffen.


    Deswegen denke ich das man auf die Ich-AG ganz verzichten könnte, und das Geld lieber den Bildungswesen zu gute kommen sollte. Arbeitslose sollten die Möglichkeit erhalten, sich im öftenlichen Bildungssystem (zum Beispiel wie in Österreich an den Unis und FHs) weiterqualifizieren können, oder durch die Berufsschulen. Die ganzen privaten Einrichtungen, mit denen die Arbeitsagenturen kooperieren sind nur unverhältnismässig teuer, lassen den Betroffenen keine Wahlmöglichkeiten und vermitteln nur Basisqualifikationen.


    Auf die Existenzgründung als Alternative sollte man imho nicht ganz verzichten, aber die Ich AG ist dazu definitiv der falsche Weg, weil sie nur Kleinstunternehmen schafft, die oft untequalifiziert sind, an Kapitalmangel leiden und im Wettbewerb nicht bestehen können. Stattdessen könnte die Arbeitsagentur aussichtsreiche Projekte unterstützen, diese sollten aber als normale Existenzgründung gehandhabt werden.


    Zitat

    Original geschrieben von matze929
    Die Zwangsrentenverischerung ist eine Obersauerei. Jeder normale Selbstständige kann wählen ob er sich privat oder gesetzlich Rentenversichern lassen will. Der Ich-AGler kann das nicht, soll jetzt für seine Mini-Gewinne auch noch 78 Euro Rentenbeitrag bezahlen. Dabei brauch er eh eine private Vorsorge, die 78 Euro reichen doch hinten und vorne nicht fürs Alter, wenn er überhaupt was von wieder sieht. Also zahlt er jetzt doppelt, Klasse.


    Du willst doch jetzt nicht wirklich jemanden mit weniger als 400 Euro Einkommen eine private Rentenversicherung als Alternative vorschlagen. Mit 400 Euro kommt man ja kaum so über die Runden. Und mit 78 Euro würde man bei einer privaten Institution nicht sehr weit kommen. Da ist die gesetzliche Rentenversicherung als Pflicht schon sinnvoll. Sozial schwache sind dann in der gesetzlichen Rentenversicherung besser aufgehoben.


    Ansonsten wird ja kein Arbeitsloser der sich Selbsständig machen will gezwungen eine Ich AG zu gründen. Wenn er genug Eigenkapital aufbringen kann und eine gute Idee hat, dann kann er ja auch ein Gewerbe mit normaler Rechtsform (Einzelunternehmen, GbR, OHG, GmbH, AG) anmelden und die Geschäftsführung übernehmen oder sich selbst anstellen. Dann steht ihm die Wahl wieder offen.

  • Ich sag ja nicht das der Ich-AGler nicht rentenversichert sein sollte. Nur sollte einfach nachgeprüft werden ob eine private Rentenversicherung besteht und wenn dem so ist auf die gesetzliche verzichtet werden können. Das wäre ehrlich, so ist es einfach eine reine Sanierungsmaßnahme, indem der Staat sich die Fördergelder hintenrum wieder reinholt. Und das auf Kosten der sowieso schon gebeutelten Ich-AGler.


    Achja der Arbeitslose wird nicht gezwungen ? Was soll der Arbeitslose denn Deiner Meinung nach machen wenn alles Suchen nach einem Job in Sand verläuft und nach einem Jahr Arbeitslosengeld II ansteht ? Für diese Leute ist eben die Ich-AG der letzte Ausweg, denn wer das macht will arbeiten, dass ist doch wohl sonnenklar. Das ist übrigens auch das Verlogene an Hartz IV. Es wird einfach nur genommen aber wirkliche Jobs werden nicht entstehen soviel steht fest.

  • einfach die Ich AG wieder abmelden,
    und wieder Arbeitslos machen....


    dann übernimmt das Arbeitsamt wieder die Kosten


    oder einfach mal die Arschbacken zusammenklemmen und die angemeldete Tätigkeit konsequent verfolgen,
    dann kommt auch was raus, zahlt locker die 78.- Euro und später erfreut man sich einer kleinen Rente...


    ich denke dass unsere Politiker sehen dass sich einige auf der Ich AG ausruhen um dann später wieder ruhig im sozialen Netz aufgefangen zu werden...


    und finde es o.k. wenn die Ich AG`ler die Verantwortung über sich selbst übernehmen, und damit auch die Altersvorsorge selbst tragen.
    Vermutlich werden es freiwillig die wenigsten tun - daher die Pflicht


    Grüsse Hans

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