Testbericht Nokia 3108 ! Handy mit Klappe --> Touchpad --> Schrifterkennung!

  • Hallo,


    Dank vesat (http://www.vesat.de) kann ich seit einigen Tagen das 3108 mein Eigen nennen.



    Dieses Gerät ist hauptsächlich für den asiatischen Raum gedacht und besticht vorallem durch das
    unter einer Klappe integrierte Touchpad. Dieses ermöglicht die Eingabe von asiatischen Schriftzeichen oder alternativ lateinischen Buchstaben. Das Eingabe- Verfahren ist bereits vom 6108 bekannt, wovon es auch einen Test auf TT gibt --> Klick!


    Da viele Funktionen der Touchpad- Geräte schon im oben genannten Test genannt wurden, gehe ich vorallem auf die speziellen Besonderheiten des 3108 ein, auch auf Nokia Series40- typische Eigenschaften nehme ich nur am Rand bezug.





    Technische Daten und Lieferumfang:


    -> Volumen: 84cc (mit Stylus)
    -> Gewicht: 93g
    -> Länge: 106mm
    -> Dicke: 24mm (mit Stylus)
    -> Breite: 46mm


    - Akku: BLC4 Lithium-Ionen Akku mit 760 mAh
    - Ladegerät: ACP-7E
    - 2 x Stylus
    - 2 x Backcover
    - Standbyzeit bei durchschnittlichem Gebrauch: ~ 5 Tage



    Menüpunkte/Aufbau:


    - Messages
    - Call Register
    - Contacts
    - Profiles
    - Settings
    - Alarm Clock
    - Gallery
    - Calendar
    - Games
    - Applications
    - Extras
    - Services
    - SMS Services



    Hier fällt dem geneigten Leser schon auf, dass Nokia das Menü bei diesem Gerät etwas umstrukturiert hat. Viele Funktionen haben einen eigenen Haupt-Menü-Punkt bekommen, die man in anderen Series40 Handys eher zusammengefasst findet.
    So verwundert es, dass der Wecker auf einmal nicht mehr unter "Calender" zu finden ist, dass Spiele und Applikationen jeweils einen eigenen Punkt bekommen haben und dass unter Extras lediglich "Stopwatch" und "Calculator" zu finden sind. Für die letzten beiden Sachen war wohl ein eigener Menüpunkt dann doch zuviel des Guten... ;-) Man könnte meinen Nokia wollte nur bezwecken, dass das Hauptmenü möglichst viele Punkte hat, damit es nicht so leer aussieht, ... man hätte nämlich alles in 6 - 7 Oberpunkte zusammenfassen können.
    Insgesamt bin ich also mit dem Menüaufbau des 3108 nicht gerade zufrieden, da ich bessere Strukturierungen von anderen Geräten wie z.B. dem 6230 u.A. gewöhnt bin.



    Verarbeitung und Design:


    Vom Aussehen her gefällt mir der Bruder, das 6108, deutlich besser.
    Das 3108 sieht vorallem dann gut aus, wenn die Beleuchtung nicht eingeschaltet ist.
    Sobald das Tastenfeld beleuchtet ist, wirkt das Handy durch sein transparentes Cover
    in dem Bereich der Tastatur billig, als wäre ein Flohmarkt- Cover darauf montiert.



    Zum Hingucker wirds erst, wenn man die Klappe öffnet und das Touchpad zum Vorschein
    kommt; dann erntet man auch schonmal staunende Blicke vom Nebentisch.


    Die Verarbeitung des Geräts ist eher durchschnittlich. Es hat unterschiedlich große Spaltmaße
    und knarzt ein wenig, wenn man an verschiedenen Ecken wackelt und drückt.
    Das kommt vorallem mit dem Akkudeckel vor, in den der Stylus integriert ist.
    Hierzu ist wichtig zu wissen, dass zwei Akkudeckel im Lieferumfang enthalten sind:
    Einer hat den Stift integriert, so dass man ihn immer dabei hat. Er macht das Handy leicht dicker und es liegt nicht mehr eben auf dem Tisch. Der andere Deckel macht das Handy wirklich schlank, allerdings ist der Stift nicht integriert. Hier muss man den Stylus immer in der Jacken- oder Hemdtasche mit dabei haben.
    Letzterer macht das Handy aber merklich stabiler und es wirkt wertiger, wenn es in der Hand liegt.
    Die Klappe, unter der sich das Touchpad verbirgt, ist hingegen sehr gut verarbeitet und macht auch nach einem Dauertest nicht schlapp.
    Der Anschaltknopf läßt sich im Übrigen, im Gegensatz zu vielen anderen Nokia- Geräten, sehr gut bedienen.



