Testbericht + Livebilder Motorola E360

  • Hallo folks,


    Heute ist die neue E-Klasse von Motorola dran, das E360, ein neues Mittelklasse-Gerät für den asiatischen Markt.
    Ein Dank an die Firma, die so freundlich war mir dieses Gerät für einen Test zur Verfügung zu stellen.
    Genaueres hierzu wie immer per PM.
    Viel Spaß beim Lesen!



    Vorwort


    Motorola Geräte betrachte ich immer mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Zum einen sind da die meist hervorragenden technischen Werte und zum anderen die zum Teil mangelhafte bzw. sehr gewöhnungsbedürftige Bedienung. Das sie es auch anders können, hat jüngst das T720 bewiesen, hier hat man zumindest von der Bedienung einen großen Schritt nach vorn getan. Ob das in der Einsteigerklasse mit dem neuen E360 auch funktioniert, soll im folgenden geklärt werden.



    Technische Daten und Preise



    - Dualband GSM 900/1800 MHz
    - GPRS (4x down 1x Up)
    - Volumen 80cc
    - Gewicht 85gr
    - Länge 115,2 mm
    - Breite 44,5 mm
    - Dicke 20,8 mm
    - Akku Typ BSL-14 610mAh 3,6V (Li-Ion)
    - Sprechzeit ca. 3-6 Std
    - Standby-Zeit ca. 80-170 Std.
    - Farbe: Blau od. Silber
    - Preis 399,00 Euro (für ein Import-Gerät)



    Lieferumfang


    - Grundgerät Motorola E360 (blau)
    - 1x Akku LiIon
    - 1x Wechselcover in silber
    - Reiseladegerät 110/220V (sehr klein)
    - Adapter für deutsche Steckdosen
    - Bedienungsanleitung in englisch / asiatisch



    Funktionen und Leistungsmerkmale


    - Farbdisplay 129x96 Pixel bei 4096 Farben
    - WAP 1.2.1 Microbrowser
    - SMS senden/empfangen
    - Gruppen-SMS / SMS-Chat
    - EMS 5.0
    - Polyphone Klingeltöne (27 Stück integriert)
    - Eingabehilfe I-TAP (englisch + asiatisch)
    - Sprachwahl (10 Nummern)
    - Sprachsteuerung (10 Befehle)
    - Integriertes Telefonbuch mit max. 300 Kontakten
    - Kalender
    - Weltzeituhr
    - Taschenrechner
    - Währungsumrechner
    - Anrufergruppen
    - LifeStyle-Profile (Hintergrund, Farben, Töne)
    - Klingeltöne zum download
    - Hintergrundbilder zum download
    - Screensaver (animiert) zum download
    - 5 Spiele (Smack, Magic, Memory, Rorpedo, Racing)



    Verarbeitung und Design


    Motorola hat sich in der Vergangenheit häufig nicht gerade mit Ruhm bekleckert, was die Verarbeitung, auch bei teuren Geräten, wie z.B. dem V.60 anging. Auch hier scheint es bergauf zu gehen, das E360 hinterlässt beim ersten Kontakt doch einen recht wertigen und guten Eindruck. Das Gehäuse ist stabil verarbeitet und das Material für diese Klasse durchaus hochwertig. Lediglich bei stärkerem Druck lässt sich ein leichtes „Knatschen“ vom hinteren Akkudeckel vernehmen. Bei normalem Gebrauch jedoch, ist davon nichts zu spüren. Alle Kunstoffteile sind vernünftig verarbeitet, sind gut eingepasst und es gibt keine unsauberen Spaltmaße oder wackelnden Teile an dem Gerät. Das Einlegen der SIM-Karte geht schnell und einfach, der Akku liegt ebenfalls sehr fest im Gerät und lässt sich einfach befestigen.
    Das Design ist wie immer Geschmackssache, mir gefällt es jedoch sehr gut. Es lehnt sich wie das vor kurzem vorgestellte Alcatel OT715, sehr am Stil der 70er Jahre an, was ja momentan durchaus gefragt ist. Das Standardmäßig montierte Cover ist in einem hübschen Blaumetallic lackiert und wird von chrom-farbenden Einfassung verziert. Oben an der Hörmuschel, wie auch auf der Rückseite sind kleine Motorola-Zeichen aus Gummi angebracht, die ein „Wandern“ des vibrierenden Gerätes auf glatten Oberflächen verhindern sollen.



