Einige Monate im Einsatz - Erfahrungs- und Testbericht K700i

  • Schlichte Eleganz – Praxistest S/O/N/Y K700i


    Die Entwicklung hin zum perfekten Handy macht Fortschritte, ist aber längst noch nicht am Ziel


    Seit Mitte des Jahres 2004 ist das K700i als Topmodell von Sony Ericsson auf dem Markt – Zeit, eine Zwischenbilanz zu ziehen: Vieraugen Handy untersucht das K700i auf seine Praxistauglichkeit.


    Menüführung
    Wer schon zuvor ein Mobiltelefon der Marke Sony Ericsson hatte, dem wird das Menü des K700i sehr vertraut vorkommen. Gegenüber den indirekten Vorgängern T610 und T630 (Z600) wurde es bunter und animierter. Sony Ericsson-Neulinge werden sich relativ schnell zurecht finden. Die Benutzerführung ist sehr intuitiv und die einzelnen Unterpunkte und -Ordner findet man auch dort, wo man sie erwartet. Wer jetzt noch immer behauptet, der führende finnische Handyhersteller hätte bessere und übersichtliche Menüs, dem muss man spätestens jetzt die Kompetenz auf diesem Gebiet absprechen.


    Datenfunktionen
    Hier ist das K700i optimal ausgestattet. GPRS, HSCSD, Infrarot, ein Modem und nicht zuletzt Bluetooth machen es zum optimalen Begleiter für unterwegs. Mit den Technologien Infrarot beziehungsweise Bluetooth lassen sich Fotos, Klingeltöne und Videos einfach vom Handy zum Rechner oder umgekehrt übertragen – und das kostenlos. Für das mobile Internet bietet das Barrenhandy einen WAP 2.0-Browser.


    Hardwareausstattung und Verarbeitung
    Das Display des K700i stellt 65.536 Farben auf einer Fläche von 176 x 220 Pixeln dar. Die Ablesbarkeit des LCD-TFT-Displays ist fast optimal, wer es leicht von der Seite betrachtet, wird allerdings durch schwammige Effekte gestört. Dennoch: Sony Ericsson hat eine sehr hochwertige Komponente verbaut, die einfach Spaß macht.
    Einen leicht zwiespältigen Eindruck hinterlässt die Tastatur. Die Druckpunkte der einzelnen Tasten sind zwar gut, dennoch kann es sehr leicht vorkommen, dass man beim schnelleren Tippen von den Tasten abrutscht. Nach einer Eingewöhnungsphase lassen sich aber auch längere Texte (zum Beispiel für eine E-Mail-Nachricht) problemlos eingeben.
    Die Verarbeitung des Geräts wiederum ist top. Kein Knarzen, kein Wackeln. Im Dauertest zeigte sich, dass der Akkudeckel nach einigen Wochen leichtes Spiel hatte. Mit einem gefalteten Stückchen Papier ließ sich dieser „Schönheitsfehler“ aber wieder korrigieren. Ansonsten gibt es nichts zu meckern. Hervorzuheben ist die Tastaturbeleuchtung, die beim K700i durchweg gleichmäßig die Navigations- und Zifferntasten erhellt.


    Nachrichtenfunktionen
    SMS, MMS, Email, Videoversand. Bei den Nachrichtenfunktionen lässt das K700i keine Wünsche offen. Im Gegensatz zu den bisherigen Sony Ericsson-Modellen wurde endlich die Einschränkung beim E-Mail-Versand aufgehoben. Es lassen sich somit theoretisch unendlich lange E-Mails verschicken, bei den Vorgänger war die Länge der Nachricht noch auf 1.000 Zeichen beschränkt.


    Organizer-Qualitäten
    Wie alle Topmodelle von Sony Ericsson lässt sich das K700i mit Outlook synchronisieren. Dies funktionierte mit den Kontakten und Terminen in unserem Test problemlos. Als Synchronisationssoftware dient jetzt nicht mehr XTND-Connect, sondern eine K700i-eigene PC-Suite, welche stark an die PXXX-Smartphone-Modelle von Sony Ericsson erinnert. Schade nur, dass in Outlook kein Schnellzugriffsbutton mehr angelegt wird.


