Simyo 19 Cent-Tarif: Ist der Telco-Preiskampf endlich eröffnet?

  • Zitat

    Original geschrieben von perfectdark
    Wer sagt eigentlich, dass Simyo sich halten wird? Einige erinnern sich vielleicht noch an quam...die wollten damals auch den Markt mit unsagbar günstigen Preisen revolutionieren...


    Na ja,


    simyo muss a) kein eigenes Netz aufbauen, d.h. keine Investitionen und hat b) nur 30 Mitarbeiter, d.h. niedrige Fixkosten. Das war bei Quam ganz anders, abgesehen von den UMTS Lizenzkosten....


    Meiner Meinung nach ist das Konzept einfach Genial:


    Bestellung über das Internet - keine Provisionen an Händler und niedrige Prozesskosten
    Prepaid-Karte - Keine Gefahr des Forderungsausfalls
    Keine Subventionierung von Geräten
    Einheitspreis ohne Fallen und Angeln


    Wenn sich das Ganze jetzt noch in den üblichen Newsmagazinen der Unterschichtensender herumspricht und gesendet wird, werden die sich vor Kunden kaum retten können.


    Du verkennst, dass die Masse der Deutschen heutzutage um ein paar Euro zu sparen, bereit ist, sich morgens in eine 70 m lange Schlange vor LIDL einzureihen um Bahntickets zu kaufen.


    Ich würde mich freuen, wenn die beiden großen Netzbetreiber endlich ordentlich eins auf die Mütze bekämen. Es ist für mich nämlich nicht nachvollziebar, warum ich mit Mobilfunk eine Marge mit 40% einfahren muss. Dass ist doch eine gezielte Ver*** der deutschen Kunden.


    Gruß


    Markus

  • Zitat

    Original geschrieben von MarkusMeissner
    Es ist für mich nämlich nicht nachvollziebar, warum ich mit Mobilfunk eine Marge mit 40% einfahren muss


    Dies Marge ist nötig, weil - im Unterschied zur italienischen Hausfrau - die Deutschen eben nicht unbedingt mehr telefonieren wenn es billiger wird, sie generieren dann einfach nur wenigerer Umsatz. Ergo wird simyo sicherlich jede Menge Gesprächsminuten auf sich ziehen, aber kaum neue Umsatzquellen für die Branche erschließen. Das ist der Grund warum in Deutschland solange mit echten Discount-Preisen gezögert wurde und warum simyo für eplus und für die Branche insgesamt ein Risiko ist.

  • Zitat

    Original geschrieben von UdoAusBerlin
    Dies Marge ist nötig, weil - im Unterschied zur italienischen Hausfrau - die Deutschen eben nicht unbedingt mehr telefonieren wenn es billiger wird, sie generieren dann einfach nur wenigerer Umsatz. Ergo wird simyo sicherlich jede Menge Gesprächsminuten auf sich ziehen, aber kaum neue Umsatzquellen für die Branche erschließen. Das ist der Grund warum in Deutschland solange mit echten Discount-Preisen gezögert wurde und warum simyo für eplus und für die Branche insgesamt ein Risiko ist.



    Ich verstehe deine Argumentation nicht. Wenn die Minutenpreise fallen, die Deutschen aber nicht mehr telefonieren so dass der Gesamtumsatz sinkt, sinkt auch die Marge. Wo ist das Problem und warum soll eine Marge von 40% nötig sein?
    Porsche als profitabelster Autobauer der Welt hat eine Marge von 16%, dass sollte für Mobilfunk auch reichen. Da können die Minutenpreise dann locker auf 9ct/Min runtergehen. Und du wirst sehen, auf einmal wird viel mehr telefoniert werden, als vorher...


    Markus

  • Zitat

    Original geschrieben von MarkusMeissner
    Ich verstehe deine Argumentation nicht. Wenn die Minutenpreise fallen, die Deutschen aber nicht mehr telefonieren so dass der Gesamtumsatz sinkt, sinkt auch die Marge. Wo ist das Problem und warum soll eine Marge von 40% nötig sein?


    Was heißt nötig? Sie ist erzielbar... Aus Sicht eines Unternehmens ist es ja wohl schon ein Problem, wenn die Marge sinkt, oder?

  • Klar sind Margen von 40 % drin. Aber das ist die Ursache, weshalb die italienische Hausfrau mehr telefoniert als der dt. Businessmann. Ich folge der Ansicht nicht, dass sinkende Preise nicht auch die Nutzung steigen lassen. Vor allem, wenn sie sich an das Festnetz annähern, wird die Hemmschwelle sinken, gleich hier und jetzt mobil zu telefonieren. Bei Preisen von 69 Ct und Margen im 1.000er-Bereich (SMS) ist das Gejammer um mangelnde Nutzung von Seiten der NBs eher peinlich. In Österreich telefoniert man sehr viel vom Handy aus. Warum? Preise um 1 CT.


    Außerdem, woher wollen die dt. NB-Chefs ernsthaft wissen, ob sich das Nutzungsverhalten in D. mit sinkenden Preisen ändern wird oder nicht? Sie haben es allesamt noch nie ernsthaft versucht; alles bisher Gebotene wurde über Fussangeln und Zeitfenster zunichte gemacht und führte vielleicht nur deshalb nicht zu steigender Nutzung. Wer etwas aber nie probiert hat, kann das Ergebnis nicht kennen! Ein Blick in andere Länder zeigt, dass der Preis einen Einfluss auf die Nutzung hat - und so exotisch sind die Deutschen nicht, dass es hier wirklich anders laufen sollte. Ich denke, dass die Aussagen Unsinn sind, egal von welcher hohen Stelle eines NBs sie auch kommen.


