Vergleich Formels Eins // Indi 500

  • Mich interessieren die Unterschiede zwischen der Formel Eins und der Indi 500!


    Fakt ist, dass die Indi 500 einmal im Jahr in Indianapolis stattfindet. Die Renndistanz beträgt 500 Meilen in einem Oval.
    Die Formel Eins wird mehrmals im Jahr an verschiedenen Orten ausgetragen. Die Renndistanz liegt IMHO bei ca. 300km auf recht abwechslungsreichen Strecken.


    Die Anforderungen an die Autos und Fahrer sind mit Sicherheit unterschiedlich, ebenso die technischen Daten der Autos. Details?
    Warum sind die Autos schon rein äusserlich so unterschiedlich?
    Inwieweit nimmt das jeweilige Regelwerk Einfluß auf die Autos/Motoren/...?
    Wie sieht es mit den Sicherheitsstandards aus?
    Wie siehen die Amerikaner die Formel Eins aus ihrer Sicht? Im Vergleich zur Indi 500?


    usw...


    Danke für eure Antworten,
    Carsten

    "Das Problem an Zitaten aus dem Internet ist, daß sie nur schwer überprüfbar sind."


    Konrad Adenauer

  • Ein sehr wichtiger Unterschied besteht darin, das bei Indy Car Turbolader verwendet werden dürfen ;)

    Mitglied #14 des Nokia TT Taschenuhrbesitzer Club


    Opel Astra H Sport 5T, 1.7 CDTI in Starsilber mit Klimaautomatik, Sitz-Komfort-Paket 1, CDC 40 Opera, Bi-Xenonscheinwerfer, Fernbedienung am Lenkrad, IDS Sportfahrwerk, GID, Seitenschutzleisten und Rammschutzleisten in hinterem Stoßfänger, in Wagenfarbe, Mittelarmlehne und Orig. Opel Leichtmetallräder 7½ J x 18 im 11-Speichen-Design mit Reifen 225/40 R18. Jetzt auch mit MTEC´s H3.

  • Noch weitere Infos :)


    Nur auf den ersten Blick sieht ein Champ Car wie ein Formel 1 Rennwagen aus. Bei näheren Hinsehen sind die Unterschiede schon gravierend. Prinzipiell kann man sagen, dass das CART Reglement darauf ausgerichtete ist, die Kosten gering zu halten und weitestgehend Chancengleichheit zu bewahren. So haben CART Teams Jahresbudgets von 10-30 Millionen Dollar. Das ist ungefähr ein Zehntel des Geldes, dass ein Formel 1 Team für eine Saison benötigt, dass um den Sieg mitfahren möchte.


    Erreicht wird das unter anderem dadurch, dass die Teams hier keine eigenen Chassis entwickeln. Vielmehr werden diese quasi von der Stange gekauft. Momentan fahren die Teams Chassis von Lola und Reynard. Diese werden von den Technikern nur noch geringfügig modifiziert.


    Motoren
    Als Motorenhersteller treten in der CART Serie Ford, Honda und Toyota auf, von denen die Teams ihre Motoren zu festgelegten Sätzen leasen. Momentan werden bei den Champ Cars noch Turbo V8 Motoren verwendet, deren Ladedruck aber nur sehr gering ist (37 inches) und auf den Superspeedways nochmals reduziert wird. Mit der nächsten Reglementänderung soll auch hier wie in der Formel 1 auf reine Saugmotoren umgestellt werden. Die Ventilsteuerung erfolgt bei den Champ Car Motoren noch mechanisch und nicht pneumatisch wie in der Formel 1. Dennoch drehen auch diese Motoren inzwischen bis 15.000 U/min und leisten ungefähr 800 PS.


    Einer weiter Besonderheit ist der verwendete Treibstoff. Die Champ Car Motoren fahren nicht mit Benzin sondern mit Methanol, was nur den halben Brennwert hat. Daraus resultieren auch die vielen Boxenstopps eines Champ Car Rennens. Methanol hat aber leider die Eigenschaft, mit unsichtbarer Flamme zu brennen. So wird nach dem Tanken immer Wasser auf die Tanköffnung gespritzt, um eventuell entflammtes Methanol zu erkennen. Methanol ist jedoch sehr umweltfreundlich.

    Refen, Schaltung etc.
    In der CART Serie wird nach wie vor bei trockener Strecke mit profillosen Reifen gefahren, die aber deutlich schmaler als in der Formel 1 sind. Auch gibt es in einem Champ Car keine elektronischen Fahrhilfen. Geschaltet wir über ein mechanisches sequenzielles 6 oder 7 Gang Getriebe. Zum Schalten muss der Fahrer die Hand vom Lenkrad nehmen.


