VK2020 - Testbericht

  • "Testbericht" ist vielleicht nach einer Woche des Ausprobierens und Herumspielens ein etwas großes Wort.
    Aber viele Informationen und Details sind inzwischen bekannt, wichtige Erfahrungen wurden bereits gemacht und hier ausgetauscht, so daß es mir angezeigt scheint, diese jetzt einmal zu bündeln.
    Ihr seid herzlich eingeladen, mir Ergänzungen zukommen zu lassen, die ich dann - ebenso wie meine neuen Erfahrungen der nächsten Tage - einpflegen werde.


    Leider habe ich derzeit keinen Zugriff auf eine DigiCam. Daher verweise ich zunächst einmal auf die tollen Bilder, die obinator bereits geposted hat. Eigene Bilder sollen dann am nächsten Wochenende folgen.


    Diese Themen werde ich behandeln:


    1. Lieferumfang und Zubehör
    2. Technische Daten
    3. Design und Verarbeitung
    4. Bedienung, Telefonbuch und Kalender
    5. Empfang und Sprachqualität
    6. Connectivity und Synchronisation
    7. Display und Multimedia
    8. WAP, MMS und SMS
    9. Ausdauer
    10. Sonstiges
    11. Gesamteindruck


    Da einige / viele Leser auch ein VK2000 (gehabt) haben dürften, werde ich auch etwas auf Gemeinsamkeiten und Unterschiede eingehen.


    1. Lieferumfang


    Das Gerät kommt in einer weniger aufwendigen (aber immer noch schmucken) schwarzen Verpackung daher als das VK2000. Originell ist, daß diese mit einem eingeklebten Gummiband zusammengehalten wird, wie man es von Notizbüchern kennt.
    Darin befinden sich:
    > das Gerät
    > ein Akku (leider nicht kompatibel zum VK2000)
    > ein Ladegerät (das gleiche wie beim VK2000)
    > ein Datenkabel (USB, mit Ladefunktion)
    > ein Stereo-Headset (die mitgelieferten Kopfhörer lassen sich gegen beliebige andere austauschen)
    > eine Bedienungsanleitung (in meinem Fall leider eine französische)
    > eine Mini-CD (statt anderssprachiger Bedienungsanleitungen dieses Mal mit Software)


    Zubehör


    Mir sind bis jetzt Netzteile, Netzteile für Zigarettenanzünder und "Power Packs ", also Ersatzakkus mit Ladeschale über den Weg gelaufen. Leider nur in Spanien und Frankreich, aber immerhin bei Händlern, die nach Deutschland und Österreich liefern.


    2. Technische Daten


    Zu den technischen Daten erlaube ich mir, auf die TT-Handydatenbank zu verweisen.


    3. Design und Verarbeitung


    Aussagen in diesem Bereich sind natürlich sehr subjektiv. Ich halte das Design für gelungen. Zwar alles Kunsstoff (sonst wäre das Gewicht wohl auch nicht zu halten), aber es wirkt edel.
    Als ich gelesen habe, das Gerät sei braun, war ich sehr skeptisch. Die Farbe (braun-metallic, mattiert) ist aber gut gewählt. Das Gehäuse wirkt höherwertig als das schwarze des VK2000. Neben der geringen Größe dürfte das wesentliche Merkmal des VK2020 die Folientastaur sein, die sich wie beim VK2000 auch mit Männerhänden erstaunlich gut bedienen läßt.
    Die Verarbeitung ist hochwertig: Es knarzt nichts, nicht einmal der Akkudeckel, auch nicht bei Tastatureingaben. Die Spaltmaße würde ich als haaresbreit einschätzen.
    Auf der Rückseite finden sich kleine Gummifüße, um diese vor Kratzern durch direkten Kontakt mit der Tischplatte zu schützen.


