Testbericht Qtek 8310

  • Erstmal ein paar Pics: ;)


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    Vorwort


    Die Historie der SmartPhones im Handyformat auf Windows-Basis reicht inzw. schon erstaulich weit zurück. Wer erinnert sich noch an das erste SPV? Wie lange ist das jetzt schon wieder her, dass man in die Schweiz fuhr und gleich sein Notebook mitnahm, um das von einem ricardo-Verkäufer verkaufte Gerät direkt nach der Übergabe an einem kleinen Dorfbahnhof zu unlocken... :D


    Seit dem hat sich an den Geräten einerseits eine Menge und andererseits gar nicht mal so sehr viel getan. Verbessert hat sich von Generation zu Generation die Geschwindigkeit und der Funktionsumfang. Musste man bei den ersten Geräten selbst bei so manch grundlegenster Standard-Handy-Funktionalität noch Abstriche hinnehmen, beherrschen die aktuellen Geräte alles, was man von einem modernen Quadband-SmartPhone erwarten kann, und teilweise sogar mehr. Ebenfalls immer besser wurde die Geschwindigkeit. Für die ersten Geräte gab es noch abenteuerliche Registry-Fixes, um das lahme Menü etwas schneller zu machen. Dies ist schon lange nicht mehr nötig.


    Geblieben ist zumindest in weiten Teilen das Bedienkonzept und das Design von Eingabemasken usw.. Wer nur normale Handys gewohnt ist, findet sich zugegebenermaßen nicht unbedingt auf Anhieb zurecht - zu sehr lehnt sich das Menükonzept an Windows- bzw. PDA-Konventionen an. Hat man das Konzept aber einmal verinnerlicht und sich daran gewöhnt, geht es ausgesprochen effizient voran.


    Lange Zeit waren die Geräte hierzulande weitgehend unbekannt, nur eine Handvoll Freaks, die sich fast alle im Forum des mobilen Joe ;) tummelten (und noch immer tummeln), hatten erkannt, dass Microsoft hier etwas Hochinteressantes zusammengebastelt hatte.


    Dies änderte sich schlagartig, als in Deutschland T-Mobile den ersten SDA einführte. Plötzlich fanden sich auf TT mehr Threads zum SDA als zu jedem anderen Handy der "Andere Geräte" - Kategorie. Und seitdem ist auch mobilejoe.de nicht mehr nur von Freaks bevölkert. ;)


    Mit der aktuell anstehenden Gerätegeneration macht HTC, tatsächlicher Hersteller praktisch aller SmartPhones auf Basis von "Windows Mobile for SmartPhones", einen der größten Sprünge in der technischen Entwicklung dieser Geräte: Der Wechsel auf ein hochauflösendes QVGA-Display sowie die Integration von WLAN in ausgewählte Modelle machen diese zu den bestausgestattetsten SmartPhones im Handyformat, die man derzeit bekommen kann.


    Die letzten Monate waren von "Übergangsgeräten" geprägt. Geräte wie z.B. der SDA II oder das SPV C550 von Orange. Diese verfügen bereits über das QVGA-Display, verwenden aber noch das alte Windows Mobile 2003, und WLAN gibt es hier auch nicht.


    Der nachfolgende Test wirft einen Blick auf das Qtek 8310, welches in baugleicher Form auch von iMate als SP5m vertrieben und später sicher auch in der einen oder anderen Netzbetreibervariante erscheinen wird. Hier kommt erstmals alles zusammen, was die neue Generation der WM-SmartPhones ausmacht:


    - QVGA
    - WLAN + BT
    - Windows Mobile 2005 Betriebssystem



    Design/Verarbeitung


    Als ich zum ersten Mal Bilder des Gerätes sah, war klar, dass ich dieses Teil trotz meiner ansonsten inzw. deutlich nachgelassenen Handyverrücktheit auf jeden Fall haben musste. Die Kombination aus klavierlackschwarz und anthrazit sieht auch in echt nicht minder edel aus als auf den Bildern. Die abgerundete vordere Oberkante des Gehäuses verleiht ihm ein recht unverwechselbares Aussehen.
    Ein Knarzen lässt sich dem Gehäuse nicht entlocken, insgesamt hinterlässt das Ganze einen wertigen Eindruck. Dennoch denkt man ein wenig wehmütig an das SPV C500 / Qtek 8010 zurück, das bislang einzige WM-SmartPhone mit echtem Metallgehäuse. Dem 8310 stünden die grauen Teile in Metall auch sehr gut zu Gesicht, allerdings wird das C500/8010 wohl der einzige Ausflug Richtung Metallchassis bleiben - es kostet halt in der Herstellung doch erheblich mehr. Fünf Mark oder so... :D