    Als weitere Besonderheit verfügen Champ Cars über einen eigenen Wagenheber. Dazu wird beim Boxenstopp neben der Betankungsanlage auch ein Drucksystem angeschlossen, was mehrere Teleskopträger ausfahren lässt. Notwendig wird dieser Kniff, da bei einem Boxenstop aus Sicherheitsgründen nicht mehr als 6 Leute am Fahrzeug arbeiten dürfen. Dabei sind 4 Mechaniker jeweils für einen Reifenwechsel verantwortlich, einer tankt und der 6. schließt eben diese Drucksystem an. Die anderen Mechaniker müssen hinter einer Betonmauer bleiben. Sie können von dort dem Fahrer mittels Stangen z.B. Getränke zureichen.


    ;)

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  • Technik im Vergleich


    Champ Car Formel 1

    Fahrzeuglänge 5,05 m 4,65 m

    Fahrzeughöhe 0,91 m 0,95 m

    Breite 2,00 m 1,80 m

    Gewicht 700 kg 600 kg

    Motor 2,65 l Turbomotor 3 l Saugmotor

    Leistung über 800 PS bei 15.000 über 800 PS bei 18.000

    Höchst- geschwindigkeit 391 km/h
    Gil de Feran, 2000, Fontana Speedway 354 km/h
    Mika Häkkinen, 1999, Monza

    Getriebe 6-7 Gang, mechanisch, sequenziell 6-7 Gang, elektronisch, sequenziell

    Kraftstoff Methanol ca. 130l/100km Superbenzin ca. 60l/100km

    Chassis Alu/Kohlefaser Kohlefaser

    Bremsen Stahl/Kohlefaser Kohlefaser

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  • Also kann man sagen das ein Formel 1 Auto einem Champ Car auf der Strecke (nach Optimierung) auch in Indianapolis überlegen wäre? :confused:
    Denn auf normalen Rennstrecken ist ja wohl F1 haushoch überlegen! :D


    MFG Kickit

    Der Apfel fällt nicht weit vom Pferd

  • Ist schwer zu sagen, von reinem Top Speed sind die Champ Cars schneller !


    Gerade läuft auch auf EuroSport Indy !

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  • Ahoi!


    Zur Sicherheit:


    Bei den Champ Cars ist das Safety Car viel öfter auf der Strecke was die Spannung erhöht.


    Es wird infolgedessen auch viel öfter "Full Course Yellow" gezeigt,also an der ganzen Strecke gelbe Flaggen und somit Überholverbot.


    Gruß bungee1

    Das muss am Wetter liegen...

  • *klugscheiß*
    Die Champcars fahren seit einigen Jahren nicht mehr in Indianapolis seit der Rennstreckenbesitzer eine eigene Serie, die IRL gegründet hat (genaugenommen etwas später, zu Anfang waren auch noch Champ Cars zugelassen und die IRL ist mit Vorjahreschassis der Champ Cars gefahren). Die Fahrzeuge der IRL haben genau wie die Formel 1 Saugmotoren, sind aber extrem limitiert.
    Unter indyracing.com/ gibts die Eckdaten des Reglements:
    Motor:
    3.5-liter V8, 32-valve dual-overhead cam (DOHC), Normally aspirated
    no turbocharger)
    Size: 3.5-liter displacement, 213.580 cubic inches
    Max. bore diameter 93 millimeters
    Four camshafts, four valves per cylinder
    Weight: Minimum weight is 315 pounds. Dry weight - no headers, clutch, ECU, spark box or filters
    RPM: 10,700 maximum (incorporates a rev limiter)
    Power: Estimated 650 horsepower
    Fuel: Methanol
    Injectors: Electronic
    Cost: $95,000
    Models: Chevy Indy V8
    Infiniti Indy
    Chassis:
    Open-wheel, single-seat, open-cockpit and ground-effect underbody; outboard wings front and rear
    Construction: Monocoque contains cockpit, fuel cell and front suspension; engine is stressed (integral) member of chassis; rear assembly contains gearbox and rear suspension members
    Materials: Carbon fiber and composites
    Weight: 1,550 pounds minimum, including all lubricants and coolants used during the event, but does not include fuel or driver
    Length: 196 inches maximum, 192 inches minimum
    Width: 78.5 inches (outside wheel rims) maximum, 74 inches minimum (measured at the hub centerline)
    Height: Approximately 38 inches
    Wheelbase: 110 inches minimum (hub to hub)
    Wheel Size: Fronts: 15 inches diameter, 11.2 inches wide
    Tires: 26 inches maximum, 25 inches minimum @ 35 psi
    Minimum weight: 13.48 pounds
    Rears: 15 inches diameter, 15 inches wide
    Tires: 27.5 inches maximum, 26.5 inches minimum @ 35 psi
    Minimum weight: 14.7 pounds
    Tires: Firestone Firehawk
    Gearbox: XTRAC gearbox (standard)
    Six forward gears, sequential shifter
    Fuel Cell: Single, rupture-proof cell, 35 U.S. gallons (standard)
    Cost: $299,000
    Manufacturers: Dallara Automobili, Italy
    G Force Precision Engineering, England
    Im Gegensatz zur Formel 1 ist viel mehr beschränkt um die Kosten niedrig zu halten, daher ist die IRL gegenüber der Formel 1 Low- Tech, außerdem haben die stärksten Formel 1 Motoren fast die Hälfte mehr Leistung.