    Tastenfeld/Touchpad:


    Das Tastenfeld besteht praktisch aus einem Teilstück. Die Tasten sind nicht einzeln voneinander getrennt, sondern liegen dicht beeinander. Dennoch lassen sie sich nach sehr kurzer Eingewöhnungszeit einfach bedienen und bieten, obwohl sie auf der Klappe sitzen, einen sehr guten Druckpunkt. Sie sind wunderbar beleuchtet und lassen sich sowohl im Hellen als auch im Dunkeln problemlos ablesen. Wenn man nachts im Auto unterwegs ist, sind sie schon fast zu hell ...
    Das Touchpad ist in hellblau gehalten. Es ist das gleiche Pad wie beim 6108 verbaut --> Klick!
    Dieses ist leider gerade hier in Europa mehr schlecht als Recht zu gebrauchen.
    Es reagiert langsam und träge auf Eingaben, das Schreiben von SMS dauert und gut und gerne 10min und länger, nicht nur, weil das Gerät nicht immer auf Anhieb den gewünschten Buchstaben erkennt (als Beispiel "C und L" oder andere), sondern vorallem auch, weil die Intervalle zwischen dem Neuerkennen des nächsten Buchstabens zu groß sind. D.h. wenn ich einen nächsten Buchstaben schreiben möchte, muss ich mindestens eine Sekunde warten, bis es weiter geht.
    Kein Vergleich mit der Stifteingabe vom P800/P900, Palm oder Konsorten.
    Es bleibt allerdings zu erwähnen, dass das Gerät hauptsächlich für den asiatischen Raum entwickelt wurde und damit auf Schriftzeichen spezialisiert ist. Diese Art der Eingabe wird mit großer Wahrscheinlichkeit um einiges effektiver und besser gelöst sein. Für Europäer daher ungeeignet. Als T9 Sprachen sind Englisch und einige asiatischen Sprachen verfügbar.
    Wer also in Deutschland SMS schreiben möchte, der nutzt das Touchpad und gibt die SMS mühselig und langwierig ein oder er nutzt die gute Tastatur, ... hier allerdings ohne deutsches T9,
    wo die Eingabe ebenso länger dauert. Das Gerät ist also nur eingeschränkt für Viel-SMSer zu empfehlen. Der Gelegenheitsschreiber wird wahrscheinlich eher damit seinen Spaß haben.
    Das Touchpad läßt sich im Übrigen überall da nutzen, wo man Eingaben machen kann, also im Kalender, SMS, Notizen usw. ...
    Wie auf dem unteren Bild zu erkennen, ist das Pad noch mit weiteren kleinen Feldern erweitert, so kann man damit sogar durchs Menü scrollen, Buchstaben löschen usw. ... der Pad- Eingabe- Modus wird übrigens automatisch aktiviert und die Tastensperre gelöst, wenn man die Klappe öffnet.
    Wichtig: Leider kann man keine Gespräche mit dem Öffnen der Klappe annehmen. Das wäre meiner Meinung nach noch ein nettes Zusatzfeature gewesen.




    Sprachqualität/Empfangsstärke/Standbyzeit:


    Series40- typisch ist die Sprachqualität beim 3108 nicht wirklich auf einem hohen Niveau.
    Ich würde sie im Vergleich zu anderen Geräten als durchschnittlich bezeichnen.
    Es gibt ein leichtes Rauschen im Hintergrund, was aber nur bei leiser Umgebung zu hören ist und es klingt ein wenig blechern. GSM- Zirpen und ein Nachhallen gibt glücklicherweise nicht.
    Ich würde hier die Schulnote "befriedigend" geben.


