Wi(e)so setzt man bei VoIP keinen Mobilfunkcodec wie EFR oder AMR ein?

Es gibt ja durchaus Bandbreitensparende Codecs die standardisiert sind - viele "Netzbetreiber" lassen aber nur einen bestimmten Codec (meist G.711a) zu - bei anderen kann man es konfigurieren, wenn man denn eine VoIP-Lösung hat die mehrere Codecs unterstützt und sich umstellen läßt. Meine Sipura damals konnte das jedennfalls ohne Probleme nur fand ich die Qualität von G.711a für mich am besten und Bandbreite war nicht wirklich ein Problem ...

G.711 ist der gleiche Codec der fuer ISDN verwendet wird. Qualitativ besser als GSM & Co und so braucht man wahrscheinlich auf den PSTN Gateways weniger Prozessorpower um VOIP Calls ins Festnetz zu terminieren.

Je nach Adapter und Provider kann der User aber auch Schmalband Codecs wie G.729, ILBC oder GSM nutzen.

Gruss,
FPO

PS: Hier einen Ueberblick ueber die Codecs und die benoetigten Bandbreiten (inkl. Overhead):

PCMA/PCMU: 85,6 kbps (G711a/u - ISDN)
iLBC 20ms: 26 kbps
iLBC 30ms: 20,5 kbps
G723 5,3: 12,5 kbps
G723 6,4: 13,6 kbps
G729: 31,6 kbps
G726: 53,6 kbps (DECT)
G728: 102,4 kbps

G.711 hat auch den Vorteil, dass analoge Faxübertragung möglich ist.

Ciao,
Antonov

PS:

Ich kann mich uebrigens noch an eine interne Diskussion bei einem grossen deutschen Netzbetreiber erinnern - der Festnetz- Bereich des Carriers fragte die Mofu guys wieso man dann nicht VOIP im Core einsetzt.

Die Antwort war das VOIP im Backbone nicht effizienter ist als GSM. Bei dem darunterliegenden Netz kann man aber in beiden Faellen Kosteneinsparungen durch Migration von dedizierten SDH Loesungen auf MPLS realisieren....

cheers,
FPO