Der allgemeine Notstromgenerator / USV -Thread

  • Ich war lustigerweise gestern Mittag in einem Baumarkt und habe mir Generatoren angesehen. (Also keine USV.)


    Für 100 Euro bekommt man meist 2-Takt Generatoren. Die sind laut, haben einen Verbrauch von teils über 1 l/H (Teillast) und benötigen eben ein spezielles 2-Takt Gemisch. Das würde ich mir nicht kaufen. Auch sind die Leistungen von teils deutlich unter 1000 Watt etwas mager.


    Wenn man zirka 250 Euro hinlegt, bekommt man da deutlich bessere Geräte. Die bieten 4-Takt Benzin (teils auch Diesel) Motoren und leisten gut 3000 Watt. Damit kann man eher etwas anfangen.


    Natürlich gibt es dann auch die Luxusversion, in gedämmten Gehäuse. Da hat man dann aber schnell 100 kg erreicht. Das ist schon etwas unpraktisch ;)

    R. Gröger's legendärer Satz: "Kunden hassen Tricksereien."


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  • Bei Generatoren muss man achtgeben, dass praktisch alle älteren und neuere preiswerte Geräte gerade im Teilllastbereich weit über 300V Spannung liefern. Damit grillt man sich schonmal angeschlossene Geräte. Verhindern kann man das, wenn man schon vor dem Einschalten einen kräftigen Verbraucher anschliesst (z.B. 300W Baustrahler) , und erst danach die empfindlichen Geräte wie PC, TV, Hifi.

  • Ich weiss zwar nicht wo ihr lebt, aber ich hatte in den letzten 5 Jahren genau einen Stromausfall und der war durch ein defektes Gerät selbst verursacht. (Sicherungsautomat schaltete dann ab.) Somit finde ich es im privaten Bereich verzichtbar eine USV einzusetzen. Bedenkt auch dass dort in der Regel Bleiakkus drin sind, die eine Wartung benötigen. Wenn sie 5 Jahre achtlos unter dem Tisch steht funktioniert die USV sicher nicht mehr.
    Will man den Daten- und Ausfallschutz für Computeranlagen erhöhen, benötigt man ein Gesamtkonzept. Dazu gehört an erster Stelle regelmässige Datensicherung, aber auch Lagerung von Backup-Medien, Rotation (nicht immer dasselbe Medium), Ersatzteile vorhalten, Kontrolle von Event-Logs, bereit gelegte Listen von Notfallnummern (ausgedruckt, nicht auf dem Server! :) ),
    Regelung von Zuständigkeiten, Notfall-Übungen, Verfahrensanweisungen für die Installation von Updates, etc....


    Ich wäre auch mit der Anschaffung von Billig-USVs und Generatoren vorsichtig. Diese liefern keine so exakte Sinusspannung mit fester Frequenz wie sie aus dem Stromnetz kommt. Möglicherweise sind die Geräte damit "unzufrieden."


    Ein von mir betreutes RZ hatte einen Diesel-Generator im Keller, der innerhalb von 2min anlaufen sollte. Dazu natürlich eine USV, die mindestens 30 min Überbrückung für alles leisten sollte. Dann kam es zum Stromausfall durch eine Baumassnahme in der Umgebung. Nun stellte sich ein interessanter Effekt ein: Erst ging alles auf USV Betrieb und war soweit ok. Nach ein paar Minuten lief der Generator an und versorgte die USV wieder mit Strom. Diese hätte nun eigentlich wieder in den Normalzustand fallen sollen, schliesslich war ja der Netzstrom (wenn auch aus dem Generator) wieder da. Das tat sie aber nicht, sondern erkannte den Generator-Strom nicht als "guten" Strom. Vermutlich waren die Werte für Frequenz, Spannung oder die Güte der Sinusspannung ausserhalb der Toleranz. Resultat: Es musste eine Notabschaltung durchgeführt werden um zu verhindern dass nach 30 min wenn die USV leer ist alle Server abstürzen. Wieder was gelernt. :D


    Viele Grüße
    Thomas

  • ThomasK


    Wurde der Generator im Zusammenspiel mit der USV nie getestet? Das hört sich jetzt etwas nach defektem Generator oder schlechtem Konzept in der Notfallplanung an.

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  • Zitat

    Original geschrieben von mungojerrie
    Das hört sich jetzt etwas nach defektem Generator oder schlechtem Konzept in der Notfallplanung an.