    Kamera
    Die integrierte Kamera des K700i schießt Fotos in VGA-Auflösung (640 x 480 Pixel). Softwaretechnisch lassen sich diese Bilder auf ein Megapixel aufblasen, was aber die Qualität deutlich mindert. Die geschossenen Bilder sehen auf dem Rechner ordentlich aus – eine deutliche Steigerung zum T610 bzw. T630 (Z600). In der Dunkelheit lässt sich eine Fotoleuchte hinzuschalten, die aber nur Objekte beleuchtet, die nicht weiter als einen Meter entfernt sind. Als Blitzlichtersatz ist sie daher nicht zu gebrauchen. Die Kamera kann auch Videos aufnehmen, deren Länge unbegrenzt ist (es kann so lange gefilmt werden, bis der Speicher des K700i voll ist).


    Akkuleistung und Speicher
    Bei normaler Nutzung (meint: täglich etwa 15 Minuten telefonieren, einige SMS oder E-Mails verschicken) hält das K700i etwa fünf Tage durch. Wer allerdings Features wie Spiele oder das Radio intensiv verwendet, wird sich spätestens nach zwei Tagen eine Steckdose suchen müssen. Es ist daher empfehlenswert, das Ladegerät auch auf Kurstrips mitzunehmen.
    Viel kritisiert wurde das K700i aufgrund seines nicht erweiterbaren Speichers. Gerade deswegen bringt es aber einen ausreichenden internen Speicher mit. Auf unserem Testgerät waren beim ersten Einschalten 39 der 41 MB frei. Für uneingeschränkte Nutzung des MP3-Players reicht das natürlich nicht. Wer gerne MP3s auch unterwegs hört, dem lege ich eher ein P910i ans Herz. Für den „Normalo“ und „Halbprofi“ unter den Handynutzern wird der integrierte Speicher aber völlig ausreichen.


    Besonderheiten
    Als erstes Mobiltelefon von Sony Ericsson bringt das K700i ein eingebautes Radio mit. Das mitgelieferte Headset dient dabei als Antenne, der Radioton kann aber auch über den Lautsprecher ausgegeben werden.
    Für die Freunde der kleinen Spiele unterwegs (ob im Zug oder beim Warten an der Bushaltestelle) ist das K700i die richtige Wahl. Es bringt eine optimale Spieleengine mit, die es erstmals ermöglicht, grafisch ordentliche Spiele auf einem Handy einzusetzen. Bestes Beispiel ist das bereits vorinstallierte Spiel „Super Real Tennis“ von Sega.
    Eine Rückentwicklung muss kurz vor Schluss dieses Testberichts noch gerügt werden: Die Sprachwahlfunktionen des K700i wurden im Vergleich zu den Vorgänger leicht eingeschränkt. Bisher war es möglich, nur den Namen eines Kontaktes aufzusprechen, nach einem zweiten Signalton wurde dann der Rufnummerntyp abgefragt. Wer also zum Beispiel Peter zu Hause anrufen wollte, sagte nach dem ersten Signalton „Peter“, nach dem zweiten zum Beispiel „Privat“ (je nachdem, wie dies vorher definiert worden war). Wollte man Peter im Geschäft erreichen, sagte man „Peter“ und dann „Geschäftlich“. Diese Aufteilung, die die Gesamtanzahl der Sprachbefehle einigermaßen in Grenzen hielt, hat Sony Ericsson abgeschafft. Die Sprachwahl funktioniert jetzt wie in der PXXX-Reihe: man muss den kompletten Text aufnehmen, also zum Beispiel „Peter geschäftlich“. Dies führt zu einer höheren Anzahl an Sprachbefehlen und man verliert beim Aufnehmen dieser leicht die Nerven. Ganz zu Schweigen davon, dass man sich dann auch noch vor dem Anrufen daran erinnern muss, wie genau man denn in unserem Beispiel „Peter“ jetzt aufgenommen hat. Dieser technische Rückschritt erscheint mir ziemlich sinnlos.


    Fazit
    Das K700i ist ein Mobiltelefon erster Sahne. Es bietet alles, was ein mobiler Begleiter mitbringen sollte.
    Diskutieren könnte man über die Implementierung der Sprachwahl und über das Fehlen eines Slots für Speicherkarten.