    4. Bedienung, Telefonbuch und Kalender


    Bedienung
    Wer jetzt (Stand Ende März 2006) bereits ein VK2020 in den Händen hält, muß in der Regel mit einer französischen Bedienungsanleitung auskommen. Umso wichtiger ist daher eine gute Bedienbarkeit: Ein logisch aufgebautes Menü kann die BDA entbehrlich machen.
    Alles in allem hat VK gute Arbeit geleistet. Die Einstelloptionen sind in der Regel da, wo man sie unterhalb der acht Hauptmenüpunkte erwartet. Das Menü ist über den linken Softkey zugänglich, innerhalb kann man mit einem "Navigationskreuz" oder Zifferneingabe navigieren. Einige Funktionen kann man sich als Favoriten auf die rechte Navigationstaste legen. Direkt zugänglich sind das Telefonbuch (rechter Softkey), Nachrichten (linker Navi-Key), MP3 (oberer Navi-Key), Gallerie (d.h. Bilder, Töne, etc., unterer Navi-Key), WAP (O.K.-Taste - es wird NICHT sofort eine Verbindung hergestellt, die Taste führt nur ins WAP-Menü).
    Die O.K.-Taste ist hier mein einziger Kritikpunkt. Wenn man in den Tiefen des Handymenüs unterwegs ist, braucht man entweder die O.K.-Taste oder den linken Softkey. Ich erwische gerne die falsche Taste. Zwei Tasten mit O.K.- oder Auswahlfunktion sind m.E. eine zu viel.
    Ansonsten ist alles logisch und einfach. Auch wer kein VK2000 hatte oder hat, findet sich schnell zurecht.
    Die Menüansicht kann man zwischen verspielt/animiert und einer Art Listenansicht umschalten.


    Telefonbuch
    Das Telefonbuch faßt 1000 Einträge. Mit drei Telefonnummern, Fax, E-Mail-Adresse, Homepage, Adresse, Firma, Tätigkeit, Notizen, Arufergruppe, Bild und pers. Rufton kann man eine Menge Informationen unterbringen. Die Eingaben lassen sich komfortabel am PC machen. Zu kritisieren ist, daß viel zu wenig Platz für eine vollständige Adresse vorgesehen ist. Häufig wird man PLZ und Ort in eine Notiz packen müssen.


    Kalender
    Wieviele Einträge der Kalender faßt, habe ich leider noch nicht herausfinden können.
    Die Woche geht von Sonntag bis Samstag. Diese beiden Tage sind farblich herausgehoben, eine Kurzbezeichnung der einzelnen Tage fehlt. Etwas unübersichtlich, aber nicht dramatisch. Dramatisch, aber leider wohl inzwischen üblich, ist, daß man keine wiederkehrenden Daten (wie Geburtstage) speichern kann. Ein schwacher Trost (aber immerhin!) ist die Möglichkeit des Abgleichs mit Outlook. Müssen die Geburtstage eben da hinein.
    Neben der Möglichkeit, sich über den Kalender zu bestimmten Uhrzeiten alarmieren zu lassen, gibt es natürlich auch noch einen Wecker. Dieser hat eine Snooze-Funktion, d.h. man kann sich nach beispielsweise in fünf Minuten nocheinmal wecken lassen, wenn man doch noch nicht aufstehen möchte. Für die Wecksignale läßt sich aus dem Vollen der Töne schöpfen, MP3-Dateien eingeschlossen.
    Der Wecker klingelt nur, wenn das Handy an ist. Ich finde das prima (gut für Besprechungen), andere wird es stören.


    5. Empfang und Sprachqualität


    Ich war mit dem Gerät noch nicht unterwegs (Displayschutzfolie ist gestern erst gekommen). Zu Hause habe ich quasi Laborbedingungen und das Telefon empfängt dementsprechend gut. Am Montag werde ich es einem ersten Härtetest im Zug unterziehen, am Mittwoch dann einer Art Handyhölle im Taunus aussetzen und hier berichten. Das VK2000 hatte sich damals im Zug gut verkauft, war aber im Taunus etwas schlechter als mein Maxon (dessen Empfang ist aber auch richtig gut), ich bin also gespannt, was das VK2020 drauf hat!


    Die Sprachqualität ist in Empfangsrichtung sehr gut, in Senderichtung offenbar weniger.
    Meine Gesprächspartner berichten nicht mehr von einem "metallischen Klang" wie beim VK2000, bitten mich aber regelmäßig, lauter zu sprechen. Ich glaube nicht, daß es an mir liegt, denn das hatte ich zuletzt vor Jahren bei einem 6210-Montagsgerät. Wenn ich mich erst einmal auf die passende Gesprächslautstärke eingepegelt habe (die Lautstärketasten scheinen hier keine Funktion zu haben), bin ich gut zu verstehen. Subversive Gedanken sollte man dann aber nicht in der Öffentlichkeit austauschen!
    Gespräche über das Headset habe ich noch nicht geführt, Erfahrungen werden nachgereicht.