    Tastatur


    Die mattschwarzen Tasten sind mit einer rauhen Farbe bedruckt und daher sehr griffig. Sie sind flächig und ohne deutlich fühlbare Abstände angeordnet, was optisch wie immer klasse aussieht, Viel-/Schnell-SMS-Tippern aber nicht unbedingt zugute kommt. Immerhin sind sie leicht nach oben angekippt, was wohl dem Vieltipper wieder etwas entgegenkommen dürfte - und zudem ebenfalls gut aussieht.
    Der Joystick ragt ca. 1mm über die Tastatur hinaus, was seiner Bedienbarkeit spürbar zugute kommt, sich allerdings für "Handy-in-der-Hosentasche-Träger" als etwas tricky erweisen dürfte.
    Die Beleuchtung der Tastatur ist weiß und gleichmäßig. Wie schon bei zurückliegenden Geräten, gibt es natürlich auch hier einen zuschaltbaren Helligkeitssensor, der die Tastaturbeleuchtung nur bei dunkler Umgebung aktiviert und somit Energie spart.



    Display


    Für die Fans hochauflösender Displays waren die zurückliegenden WM-SmartPhones wegen ihrer nur 176x220er Auflösung indiskutabel. Seit dem SDA II und baugleichen Geräten hat nun auch hier das QVGA-Format (240x320) Einzug gehalten. Da das Display physisch nicht deutlich größer geworden ist, ergibt sich eine hohe dpi-Zahl und somit eine extrem feinzeichnende Anzeige. Wer grafisch begabt ist und XML-Dateien editieren kann, kann sich prachtvolle "Home Screens" basteln, mit denen sich faktisch alles, was der Screen im Grundzustand anzeigt, anpassen lässt. Alle anderen gehen zu diesem netten Schweizer Herren, dem Gott der MS-SmartPhone-Homescreens. Was wieder einmal beweist, dass die Schweiz mehr hat als Käse, Schokolade und Berge... :D
    BTW: Einen Nachteil hat QVGA bei den MS-SmartPhones dann leider doch: Aus irgendwelchen nicht nachvollziehbaren Gründen ist keine Funktionalität vorgesehen, die bewirken würde, dass Programme, die die bisherige 176x220er Auflösung nutzt, auf den QVGA-Displays hochinterpoliert und screenfüllend angezeigt wird. Stattdessen hängen solche Programme links/oben-bündig am Bildschirmrand. Das sieht nicht nur blöd aus, sondern hätte sich IMHO ohne Weiteres auch anders lösen lassen. Nun gut, muss man halt warten, dass zumindest die wichtigsten Programme, die man so braucht, an die QVGA-Displays angepasst werden. Mit TomTom Mobile 5, für viele sicher ein ziemlich wichtiges Programm, ist dies dieser Tage per Updatepatch auf die Version 5.2 schon passiert.



    Menü/Bedienung


    Im Grundzustand zeigen die SmartPhones einen wählbaren Homescreen an, dessen Design und anzuzeigende Inhalte (nächste Termine, Profil usw.) sich, wie bereits erwähnt, in praktisch allen Belangen anpassen lässt.
    Neu im Betriebssystem WM2005 ist die obere Menüebene. Hier hat man sich den inzw. üblichen Icon-Desktop von Sony Ericsson und Co. abgeschaut. Grafisch wirkt das Ganze allerdings bei weitem nicht so stylish wie die animierten 3D-Icons von S/// - ob daran die grafischen Unzulänglichkeiten der Entwickler bei MS oder ein bewusster Verzicht auf zuviel bunten Schnickschnack Schuld sind, mag jeder für sich selbst beantworten... ;)
    Unterhalb der Iconebene sieht dann alles im Wesentlichen so aus, wie man es von den zurückliegenden Geräten kennt. Also schlichte Textmenüs mit einer Ziffer davor, so dass man die Punkte auch direkt anwählen kann.
    Übrigens verfügt das Gerät bereits ab Werk über eine auswählbare deutsche Menüführung.