    Sprachqualität und Empfangseigenschaften


    Wie immer gibt es bei Motorola gutes über Empfang und Sprachqualität zu berichten. Der Gesprächspartner ist sehr laut und deutlich zu hören, lediglich ein kleines Hintergrundrauschen lässt sich in den Gesprächspausen vernehmen. Es ist jedoch keinesfalls störend und fällt im normalen Gebrauch nicht weiter auf. Der Gesprächspartner selbst hört die eigene Stimme ebenfalls ausreichend laut und deutlich.
    Der Empfang des E360 ist trotz der integrierten Antenne extrem gut, das Gerät liegt wie angenagelt im Netz und trotzt auch schwierigen Situationen ohne Probleme. Über Dinge wie Handover im fahrenden Auto braucht man sich bei diesem Hersteller sowieso keine Gedanken machen, die GSM-Technik beherrscht Motorola seit langer Zeit hervorragend.


    B]Display und Tastatur [/B]
    Das Display des E360 ist recht klein, besitzt aber für die Größe eine vernünftige Auflösung. Es verfügt über eine Hintergrundbeleuchtung, ist aber trotz starker Sonneneinstrahlung durch die reflektiven Eigenschaften des LCD sehr gut abzulesen. Hier wurde m.E. ein sogenanntes Transflektives Display verbaut, das anders als die reflektiven Displays, nicht von vorn beleuchte wird , sondern von hinten und somit auch keine Spiegelungen auf dem Displayglass
    Stören. Hier handelt es sich wohl um die modernste und effektivste Lösung momentan. Durch die max. Anzahl von 4096 Farben werden auch Bilder in guter Qualität dargestellt.
    Über die Tastatur des Motorola lässt sich ebenfalls nicht schlechtes berichten, die Tasten sind sinnvoll angeordnet und verfügen über einen definierten Druckpunkt. Die blaue Beleuchtung sieht im Dunkeln sehr schick aus und selbst im gemischten Verhältnissen sind die Zeichen sehr gut zu erkennen. Das Steuerkreuz verfügt über vier Richtungstasten, die auch treffsicher betätigt werden können, ohne aus versehen eine andere Funktion zu aktivieren.



    Bedienung und Handhabung


    Jetzt wird es spannend... J Haben sich die Techniker Mühe gegeben und kann man alles intuitiv bedienen ? Die Antwort muss „JEIN“ lauten. Der Menu-Aufbau selbst ist sehr gelungen umgesetzt worden. Wenn die mittlere Menutaste gedrückt wird, erscheinen an der linken Seite animierte Symbole und es kann nach oben oder unten durchgeblättert werden. Hier sind auch durchaus sinnvolle Bezeichnungen verwendet worden, das Problem liegt eher darin, das man mal wieder einige Dinge an den verkehrten Platz abgelegt wurden. Wenn ich also bestimmte Einstellungen suche, dann finde ich sie nicht dort, wo sie eigentlich sinnvoll und angebracht wären, sondern sie verstecken sich unter ganz anderen Überschriften. Erschwerend kommen noch zum Teil die etwas unglückliche gewählte Überschriften selbst hinzu. Das habe ich leider schon bei vielen Modellen von Moti beobachten können, hier hilf nur etwas Übung und eine Eingewöhnungsphase. Was mich allerdings an dem E360 enorm gestört hat und was auch ein absolutes KO-Kriterium darstellt, das ist die enorm langsame Reaktion auf Tasteneingaben. Vielleicht ist es zu Anfang nicht ganz so schlimm, wenn man sich sowieso an das Gerät gewöhnen muss, aber später wird es wirklich nervig, wenn ich einige Tasten drücke und zuschauen kann, wie das Gerät die Eingaben langsam und nacheinander „abarbeitet“. Hier fehlt mir etwas das Verständnis, ist die Hardware wirklich so langsam, das man das nicht wenigstens ein bisschen schneller machen könnte ? Das ganze Problem wird noch durch den Tastenton verstärkt, der immer hinterher bimmelt. Kein Wunder also, dass das eingeben von SMS-Nachrichten im Zusammenspiel mit dem eh schon gewöhnungsbedürftigen I-TAP, zur Qual wird. Auf jeden Fall nichts für SMS-Profis. Ansonsten gibt es noch den von Motorola bekannt und von den Fans geliebten „Quick-Access“, der 9 Funktionen per Shortcut verfügbar macht. Zwar muss man diese, wie vieles anderes auch, auswendig lernen aber nach einiger Zeit der Benutzung kann das sicher Vorteile bringen. Die integrierten Spiele sind alle samt spielbar, aber keine Ausgeburt an Action und Geschwindigkeit. Zumindest hat man sich für solche entschieden, die mit der etwas müden Performance recht gut kooperieren, ohne das sie unspielbar geworden sind, bzw. keinen Spaß mehr machen. Zum Schluß noch die Profile, das Gerät verfügt über 5 anpassbare Profile, die je nach Situation recht vernünftig angewählt und aktiviert werden können. Die Profile lassen sich über den entsprechenden Menu-Punkt nach eigenen Vorstellungen ändern, wobei Töne, Vibra und Farben angepasst werden können. Der Vibra-Alarm ist im übrigen nicht sehr kräftig und kann vermutlich nur bemerkt werden, wenn das Phone direkt in einer Hosentasche am Körper getragen wird, zumindest ist er aber nicht so laut, das man in schon auf einigen Metern so hören kann.