    Der Empfang ist auf einem ordentliche Niveau. Es hält das Netz auch noch in schwachen Gegenden, wo z.B. ein Me45 versagte und läßt dabei noch Gespräche zu.
    Sobald die Versorgung wieder gegeben ist, hat das Gerät prompt das Netz wiedergefunden.
    Ich habe es mit D2Vodafone und mit o2 getestet. Meiner Meinung nach ist der Empfang im E- Netz ein wenig besser. Dies kann aber auch ein subjektives Gefühl sein, weil ich natürlich keine Messapparatur hier habe.


    Der BLC4 Lithium-Ionen Akku mit seinen 760 mAh hält bei normalem Gebrauch,
    in diesem Fall einige SMS, ca. 10min Telefonie am Tag und vorallem viel damit rumspielen, ca. 5 volle Tage durch,
    was ich durchaus für einen guten Wert halte. Der Akku befindet sich dazu noch
    im ersten Ladezyklus und kann durch Training wahrscheinlich noch bessere Leistungen erzielen.
    Hier hat Nokia auf jeden Fall die richtige Wahl getroffen, es ist kein Zusatzakku nötig.
    Auf der anderen Seite sei noch zu erwähnen, dass das Gerät mangels großem Funktionsumfang aber auch keine wirklichen Akkufresser an Board hat.



    Display


    Das Display ist von vielen anderen Series40 Geräten, wie z.B. dem 7210, bekannt. Es hat eine Auflösung von 128 x 128 Pixel und stellt 4096 Farben dar.
    Beim 3108 wirkt es allerdings farbenfroher und heller. Die Displaysymbole für Mitteilungen, Profile usw. sind an die des 6230 angelehnt.
    Jedoch kann es nicht mit dem 6230- Display mithalten, denn es zieht ganz leicht nach und ist leider nicht so kontrastreich.
    Im Dunkeln ist das Display schon bald zu hell, wenn ich da z.B. an das Benutzen in der FSE im Auto denke ... auch die Einstellung der "Display Brightness" bringt nicht wirklich Abhilfe. Alles in allem hier also nur guter Durchschnitt.


    Datenverbindungen:


    HSCSD, GPRS und WAP 1.2.1 mit einem xhtml- Browser lassen das Gerät in diesem Bereich gut aussehen.
    Es stellt Webseiten wie Ebay.de zufriedenstellend dar. Für die Freunde von E-Plus ist natürlich auch i-mode ohne Probleme möglich.
    Für Verbindungen mit dem PC sollte man das integrierte Modem und die Infrarotschnittstelle nicht vergessen, die Nokia glücklicherweise integriert hat. Das Syncen mit der PC- Suite stellte daher kein Problem dar.


    Sonstiges:


    - Nokia- Series40 - typisch: eine integrierte Freisprechanlage,
    die wirklich brauchbar ist


    - In der Galerie befinden sich vorinstallierte Wallpapers und Screensavers,
    die ganz klar auf den asiatischen Raum ausgelegt sind, mit verschiedenen
    Zeichen und Bildern von asiatischen Frauen.


    - Unter Applikationen findet man, ebenso asientypisch, einen Mondkalender


    - Als "Games" sind Bowling und Empire Mahjong installiert.


    - als freier Speicher stehen lediglich 241,7kb zur Verfügung - etwas wenig!


    - der Klingeltonsound ist eher mager und die Auswahl an Tönen ist schlecht.


    - kein Radio integriert


    - per Java lassen sich weitere Applikationen und Spiele nachrüsten



    Fazit:


    Nettes Zweit- oder Drittgerät, das vorallem beim Tischnachbarn interessierte und verblüffte Blicke hervorruft. Es ist Series40- typisch sehr handlich, passt in jede Hosentasche und ist zufriedenstellend verarbeitet. Damit bietet es eine gute Grundlage für ein Handy, das man Abend als Ausgehgerät dabei hat. Das interessanteste und auffälligste Feature, das Touchpad, ist im europäischen Raum leider kaum zu gebrauchen und dient lediglich als Blickfang.
    Aber das Handy ist mal was anderes, es sticht aus dem Nokia- Einheitsbrei der Series40- Geräte heraus und man muss keine Angst haben, dass mal jemand das gleiche Handy aus der Tasche zieht.
    Es ist für alle Individualisten, Technik- Interessierten und Leute gebaut, die einfach mal was anderes wollen und hiermit aus der Masse herausstechen.



    Schöne Grüße
    Chris


    PS:
    Danke nochmals an vesat.de!

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