VW - Masse oder Klasse?Wohin gehts?

  • Zitat

    Original geschrieben von Bob_Harris
    Und genau deshalb ist die Entwicklung mit dem Phaeton auch nicht zu verstehen: Der ist ja wohl kaum zw. Audi und Skoda positioniert... :confused: D.h. er kannibalisiert eindeutig Audi / Bentley Produkte.


    Dann solltest du aber zwischen "Volkswagen" und "Volkswagen - dem Konzern" zu unterscheiden wissen!


    greetz,
    autares


    P.S.: Wie entstehen denn solche Präsentationen und welchen Zweck verfolgen sie? Und bedenke, die Dinger stehen auf der VW-HP unter "IR"!

  • Zitat

    Original geschrieben von autares
    Dann solltest du aber zwischen "Volkswagen" und "Volkswagen - dem Konzern" zu unterscheiden wissen!


    greetz,
    autares


    P.S.: Wie entstehen denn solche Präsentationen und welchen Zweck verfolgen sie? Und bedenke, die Dinger stehen auf der VW-HP unter "IR"!


    Dem Threadersteller ging es IMHO um die Positionierung der Marke "VW" innerhalb der VW-Konzernmarken bzw. auf dem gesamten Automarkt.


    Hierbei hat man IMHO mit dem Phaeton nicht stringent gehandelt bzw. nur das Ego von Herrn Piech befriedigt. Es ist doch unzweifelhaft, dass der Phaeton erstens nicht genügend Käufer findet (um seine gigantischen Entwicklungskosten wieder enzuspielen), da die Marke VW für die Zielgruppe unattraktiv ist, und zweitens anderen VW-Konzernmarken Käufer wegnimmt (bspw. Kauf Phaeton statt A8).


    Von irgendwelchen Präsentationen auf der VW-Hompeage erwartest Du ja wohl nicht Objektivität, oder?


    Insgesamt ist der Ansatz des Konzerns VW mit seinem Markenportfolio IMHO nicht schlecht. Es stört nur der Phaeton. Nach unten mit dem Fox müsste man vielleicht noch schauen, ob man viell. Skoda Käufer abgräbt.

    Chuck Norris liest keine Bücher: Er starrt sie so lange an, bis sie ihm freiwillig sagen, was er wissen will.

  • Ich frage mich dann allerdings, wo du "objektive" Präsentationen finden willst? Wie soll denn eine "objektive" Präsentation aussehen? Bedenke, dass es hier um die Strategie eines Konzerns geht.


    Dass der Phaeton ein Reinfall war, ist schon klar. Er hätte zur Strategie gepasst, wenn er ca. € 20Tsd weniger gekostet hätte. Das Problem des Phaeton ist nicht, dass er im Hochpreissegment angesiedelt ist, sondern dass er zu teuer ist und dafür "nur" VW-Qualität bietet. Die Zielgruppe besteht in ausreichender Masse, doch handelt es sich bei dem Phaeton um ein "Einstiegsmodell" von VW - zu einem Preis, der viel zu hoch ist. Und dass sich Marken innerhalb eines Konzerns Konkurrenz machen ist bei einigen Konzernen bewusst gemacht und auch gewollt.


    Und wenn der Phaeton so schwach ist, dann sehe ich keinen Zusammenhang, warum er dem A8 das Wasser abgraben soll? Im Endeffekt ist es ein Nullsummenspiel im Konzern: Die Käufer wandern vom A8 zum Phaeton. Was ist daran schlimm? Der Konzern macht keinen Verlust, erweitert stattdessen seine Produktpalette. Das einzige, was VW falsch gemacht hat, ist das diese Strategie nicht glaubwürdig ist, da der Phaeton zu teuer ist. Es war ja nie so, dass VW für schlechte Qualität stand, der Preis ist einfach falsch.


    Und wenn du nach untern absichern willst, dann kann man Fox mit Skoda nicht vergleichen. Denn auch hier (wie bei VW und Audi) spielt das Image eine viel größere Rolle: "Ey, du fährst ein Skoda" oder "Ey, du fährst ein Fox"?!


    greetz,
    autares

  • Zitat

    Original geschrieben von autares
    Ich frage mich dann allerdings, wo du "objektive" Präsentationen finden willst? Wie soll denn eine "objektive" Präsentation aussehen?