    Features


    Wie bereits eingangs erwähnt, ist in diesem Gerät so ziemlich alles vereint, was man sich vorstellen kann. Angefangen bei allen üblichen Grundfunktionen, die man von einem Quadband-Gerät erwarten kann, steht zur Kommunikation mit der Außenwelt neben einer Standard-MiniUSB-Schnittstelle, Infrarot und Bluetooth auch WLAN zur Verfügung. Und dieses unterstützt sogar WPA - bei mobilen Geräten leider alles andere als selbstverständlich.
    Zur PC-Synchronisation kommt wie üblich Microsofts ActiveSync zum Einsatz, welches einee recht problemlosen Abgleich mit Outlook ermöglicht und zudem als Basis für die Einbindung des Gerätespeichers in den Windows-Explorer dient. Über (käuflich zu erwerbende) Drittanwendungen ist auch eine Synchronisation mit anderen PIMs möglich. Für Lotus Notes - User empfiehlt sich z.B. das Tool "mNotes" von CommonTime, welches in der aktuellsten Version 4.1 auch Geräte auf Basis von "WM2005 for SmartPhones" unterstützt.
    Zur Erweiterung des internen 64MB-Speichers kommen auch hier wieder Speicherkarten im miniSD-Format zum Einsatz. Somit wird das Gerät zum veritablen Media Player oder Navigationsgerät (Letzteres setzt natürlich Zusatzsoftware voraus).
    Neben bereits vorinstallierten Tools wie etwa einem Task- und einem Dateimanager, wird auf einer CD die ClearVue-Suite zur Anzeige von Office- und PDF-Dokumenten mitgeliefert. Dass man wegen des 2.5MB großen Installers allerdings extra eine zweite CD beipackt, auf der halt wirklich nur diese eine .exe drauf ist, ist gerade auch unter ökologischen Gesichtspunkten abzulehnen - das hätte man ohne Weiteres auf die andere CD, auf der ActiveSync und Outlook ist, mit draufpacken können.
    Die 1.3MPixel-Kamera interessiert mich persönlich bei diesem Gerät ebensowenig wie bei allen anderen, weshalb mir die mäßige Qualität relativ Wurst ist. Wer unbedingt eine wirklich brauchbare Cam in einem Handy braucht, greift weiterhin zu einem der wenigen Geräte mit guter Optik und Autofokus, wie etwa dem S/// K750i.
    MP3s/WMAs als Signaltöne sind ebenso möglich wie WAV und MIDI. Die Klangqualität des Speakers ist hierbei gut, wenngleich nicht ganz so brilliant wie etwa die eines K750i.



    Zubehör


    Das Gerät verwendet dieselben Anschlüsse wie schon zahlreiche Vorgänger, also einen MiniUSB-Anschluss sowie einen 2.5mm Klinkenanschluss für Headsets und Kopfhörer. Zubehör wie Datenkabel, Kfz-Ladegeräte, Headset-Adapter u.ä. lassen sich also problemlos weiterverwenden. Dies gilt natürlich auch für vorhandene miniSD-Speicherkarten.



    Sprachqualität/Empfang


    Hier kann ich leider einmal mehr nichts anderes anbringen als meinen Standardspruch, dass sich die meisten Geräte, die ich so kenne, in diesen Punkten für mein Empfinden nicht großartig voneinander unterscheiden und ich hier daher weder etwas sonderlich Positives noch Negatives hierzu sagen kann. Daher: Sprachqualität: Hatta! Empfangsqualität: Hatta auch! :D



    Fazit


    Meine Affinität zu den Windows-SmartPhones reicht nun schon recht lange zurück, aber mit diesem Gerät halte ich zum ersten Mal eines aus dieser Kategorie in der Hand, bei dem ich nicht den Eindruck habe, irgendwo einen Kompromiss oder eine Einschränkung gegenüber anderen Geräten zu haben. Es ist schlichtweg alles drin, was ich mir so vorstelle. Verblüffend ist dabei die geringe Größe des Gerätes - bei z.B. Nokia sind Geräte mit vergleichbarem Funktionsumfang erheblich größer - und da ist WLAN noch nichtmal dabei. Mit dem aktuellsten Update von TomTom Mobile ist jetzt auch Navigieren in QVGA möglich - eine der wenigen Kleinigkeiten, die ich zuvor noch hätte bemängeln können.

    Ist das eine von den Kirchen, wo man so kleine Cracker kriegt? Ich habe Hunger!

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