    Und, wenn man hierzulande SMS-Pakete ab 40 Stück (lächerlich, die kosten den NB fast nix) verkauft, während z.B. T-Mobile in USA ebenfalls zwei Pakete anbietet, aber zu 1.000 und 2.000 Stück, dann braucht man sich wirklich nicht wundern, dass die Umsätze bei 21-24 Euro herumdümpeln. Gäbe es für 30-40 Eur ORDENTLICH was geboten, würden das die Leute auch zahlen und nutzen. Gibt es dafür aber kaum etwas nennenswertes außer paar popeliger Minuten (die freien) und ner Handvoll SMS, spart man sich das bißchen eben auch gleich und nutzt für alle Gespräche die attraktiveren Alternativen (Festnetz).

  • Zitat

    Original geschrieben von UdoAusBerlin
    Was heißt nötig? Sie ist erzielbar... Aus Sicht eines Unternehmens ist es ja wohl schon ein Problem, wenn die Marge sinkt, oder?


    Natürlich versuche ich als Unternehmen die maximal erzielbare Marge zu erreichen. Allerdings ist es in der freien Marktwirtschaft so, das jeder Markt einem Marktzyklus unterliegt, dessen Phasen sich durch unterschiedlich hohe Erträge/Margen auszeichnen. Bezogen auf den Mobilfunk kommen wir in D in die Sättigungsphase, die sich durch einen Verdrängungswettbewerb der Anbieter auszeichnet. Typisch für diese Phase ist der Preis- und somit der Margenverfall. Ein ganz normaler Vorgang in der Betriebswirtschaft. Das weiss man als Unternehmen auch. Wenn ich als erster in den Markt eintrete und der Markt auch noch wächst, verdiene ich extrem gut. Kommen Konkurrenten auf den Plan und der Markt ist gesättigt, rauschen die Gewinne in den Keller. Entscheidend für mein unternehmerisches Tun ist, dass ich überhaupt Gewinne mache und diese höher sind, als eine alternative Verwendung des eingesetzten Kapitals einbringen würde. Insofern ist bei der gegenwärtigen Marge der Mobilfunker von 40% noch dicke Luft für Preissenkungen und daher auch kein Mitleid für sinkende Gewinne dieser Unternehmen angebracht.


    Gruß


    Markus

  • Zitat

    Original geschrieben von UdoAusBerlin
    Das ist der Grund warum in Deutschland solange mit echten Discount-Preisen gezögert wurde und warum simyo für eplus und für die Branche insgesamt ein Risiko ist.


    In der Tat ist SIMYO ein Risiko..... Insbesondere für O2 weil deren Nutzung des D1 Netzes nicht mehr viel Spielraum für Preissenkungen lässt. Im Gegensatz dazu hat jetzt endlich jemand mal bei eplus nachgedacht, wie man sich der Konkurrenz aus München erwehren kann und das macht natürlich Herrn G. etwas nervös.

    "Jeder, der wie ich ein fanatischer Liebhaber der Kleinelektronik ist, weiß, dass man Geräte alle paar Wochen wechseln muss, will man den Zustand tiefer Befriedigung erhalten, den diese Objekte in frischem Zustand erzeugen." Dieter Nuhr - wie recht er doch hat!!

  • Chance oder Risiko für E-Plus


    Wie Herr Bergheim schon sagte, telefonieren 86,5% der Deutschen nicht mit E-Plus, also dürfte die Chance, beim Wettbewerb abzugrasen, recht gut sein. Die Chance besteht auch darin, nach der Netzausbauoofensive zu zeigen, daß man mit dem E-Plus-Netz durchaus telefonieren kann und somit zu dessen Etablierung beitragen kann. Viele werden sich die SIMYO-Karte erstmal als Zweitkarte holen, und wenn sie dann sehen, daß es a) billiger ist und b) gut und fast überall funktioniert werden sie c) dem bisherigen Haupt-Netzbetreiber die kalte Schulter zeigen. Der Umsatz-Effekt dürfte also schneller greifen als sinkende Kundenzahlen bei den Wettbewerbern.

  • also die Nutzung des T-Mobile Netzes ist für o2 kaum teurer als der eigene des eigenen Netzes! Keine Sorge, o2 hat mit Sicherheit noch genügend Spielraum :-)

  • Bin jetzt nicht den gesamten Thread durchgegangen. Wenn´s schon gefragt wurde, einfach ignorieren! Die Stiftung Warentest schreibt heute, dass der Tarif sich sowohl für Wenig-, Normal- als auch für Vieltelefonierer lohnt. Aber ist es denn nicht so, dass ein Vieltelefonierer auch deshalb einen Vertrag abschließt, damit er nicht permanent an irgendeinem Automaten ´ne Karte ziehen muss? Und einem Anbieter mit einem erhöhten Guthaben einen Kredit zu gewähren, ist wohl auch nicht in aller Sinne. Und ist das Guthaben aufgebraucht, wenn man im Ausland nachts auf der Straße eine Panne hat...


    Deshalb: Es dürfte doch aufwandsmäßig nichts Besonderes sein, diesen Tarif für einen grundgebührbefreiten Vertrag einzurichten, oder?

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