    Positiv
    - tolles Design
    - super Display
    - erstklassige Menüführung
    - E-Mails ohne Zeichenbeschränkung, Videos ohne Längenbeschränkung
    - Radio
    - MP3s als Klingeltöne (außer bei Vodafone-Geräten)
    - Terminplaner mit guter Outlook-Synchronisation


    Negativ
    - fehlender Speicherkartenslot
    - beschränkte Sprachwahlfunktionen
    - Akkulaufzeit könnte besser sein
    - Kameraauslöserton nicht abschaltbar


    Johannes Michel, 21. Dezember 2004; http://www.handy.vieraugen.com

    Aktuelle Tests: HTC One X vs. HTC Titan, Sony Ericsson Xperia Arc S, außerdem: die besten Handys ohne Kamera.
    http://www.vieraugen.com

  • schöner test... bringt zwar nix neues ans tageslicht aber fixiert alle nachteile und vorteile des telefons.


    da ich momentan auch ein neues telefon brauche und bisher mit se zufrieden war t68 und 610
    würd ich auch gern dabei bleiben..
    abschrecken tut mich leider wirklich die tatsache der fehlenden speicherkarte.
    einzige alternative fällt mir jetzt das nokia 6230 ein. aber naja.. es ist ein nokia :D
    vielleicht sollte ich einfach auf "clara" warten oder mir doch einfach nen neuen mp3player gönnen!


    achja p910 is keine alternative. weil zu teuer und zu gross genau wie das s700i

  • Alternative ist ein E398, Speicherkarte & besserer Sound, ansonsten exakt gleich. Zudem noch günstig zu haben.

  • ich kapier sowieso nicht, wie man sich so ein handy kaufen kann...
    klar, es WÄRE geil.. es HÄTTE fast alles... aber speichererweiterung ist ja wohl das wichtigste beim handy (wenn nicht, braucht man auch keinen mp3 etc)... achja, und das design sieht auch nicht sehr gut aus.. naja

  • Zitat

    Original geschrieben von Cyber84
    Naja, 5 Tage Stand-By, was hast du denn für einen Akku?
    Ich shcaffe gerade mal so etwa 3 Tage ....


    Ich verwende den ganz normalen Standardakku. Fünf Tage STandby sind kein Problem (natürlich bei dementsprechend geringer Nutzung von Funktionen wie Spielen etc.).



    Zitat

    Original geschrieben von Waldelfe
    ich kapier sowieso nicht, wie man sich so ein handy kaufen kann...
    klar, es WÄRE geil.. es HÄTTE fast alles... aber speichererweiterung ist ja wohl das wichtigste beim handy (wenn nicht, braucht man auch keinen mp3 etc)... achja, und das design sieht auch nicht sehr gut aus.. naja


    Die erste Funktion eines Handys ist für mich das Telefonieren. Dann kommen die Nachrichtenfunktionen wie SMS usw. Wenn ich MP3s hören möchte, kaufe ich mir einen MP3-Player oder ein Smartphone.

    Aktuelle Tests: HTC One X vs. HTC Titan, Sony Ericsson Xperia Arc S, außerdem: die besten Handys ohne Kamera.
    http://www.vieraugen.com

  • Zitat

    Original geschrieben von Waldelfe
    ich kapier sowieso nicht, wie man sich so ein handy kaufen kann...
    klar, es WÄRE geil.. es HÄTTE fast alles... aber speichererweiterung ist ja wohl das wichtigste beim handy (wenn nicht, braucht man auch keinen mp3 etc)... achja, und das design sieht auch nicht sehr gut aus.. naja


    klar! Speichererweiterung ist das wichtigeste bei einem Handy. Hui... welch fachmännisches Urteil! :D


    Wie auch immer: ich bin mit meinem K700i fast rundum zufrieden. Der Akku dürfte länger halten, klar. Aber sonst: endlich mal ein SE, welches mich als alten Nokia-Fan überzeugt hat. Den MP3-Player sehe ich ehr als Beigabe, von daher ist mir auch ein Kartenslot nicht wichtig. Ich nutze mein Handy als Telefon und Kommunikationsmaschine. Nicht als Jukebox oder Gameboy.
    Und über Design kann man streiten, wenn man will. Aber eine generelle Aussage zu gutem oder schlechtem Design ist unsinnig. Wem´s gefällt: ok. Wem´s nicht gefällt: auch gut.


    d@niel



    P.S. ein Handy kann "aussehen". Design sieht nicht aus. ;)

