Testbericht SuSE Linux 8.0 Professional
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1. Einleitung
Dieser Testbericht ist für alle diejenigen gedacht, die sich überlegen von Windows auf Linux
umzusteigen oder es einfach mal ausprobieren wollen (so wie ich). Dies soll kein professionellen
Testbericht sein, sondern vielmehr eine Zusammenfassung von Erfahrungen die Ich als jahrelanger
Windows-User während des Umstiges gemacht habe (und noch immer mache).
Auch bitte ich all die SU's und Geek's sich nicht darüber lustig zu machen sondern auch Otto-Normal-Usern
die Chance zu gewähren in ein "Freak-OS" hineinzuschnuppern.
1.1. Packungsinhalt:
-Handbuch: BASIS
-Handbuch: PROGRAMME
-Handbuch: REFERENZ
-1 x DVD
-7 x CD-ROM
1.2. Bezugsquelle:
http://www.suse.de (Onlineshop)
1.3. Erste Eindrücke:
Das nicht ganz so handliche Paket der SuSE-Distribution (h*b*t = 250*200*90mm) sieht echt gewaltig aus wenn
man es das erste mal in den Händen hält. Es ist nun auch nicht so, daß einen beim Anblick dieses Paketes aus purem
Respekt eine Gänsehaut überkommt - nein, die Vorfreude überwiegt auf jeden Fall.
1.4. Mein Testsystem:
Waibel Wannseesrinter 2010
AMD Athlon Pro C 1400 MHz
MSI K7T266 Pro/R
3 x 256 MB RAM
Promise Raid Kontroller onboard
Nvidia GeForce 3 , 64Mb
SB Live 5.1 Digital
60GB Maxtor HDD
16x DVD
Adaptec U/UW - SCSI Kontroller/PCI
TEAC R55S SCSI - Brenner
Canon N670U Scanner
LG 995FT Bildschirm
usw...
2. Installation:
2.1. Was ich eigentlich wollte:
Installiert war auf meinem system ein Windows 2000 auf einer NTFS-Partition. Ich hatte vor, Linux als
zweites OS zu installieren und einen Bootmanager einzusetzen (LILO). Soweit zur Theorie! *g*
2.2. gebootet von DVD:
Der Bootvorgang ging wie gewohnt vonstatten, nach kurzer Zeit erschien dann die graphische Oberfläche der
Installationsroutiene - YAST2. In der Theorie ist die Installation wirklich Kinderleicht, fast genauso leicht
wie eine Windowsinstallation, aber:
2.2.1. Linux mag keine Raid-Kontroller:
Ob die Überschrift nun stimmt oder nicht mag ich z.Z. nicht einzuschätzen, aber meinen Raid-Kontroller konnte Linux wirklich
nicht leiden! Das Problem besteht darin, daß nach abgeschlossener Installation der Bootmanager Lilo installiert wird
und der aber nicht automatisch so konfiguriert wird, daß er auch vom Raid die Festplatten erkennt.
Die Folge war ein Statbildschirm voller (unendlich vieler) "40404040404040" - beruhigend! ![]()
Das Problem löste der durchaus kompetente Support per e-mail innerhalb 24h. Im Handbuch stand dazu wirklich nichts!
2.2.2. Linux mag auch keine NTFS-Partitionen:
SuSE wirbt damit, daß Linux automatisch die Windows-Partitionen verkleinert und sich als 2. OS auf dem System
einnistet - Pustekuchen!
Im Manual stand dann geschrieben, daß das nur bei Win9x mit FAT16 oder FAT32 funktionieren würde. Naja, dann mußte
halt mein Windows2000 daran glauben - die nötigen Funktionen zum löschen ganzer NTFS-Partitionen bringt Linux
selbstverständlich gleich mit.
2.3. Nachdem Windows Tot war ![]()
...funktionierte wirklich alles hervorragend - wen wundert's! ![]()
Was mich als alten Fensterputzer (*g*) überrascht hat ist, daß der Monitor, die ISDN-Karte (FRIZ), die Graphikkarte
automatisch erkannt und vernünftig konfiguriert wurden. Man vergleiche den Moment einer frischen Windowsinstallation
nach dem ersten automatoischen Start, genau dann wenn einem zum erstenmal der Desktop in 640 x 480 in 16 Farben
anlacht. - Das bleibt dem User glücklicherweise erspart, man muß (vorerst) keine zusätzlichen Treiber installieren
um sich nur erstmal umsehen zu können. [Ich hätte auch gar keine Treiber zur Hand gehabt, wer hat die schon]
2.4. Die Systemsteuerung:
... heißt hier "YAST2" oder "SuSE Kontrollzentrum" und ist wirklich sehr übersichtlich, fast besser als unter Windows,
da man sich hierbei entschieden hat die Konfigurationsoptionen in logische Gruppen zusammenzufassen.
Nach 3 Minuten Eingewöhnungszeit hatte auch ich den Desktop "KDE2" soweit eingerichtet, daß die Fenster dem gewohntem
Windowsbild exakt glichen - wie schön ist es doch Daheim zu sein! ![]()
2.5. Das Treiberproblem:
Ein wirkliches Problem mit Linux ist zweifelsohne die Hardwareunterstüzung. Man ist hierbei wirklich auf kleinere
Entwicklergruppen angewiesen, die Treiber für spezielle Hardware entwickeln. Mein Scanner ist leider nicht
dazu zu bewegen, zu funktionieren.
3. Logout:
Naja, schön ist Linux schon, wobei ich hierbei nur von der KDE2-Oberfläche spreche. Auch die Einwahl ins Internet ist
durchaus nicht so nervig wie unter Windows (Schlagwort: Assistenten). Ein unschlagbarer Vorteil ist die Unmänge an
Anwendungssoftware, welche dem Paket beiliegt - man braucht einfach nicht mehr. Wer mag kann seine Festplatte mit ca. 6 GB
Software füttern, alles was die DVD halt hergibt.
Ich persönlich werde Linux auch weiterhin benutzen, aber auch parallel ein Win2000 wieder installieren. Es dauert halt eine
ganze weile bis man dieses mächtige System genau so gut beherrscht wie Windows - nur diese Zeit und Lust hat nicht jeder.
In diesem Sinne wünsche ich allen potentiellen Umsteigewilligen viel Glück und Spaß - es lohnt sich durchaus!
MFG -=sten_date=-
PS: Anregungen, Berichtigungen und Drohungen bitte per PN! ![]()