  • Ich bin schwer begeistert.
    Das waren ja schon einige Antworten mit viel verwertbarem Inhalt :top:


    Wenn ich das richtig sehe, dann wird die F1 zu Recht die "Königsklasse" genannt. Allerdings sind die Boliden und auch das drumherum sehr viel teurer.


    Hat jemand das Regelwerk über den F1-Boliden zum Vergleich parat?
    Wie sehen denn die Amerkianer die F1?


    Nur weiter so, find ich toll (informativ sowiso):top:



    Bess dehmnäx,
    Carsten

    "Das Problem an Zitaten aus dem Internet ist, daß sie nur schwer überprüfbar sind."


    Konrad Adenauer

  • Leider müssen wir in der amerikanischen Top Monoposto Serie zwischen den Champ Cars (Organisation Cart) und der Indy Racing Legue (IRL) unterscheiden. Die IRL wurde von dem Besitzer der Indianapolis Renstrecke Tony George ins Leben gerufen. Ihm war die Cart Serie, damals auch Indy Car genannt zu unamerikanisch geworden. Brasilianische Topfahrer, Japanische Motoren, Rennen in Australien. Das war nicht das Wahre für einen amerikanischen Patrioten. Da George aber die wichtigste Rennstrecke gehört, auf dem mit den Indy 500 die größte Sportveranstaltung überhaupt stattfindet, hatte seine neue Serie auch Zulauf. Aber für 2 Serien nebeneinander reicht auch in Amerika nicht so recht das Potential und so wurde auch die IRL immer Internationaler, mal abgesehen davon, daß man immer noch nur in den Staten und nur auf Ovalen fährt. Die Champ Cars hingegen fahren auf Stadtkursen, Rundstrecken und Ovalen und sind für mich dadurch die komplettere und interessantere Rennserie. Ein Höhepunkt im Streit um die Vormacht im US Rennsport war das Abwerben des frisch gebackenen Champ Car Meisters Gil de Feran inklusive des legendären Penske Teams zur IRL. Das ist in etwa so, als würde McLaren mit Mika Häkkinen als Meister in eine andere Serie gehen. Seit dem ist die Luft bei den Champ Cars merklich dünner geworden. Pro Rennen treten derzei nur 18 Fahrzeuge an. Mit Chris Pook hat man aber einen erfahrenen und durchsetzungsfähigen Manager gefunden. Großer Wermuttropfen für mich. Ich hatte schon Karten für das German 500 der Champ Cars auf dem Lausitzring, das aber wegen Insolvenz der Streckenbetreiber abgesagt wurde. Zu allem Überfluß wurde auch noch gleichzeitig die Fersehübertragung auf ORB wieder eingestellt. Auf Eurosport ist die Serie dieses Jahr leider auch nicht zu sehen.


    Aber da war doch noch die Frage wie die Amerikaner die Formel 1 sehen. Das ist ähnlich wie bei uns mit den Champ Cars. Nur was für Fans. Findet dort auch un den Medien kein großes Echo. Auch Cart und IRL haben dort in etwa die Präsenz wie bei uns die DTM. Richtig erfolgreich in den USA ist die NASCAR Serie. 1,7 Tonnen Tourenwagen, die von 2 Rennen abgesehen nur in Ovalen fahren. Das Reglement ist sagen wir mal eher rustikal. Hier geht es um geringe Kosten, Chancengleichheit und in erster Linie eine gute Show. Und die wird mit diesen primitiven Rennwagen (V8 Motor mit zentraler Nockenwelle und Vergaser) in Reinkultur geboten. Selbst nach 500 Meilen entscheidet sich das Rennen meistens in der letzten Runde. Es ist amerikanischer Volksmotorsport und dort sehr beliebt.


    mcgregg

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