    Will ich gar nicht. Auch die Präse einer IB wird immer kundenfreundlich sein.

    Zitat

    Original geschrieben von autares
    Und wenn der Phaeton so schwach ist, dann sehe ich keinen Zusammenhang, warum er dem A8 das Wasser abgraben soll? Im Endeffekt ist es ein Nullsummenspiel im Konzern: Die Käufer wandern vom A8 zum Phaeton. Was ist daran schlimm? Der Konzern macht keinen Verlust, erweitert stattdessen seine Produktpalette.


    Natürlich hat VW dadurch einen Verlust, nämlich i.H. der Entwicklungskosten:
    Man hätte die ganzen Entwicklungskosten einsparen und an die Aktionäre ausschütten können um den Shareholder Value zu optimieren bzw. in die Entwicklung eines renditeerzielenden Projekts stecken sollen, um wenigstens die Eigenkapitalrendite hochzutreiben.

    Chuck Norris liest keine Bücher: Er starrt sie so lange an, bis sie ihm freiwillig sagen, was er wissen will.

  • Zitat

    Original geschrieben von Bob_Harris
    Natürlich hat VW dadurch einen Verlust, nämlich i.H. der Entwicklungskosten:
    Man hätte die ganzen Entwicklungskosten einsparen und an die Aktionäre ausschütten können um den Shareholder Value zu optimieren bzw. in die Entwicklung eines renditeerzielenden Projekts stecken sollen, um wenigstens die Eigenkapitalrendite hochzutreiben.


    Es ging nicht darum, ob der Phaeton ein Verlustgeschäft ist, sondern darum, dass Konkurrenz im eigenen Konzern nicht immer schlecht sein muss. Was wäre, wenn der Phaeton eingeschlagen wäre wie eine Bombe?


    greetz,
    autares

  • Das Problem von solchen Präsentationen - und je höher sie in einem Unternehmen "aufgehängt" sind, sprich, präsentiert werden - ist: sämtliche Komplexität eines Sachverhalts wird auf wenige bullet points reduziert. Es wird auch schon von PowerPoint-Poisoning gesprochen ;) Im Grunde gehts doch nur drum, die Message "we're doin' great and will do even better in the future" bzw. "we're facing some challenges and will be doing great in the future" zu transportieren. Die Runde nickt das dann ab, ein paar Entscheidungsträger fällen ein paar Urteile ohne vollständige Kenntnis der Sachlage (können sie auch gar nicht, denn dafür haben sie ja die Leute unter sich) und "wirklich gearbeitet" (oder je nachdem: ausgebadet) wird dann wo anderst.


    Ist zwar jetzt auch ein wenig überspitzt und in der Komplexität reduziert, aber wäre da nicht ne Menge dran, wäre z.B. Scott Adams längst out of business ;) :D



    BTT:
    In der Präsentation wird ja eins deutlich: die Mitte (der Gesellschaft vom Einkommen her) verteilt sich mehr nach unten und ein wenig nach oben, entsprechend müssen sich auch die Autobauer entscheiden, ob sie nun hauptsächlich das untere oder hauptsächlich das obere Segment bedienen wollen. In der Mitte wird es prozentual wenige(r) Käufer geben, da lässt sich also kaum noch Geld verdienen. Mercedes, BMW und Audi sind ganz klar nach oben positioniert (Porsche sowieso) und Firmen wie VW (also die Marke) und Opel müssen sich langsam entscheiden, wo sie hinwollen. Bei VW ist die Marschrichtung klar - zumal sie zwei Marken unter ihrem Dach haben, die weiter unten das Segment abdecken sollen. Opel hat sich noch nicht ganz entschieden, bzw. die Amis haben - imho - mal wieder keinen Plan wie sich der europäische und v.a. deutsche Automarkt entwickeln wird und schwanken zwischen "die Bude ausbluten lassen" und "nochmal richtig Kohle reinstecken".


    Von daher wird es zwar weiterhin "Volks"wagen heißen, aber es ist absehbar, dass sich ein großer Teil der Bevölkerung eben bei Skoda oder Seat (um mal im Konzern zu bleiben) umgucken gehen muss. Das mag zwar für die alte VW-Käuferschicht ärgerlich sein, aber wirtschaftlich gesehen bleibt den Herren gar nichts anderes übrig (siehe Opel).