    Es gab regelmässig Notstrom-Tests. Wie auf eindringliches Nachfragen herauszubekommen war beschränkten sich diese wohl auf "Das Licht brennt - also ist alles ok." Diese Tests führte die Hausverwaltung durch - Absprachen mit den RZ Leuten existierten wohl nur unzureichend. Defizite in der Notfallplanung durch mangelnde Organisation kann man nur sagen.

  • Hallo Leute,


    gestern war wieder der große Einsatz für viele USV im Lande, da nun doch an einigen Stellen das Licht geflackert hat oder gänzlich ausgefallen ist. Bei mir warens ca. 30 Minuten, wo kein Strom da war, aber dank großer USV war eben noch Licht, Wlan-Router und zwei PCs und noch viel wichtiger: das Festnetz in Betrieb.


    Anscheinend hat die Vermittlungsstelle der Telekom auch genug Reserve für 30 Minuten (oder sie war an einem anderen Teil des Stromnetzes angeschlossen), da Festnetz die ganze Zeit funktioniert hat.

  • Update:


    Da meine neue Heizanlage (Solarthermie und Feststoffkessel) auf Strom angewiesen sind, um ohne Notlaufprogramm zu funktionieren, hat sich ein Generator in meinen Fuhrpark gesellt, der die Stromversorgung der Heizanlage und anderer lebenswichtiger Systeme (Computer, Telefon, DSL, Licht) auf praktisch unbegrenzte Zeit (abhängig vom Benzinvorrat) sicherstellt.


    Der letzte größere Stromausfall vor einigen Monaten (2,5h) hat mir wieder mal vor Augen geführt, wie marode das Stromnetz inzwischen geworden ist. Daher auch die autarke Selbstversorgung mit Generator und bestehender USV für empfindliche Systeme wie Computer.


    Die Anlage ist so konzipiert, dass die USV die ersten 30-120 Minuten überbrücken kann, danach müsste ich raus in den Garten und mithilfe des Generators die USV wieder aufladen. Das wäre dann das Backup, wenn der Strom wirklich mal für Stunden oder gar Tage wegsein sollte. 10 Liter Benzin hab ich dafür immer da, die reichen für nen halben Tag. Zur Not kann ich auch das Benzin aus dem Tank des Autos meiner Frau abzapfen, wenn wirklich mal für einige Tage der Strom ausfallen sollte.


    Für die näher Interessierten: Es ist ein billiger chinesischer Baumarktgenerator Typ Güde GSE 2700, der aber bisher einen guten Eindruck macht und für sein Geld ordentlich arbeitet. Wer einen ausführlichen Test von mir mit Bildern darüber lesen möchte, klickt hier

  • ahja und wenn man mal 2 Stunden ohne Strom ist?!?! Ich versteh das ganze Problem nicht. Hab ich halt ein par Stunden keinen Strom, Internet, Telefon?!


    Ich denke mal lebenswichtige Systeme war dort eher ironisch gemeint.


    Selbst wenn man mal 5 Stunden im Winter ohne Strom und Heizung sein sollte wird keiner daran sterben.

  • Das mit Computern war ironisch gemeint, klar, aber mein Feststoffofen mit Wassertasche braucht Strom, damit das heisse Wasser wegtransportiert wird. Fällt der Strom aus, greift ein Notspülprogramm mit kalten Frischwasser. Und das muss nicht sein, dass dann stunden- oder tagelang Frischwasser verplempert wird, nur damit ich heizen kann. Bei der thermischen Solaranlage ist es ähnlich, fällt der Strom aus, und es scheint die Sonne, greift ein Überdruckventil ein und entlässt das (kochende) Wasser in ein Auffangbecken. Glykol-Wassergemisch adé.


    Die 2h machen mir auch weniger Sorgen, es ist eher das Szenario, wenn man länger als 24h der Strom ausfällt. Im Winter ist dann nämlich jedes Haus ausgekühlt und bei schätzungsweise 5°C Raumtemperatur möchte ich dann auch nicht sitzen.

  • Meine DSL-Leitung (nach dem Splitter und vor dem Modem) ist durch eine APC RS 800 abgesichert. Dann ist zwar das DSL-Modem/Router geschützt. Doch leidet der DSL-Signal-Pegel nicht allzu sehr?

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