    Multimedia, Sound und Video


    Motorola verspricht auf der Verpackung schon polyphone Klingeltöne, vermutlich setzen sie dies allerdings sehr preisgünstig um. Der integrierte Soundchip ist keine Ausgeburt an Qualität, mit viel Fantasie kann man sich vielleicht zwei Stimmen vorstellen. Er kann verschiedene Instrumente eigentlich nicht nachahmen und hört sich, ähnlich wie die ersten Panasonic-Modelle, immer etwas nach einem Leierkasten (Drehorgel) an. Zumindest sind die Töne ausreichend laut und können auch aus der Tasche noch recht gut vernommen werden, schmerzen dafür aber bei nahem Hören schon fast in der Ohren. Hier im Vergleich mal das E360 mit zwei anderen Geräten, aber Vorsicht für alle Modemnutzer, die Dateien sind leider trotz MP3 relativ groß:

    Ein Klingelton vom E360: Klick
    Zum Vergleich vom (schon recht guten) Panasonic GD-87: Klick
    Und hier das richtig genial klingende S/E T300: Klick + Klick

    (Bei den Panasonic + S/E Tönen handelt es sich um originale Midi’s.)


    Ansonsten gibt es verschiedene und auch ganz nette Hintergrundbilder und einige animierte Bildschirmschoner, die natürlich nicht in Video-Qualität abgespielt werden sondern im Sekundentakt vor sich hin wechseln.



    Datenfähigkeit und WAP


    Das Motorola ist in der Lage CSD-Verbindungen und GPRS-Verbindungen aufzubauen. GPRS läuft im Modus 4x Down und 1x Up, was eine recht vernünftige Geschwindigkeit erlaubt. Zunächst kommt das ganze dem integrierten WAP-Browser der Version 1.2.1 zu Gutem, der damit auch farbige Bilder darstellen sollte. Ob man das Gerät per Datenkabel auch mit dem Laptop verbinden kann und somit in den Genuß des Internet-Zugriffs kommt, konnte ich leider bis jetzt nicht klären. Es lassen sich 3 verschiende WAP-Profile konfigurieren, die entweder im CSD- oder GPRS-Modus funktionieren. WAP ausprobiert habe ich mit dem E360 nicht, weil es etwas fummelig und nervig ist, die Zugangsinformationen in das Gerät zu bekommen. Falls das für jemanden von großem Interesse ist, kann ich das aber gerne noch nachholen. Im Browser dürften 4 WAP-Zeilen + 1x Statuszeile dargestellt werden.


    Zubehör


    Als Zubehör konnte ich momentan nur den schon mitgelieferten Akku, das schon mitgelieferte Ladegerät und eine mobile FSE mit PTT-Taste in drei möglichen Farben (Blau, Grau, Silber) finden.


    Fazit


    Kein schlechtes Gerät eigentlich, was Motorola hier als neue E-Klasse vorstellt. Die Bedienung ist zwar recht träge und etwas gewöhnungsbedürftig, aber es soll ja auch Leute geben, die das nicht so sehr stört – ist wirklich Ansichtssache. Qualität und Verarbeitung können jedoch in dieser Klasse recht ordentlich überzeugen. Und nicht zuletzt das Design wird den momentanen Geist der Zeit recht gut treffen, vielleicht wird es gerade deswegen nicht immer aktuell bleiben und ist anders als die Geräte „der schlichten Eleganz“ etwas schneller out, aber ewig behält man sein Handy ja sowieso nicht, spätestens wenn die nächste Subventionierung fällig ist, muß meistens was neues her. Also denke ich, kann man schon eine Empfehlung für die aussprechen, die sich an dem modischen Äußeren erfreuen können und die Technik nicht bis zum Ende ausreizen.


    Frei nach dem Motto: Wer schön sein will muß leiden, laßt es mich mal mit dem guten alten Alfa-Romeo vergleichen, schnittiges Design, gute technische Daten aber ab und zu etwas zickig...


    In diesem Sinne,


    Gruß,
    Max

    "Als ich 4 war, habe ich gesehen, wie meine Mutter 'ne Spinne erschlug - mit 'nem Teewärmer. Jahre danach wurde mir klar: es war keine Spinne. Es war mein Onkel Harold"

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!