    P.S.: Dass der Phaeton ein Stückchen zu weit oben positioniert wurde, war imho auch abzusehen. Für soviel Geld erwarten die Kunden eben einen Stern, 4 Ringe oder das weiß-blaue Logo auf dem Kühler und wollen nicht mit dem Golf assoziiert werden. Das hat rein mit Image zu tun und die unter 10.000 Stück in afair 2003 sprechen da ja auch ne deutliche Sprache. Hinzu kommt, dass die Karre für das Entwicklungsjahr für so ein großes Auto rückständig mit Stahl statt in Leichtbauweise gefertigt wird, was den Verbrauch unnötig in die Höhe treibt. Von daher dient er wohl mehr dem Image ("das können wir auch"), als dass er (direkt) Profit abwirft.


    Und im Nachhinein dürfte sich Porsche tierisch in den Arsch beißen, dass sie den Cayenne nicht alleine entwickelt haben, sondern einige "Dösel" (aus Porsche-Sicht) jetzt mit der gleichen Karre mit VW-Emblem durch die Gegend fahren...

    Q: I've always tried to teach you two things. First, never let them see you bleed.
    Bond: And the second?
    Q: Always have an escape plan...

  • Das Problem bei VW ist einfach, dass sie zu teuer sind! Ein nackter Gold mit 75 PS kostet ab 15.325 EUR. Und da ist noch nix drin! Keine Klima, kein Radio, nur drei Türen.
    Wer aus dem "normalen" Volk hat denn soviel Geld für ein unvollständiges (ausstattungbezogen) Auto?

    "Linienflüge sind was für Loser und Terroristen!"
    H.S.

  • Zitat

    Original geschrieben von noksie
    Wer aus dem "normalen" Volk hat denn soviel Geld für ein unvollständiges (ausstattungbezogen) Auto?


    Genug Leute, sonst wären die Preise ja nicht so.
    Bei denen das Geld nicht reicht, muss es ja auch nicht unbedingt ein Golf sein, sondern vielleicht halt ein günstigerer Seat / Skoda.

    Chuck Norris liest keine Bücher: Er starrt sie so lange an, bis sie ihm freiwillig sagen, was er wissen will.

  • Ich denke daß auf dem Automarkt extrem viel über das Image läuft. Autos gibt es wie Sand am Meer, Hersteller auch...


    VW orientiert sich weg von der automobilen Mittelklasse hin zur oberen Mittelklasse - wie ich oben schon mal angedeutet habe. Insofern findet auch ein nackter, aber eigentlich zu teurer Golf seine Käufer, nämlich Leute, die nicht "irgendeinen Kompaktwagen" sondern ein "Premium-Auto" haben wollen und auch genügend verdienen um so ein Auto zu bezahlen. Daß der Golf qualitativ und preislich überhaupt nicht Premium ist interessiert da wenig, weil das sind "Vernunft-Argumente" und Fragen des Images kann man nicht mit Vernunft angehen.


    Wer auf's Geld schaut, sparsam haushalten muß und nicht genügend Kleingeld hat um eigentlich überflüssige Aspekte wie das Image in den Autokauf einfliessen zu lassen wird heute bestenfalls Skoda oder Seat, aber nicht mehr VW fahren.
    Früher hatten Familien typischerweise einen Passat Variant, heute fahren sie bestenfalls Skoda Octavia oder eher noch Opel Astra Caravan.


    VW muß natürlich nicht allein deswegen preiswertere Autos bauen weil der Name das vorgibt. Aber die wirtschaftliche Situation läßt es klug erscheinen, denn die Zeiten sind nicht mehr so daß sich die Masse der - zumindest deutschen - Käufer die überzogenen Preise bei VW leisten kann und will.

    Ich dachte immer es sei technisch unmöglich mit jemandem Sex zu haben, der Dörte heißt...

  • Man greift aus Imagegründen zum VW? Hab ich was verpasst? Bei uns gelten VW's als Proletenautos. ;)
    Ist nicht böse oder gehässig gemeint, das habe ich von meinem Nachbarn gehört. Er fährt VW. :D

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!