  • Zitat

    Original geschrieben von Waldelfe
    ich kapier sowieso nicht, wie man sich so ein handy kaufen kann...
    klar, es WÄRE geil.. es HÄTTE fast alles... aber speichererweiterung ist ja wohl das wichtigste beim handy (wenn nicht, braucht man auch keinen mp3 etc)... achja, und das design sieht auch nicht sehr gut aus.. naja


    Kann mich meinen Vorrednern nur anschließen, diese Aussage zeugt von sehr hoher Kompetenz und enormer Reife. :rolleyes:


    Besitze mein K700i mittlerweile auch ein gutes halbes Jahr und ich bin immernoch super zufrieden mit dem Handy. Eine etwas bessere Organizer Funktionalität wäre schön aber naja ein SE Problem halt. Die 41MB Speicher reichen für unmengen an Bildern, Themes und netten Mp3 Klingeltönen.


    Also ich kann nur sagen :top: SE

  • Netter Bericht!
    Nur hätte man vielleicht mal auf die (paar) Bugs, die das Gerät noch hat , einwenig eingehen können :)


    Das fehlen eines Speicherslots sehe ich nicht gerade als nachteil. Der interne Speicher reicht allemale als Disketten ersatz, wenn man sich zb. mal was aus der Firma mit nach Hause nehmen will. Das Handy hat man ja im gegensatz zu einem USB Stick immer in der Tasche.


    Ein MP3 player im Handy finde ich auch etwas überflüssig, der saugt doch nur den Akku leer und wenn man dann mal Telefonieren will ist kein Saft mehr drauf. (genauso sehe ich es bei SmartPhones / PDA's , der Akku ist mir echt zu wertvoll als das ich ihn zum Abspielen von mp3s einsetzen würde, dafür gibts genug gute mp3 player (pontis etc.))


    Aber was mir immer mehr Auffält ist das die neusten Handies mit immer mehr Spielzeug kommen und im gegenzug auch immer mehr Bugs haben. Das ist jetzt nur meine subjektive Meinung! :) zb. ist mir Bluetooth wichtiger als eine Kamera...


    Das Keyboard empfinde ich noch etwas ungewohnt, was aber auch daran liegt das es klein ist. Ich habe daher gehofft mein Chatboard, welches ich noch aus der t20 zeit habe, einsetzen zu können, aber leider geht es nicht mit dem K700i. :(
    Eine alternative wären zwar BT Keyboards, die aber leider (noch) nicht so günstig sind. :)

  • Zitat

    Original geschrieben von DanielBohn
    Aber was mir immer mehr Auffält ist das die neusten Handies mit immer mehr Spielzeug kommen und im gegenzug auch immer mehr Bugs haben. Das ist jetzt nur meine subjektive Meinung! :) zb. ist mir Bluetooth wichtiger als eine Kamera...


    Bingo! Diese verdammten Kameras? Will die überhaupt jemand? Die produzieren schreckliche Bilder! Meinetwegen eine VGA Kamera für Anruferbildchen, aber sonst?
    Spielzeug:
    Will ich im K700 im Ordner "Anwendungen" nachsehen welche Anwendungen mich dort erwarten, erscheint "Keine Spiele im Ordner"! Aha, da wird also gleich davon ausgegangen, dass ich mir im Sonstwas-Monatspaket Spiele herunterlade, naja dann... Hallo Business Telefon!


    Einige Eigenschaften sind beim K700 einfach schlechter als bei einem Handy von vor 3 - 4 Jahren. Wieso kann ich keine Tastensperre nach einer bestimmten Zeit einstellen, lediglich nach ein paar Sekunden?


    Wenn das Display so viel Strom zieht, wieso lässt sich die Helligkeit nicht einstellen?


    Die Tasten sind furchtbar aufgeklebt, schaut einfach scheisse aus.


    Die Funktion "lange SMS" auszuschalten hätte man auch einfacher gestalten können.


    ...und wo kann ich diesen furchtbaren Warnton nur umstellen, werde ich jemals mit dem eingebauten Lautsprecher telefonieren können ohne die Anleitung gelesen zu haben?


    Naja, im Grunde bin ich recht zufrieden mit dem Handy, macht schon Spaß! Der Akku hält bei mir übrigens auch ziemlich lange, also gute 5 Tage. Ich muss aber dazusagen, dass ich auch einfach kaum damit "rumspiele".

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