    6. Connectivity und Synchronisation


    Das Gerät beherrscht einige Bluetooth-Profile. So läßt sich ein (Mono-!)Bluetooth-Headset verwenden (man hätte sich ob des MP3-Players natürlich Stereo gewünscht), der Austausch von Multimedia-Dateien funktioniert ohne Probleme, einzelne Visitenkarten und Termine lassen sich über Bluetooth austauschen, die Synchronisation ganzer Kalender / Telefonbücher funktioniert aber wohl nur über Kabel.


    Im Lieferumfang befindet sich ein USB-Kabel. Der Umgang damit ist etwas tricky. Zunächst einmal ist im Telefon einzustellen, was man vorhat (Menü-->Einstellungen-->PC-Anschluß). Je nachdem, was eingestellt ist, läßt sich das Gerät als Wechseldatenträger (zum Dateitransport) oder Modem (zum Synchronisieren und eben als Modem) einbinden.
    Nach dem Abziehen des Kabels muß das Gerät aus- und wieder eingeschaltet werden. Es wird über das USB-Kabel auch geladen.


    Modem
    Man kann sich fast sicher sein, daß die erstmalige Installation als Modem in die Hose geht, so daß die VK-Software das Handy nicht findet. Es empfielt sich dann diesen Weg zu gehen. Wenn die Software das Handy erkannt hat, kann man zwischen Handy und VK-Software synchronisieren. Die Software kann über .csv-Dateien auch mit anderen Programmen kommunizieren, leider ex-/importiert sie nur die Telefon- u. Faxnummern, Anrufergruppe und Mail-Adresse. Man kann den Rest aber in der VK-Software einrichten, nachdem man auf den jeweiligen Namen geklickt hat.
    Alles in allem muß ich sagen: Habe schon schlechtere Lösungen gesehen.




    Wechselspeicher
    Bei dieser Einstellung wird das Gerät als Wechseldatenspeicher eingebunden, kann also behandelt werden wie eine Festplatte. Die vorgegebene Ordnerstruktur kann nicht erweitert werden, ist bei dem begrenzten Speicher aber auch nicht wirklich nötig. Dieses Verfahren ist an Einfachheit nicht zu toppen!




    7. Display und Multimedia


    Eine Kamera ist nicht vorhanden, Bilder müssen per WAP, MMS, Bluetooth oder Kabel übertragen werden.


    Das Display ist 24 x 29 mm groß und kann 256.000 Fraben darstellen. Es ist richtig gut. Deutlich besser als das des VK2000 nicht nur, weil es mehr Farben darstellen kann, sondern auch, weil es viel schneller ist. Scrollende Buchstaben "schmieren" nicht mehr.
    Es lassen sich eigene Bilder und Animationen als Hintergrund einstellen. Bei Animationen gibt es allerdings Schwierigkeiten. Kleine laufen problemlos. Will man aber die volle Displaygröße ausnutzen, kommt es zu Abstürzen. Da die mitgelieferten Animationen laufen, liegt es vielleicht an der Farbtiefe oder Geschwindigkeit - das werden wir sicher noch herausfinden.


    Besonders gespannt war ich auf den MP3-Player. Was würde er (und vor allem das Headset) taugen?
    Meine Sorgen waren unbegründet. Zunächst einmal klingt der mitgelieferte Kopfhörer nicht schlecht, außerdem kann man andere anschließen (an das Mikrofon, so daß die Headset-Funktionalität erhalten bleibt).
    Ich habe den MP3-Player daher mit meinem Kopfhörer getestet und finde ihn kaum schlechter als meinen IRiver. Als harte Nüsse habe ich ihm "Bat out of hell", eine Jazz-Liveaufnahme und eine ebenfalls live aufgezeichnete Beethoven-Symphonie vorgestzt. Sicher war das alles nicht so toll wie der an der Stereo-Anlage, aber das Gerät erwies sich als recht pegelfest (Meat Loaf), die räumliche Darstellung war o.k. (Miles Davis), das Husten des Publikums kam gut heraus (Beethoven).
    Damit werde ich wohl bald (wenn der Akku richtig fit ist) ein Gerät weniger mit mir herumschleppen.


