Lehrbuchfrage an die Jurastudenten...

  • Hallo!
    also ich hab gerade angefangen Jura zu studieren und unsere Profs haben uns überschüttet mit Buchempfehlungen, zu jedem Fach ungefähr drei Bücher, von denen wir uns eins aussuchen sollen. Vielleicht kann mir ja der ein oder andrer Student nen Tipp geben?


    Vorschläge:


    Strafrecht: Wessels / Beulke - Allgemeiner Teil
    Kristian Kühl



    Staatsrecht: Hartmut Maurer
    Christoph Degenhart
    Paul Kirchhof - Staats und Verwaltungsrecht


    BGB: Allgemeiner Teil - Rüthers / Stadler
    Brox



    Oder vielleicht nen anderen Vorschlag oder lieber garnichts kaufen?
    Besten Dank

    What i have in my heart, i'll take to my grave

  • Vorschlag:
    1. BIB
    2. besagte Bücher ausleihen
    3. einlesen
    4. entscheiden was einem am besten liegt


    Nen Königsweg gibt es nicht. Der Brox hat mir gut gefallen. Wessels/Beulke dagegen weniger - bei Kommilitonen war es genau umgekehrt. Würde mir generell keine teuren Lehrbücher mehr kaufen, ohne sie vorher ausgiebig getestet zu haben. Erst in der direkten Klausurvorbereitung auf Schwachstellen aufmerksam zu werden, ist ätzend.

  • Für Staatsrecht kann ich Maurer (schwer zu lesen, klein gedurckt, keine Auflockerung aber dafür ziemlich umfangreich) empfehlen. Degenhart und Ipsen sind ebenfalls gut, ich würde den Ipsen bevorzugen. Dazu eventuell noch den Hendler (Hendler, Reinhard
    Staatsorganisationsrecht - Grundstrukturen und Klausurfälle) als Lernhilfe nebenher ...


    Grundsätzlich ist es aber tatsächlich so, daß man sich die Bücher erstmal vorher ansehen sollte, denn jeder bevorzugt einen anderen Schreibstil, eine andere Aufmachung usw. - also lieber erst in die Bibliothek und die relevanten Bücher mal querlesen (auch andere, nicht vom Prof. vorgeschlagene Bücher können gut sein, allerdings halten sich viele Dozenten in ihren Vorlesungen und Klausuren dann an das Muster der vorgeschlagenen Bücher).

  • Grundsätzlich würde ich sagen Finger weg von Lehrbüchern.


    Die sind für Anfänger ohnehin nichts, da sie oft zu kompliziert sind. Ganz entscheidend ist aber dass man sich damit zwar die Hintergründe aneignen kann. Dieses Wissen wird man aber nur sehr schlecht in Klausuren umsetzen können.


    Deshalb meine ganz klare Empfehlung: Weg von den akademischen Lehrbüchern und lieber hin zu den Repetitorien-Skripten.
    Ich bin durch beide Staatsexamina mit den Alpmann-Schmidt Skripten sehr gut gefahren, die Skripten der anderen Repetitorien sind aber ähnlich gut.


    Den Brox empfehle ich dir trotzdem zusätzlich. Das Buch halte ich für die Zivilrechts-Bibel des Jurastudenten. Der Mann hats einfach drauf noch so komplizierte Einzelheiten verständlich zu erklären.



    gruß,
    altobelli


    PS: Ausserdem schließe ich mich meinen Vorrednern an: Es ist fast immer ausreichend sich die Bücher in der BIB zu leihen. Ganz wenige Bücher muss man zwingend kaufen.

  • Zitat

    Original geschrieben von altobelli
    Deshalb meine ganz klare Empfehlung: Weg von den akademischen Lehrbüchern und lieber hin zu den Repetitorien-Skripten.
    Ich bin durch beide Staatsexamina mit den Alpmann-Schmidt Skripten sehr gut gefahren, die Skripten der anderen Repetitorien sind aber ähnlich gut.


    Lehrbuchkauf für teures Geld ist nur für das gute Gewissen. Wenn mal ein Lehrbuch notwenig ist, kann man es auch in der Bibliothek nutzen.


    Bin wie altobelli der Ansicht, dass Repetitorskripten von Anfang an nicht die schlechteste Lösung sind. Darin ist der Stoff auf das examensrelevante Wissen beschränkt und man hat einen viel besseren Überblick. Wozu die in einem Lehrbuch aufgeführten 4 Theorien zu einem Problem auswendig lernen, wenn einem (gerade als Studienanfänger) der Überblick fehlt. Skripten von Alpmann-Schmidt oder imho besser noch von Hemmer sind relativ günstig und geben in jedem Fall einen viel besseren Überblick über den Stoff, den man schlussendlich wissen muss.


    Habe viel zu spät (mit Beginn des Repetitoriums) angefangen solche Skripten zu lesen. Erst zu diesem Zeitpunkt lernte ich, worauf es ankommt, was man im Examen wissen muss und wie die Zusammenhänge des Stoffs ausgestaltet sind. Die Skripten von Alpmann-Schmidt oder Hemmer sind für einen Studienanfänger auch nicht schwerer zu lesen, wie ein von mehr oder weniger relevanten Einzelproblemen zugemülltes Lehrbuch.


    Viel Erfolg im Studium! Ich wollt es nicht nochmal machen... ;):)


    Zappi

    Mitglied Nr. 06 des S///-Rennfahrer-Clubs

  • Ich fand die Repetitioriumsskripten ebenfalls ganz gut. Habe die auch im Referendariat gelegentlich noch benutzt und die Prüfungsschemata konnte man sogar in der Praxis immer mal wieder gebrauchen.


    Als ich die Repetitoriumsskripten für mich entdeckt habe, habe ich mir auch gedacht, dass es besser gewesen wäre, ich hätte damit schon ein paar Semster eher angefangen damit zu arbeiten.


    Wessels/Beulke und Brox sind aber zum Einstieg in die Materie kein Fehlkauf und trotzdem zu empfehlen. Im Ö-Recht fand ich die Alpmann-Skripten besser., die Lehrbücher viel zu ausufernd. Wessels/Beulke und Brox beschränken sich auf die Materie, die auch von einem Anfänger erwartet werden kann und gehen darüber nicht hinaus (gilt zumindest in Bayern). Insofern muss man nicht so sehr aufpassen, dass man sich mit Wissen belastet, das man nie wieder benötigt.


    Bezüglich der Frage "kaufen oder BIB" : Ich habe die Bücher in der Regel gerne mit Textmarker und Kugelschreiber bearbeitet (Anmerkungen reinschreiben, Wichtiges vom Unwichtigen unterscheiden etc.). Das hat mir sehr geholfen und beim erneuten Wiederholen vor dem Examen einige Mühe erspart. Da insbes. die Skripten nicht die Welt kosten empfehle ich daher den Kauf. Ob Alpmann oder Hemmer besser ist, hängt vom Lerntyp ab. Ich habe je nach Fachgebiet zum einen oder anderen Anbieter gegriffen.


    Hoffe, das hilft.


    Taylormade


    PS: Wenn Du mal in Passau bist und an der Uni vorbeikommst, dann guck Dir mal eine Vorlesung vom Beulke an. Der Mann ist weltklasse was die Stoffvermittlung betrifft und trotzdem dermaßen amüsant, dass bei uns oft Studenten anderer Fakultäten an den Vorlesungen teilgenommen haben.

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