    8. WAP, MMS und SMS


    WAP und MMS funktionieren gut (im Eplus-Netzt auf Anhieb mit den Standarteinstellungen). Beim Einrichten ist zu beachten, daß die erforderlichen Einstellungen unter Menü-->Unterhaltungswelt-->Internet-->Profileinstellungen und -->Allgemeine Einstellungen-->Datenkonto zu machen ist. Diese Aufteilung auf verschiedene Menüunterpunkte und -ebenen ist etwas unglücklich.
    Die MMS-Einstellungen sind auch hier zu machen, das erstellte Profil dann unter Menü-->Multimedia-Mitteilungen-->Einstellungen auszuwählen.
    WAP über GPRS läuft sehr flott, schneller als beim VK2000, was vermutlich am größeren Speicherausbau liegt.


    Als GPRS-Modem habe ich das Telefon noch nicht genutzt.


    Der SMS-Bug scheint behoben, Anfangsbuchstaben im Satz können aber immer noch nicht groß geschrieben werden. Der interne SMS-Speicher ist großzügig bemessen und reicht für 100 SMS.


    9. Ausdauer


    Wieso viele VK2000 so eine schlechte Ausdauer an den Tag gelegt haben, ließ sich nicht wirklich feststellen. Die Schuld wurde auf Akku, Software, SIM und Netz geschoben. Vom VK2020 ist diesbezüglich noch nichts wirklich negatives bekannt, weil die Langzeiterfahrungen fehlen.
    Nach dem ersten Ladezyklus hat mein Gerät nur einen Tag gehalten, nach dem zweiten Laden schon zweieinhalb und das bei intensiver Herumspielerei. Mapi hat schon über vier Tage geschafft.
    Man darf gespannt sein, wie lange ein trainierter Akku durchhält.


    10. Sonstiges


    Ein paar Details, die oben noch nicht erwähnt wurden...


    Weitere Ausstattung:
    > Einheitenumrechner (aber leider kein Währungsrechner)
    > Weltzeit (es lassen sich auch zwei Uhrzeiten einblenden)
    > Stopuhr


    Es fehlen:
    > Homezone-Anzeige (vielleicht geht es bei den kommenden Geräten für den deutschen Markt?).
    > Eine Auswahl an Profilen (mit gutem Willen kommt man auf zwei - das eine ist frei konfigurierbar, das andere nur Vibration).
    > Gerade auch in Anbetracht des guten Lautsprechers eine Freisprechfunktion im Handy.


    Es stören:
    > Manuelle Tastensperre läßt sich nicht ohne Code lösen.
    > Wecker geht nicht, wenn Gerät aus ist (ich finde das prima, aber vielleicht ein Problem, wenn man keinen stand-alone-Wecker hat). Das sollte man einstellen können.
    > Offenbar können nur 25 Telefonbucheinträgen Bilder zugewiesen werden.

    11. Gesamteindruck


    VK Mobile hat mit dem VK2020 ein wirklich interessantes Gerät vorgestellt und dabei viele zusätliche Funktionen in ein Gehäuse gepackt, das nur unwesentlich größer ist als das des VK2000. Das Handy ist ein echter Hingucker und supereinfach zu bedienen. Wie einfach, sieht man schon daran, was wir alles herausgefunden haben, ohne auf wenigstens eine englische BDA Zugriff zu haben (o.k., der eine oder andere wird sicher auch Französisch können...).
    Es bietet eine Menge Komfort, viele Einstellungsmöglichkeiten und einen guten MP3-Player.
    Daß sich die Belieferung des deutschen Marktes so lange verzögert (hat - in zwei Wochen soll es wohl endlich losgehen), muß angesichts einiger weniger Unzulänglichkeiten kein Nachteil sein. Vielleicht werden diese ja noch behoben.


    (Editiertes) Fazit:
    Nur als Zweithandy beinahe zu schade. Mit einem ordentlichen Mikrofon hätte das Gerät Alltagsqualität! Ich bin daher auf die "deutschen" Geräte gespannt.

    ...das lesen der signatur geht von ihrer zeit ab...

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